VISTANO Psychologie - Wissen Unser Kernthema im Bereich Psychologie... für dich zusammengestellt und aufbereitet
Nasenbohren, gesund oder ungesund?
Die meisten Menschen bohren ab und an in der Nase. Aus gesellschaftlicher…
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Wenn der Zwang zum Lebensmittelpunkt wird und das alltägliche Leben so stark beeinträchtigt, dass Rituale den Alltag vollständig bestimmen
Die meisten Menschen kennen das Gefühl oder auch den Impuls lieber 2x zu kontrollieren ob die Tür abgeschlossen ist oder der Herd auch wirklich ausgeschaltet wurde. Wenn der Alltag in seinem normalen Ablauf gestört wird, weil ein gewisser Zwang besteht eine Handlung immer und immer wieder durchzuführen oder in bestimmten Situationen ein meist unangemessen scheinendes Verhalten sich zwanghaft aufdrängt, so spricht man von einer Zwangsstörung oder auch Zwangserkrankung. Die Auswirkungen der psychischen Erkrankung werden auch von einem Betroffenen meist als aufdringlich, belastend und unsinnig empfunden, doch ist es ihm nicht möglich Widerstand zu leisten und die Handlung zu unterdrücken.
Grübeln ist besonders in Stresssituationen oder bei wirklich wichtigen Entscheidungen bzw. Problemen eine völlig natürliche Reaktion. Der Grübelzwang, oder auch das pathologische Grübeln jedoch sind Zwangsgedanken, die zu endlosem Nachdenken führen. Eine Lösung des Problems zu erreichen oder eine Entscheidung treffen zu können ist meist aus Angst etwas falsch zu machen unmöglich, was zu weiterem Nachdenken nach möglichen Lösungen führt. Am häufigsten wird über vergangene oder zukünftige Themen in Bezug auf Streit, die eigene oder eine fremde Person, Entscheidungen, oder den Sinn des Seins nachgedacht. Der Grübelzwang führt zu erheblichen Einschränkