Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Die Symptome für Stress sind wohl jedem bekannt: Das Herz klopft stark und die Atmung ist schneller als gewohnt. Auf der Haut bilden sich Schweißperlen und die gesamte Nacken- und Schulterpartie ist angespannt. Ein weiteres Zeichen sind kalte Füße und Hände. Der Körper setzt Cortisol und Noradrenalin frei, um den Körper auf eine Flucht oder einen Kampf vorzubereiten. Diesen Zustand mag wohl niemand.

Was bringt all der Stress?

 
Näher betrachtet, ist es eine außergewöhnliche Leistung, die der Körper in diesen Momenten vollbringt. Wir reagieren viel schneller und sind deutlich leistungsfähiger als sonst. Warum wird Stress dennoch negativ bewertet? Chronischer Stress wird als Auslöser für Burnout, chronische Erkrankungen und Depressionen verantwortlich gemacht.

Dabei gibt es auch in einem gesunden Leben Stresssituationen. Das ist durchaus normal und zu unserem Wohlbefinden ist eine gewisse Menge Stress wichtig. Psychologin Kelly McGonigal geht sogar soweit zu sagen, dass wir Freundschaft mit dem Stress schließen sollten. Sie selbst habe ihre Meinung zum gesundheitsgefährdenden Stress grundlegend geändert.

Die Stresswahrnehmung entscheidet

Eine achtjährige Studie befasste sich mit dem Stressempfinden von Menschen. 29.000 Erwachsene aus den USA wurden hierzu befragt. Unter anderem war wichtig, wie viel Stress sie innerhalb eines Jahres empfunden haben. Auch wurde die Frage gestellt, ob der Stress als gesundheitsschädlich empfunden wurde.

Die Wissenschaftler schauten ebenfalls auf Faktoren, die Lebensdauer und Gesundheitszustand beeinflussen könnten, so z.B. das Geschlecht, Sozialstatus, Alter oder ethnische Zugehörigkeit eines Menschen. Deutlich wurde, dass es die Einstellung zum Stress war, die eine bestimmte Wirkung auslöst. Menschen, die Stress entweder gar nicht empfanden oder ihn nicht als belastend wahrnahmen, hatten ein geringeres Sterberisiko. Gestresste Personen, die Stress als schädlich empfangen, hatten ein 43 % höheres Sterberisiko (es gab leider Tatsächlich Sterbefälle während der Studie). So deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass Stress allein nicht so schädlich ist, sondern die Bewertung bzw. Empfindung einzelner Personen.

Ein Team der Stanford University untersuchte, ob die körperliche Reaktion auf Stress anders wird, wenn ein Mensch seine Einstellung ändert. In Fachkreisen wird dies „Mindset-Effekt“ genannt. Bewerten Menschen den Stressor anders, ist die Stressantwort des Körpers ebenfalls verändert. In der Studie wurden zwei Probandengruppen Videos gezeigt. Das eine Video stellte Stress als stärkend dar, das andere als schwächend. Diese sehr unterschiedliche Einschätzung machte sich in den körperlichen Reaktionen bemerkbar. Probanden, die Stress für schwächend hielten, hatten einen höheren Cortisol-Ausstoß. Die andere Gruppe baute die Stressreaktionen deutlich schneller ab.

Die Energie des Stresses nutzen

Nimmt man die Stressreaktion als positive Energie wahr, ist es einfacher, die Reaktionen zu kontrollieren und abzuschwächen. Die hilfreiche Energiewahrnehmung macht Menschen stressresistenter. Stressforscher Hans Selye hat bereits zwischen negativem und positivem Stress unterschieden. Ein gesundes Maß an Stress macht stärker und unterstützt bei Wachstum und Entwicklung. Menschen, die den positiven Umgang mit Stress beherrschen, können ihn zum Wohle der Gesundheit nutzen.

Sehr wichtig ist der Wechsel zwischen Stress- und Ruhephasen. Moderater Stress kann sogar Immunreaktionen stärken und Wunden besser heilen lassen. Kurze Stressphasen sind demnach förderlich, während dauerhafte Stresssituationen eher schaden.

Es gibt kein stressfreies Leben. Deshalb ist es wichtig, wichtige Aufgaben anzugehen und fest darauf zu vertrauen, dass wir die Situation – und damit den Stress – bewältigen können. Besonders schädlich ist Langzeitstress, wenn die Person keinen Sinn in der Situation sieht oder unfreiwillig in diese gerät. Auch, wenn jemand nicht selbst die Kontrolle über eine solche Situation hat, ist es nicht förderlich. Kann man einen dieser Faktoren abstellen, ist der Stress schon weniger schädlich.

Gut dosiert können wir Stress nutzen und an ihm wachsen. Dauerhafte Stresssituationen oder Belastung sollten wir dennoch meiden. Ansonsten drohen Stresssymptome, die zu ernsten oder chronischen Erkrankungen führen können.

Wenn Süßigkeiten Stress auslösen

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Stärkt das Essen unser Wohlbefinden? Wenn ja, welche Nahrung genau? Und welchen Effekt haben eigentlich bunte Süßigkeiten dabei? Diesen Fragen gingen Psychologen nach und erhielten in ihren Untersuchungen interessante Informationen.

Oft heißt es „Essen macht glücklich“. Aber stimmt diese Volksweisheit? Ist da wirklich etwas dran? Psychologen an der Universität Gießen Marburg gingen in einer Studie dieser Aussage näher auf den Grund. Die Ergebnisse aus der Studie sind auch in der Fachzeitschrift Biological Psychology nachzulesen.

Ausmaß der Studie: Was wird aufgenommen und wie wirkt es sich aus?

Die Wissenschaftler untersuchten innerhalb der Studie für vier Tage das Essverhalten von 77 Probanden und hielten alle Ergebnisse per Protokoll fest. Hinzu kam eine regelmäßige Speichelproben-Abnahme. Die Proben wurden daraufhin jeweils auf das Stresssymptom Cortisol und das Enzym Alpha-Amylase untersucht. Die Probanden wurden ebenfalls dazu angehalten, regelmäßig per elektronischem Tagebuch zu berichten, was sie aßen und tranken und wie es sich auf ihr Wohlbefinden auswirkt.

Fünfmal am Tag sollten sie Bericht erstatten. In den Einträgen sollten sie festhalten, was sie jeweils seit dem letzten Messzeitpunkt gegessen und getrunken haben. Ob danach noch ein Hungergefühl bestehe, gehörte ebenfalls zu den Angaben. Dabei wurde ebenfalls zwischen der Art der Mahlzeit unterschieden, also zwischen Snack oder Süßigkeit und Hauptgericht. Als weiteren Faktor der Betrachtung spielten, bezüglich der Mahlzeit, deren Hauptbestandteile eine Rolle. Dementsprechend waren Angaben bezüglich protein-, kohlenhydrat- und fetthaltiger Gerichte wichtig oder ob das Gericht etwas von jedem enthielt. Zu jedem Messzeitpunkt sollten die Testpersonen ihr Wohlbefinden und ihre Stimmung angeben.

Süßigkeiten können stressen, müssen aber nicht

Laut der Studienleiterin Jana Strahler, konnte innerhalb der Studie jedoch nicht nachgewiesen werden, dass süße und kalorienhaltige Speisen im Allgemeinen einen stressreduzierenden Effekt aufweisen. Es gebe eher Unterschiede zwischen den einzelnen Esstypen, deren Verhalten entweder „emotional“ oder „gezügelt“ eingestuft wird. Diese Einstufung erfolgte durch die Probanden, die sich in dieser Hinsicht selbst beurteilen sollten.

Nach dem Konsum von Süßigkeiten durch emotionale Esser sank bei diesen tatsächlich das Stressgefühl. Gezügelte Esser berichteten jedoch von einem erhöhten Stressgefühl nach dem Verzehr der Süßspeisen. Dieses Gefühl sei nicht untypisch. Sie decken sich beispielsweise mit Befunden aus der Forschung der Essstörung. Frauen mit Anorexie oder Bulimie erleben nach einer Essattacke eine vermehrte negative Stimmung. Also weit entfernt von einem Belohner-Gefühl. Möglicherweise deuten gezügelte Esser demnach den Verzehr von hoch kalorischen Speisen als einen Misserfolg. Emotionale Esser weisen das genaue Gegenteil auf. Laut Strahler, trete bei ihnen der gewünschte belohnende Effekt nach der Nahrungsaufnahme auf.

Weitere Erkenntnisse über Nahrung und Getränke

In Sachen fettreicher Nahrung und dem Konsum von Getränken kamen die Forscher ebenfalls zu interessanten Erkenntnissen. Fettreiche Nahrung führe eher zu einem schlechteren subjektiven Wohlbefinden. Getränke wie Wasser, Kaffee, Saft oder Alkohol hingegen erheitern das Gemüt und verbessern die Stimmung. Außerdem sind gerade koffeinhaltige Getränke dafür bekannt, dem Trinkenden ein Gefühl von mehr Energie zu vermitteln. Alkoholische Getränke verbessern das subjektive Wohlbefinden. Natürlich sollte der Faktor, dass Alkohol meist in geselligen Runden, also sozialen Situationen, zu sich genommen wird, miteinkalkuliert werden, so Jana Strahler. Schließlich trage auch gute Gesellschaft zu einem besseren Wohlbefinden bei.

 

Vergesslichkeit: Wie viel ist normal?

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Wer kennt das nicht? Man steht plötzlich mitten im Raum und weiß gar nicht mehr, wohin man wollte. Mit solchen Gedächtnislücken muss nicht gleich vom Schlimmsten ausgegangen werden. Der Vergesslichkeit liegen viele Ursachen zugrunde.

Das Vergessen von Namen und ähnlichen Dingen betrifft nicht nur Ältere, sondern auch viele junge Menschen. Gibt es Gründe verunsichert zu sein? Vergesslichkeit ist bis zu einem gewissen Grad normal und nicht besorgniserregend, sofern die Aussetzer nur mäßig  auftreten. Schließlich ist unser Gedächtnis nicht aus Stein gemeißelt, sondern verändert sich stetig und knüpft neue Verbindungen. Beispielsweise wird neues Wissen eingebaut, alte Inhalte überarbeitet, überschrieben oder in den Hintergrund geschoben. Dabei verändern sich ständig die einzelnen Verknüpfungen. Laut Professor Hans Förstl, Direktor an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in München, erinnern wir uns eigentlich nie zweimal genau an dasselbe. Doch was können Gründe für Gedächtnislücken sein?

Vergesslichkeit: Flüssigkeitsmangel, Stress und Erschöpfung

Werden die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt – zeitweise – kann sich dies auf unser Erinnerungsvermögen auswirken. Beeinträchtigt werden sie beispielsweise durch Stresssituationen, wie eine Prüfung, oder auch mentale und psychische Erschöpfung, sowie Müdigkeit. Meist liegt die Beeinträchtigung jedoch nur während dieses Zeitraumes vor. Ist der Körper wieder erholt, funktioniert auch wieder das Gedächtnis.

Bei Flüssigkeitsmangel als Ursache kann es brenzliger werden. Fehlt dem Körper auf Dauer Flüssigkeit, kann dies bis zu Verwirrtheitszuständen führen. Das Betrifft häufig ältere Menschen, die oft zu wenig trinken. Um dem vorzubeugen, empfiehlt sich eine tägliche Flüssigkeitsmenge von eineinhalb bis zwei Litern, sofern vom Arzt nicht anders verordnet.

Emotionen gepaart mit Umgebung

Emotionen und die aktuelle Umgebung spielen bei unserem Erinnerungsvermögen ebenfalls eine große Rolle. Beispielsweise erinnern wir uns an den Namen unseres Geschäftspartners auf der Arbeit eher, als bei einer zufälligen Begegnung in der Stadt. Studenten könnten darin jedoch einen Vorteil im Lernen sehen: Möglicherweise könnten sie sich besser an das Erlernte erinnern, wenn sie sich in dem Hörsaal vorbereiten in dem auch die Klausur geschrieben wird.

Medikamente und Krankheiten

Mit der Schwächung des Körpers erlahmen auch viele andere Prozesse, wie das Erinnerungsvermögen. Fieber, Infektionen, Depressionen, schlecht eingestellter Diabetes oder auch Durchblutungsstörungen haben Einfluss auf das Gedächtnis. Neben äußeren schädlichen Einflüssen, wie Drogen und zu viel Alkohol, die das Gehirn auch dauerhaft Schaden können, können ebenfalls Medikamente einen entscheidenden Anteil an einem schlechten Erinnerungsvermögen haben. Sollte das Gefühl auftreten, dass die geistige Leistung durch das Medikament beeinflusst wird, sollte ein Arzt oder Apotheker aufgesucht werden – niemals jedoch das Mittel eigenhändig absetzten, Risiken können folgen.

Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?

Gedächtnisstörungen können auf eine Demenz hinweisen, ja. Allerdings könnten auch die oben genannten Punkte der Auslöser sein. Wachsam sollte jedoch jeder werden, wenn die Aussetzer zunehmen oder jemand merkt, dass er sich Dinge, die früher kein Problem waren, nicht mehr merken kann oder sonst vertraute Arbeitsabläufe nun Schwierigkeiten bereiten. Demenz ist ein schleichender Prozess und wird im Frühstadium nur schwer bemerkt. Stell Dich als Patient dem Gedächtnisproblem, es kann sich nur lohnen.

Wichtig ist schon im Vorfeld das Gedächtnis zu stärken und Vorbeugungsmaßnahmen zu treffen. Dabei hilft ein Lebensstil mit gesunder Ernährung und körperlicher Bewegung, sowie geistige Anregungen durch anspruchsvolle Hobbys oder vermehrten Kontakt mit anderen Menschen.

 

Gesundheit im Alter: Zufriedenheit des Partners hält gesund

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Das Alter bringt oft seine Herausforderungen mit sich. Doch Verheiratete leben meist länger und gesünder. Denn nicht nur die eigene Zufriedenheit, sondern auch die des Partners bzw. der Partnerin, tragen zu einem gesunden Alter bei.

Zufriedenheit und Gesundheit sind von großer Bedeutung im Alter

Es ist keine überraschend neue Erkenntnis, dass glückliche Menschen in der Regel länger und gesünder leben als unglückliche. Das Glück stärkt das Immunsystem und soll Stress und Depressionen verhindern. Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Zusammenhang. Der Gesundheitszustand von Senioren ist demnach besonders gut, wenn die Männer und Frauen mit sich selbst und dem eigenen Leben, aber auch der Partner, die Partnerin zufrieden sind. Zu diesem Schluss kommen Psychologen aus den USA. Für sie ist der Zusammenhang klar. Wenn Senioren mit einem glücklichen Partner zusammenleben, fördert das auch die eigene Gesundheit und das eigene Glück. Unwahrscheinlich dagegen ist, dass die eigene Gesundheit den Partner glücklicher macht.

Zufriedenheit des Partners

Im Wissen, dass der Partner zufrieden ist, verhindert ein für die Gesundheit abträgliches Verhalten, also z.B. den Konsum von Alkohol oder Drogen. Dazu werteten Wissenschaftler der Michigan State University und der Universität von Chicago in einer sechsjährigen Studie Daten von etwa 2.000 Ehepaaren aus. Die Teilnehmer waren zwischen 50 und 94 Jahre alt und gaben viermal Auskunft darüber, wie glücklich und zufrieden sie sich sehen. Dazu gehörten auch Angaben über chronische Erkrankungen, Beeinträchtigungen bei alltäglichen Tätigkeiten und die körperliche Aktivität.

Glück und Zufriedenheit fördern Gesundheit

Die statistische Auswertung dieser Daten zeigte, dass Menschen, die viel Glück und Zufriedenheit im Leben empfinden, im Durchschnitt gesünder sind. Unabhängig davon spielte auch zusätzlich das Glück des Partners und die Gesundheit eine wichtige Rolle. Bei den befragten Männern und Frauen  gab es dabei kaum Unterschiede. Im Bereich der chronischen Krankheiten gab es hier jedoch keinen Zusammenhang. Hier könnte der Grund sein, dass einige chronische Erkrankungen häufig verschiedene, mitunter angeborene und lange zurückliegende Ursachen haben. Damit beeinflusst eine chronische Erkrankung den Ehepartner weniger. Demnach spricht dieses Teilergebnis dafür, dass nicht die eigene Gesundheit der Grund für das Glück der Partner ist. Auch wenn die Studie das nicht belegt, ist doch wahrscheinlich anzunehmen, dass ein umgekehrter Einfluss von Ursache und Wirkung vorliegt. Glückliche Partner können nämlich auf sehr unterschiedliche Art die Gesundheit des Partners positiv beeinflussen. Dazu gehört etwa eine verstärkte Fürsorge, praktische Lebenshilfe und die Anregung zu einer gemeinsamen, gesunden Lebensweise. Negative Stimmungen von unglücklichen Partnern dagegen hemmen die Motivation und die Energie. Beides ist wichtig für eine gesunde Lebensweise.

Weitere Zusammenhänge

So zeigen die Ergebnisse der Studie auch, dass Krankheiten von Menschen mit der schlechten Stimmung oder dem fehlenden Lächeln des Partners zusammen hängen können. Noch ist aber nicht eindeutig geklärt, ob diese Zusammenhänge auch für jüngere Paare gelten. Außerdem muss in weiteren Studien geklärt werden, ob es hier auch weitere Zusammenhänge mit sozialen Beziehungen von Freunden, Nachbarn und Kollegen bestehen. In jedem Fall haben verschiedene Studien gezeigt, dass glückliche Senioren länger fit bleiben und langsamer mental und körperlich abbauen. Außerdem spielen weitere Lebensumstände wie Beruf, wirtschaftliche Situation und Bildungsstand eine Rolle für Glück und Gesundheit im Alter.

 

Kann man Resilienz trainieren?

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Während manche Menschen sehr empfindlich mit Stress umgehen, gibt es auch Menschen, denen Stress nichts anhaben kann. Wie kann es eigentlich sein, dass ein kurzfristiger Auftrag auf der Arbeit für den einen Stress pur bedeutet und für den anderen gar kein Problem ist und er seine Arbeit ruhig und pünktlich erledigt? Für manche ist auch eine Veränderung auf dem Arbeitsplatz ein Problem, während es für andere einfach nur eine Veränderung ist, die locker und gelassen angenommen wird. Wie kann es sein, dass bei einem Nachbarschaftsstreit eine Partei keine ruhige Nacht mehr schlafen kann und es die andere Partei völlig kalt lässt?

Resilienz und Vulnerabilität

Der innere Widerstand gegen Situationen, die uns schaden könnten nennt man Resilienz. Laut Experten besteht Resilienz darin, trotz all der stressigen Situationen im Alltag einen kühlen Kopf zu bewahren. Das scheint offenbar immer weniger Menschen gut zu gelingen, da die Zahl der Krankmeldungen auf der Arbeit, die durch eine psychische Krankheit genommen wurden, zwischen 1999 und 2010 um 80% gestiegen ist. Es gibt auch immer mehr Burnouts und Berufsunfähigkeit. Das alles ist vor allem durch den wachsenden Druck im Alltag entstanden.

Wie du dich schützen kannst

2014 wurde das Resilienz-Zentrum eröffnet und es arbeitet seitdem daran, herauszufinden, wie man die innere Widerstandsfähigkeit kontrollieren kann. Es handelt sich dabei um die erste Einrichtung dieser Art in ganz Europa. Auf der Basis von den Erfahrungen und Kenntnissen von Experten werden Konzepte zusammengestellt, die dabei helfen sollen, die Stressresilienz zu fördern.

Hilfe ist das A und O

Um die Resilienz zu fördern sind soziale Kontakte extrem wichtig. Ganz egal ob Familie, Freunde, Nachbarn oder Arbeitskollegen, der Austausch tut gut. Wenn Du alleine bist und mit solch einem Problem umgehen musst hast Du nicht gerade die besten Karten. Selbstwirksamkeitserwartung und Optimismus sind ebenfalls Eigenschaften, die sehr hilfreich sein können. Mit Optimismus ist gemeint, dass Du auch in schwierigen Situationen etwas Positives herausfiltern kannst und Du stehst bemüht bist, Dir das Leben zu vereinfachen. Es kommt im Alltag oft vor, dass wir uns in gewissen Situationen anders verhalten, als wir es eigentlich vor hatten, weil uns im Vorfeld etwas genervt hat. In diesen Momenten ist es schwer stark zu bleiben und etwas völlig auszublenden, es gehört aber zu den Aufgaben um die Resilienz erfolgreich zu fördern.

Was kannst du in belastenden Situationen tun?

Zahlreiche Studien belegen, dass die Art und Weise wie die meisten Menschen mit Stress umgehen für Geist und Körper schädlich ist. Die meisten Menschen schlucken Ärger nämlich einfach runter. Psychologen raten deshalb dazu, sich vorab einen konkreten Plan auszudenken, wie man in der nächsten Situation gerne reagieren würde. Wenn es dann soweit ist kannst Du mit der Hilfe Deines Plans nicht nur direkt, sondern auch konstruktiv antworten.

Training der Resilienz

Resilienz kann man nicht nur lernen, sondern auch trainieren. Es gibt schon zahlreiche Trainingsprogramme, in denen vor allem die Emotionsregulation, die Selbstwirksamkeit, die Achtsamkeit und die Stressbewältigung trainiert werden. Da Menschen, die weniger gut mit Stress umgehen können ihre Umwelt immer etwas negativer wahrnehmen als sie eigentlich ist, sind solche Programme mehr als hilfreich und können sehr vielen Menschen auch wieder den Alltag extrem vereinfachen.

 

Burn-Out: Schützt emotionale Intelligenz?

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


In unserer heutigen Gesellschaft läuft scheinbar jeder in jedem Berufsfeld Gefahr, irgendwann einen Burn-Out zu erleiden. Doch aus welchem Grund betrifft es manche Menschen eher als andere, gibt es bestimmte Faktoren, die einen vor Burn-Out schützen können?

Modeerkrankung

Mittlerweile scheint es schon so, als arbeite man nicht hart genug, wenn man nicht von sich sagen kann, kurz vor einem Burn-Out zu stehen. Diese ernstzunehmende Erkrankung ist schon fast in Mode gekommen in unserer globalisierten Welt. Trotzdem gibt es durchaus Menschen, die ein sehr hohes Arbeitspensum bewältigen können, ohne auch nur die Spur von übermäßigem Stress oder Ausgebranntheit an den Tag zu legen.

Studie mit Chefärzten

Die Wissenschaftlerinnen Annie McKee und Kandi Wiens gingen dem Phänomen nach, warum manche Menschen stärker als andere von Burn-Out betroffen sind. Für ihre Studie untersuchten die Expertinnen 35 Chefärzte und Ärztinnen aus verschiedenen US-amerikanischen Krankenhäusern. Sie wollten herausfinden, wie sehr die Testpersonen in ihrem zweifelsohne sehr stressigen Berufsfeld von Burn-Out betroffen seien.

Emotionale Intelligenz als Selbstschutz

Die Ergebnisse sorgten für einige Überraschungen seitens der Wissenschaftlerinnen. Ungefähr 70 Prozent der befragten Chefärzte und Ärztinnen beschrieben ihre alltägliche Arbeit als sehr stressig oder sprachen sogar von einem äußerst schlimmen Stresslevel. Doch kaum einer der Probanden schien unter Burn-Out zu leiden. Durch die Analyse von Gesprächsprotokollen stellten die Forscherinnen schließlich Ähnlichkeiten bei den Testpersonen fest. Sie kamen daher zu dem Schluss, dass emotionale Intelligenz Menschen vor Burn-Out schützen könne.

Hilfreiche Eigenschaften

McKee und Wiens arbeiteten verschiedene Eigenschaften heraus, die stressgeplagte Menschen vor einem möglichen Burn-Out bewahren können. All diese Eigenschaften deuten auf emotionale Intelligenz hin. Dazu zählt beispielsweise die emotionale Selbstwahrnehmung der Person. Diese Eigenschaft ermöglicht es, die Hintergründe von Ängsten und Enttäuschungen zu begreifen und somit angemessen zu reagieren, noch bevor sich ungesunder Stress aufbaut.

Selbstmanagement und Empathie

Auch Selbstmanagement soll Menschen mit emotionaler Intelligenz dabei helfen, in stressigen Situationen angemessen reagieren zu können und die Kontrolle über die eigenen Gefühle und Impulse nicht zu verlieren. Auch Konfliktfähigkeit kann hier sehr hilfreich sein und bewirken, Probleme auf eine lösungsorientierte Art und Weise anzugehen. Und schließlich zählt auch Empathiefähigkeit zu den positiven Eigenschaften von Menschen mit emotionaler Intelligenz. Die Fähigkeit, sich in andere Menschen und Situationen hineinzuversetzen, hilft Klarsicht zu bewahren und Stress abzubauen.

Selbstliebe und -kenntnis besonders wichtig

Außerdem gewinnen empathische Personen meist schnell das Vertrauen ihrer Mitmenschen. Aus diesem Grund können sie in Situationen, die sehr stressig erscheinen oder wenn sie mit größeren Problemen konfrontiert werden, auf die Mithilfe ihres Umfeldes zählen. In einem gewissen Maße ist es möglich, die eigene emotionale Intelligenz bewusst zu steigern. Selbstliebe ist hierbei das A und O, so die Expertinnen.

Das größte Problem bei Burn-Out besteht darin, dass es nicht richtig wahrgenommen oder falsch eingeschätzt wird. Mittlerweile ist es normal geworden in einer stressigen Zeit von Burn-Out zu sprechen. Dabei ist Burn-Out viel mehr noch als bloße Erschöpfung durch erhöhten Stress. Ein Burn-Out entsteht in der Regel dann, wenn wir uns mit unserer Belastung und dem Stress nicht vernünftig auseinandersetzten und weiter versuchen, zu hohen Erwartungen an uns selbst zu genügen. Aus diesem Grund ist es laut McKee und Wien am wichtigsten, sich selbst gut zu kennen.

 

Lampenfieber - Die Angst des Versagens

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Ein Patzer! Und das auf einer großen Bühne und vor Millionen von Menschen. Das passierte Patti Smith bei der Nobelpreisverleihung, als sie ein Lied von Bob Dylan sang, einen ehemaligen Freund von ihr. Musikern fällt es auch nicht immer leicht vor einem Publikum die Nerven zu behalten, allerdings kann das Publikum ihnen dabei auch behilflich sein. Während wir oft der Meinung sind, als einziger unter Lampenfieber zu leiden, ist diese Annahme mehr als falsch.

Musiker singen den selben Song oft mehrere Male und sind immer noch nervös auf der Bühne. Dabei spielt es auch keine Rolle,  ob es sich um einen Amateur oder einen Profi handelt. Bei der Verleihung des Nobelpreises wurde Bob Dylan von seiner guten Freundin Patti Smith vertreten. Draußen regnet es und sie performt den Song „A hard rain´s gonna fall“. Mitten im Lied hört sie plötzlich auf zu singen, entschuldigt sich bei allen Zuhörern und sagt, dass sie extrem nervös ist. Sie erntet Applaus und wird von vielen Menschen angelächelt, schließlich ist es menschlich und jeder kann das verstehen bzw. war sogar mal selbst in einer solchen Situation.

Das Flattern beginnt

Für Musiker gibt es wohl nichts Schlimmeres. Dazu gehören zittrige Finger beim Klavier, eine Stimme die nicht will oder auch ein Texthänger. Der Begriff Lampenfieber hat keinerlei medizinische Bedeutung. In der Psychologie spricht man auch von „performance anxiety“, dem Lampenfieber. Beim Lampenfieber verspürt der Musiker eine erhöhte Aktivität des Gehirns, insbesondere des Sympathikus. Adrenalin wird vermehrt durch die Nebennieren ausgeschüttet und unser Blutdruck und Herzschlag steigen. Während die Hände zu zittern beginnen, werden unser Gehirn und die Niere stark durchblutet. Menschen verhalten sich unter Stress ganz unterschiedlich.

Obwohl viele durch Stress ausgebremst werden, scheint Stress andere Menschen zu beflügeln. Für viele Musiker bedeutet Stress ein erhöhtes Risiko für Fehler. Diese Fehler sind dann oft Textfehler, Verspieler oder auch schiefe Töne. Eine solche Angst vor Fehlern kann für manche Menschen schlimme Folgen haben, nämlich wenn dadurch eine Phobie entsteht. Durch jeden weiteren Fehler steigt der Druck und Musiker können nach einiger Zeit auch nicht mehr so gut damit umgehen.

Falsche Dosis kann zu einem Herzstillstand führen

In der Musikszene ist es keine Seltenheit, auf Musiker zu treffen, die nach Lösungen gegen ihr Lampenfieber suchen. Manche greifen zu Alkohol oder Drogen, andere auch zu Medikamenten oder Betablocker, um auf der Bühne locker zu bleiben. Jedoch gibt es bei diesen Mitteln natürlich auch ein gewisses Risiko. Asthmaanfälle, Herzrhythmusstörungen und Durchblutungsprobleme gehören zu den häufigsten Folgen von falscher Medikamenteneinnahme.

Es gibt Kliniken die sich darauf spezialisiert haben, Musikern zu helfen, die schon seit Monaten oder gar Jahren nicht mehr auf der Bühne auftreten können. Lampenfieber entsteht oft, weil wir sehr perfektionistisch sind. Des Weiteren können Kollegen und auch das Publikum einen ungeheuren Druck auf uns ausüben. Wenn der Musiker es schafft, das Publikum auszublenden, gelingt der Auftritt oft besser. Patti Smith erntete bei der Preisverleihung viel Applaus und beendete, nachdem sie den Song nicht auswendig kannte, das Lied mit den Worten „but I´ll know my song well before I start again“.

 

Nach der Arbeit richtig abschalten - So geht's! (Teil 2)

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Im Job kommt es immer wieder mal vor, dass man einen richtig stressigen Tag hat. Gerade dann ist es besonders wichtig, sich auch Ruhe- und Entspannungsphasen zu gönnen. Doch vielen fällt das Abschalten nach der Arbeit schwer, sodass die Gedanken immer wieder zurück ins Büro wandern. Dabei ist es egal, ob man sich über den Chef oder einen Kollegen ärgert oder die To-Do-Liste einfach immer länger wird.

Vistano hat deshalb 10 Tipps zusammengestellt, wie Dir das Abschalten nach der Arbeit leichter fällt. Hier die Tipps zwei bis zehn.

Tipp 2: Den Feierabend wie ein Ritual einstudieren

Um den Feierabend richtig genießen zu können, musst Du die Arbeit voll und ganz hinter Dir lassen. Lehn Dich zurück, sei nicht erreichbar, denk nicht über die Arbeit nach oder checke E-Mails. Ein Ritual kann Dir dabei helfen. Du könntest zum Beispiel Joggen gehen nach dem Arbeiten oder auch immer in Ruhe mit Deiner Familie essen. Das menschliche Gehirn gewöhnt sich an Rituale und wird sich in Zukunft einen ruhigen Feierabend herbeiwünschen.

Tipp 3: Die Technik muss ausgeschaltet werden

Ständige Erreichbarkeit schränkt ein und deshalb musst Du dafür sorgen, dass Dich Zuhause nichts stören kann. Es dauert zwar oft nur wenige Sekunden, um auf Dein Handy zu schauen, Du driftest aber mit Deinen Gedanken völlig ab und das ist nicht gut. Um gedanklich Abschalten zu können, ist es deshalb eminent wichtig jegliche Technik abzuschalten.

Tipp 4: Es muss ein gegengeweicht zur Arbeit her

Um gut Abschalten zu können, ist es ratsam, eine Aktivität in der Freizeit zu unternehmen, die überhaupt nichts mit deinem Beruf zu tun hat. Du kannst zum Beispiel, wenn du tagsüber schwer arbeitest und es Dich körperlich anstrengt, abends einfach vor dem Fernseher entspannen oder auch ein Buch lesen. Wenn Du hingegen auf der Arbeit nur vor dem PC sitzt, ist Sport eine optimale Lösung, um Dich aus Deinem Alltag zu holen. Hinzukommt, dass Sport zusätzlich auch Deinem Körper gut tut.

Tipp 5: Hängematte

Wir wissen es alle, auch wenn wir es gerne für uns behalten, insgeheim sind wir alle noch ein bisschen Kind. Genauso wie Babys schlafen auch wir schneller und besser ein, wenn wir geschaukelt werden. Um entspannt schlafen zu können, kannst Du also entweder eine Hängematte oder auch einen Schaukelstuhl ausprobieren.

Tipp 6: Sport

Immer wieder bekommst Du es zu hören, mach mehr Sport! Doch da ist auch was dran, schließlich trainieren wir dadurch unseren Körper, werden fit, befreien uns gedanklich vom Alltag und schütten jede Menge Glückshormone aus. Des Weiteren kannst Du oft nicht gut einschlafen, wenn Du immer nur vor dem PC sitzt. Das fordert Dich zwar geistig, Dein Körper hingegen ist abends nach der Arbeit immer noch viel zu fit. Sport sollte deshalb ein fester Bestandteil Deines Lebens werden!

Tipp 7: Lesen

Lesen kann vom Alltag und anderen Probleme sehr gut ablenken. Beim Lesen tauchst Du in eine andere Welt ab und kannst sehr gut entspannen. Wenn Dir beim Lesen dann irgendwann die Augen zufallen, dann leg es einfach auf Seite und schlafe glücklich ein.

Tipp 8: Meditation und Yoga

Wenn Dir bisher nichts geholfen hat, dann probiere doch mal Dir Entspannung selbst beizubringen. Du wirst dafür zwar ein wenig Übung brauchen, der Effekt, wenn Du es einmal beherrschst, wird Dich aber definitiv überzeugen.

Tipp 9: Andere Freunde haben als Kollegen

Das bedeutet nicht, dass Du keine Kollegen als Freunde haben darfst. Nur solltest Du nicht nur Kollegen als Freude haben, weil diese Dich immer an die Arbeit erinnern.

Tipp 10: Gedanken aufschreiben

Einfach die Gedanken, die Dir helfen könnten, sofort zu Papier bringen und dann irgendwann anwenden. Das kann Wunder bewirken!

 

Nach der Arbeit richtig abschalten - So geht's! (Teil 1)

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


War Dein Tag anstrengend oder musstest Du Dich wieder mit Deinem cholerischen Chef herumplagen? Vielleicht musstest Du auch wieder mal die Arbeit von Deinen faulen Kollegen übernehmen? Kannst Du nach solchen Vorkommnissen ganz einfach nach Hause kommen und entspannen? Die meisten Menschen können das nicht! Wir wollen Dir mit unterschiedlichen Tipps helfen, damit auch Du nach einem stressigen Tag in Ruhe entspannen kannst.

Abschalten ist das A und O!

Für viele Menschen ist der Feierabend so etwas wie die Fortsetzung des Arbeitstages, doch so sollte es nicht sein! Wenn Du auf lange Sicht sowohl körperlich als auch physisch fit bleiben möchtest, musst Du dafür sorgen, dass Du Dich ausruhen kannst. Abschalten bedeutet die Sorgen, die es auf der Arbeit gab, auch dort zu lassen und nicht mit nach Hause zu nehmen. Für Selbstständige und Angestellte wird es in der heutigen Zeit immer schwieriger abzuschalten, schließlich ist man durch die neuen Technologien immer erreichbar. Das hat zur Folge, dass sie so gut wie gar keine Ruhezeiten mehr haben. Durch die nichtexistierenden Ruhephasen befindest Du Dich ständig in einer stressigen Situation und Dein Körper schüttet Adrenalin aus. Auf physischer Ebene kann das zu großen Problemen führen, wie zum Beispiel ein konstant hohes Stresslevel im Körper, ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko, Erkrankungen durch Stress, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und grundsätzlich Nachteile in der Beziehung zu den Menschen, die Dir nahe stehen.

Wen trifft die Schuld?

Unter Experten gibt es immer mehr Theorien, die versuchen zu erklären, warum immer weniger Menschen es schaffen zu entspannen. Eine davon ist, dass die Digitalisierung und die ständige Erreichbarkeit für zu viel Stress sorgen. Was ist an dieser Aussage dran? Experten streiten sich und teilweise stimmen sie zu. Sie ergänzen aber, dass die Flexibilisierung der Arbeit durch neue Technologien auch durchaus Vorteile mit sich bringt. Zumindest ist dies dann der Fall, wenn der Arbeitnehmer dadurch mehr Freiheit erreicht. Eine Studie von Phyllis Moen und Erin Kelly der University of Minnesota hat ergeben, dass die Produktivität der Mitarbeiter steigt, wenn man ihnen mehr Freiheiten gewährt. Durch die flexiblen Arbeitszeiten gab es auch weitaus weniger Beschwerden und die Arbeitnehmer fühlten sich deutlich wohler. Home-Office ist auch eine Variante, die sehr beliebt ist, weil der Arbeitnehmer dadurch seine Arbeit seinem Schlafrhythmus anpassen kann.

Hier sind nun 10 Tipps, die Dir dabei helfen, Deinen Feierabend in Ruhe genießen zu können:

Tipp 1:

Du musst lernen, wann Du Feierabend machen solltest. Es ist nicht gut, mehr zu arbeiten, um am Freitag früher gehen zu können oder auch ein Projekt noch unbedingt fertig machen zu wollen. Ein Grund für Stress auf der Arbeit ist oft die zu lange Arbeitszeit, die finanzielle oder auch zwischenmenschliche Gründe haben kann. Es könnte zum Beispiel ein gestresster Partner zu Hause auf einen warten. Du musst also anfangen, mehr auf Deinen Körper zu hören und dann Feierabend machen, wenn Du müde wirst, Fehler machst, ideenlos wirkst, Dich nicht mehr konzentrieren kannst oder auch nicht mehr so produktiv bist.

 

Wie seriös ist das Geschäft mit den Gedanken?

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Neurofeedback kann helfen, die Gehirnströme zu kontrollieren. Dadurch können Schlafstörungen und Stress erfolgreich bekämpft werden. Es ist allerdings sehr schwer die Qualität und die Seriosität der Angebote einzuschätzen.

Als in seiner Firma alles schief lief, verlor Roland Reinicke die Kontrolle. Seine Welt, sein Umfeld und sein Beruf brachen für ihn zusammen. Kollegen wurden entlassen und er fragte sich, ob er möglicherweise der nächste ist. Er konnte nachts kaum noch schlafen und lag sehr unruhig im Bett. Er stellte sich immer wieder die selbe Frage. Heinicke versuchte es mit Schlaftabletten, die machten ihn aber einfach nur platt. Daraufhin setzte er die Pille auch wieder ab. Wenn Reinicke zurück schaut, muss er zugeben, dass er völlig am Ende war.

Der 67-jährige Diplomingenieur wurde monatelang von seinem Arzt krank geschrieben. Er kam zwar langsam wieder zu Kräften, die Schlafstörungen konnte er allerdings nie ganz ablegen. In der Münchner Praxis von Lothar Niepoth lernte er erst seine Schlafstörungen in den Griff zu bekommen. Eine spezielle Art des Gehirntrainings, namens Neurofeedback, half ihm dabei. Heinicke lernte, bei Nervosität und starken Unruhen gewisse Ströme runterzufahren. Die Ströme die für Entspannung stehen konnte er verstärkt produzieren. Nach einiger Zeit zeigte das Training seine Wirkung. Heinicke konnte wieder entspannt schlafen und sich auch besser entspannen.

Viele Menschen schöpfen durch solche Geschichten wieder Hoffnung

Durch Neurofeedback kann laut Therapeuten Stress, Migräne und Schlafstörung ganz ohne den Einsatz von Medikamenten bekämpft werden. Für viele Schulmediziner war Neurofeedback lange Zeit nicht mehr als Hokuspokus. Seit geraumer Zeit zeigen allerdings viele Ärzte Interesse. Studien belegen immer wieder Erfolge und die Nachfrage nach dieser neuen Art von Therapie steigt. Zahlreiche Anbieter hoffen auf ein lukratives Geschäft. Zwar bezahlen die Krankenkassen teilweise solche Therapien, allerdings bei weitem nicht alle. Des Weiteren erhoffen Praxen sich dadurch, Selbstzahler und Privatpatienten anlocken zu können. In der Regel ist es so, dass Krankenkassen die Behandlung bezahlen, wenn Neurofeedback ein Teil einer ganzen Behandlung beim Ergotherapeuten oder Psychotherapeuten ist.

In Deutschland gibt es bislang keine verbindlichen Standards

Aktuell kann die Qualität der Therapien in Deutschland nicht garantiert werden. Neurofeedback-Therapeuten werden innerhalb kürzester Zeit ausgebildet und es gibt keinerlei Richtlinien. Innerhalb von wenigen Tagen wird durch Crashkurse Wissen weitergegeben und dann nie wieder in Frage gestellt. Nichtsdestotrotz geben Patienten unglaublich viel Geld für solche Therapien aus. Für eine Sitzung zahlt man meist bis zu 100 Euro und eine komplette Therapie beinhaltet 20 bis 35 Sitzungen. Heinicke fand die Therapie von Anfang an sehr interessant und nach etwas Anlaufzeit war er  mit der Methode bestens vertraut. Für ihn war es sehr aufregend zum ersten Mal an Geräte angeschlossen zu werden. Heinicke saß im Behandlungszimmer, hatte eine Elektrodenhaube auf dem Kopf und zudem auch noch eine Mütze mit Sensoren. Die Kabel der Geräte führten zu einem kleinen Gerät. Durch einen Signalumwandler wurden die Signale dann auf einem Bildschirm sichtbar. Somit konnte Heinicke in Echtzeit verfolgen, was er denkt und was mit ihm passiert.

 

Stress kann auch schön sein

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Wir beschweren uns über zu viel Stress, dabei lässt Stress uns nicht altern und wir bleiben fit. Wir müssen unsere Meinung überdenken und Stress womöglich doch nicht so negativ betrachten.

Morgens vor der Arbeit ist Stress oft vorprogrammiert, mal ist es die Zeit, die drängt, eine U-Bahn, die Verspätung hat, oder der Kaffee, den wir uns über leeren. Wenn mal wieder ein solcher Moment ansteht und Du Druck verspürst, darfst Du Dich glücklich schätzen. Du trainierst durch Stress Dein Immunsystem und Dein Körper dankt Dir dafür. Dein Körper wird stärker, resistenter und Du erhöhst dadurch Deine Lebenserwartung. Wissenschaftler wissen schon länger, dass uns Stress gut tut. Stress hat einen sehr schlechten Ruf und die Wissenschaft bemüht sich darum, das zu ändern.

Ist Stress gefährlich für unsere Gesundheit?

Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Stress eine der größten Gefahren des 21 Jahrhunderts und für viele von uns für unendlich viele Krankheiten und Symptome verantwortlich. Firdaus Dhabbar ist Professor für Psychiatrie und er arbeitet am Image von Stress. Für ihn ist Stress ein Segen und wir sollten Mutter Natur dafür danken. In einem Testversuch mit Mäusen testete der Forscher die Ausbreitung von Krebs. Mäuse, die zuvor Stress ausgesetzt waren, entwickelten später und deutlich weniger bösartige Tumore als unbehandelte Mäuse. Die Wissenschaft war verblüfft und es lässt sich wohl dadurch erklären, dass Stress unterschiedliche Funktionen und Formen haben kann.

Durch Stress wirken wir frischer und fit!

Dhabhar ist der Meinung, dass die Wirkung von Stress unterschätzt wird. Stress lässt uns nicht nur frischer aussehen, er schärft unsere Sinne, hilft bei Heilungsprozessen und macht uns sehr aufmerksam. Es gibt verschiedene Arten von Stress und der beste ist wohl „milder“ Stress. Diese Form von Stress hat bei Tierversuchen ergeben, dass dadurch die Selbstheilungskräfte gestärkt werden. Die Tiere trainieren ihren Körper und dieser wird dadurch gestärkt. Lars Schwabe ist Kognitionspsychologe und er sieht Stress auch immer als positives Training für unseren Körper an. Wir bringen unserem Körper bei, sich an gewisse Situationen zu gewöhnen und erhöhen dadurch die Leistungs- und Strapazierfähigkeit.

Charles Darwin war ähnlicher Meinung, auch wenn er es nicht Stress nannte. Für ihn war es die Welt, die uns Lebewesen immer wieder herausfordert und uns dazu zwingt eine Lösung zu finden. Durch Stress arbeiten wir an Lösungen und stärken unseren Körper. Oliver T. Wolf arbeitet an der Universität in Bochum und er hat nachgewiesen, dass wir durch Stress Erinnerungen länger und genauer speichern können.

Stress als Instrument

Sportler und Musiker sind sich schon längst bewusst, dass Stress sich auch sehr positiv auswirken kann. Stress trieb beispielsweise Oliver Kahn (ehemaliger Torhüter der Fußballnationalmahnschaft) zu Höchsteislungen an. Für Schauspieler wie Ulrich Tukur bedeutet Stress Druck und dieser führt zu einer stärkeren Präsenz auf der Bühne und somit zu einer besseren Leistung. Jeder Mensch empfindet Stress anders, aber für alle für alle gilt, Stress weckt das Belohnungszentrum. Wir fühlen uns nach einer stressigen Situation befreit und haben uns selbst etwas gutes getan. Ganz wichtig bei der Frage wie sehr und wann uns Stress überhaupt trifft ist die Frage, was wir von Stress halten. Während Personen, die Stress nicht mögen und schlecht damit umgehen können, Probleme bekommen, wirkt Stress für andere Personen wie ein positiver Motor.

 

Was ist eine Anpassungsstörung?

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Unser Leben lang werden wir mit schwierigen Situationen konfrontiert. Wir stehen unter Stress und unser Körper muss diese täglichen Belastungen kompensieren. Meist gelingt dies problemlos, ohne dass psychosoziale, körperliche oder seelische Symptome auftreten, doch manchmal reicht unser Abwehrsystem nicht aus. In so einem Fall kann es dann zu Anpassungsstörungen kommen.

Anpassungsstörungen können in Folge von körperlichen Erkrankungen, Lebensveränderungen oder auch besonders belastenden Lebensereignissen auftreten. Die Art der Belastung kann auf verschiedenste Ereignisse zurückzuführen sein und reicht von Trauerfällen oder Trennungserfahrungen bis hin zu Emigration und Flucht.

Beschwerden

Die Krankheit ist bis heute nicht genau definiert. Da die Auslöser meist alltägliche Stresssituationen sind, ist es schwierig, eine genaue Diagnose zu erstellen, schwieriger als bei klarer umrissenen Krankheiten, wie beispielsweise Depressionen. Die Symptome können variieren, sie betreffen jedoch meist die Stimmung des Betroffenen. Erhöhte unbegründete Angst, Furcht vor Belastungen und ständige Besorgnis können daher Anzeichen für eine Anpassungsstörung darstellen. Auch das Gefühl, den Alltag nicht mehr bewältigen zu können und sogar in drastischen Fällen Gewaltausbrüche gehören zum Krankheitsbild.

Auch bei Kindern und Jugendlichen kann diese Störung auftreten. Meist äußert sich die Krankheit bei jungen Menschen durch Rückschritte im Verhalten und in der Entwicklung, z.B. erneutes Daumenlutschen oder Bettnässen.

Verschieden Formen

Um eine Anpassungsstörung diagnostizieren zu können, bedarf es einer eingehenden psychologischen Anamnese. Auch ist es hierbei sinnvoll, die Krankheit in verschiedene Kategorien zu unterteilen. So unterscheiden Ärzte beispielsweise zwischen einer „kurzen depressiven Reaktion“, die meist nicht länger als einen Monat anhält und einer „langen depressiven Reaktion“, eine Reaktion auf eine längere Belastung, die jedoch nicht länger als zwei Jahre andauert. Des Weiteren wird zwischen Störungen des Sozialverhalten, bei denen es zu aggressiven Ausbrüchen kommen kann, und Störungen von Gefühlen, die sich durch Besorgnis, Ärger und Anspannung ausdrücken, unterschieden, auch eine Mischform kann auftreten.

Wurde eine Anpassungsstörung festgestellt, ist es immens wichtig, die Ursachen zu suchen. Leider können diese so vielfältig sein wie das Leben selbst. Auch der Grad der Belastung ist von Mensch zu Mensch verschieden, oft fühlen sich daher Betroffene zusätzlich noch von ihrem Umfeld missverstanden, da sie weniger auszuhalten scheinen als ihre Mitmenschen.

Wie kann man Abhilfe verschaffen?

Der Erfahrung nach gehen Anpassungsstörungen meist nach einer gewissen Zeit vorüber, doch leider kann dies auch bis zu mehreren Jahren dauern. Daher ist es wichtig, frühzeitig für Linderung zu sorgen und den Krankheitsverlauf damit zu verkürzen. Eine Psychotherapie ist ratsam, begleitend dazu hat die Entlastung höchste Priorität. Bestehender Druck sollte abgebaut werden, ob im Beruf, in der Beziehung oder anderweitig. Nahestehende Menschen können in die Therapie mit eingebunden werden, da Menschen mit Anpassungsstörungen auf stabile und unterstützende Beziehungen angewiesen sind. Perspektiven und Ziele sind ebenfalls wichtig, wie beispielsweise intensive Stärkung der eigenen Kräfte und der Selbstkontrolle. Tritt die Belastung in Folge eines Verlustes auf, so gelten hier gleichermaßen bestimmte Regeln zur Bewältigung von Trauer (z.B.: Annehmen, Gedanken und Gefühle zulassen, Verarbeiten, etc.).

Glücklicherweise gibt es heutzutage immer mehr Psychologen und Ärzte, die eine Anpassungsstörung erkennen und immer mehr Betroffene, die sich trauen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn trotz des eher harmlosen Namens und des manchmal banalen Ursprungs stellen Anpassungsstörungen eine teils quälende Belastung dar und sollten daher angemessen behandelt werden.

 

"Lass Dich nicht stressen" - Leichter gesagt als getan

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Es ist nicht der Stress selbst, der uns aus der Bahn wirft, es ist vielmehr die Reaktion auf Stress!

Die Verarbeitung und Wahrnehmung stressiger Erlebnisse ist laut Forschern der Columbia und der Penn State University sehr wichtig für die Gesundheit. Es ist sogar wichtiger als die Häufigkeit stressiger Erlebnisse.

Herzkreislaufkrankheiten als Folge von Stress

Es ist bekannt, dass Stress das Risiko für Herzkreislauferkrankungen steigert. Genau untersucht wurde dies allerdings noch nicht und wir wissen somit nicht, woran das liegt. Eine mögliche Erklärung ist, dass unser Nervensystem das Gleichgewicht verliert. Dieses reguliert sich normalerweise selbst und könnte womöglich durch viel Stress beeinflusst werden.

Nancy L. Sin arbeitet zusammen mit ihren Kollegen an der Forschung der Herzratenvariabilität. Dabei handelt es sich um die eigenständige Regulierung des Herzrhythmus. Diese Variabilität gibt an, ob das Nervensystem in der Lage ist, die Frequenz des Herzrhythmus eigenständig zu verändern. Laut Sin ist eine höhere Herzratenvariabilität gesund, weil das Herz und somit der Körper sich unterschiedlichen Situationen anpassen kann. Im Gegenzug sagt sie, dass Menschen mit einer geringen Herzratenvariabilität ein erhöhtes Risiko für Herzkreislauferkrankungen haben.

Das Vorgehen der Studie

Des Weiteren können auch Depressionen und sehr stressige Erlebnisse unsere Gesundheit auf negative Art und Weise beeinflussen. Bis dato weiß man allerdings nicht, ob sich auch Ärger und Frustration auf die Gesundheit auswirkt. Vor dieser Studie der Columbia und Penn State University haben sich kaum Forscher diesem Thema gewidmet. Für ihre Studie befragten Sin und ihre Kollegen 909 Probanden. Sie wurden teilweise täglich befragt und ihre Herzratenvariabilität wurde mit Hilfe eines Elektrokardiogrammes gemessen. Die Probanden waren zum Zeitpunkt der Studie zwischen 35 und 85 Jahren alt.

Während der täglichen Telefonate mit den Probanden wurde diese befragt, ob sie stressigen Situationen ausgesetzt waren und wenn ja, für wie stressig sie diese empfanden. Um den Stress Faktor der Situationen bewerten zu können mussten die Probanden zwischen „ein bisschen“, „sehr“, „nicht sonderlich“ und „kein bisschen“ unterscheiden. Die Forscher stellten ihnen auch Fragen bezüglich ihrer negativen Emotionen und ob sie sich geärgert haben bzw. wütend waren. Durchschnittlich gaben die Probanden an, an 42% der Tage ein stressiges Erlebnis der Kategorie „ein bisschen“ gehabt zu haben.

Die Ergebnisse

Dabei fanden die Forscher heraus, dass die Testpersonen mit häufigen Stresssituationen diejenigen waren, die nicht unbedingt eine niedrige Herzratenvariabilität hatten. Die Herzratenvariabilität war bei denen am geringsten, die stressige Erlebnisse sehr negativ sahen und auch sehr emotional darauf reagierten. Bei ihnen war das Herzkreislaufrisiko am höchsten.

Laut Sin zeigen die Ergebnisse deutlich, dass die Wahrnehmung stressiger Erlebnisse viel wichtiger ist als die stressigen Erlebnisse selbst für unsere Gesundheit sind. Das führt weiterhin dazu, dass angenommen werden kann, dass Stress im Alltag sich auf die Gesundheit auswirkt. Sin hofft, durch ihre Forschungsergebnisse zu möglichen Interventionsansätzen beizutragen um auf lange Sicht die Gesundheit vieler Menschen zu verbessern.

 

Neue Studie zu Stress und Leistung

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Hat Stress eine Auswirkung auf unsere Leistungsfähigkeit? Dies testete man bei Mäusen und es stellte sich heraus, dass ihre Leistungsfähigkeit niedriger wurde, nachdem sie sozialem Stress ausgesetzt waren. Diese Erkenntnis könnte bei der Behandlung von Menschen mit kognitivem Leistungsabfall helfen.

Für das Denken, Erkennen und Wahrnehmen ist der präfrontale Kortex verantwortlich. In vielen Alltagssituationen muss unser Gehirn viele Dinge gleichzeitig verarbeiten. Das ist nötig, damit wir flexibel auf eine Situation reagieren können. Für all das, benötigen wir den präfrontalen Kortex. Dadurch, dass diese Vorgänge so komplex sind, sind sie auch sehr stressanfällig. Gesteuert wird unsere Reaktion auf den Stress vom sogenannten Corticotropin releasing hormone (CRH). Die Rolle, die das Hormon spielt, war bisher noch unbekannt.

Was passiert, wenn unser Gehirn sozialem Stress ausgesetzt ist?

Was genau im Gehirn passiert, haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts an Mäusen getestet. Dafür haben sie die Mäuse ständigem sozialem Stress ausgesetzt. Nach einiger Zeit konnte man einen klaren kognitiven Leistungsabfall erkennen. So konnten sich die Mäuse nach dem Stress zum Beispiel nicht mehr an Wege durch ein Labyrinth erinnern.

Man wollte mehr über die Rolle vom CRH erfahren und schaltete das Peptid deshalb durch ein Medikament aus. Das Ergebnis: Die Leistungsfähigkeit der Mäuse sank auch nach dem Stress nicht. Sie waren also trotz sozialem Stress in der Lage, alle Aufgaben zu lösen.

Werden dadurch Behandlungen von psychiatrischen Erkrankungen in dem Bereich möglich?

Wichtig ist, dass man feststellen konnte, was zu einem Leistungsabfall führt. Dass man herausgefunden hat, dass das CRH einen direkten Einfluss auf die kognitive Leistung haben kann, ist elementar für die Behandlung von psychischen Problemen, die mit sozialem Stress zu tun haben. Es wurde zwar nur bei Mäusen getestet, jedoch sind die meisten Mechanismen in der Wahrnehmung bei der Maus und beim Menschen so ähnlich, dass man durchaus auch Schlüsse für den Menschen daraus schließen kann.

 

Wer unglücklich ist, kauft mehr

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Werbungen zeigen uns jeden Tag, was wir womöglich noch nicht haben und uns glücklich machen könnte. Hirnforscher haben herausgefunden, dass wir unnötige Sachen nur dann kaufen, wenn wir unglücklich sind.

Gerald Hüther ist Professor für Neurobiologie an der Universität in Göttingen. Durch seine jahrelange Arbeit hat er herausgefunden, dass glückliche Menschen viel weniger unnötige Dinge kaufen als Menschen die unglücklich sind.

Unser Gehirn strebt nach Belohnung

Im Alltag kann kaum noch jemand allen Aufgaben gerecht werden. Druck und Stress wachsen ständig. Das sind nur zwei Gründe, die uns sehr unglücklich machen können. Auf verschiedene Art und Weisen kann unser Gehirn diese Rückschläge kompensieren. In der westlichen Welt lösen wir solche Probleme oft durch das Kaufen von Gütern. Deshalb kaufen wir sehr vieles, was wir eigentlich gar nicht brauchen. Werbung führt dann zusätzlich noch dazu, uns die Angebote schmackhaft zu machen. Durch den Kauf von etwas neuem wird das Belohnungszentrum in unserem Gehirn aktiviert und wir sind glücklich. Unsere Mitmenschen beneiden uns aufgrund unsere Errungenschaften und das bestärkt uns. Das Ganze lindert den inneren Schmerz und nach einiger Zeit herrscht dann wieder Normalzustand.

Unerfüllte Bedürfnisse werden durch Käufe kaschiert

Für Hüther ist diese Methode alles andere als erfolgreich und nachhaltig. Wir beschenken uns mit etwas dass wir gar nicht brauchen, entfliehen damit unserem traurigen Zustand, um danach wieder unglücklich zu sein. Die Glücksgefühle, die wir beim Kauf und kurze Zeit danach empfinden, sind nur von kurzer Dauer.

Wir müssen lernen den Kreislauf zu durchbrechen

Verstand und Gefühl gehen immer Hand in Hand. Das müssen wir begreifen. Andernfalls kaufen wir weiterhin sinnlos ein ohne uns wirklich glücklicher zu fühlen. Unsere Überzeugungen und Vorstellungen sind sehr tief in unserem Gehirn verankert und leiten unsere Gefühlswelt. Um dem entgegenzuwirken müssen wir uns zwar positiv, aber auf eine andere Art und Weise belohnen. Jeder muss selbst herausfinden womit er sich belohnen kann, vielen hilft beispielsweise ein ausgedehnter Spaziergang.

 

Der Einfluss von Stress auf unsere Ernährung

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Unser Verhalten wird schon durch moderaten Stress beeinflusst. Im Vergleich zu entspannten Kollegen hat derjenige, der im Job unter Stress steht, viel eher Probleme bei der Selbstkontrolle. Eine Studie der Universität Zürich belegt dies. Bereits ein moderater Stresslevel reicht demnach aus, um beim Essen die Entscheidungsfindung zu beeinträchtigen.

Bluthochdruck und Darmprobleme bei negativem Stress

Andauernde Nervosität, Anspannung und innere Unruhe Schaden besonders auf Dauer der Gesundheit. Durch Studien wird dies immer wieder belegt, außerdem ist das bereits lange bekannt. Wenn der Stressabbau nicht richtig funktioniert, steigen die Risiken für Rückenschmerzen, Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder beispielsweise Magen-Darm Probleme. Offenbar hat Stress aber viel mehr Auswirkungen als bereits gedacht. So zeigt eine Untersuchung der Universität Zürich, dass Stress dazu führt, dass unsere Fähigkeit, uns selbst zu kontrollieren, verändert wird. Bereits eine anstrengende morgendliche Sitzung hat bereits genug Potenzial, den Ausschlag darüber zu geben, ob das Mittagessen mit einem Stück Kuchen abgeschlossen wird oder nicht – dies berichtete die Universität Zürich jüngst in einer Pressemitteilung.

Die Hand im eiskalten Wasser für 3 Minuten

Die Forscher hatten in ihrer Studie gemäß einer Mitteilung der Universität Zürich 21 Probanden in ihrem Labor kontrolliert in einen moderaten Stresszustand versetzt. Die Teilnehmer wurden für diesen Zweck gebeten, die Hand über 3 Minuten hinweg in Eiswasser zu tauchen. Um die Anspannung zu verstärken, wurden sie von der Versuchsleitung die ganze Zeit über beobachtet. Die Probanden wählten im Anschluss darauf zwischen je zwei verschiedenen Speisen aus. Dabei wurden sie im MRT beobachtet. Diese Kontrollvorgänge wurde von weiteren 22 Teilnehmern durchlaufen. Sie wurden alle vor die Wahl gestellt, etwas gesundes, aber weniger schmackhaftes oder etwas schmackhaftes, aber dafür weniger gesundes zu essen.

Ungesunde Speisen für Personen mit Hand im Eiswasser

Für jene Personen, die der stressigen Behandlung mit Eiswasser ausgesetzt waren, stand der Geschmack stark im Vordergrund. Mit größerer Wahrscheinlichkeit wählten sie ein ungesundes Essen aus, dass dafür eher schmackhafter war. Dies ist besonders vor dem Hintergrund interessant, dass alle Probanden im Voraus angegeben hatten, einen ausgewogenen Lebensstil mit gesunder Ernährung und viel Sport zu führen. Die Universität berichtet weiterhin, dass die Stressauswirkungen im Gehirn im MRT sogar erkennbar waren. Bei den gestressten Teilnehmern zeigten sich veränderte Verbindungsmuster hinsichtlich der neuronalen Funktionen im Gehirn zwischen den beiden Regionen, die zur Ausübung der Selbstkontrolle genutzt werden und Entscheidungen prägen. Laut der Studienleiterinnen Silvia Maier sind die Erkenntnisse der Universität ein wichtiger Schritt hin zum Verständnis des Zusammenhangs zwischen der Selbstkontrolle und dem Stress im menschlichen Gehirn.

Dabei wirke sich der Stress über mehrere Wege im Gehirn aus. Eine Störung der Selbstkontrolle sei im neuronalen Netz deshalb an mehreren Stellen möglich. Die optimale Selbstkontrolle erfordere deshalb ein präzises Gleichgewicht zwischen den Beteiligten Gehirnregionen und den Interaktionen.

Moderates Stresslevel ist genug

Die Studie deute nach der Expertin darauf hin, dass bereits durch ein moderates Stresslevel stärkere Beeinträchtigungen herbeigeführt werden können. Dies sei dahingehend eine wertvolle Erkenntnis, als dass extreme Stresssituationen weitaus seltener vorkommen als moderate Stressfaktoren. Die Selbstkontrolle werde dadurch bei einem viel größeren Teil der Bevölkerung beeinflusst, als bisher vermutet.

 

Gute Taten gegen Symptome von Stress

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Stressige Zeiten wirken sich bei jedem Menschen anders aus. Manchen fällt es dann schwer eine geruhsame Nacht zu finden, Andere quälen sich mit Kopfschmerzen und schlechter Laune rum, die auch für das Umfeld schon einmal anstrengend werden kann. Bewiesenermaßen fällt es gestressten Personen schwer ihre Emotionen, sprich ihre Affekte, zu kontrollieren.

Auch die Mittel gegen stressige Zeiten zeigen bei jedem Menschen individuelle Tragkraft. Ruhephasen, eine Yoga-Einheit, eine Zigarette oder Süßigkeiten können dann wahre Wunder bewirken. Eine Studie zeigt nun, dass auch gute Taten in stressigen Phasen das Mittel zur Wahl werden könnten. Anderen etwas Gutes tun, kann sich demnach auch auf uns selbst positiv auswirken. Das Forscherteam um Emily Ansell von der Yale-Universität rät aufgrund ihrer Studienergebnisse demnach in eine ganz andere Richtung: Tun wir doch mal etwas Gutes für Andere und schon fühlen auch wir uns besser.

Die Studie im Detail

An der Studie nahmen 77 Probanden teil, die über drei Wochen hinweg jeden Abend über eine Smartphone-Umfrage zu ihrem Befinden und ihrem Tagesablauf befragt wurden. Dabei zeigte sich deutlich, dass gute Taten, die gegenüber Mitmenschen begangen wurden, eine positive Wirkung auf das Allgemeinbefinden der Probanden hatte. Auch positive Emotionen, die durch die stressige Situation zuvor nur gedämpft empfunden wurden, konnten nun wieder intensiver erlebt werden.

Abstand zu sich selbst einnehmen

Selbstzentrierte Menschen erlebten diese Wirkung nicht. Psychologen erklären sich diesen Mechanismus damit, dass die Probanden sich für eine Zeit lang von ihrer eigenen Personen und damit auch ihren Problemen ablenkten. Damit kommt der gestresste Mensch für eine Zeit lang zur Ruhe und entwickelt durch die guten Taten sogar die Nähe zu anderen Menschen, was sich ebenfalls positiv auswirkt.

 

Die Großstadt der Zukunft – Ein stressmildernder Ansatz

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Forscher arbeiten an Wohnmodellen, die das Leben angenehmer machen sollen, sozusagen an der Großstadt der Zukunft. Die Welt befindet sich im Zeitalter der Urbanisierung und viele Menschen bekommen das zu spüren. Alles ist stressiger und es gibt viel mehr psychische Erkrankungen.

Die Ressourcen werden in der Stadt viel weniger beansprucht als auf dem Land. Auf die Psyche der Menschen wird allerdings überhaupt nicht geachtet. Andreas Meyer-Lindenberg vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim ist sich sicher, dass Menschen, die in Städten wohnen, ein um 300% erhöhtes Schizophrenierisiko haben. Depressionen kommen auch häufiger vor. Mit Hilfe von moderner Psychologie möchte der Psychologe diese Thematik genauer untersuchen. Probanden wurden mit Handys ausgestattet, so kann Meyer-Lindenberg über GPS immer wissen, wo sie sich befinden.

Auswirkungen der Großstadt

Sobald die Testpersonen einen anderen Stadtteil betreten werden ihm Fragen zu seinem Gemütszustand gestellt. Nach einer Woche werden jeweils die Antworten ausgewertet und die Forscher entnehmen den Personen Haarwurzeln um den Stressfaktor zu messen. Der Psychologe und sein Team hoffen, dass die Testergebnisse dazu führen, dass Städte in Zukunft stressfreier konzipiert und gebaut werden.

Chefarzt für Psychiatrie an der Berliner Fliedner-Klinik Mazda Adli glaubt, dass Stadtstress gleichzusetzen ist mit sozialem Stress. Die Isolation und die soziale Dichte spielen eine entscheidende Rolle. Eine Stadt sollte der Interaktion zwischen den Menschen dienen, dann ist sie gut für uns. Orte, die es den Menschen ermöglichen, mit einander zu reden, zu sitzen, zu essen, sich zu erholen oder miteinander zu flirten, sind in jeder Stadt erwünscht.

Eine Stadt muss leben, dessen ist sich der Kulturwissenschaftler Ludwig Engel sicher. Unterschiedliche Menschen und Gegebenheiten führen zu Begegnungen, die eine Stadt weiterbringen. Der Kontakt zwischen Menschen ist eben sehr wichtig. Die Stadt muss als unfertiger Organismus verstanden werden, der sich stetig verändert. Jede Stadt brauch Flächen, die jeder nutzen darf. Ein Pilotprojekt in Tokio konzentriert sich darauf, kleine Privaträume zu bauen und dafür aber schöne, große und luxuriöse Zwischenräume zu schaffen. Diese Räume sollen die Menschen wieder vereinen und somit den Stressfaktor senken. In Berlin findet man ähnliches, beispielsweise eine Baugemeinschaft mit 19 Wohnungen, gemeinsamen Garten, Gängen, Waschräumen und einer gemeinsamen Dachterrasse.

Grünflächen killen den Stress

Gärten und Grünflächen lindern den Stress in Städten, das ergaben frühere Studien, erklärt Meyer-Lindenberg. „Bosco Verticale“ ist ein Versuch, bzw. ein Gebäude mit vertikaler Grünfläche. Das in Mailand erbaute Hochhaus hat riesige Balkons auf denen Bäume wachsen. Es ist ein sehr teures Projekt, da der Quadratmeterpreis bei 9000 Euro liegt.

 

Regelmäßige Überstunden erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall

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Arbeitsstress belastet auch immer die Gesundheit. Zeitdruck, Stress mit dem Vorgesetzten und eine unangenehme Arbeitsumgebung führen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Ähnlich ist es der Fall mit Überstunden, welche die Freizeit einschränken und daher Möglichkeiten der Entspannung eingrenzen. Und Überstunden sind keine Seltenheit. Zwei Drittel der Deutschen machen laut eigenen Angaben regelmäßig Überstunden.

Eine Forschergruppe um Mika Kivimäki vom University College London sammelte über 600.000 Daten und zeigte die gesundheitliche Belastung von Überstunden auf. Menschen aus Europa, Australien und den USA nahmen als Probanden an der Studie teil. Wer regelmäßig Überstunden vornimmt, der weist ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall auf.

Die Studie im Detail

Für die Erhebung der Daten wurden die Studienteilnehmer im Schnitt sieben bis achteinhalb Jahre begleitet. Etwa 4800 der Probanden entwickelten in der Zeit eine koronare Herzkrankheit. 1722 Probanden erlitten einen Schlaganfall. Die Mehrheit der Studienteilnehmer war zu Beginn 40 und am Ende um die 50 Jahre alt. Schlaganfälle betreffen dabei meist ältere Personen. Die Wissenschaftler bedachten in ihrer Auswertung außerdem viele andere Faktoren, die die Gesundheit ebenfalls beeinflussen – vom Bluthochdruck bis zum Alkoholkonsum.

Der Zusammenhang von Überstunden und Schlaganfällen

Wer 41 bis 48 Stunden pro Woche arbeitete, hatte ein zehn Prozent erhöhtes Schlaganfallrisiko. Bei den Probanden, die 49 bis 54 Stunden arbeiteten, war es um 27 Prozent erhöht. Bei den Studienteilnehmern, die mindestens 55 Stunden arbeiteten, sogar um 33 Prozent. Die Studie ergab demnach, dass es einen Zusammenhang zwischen Überstunden und Schlaganfällen gibt und die Gesundheit durch Arbeitsbedingungen dementsprechend immens beeinflusst wird. Langes Sitzen, wenig Bewegung sowie ungesundes Essen und wenig Zeit zur Entspannung fördern diese Entwicklung und wirken sich besonders intensiv auf die Herzgesundheit aus.

 

Wie trifft man gute Entscheidungen?

Stress: Die Bewertung ist das Entscheidende


Immer wieder stehen wir Menschen vor der Qual der Wahl. Wählen wir dieses Hemd zu der Jeans oder doch lieber einen Cardigan mit Bluse? Sollen wir ein Auslandssemester wagen oder ist die Heimat Grund genug zu bleiben? Und dann gibt es da noch die wirklich großen Entscheidungen, die unser Leben unwiderruflich verändern werden. Kinder kriegen ja oder nein? Welchen Beruf soll ich erwählen? Entscheidungen gehören zu unserem Leben dazu und sie sind nicht immer leicht zu fällen. Dann bleibt die Frage, wie es gelingen kann sich „richtig“ zu entscheiden.

Die Pro- und Contra Liste

Benjamin Franklin instrumentalisierte im 18. Jahrhundert ein Hilfsmittel, das uns zumindest, wenn es um rationales Entscheiden geht, helfen soll einen Weg aus den Wahlmöglichkeiten zu finden: Die Pro- und Contra Liste. Dahinter steckt die Annahme, dass wir Menschen eine Entscheidung zielgerichtet angehen, sprich unseren Nutzen maximieren wollen und uns dementsprechend verhalten. Tatsächlich ist es aber doch so, dass wir sehr oft emotionsgeleitet entscheiden.

Das Problem, vor dem wir stehen, wenn wir uns zu entscheiden haben, geht allerdings weit länger in der Zeit zurück und wurde schon vor 2500 Jahren von Platon beschrieben: Die Zerrissenheit des Ichs. In uns spricht selten nur eine Stimme, sondern meist zwei, die sich im Widerstreit befinden. Die moderne Medizin hat diesen Streit sogar sichtbar gemacht. Durch Aufnahmen aus fMRT oder PET können wir die unterschiedlichen Gehirnarreale dabei beobachten, wie sie sich gegeneinander ausdividieren.

Wie sollen wir leben?

In der heutigen Zeit, in der wir mehr Möglichkeiten haben als jegliche Generationen zuvor, stellt sich mehr und mehr die Frage danach, wie wir leben wollen. Diese Multioptionsgesellschaft, wie sie bereits in den 90er Jahren von dem Schweizer Soziologen Peter Gross genannt wurde, bietet allerdings auch allerhand Überforderungspotenzial. Nichts scheint heute mehr fest zu stehen. Berufswege, Identitäten – alles befindet sich im Fluss. Psychologen sprechen nicht selten von dieser Überforderung, die sich in Stresssymptomen äußert. Eine Entscheidung zu treffen, bedeutet nämlich immer auch eine Andere auszuschlagen.

Den richtigen Weg gibt es nicht

Wer sich mit der Entscheidungsfindung schwer tut, sollte eines begreifen: es gibt ihn nicht, den richtigen Weg. Was für einen Menschen richtig sein kann, ist für den Anderen möglicherweise die schlimmste Veränderug seines Lebens. Und eins ist noch viel wichtiger: manche Entscheidungen lassen sich mit so viel grübeln, Berechnung und Kalkül einfach nicht bemessen, da man sie ausprobieren muss. Das klingt nun insgesamt sehr ernüchternd, aber berufliche Veränderungen oder die Entscheidung für eine Familiengründung, lassen sich tatsächlich nur austesten und emotional bestimmen. Dabei gilt es in uns reinzuhören und manchmal auch etwas zu wagen, auch wenn wir dabei vieles anderes ausklammern müssen.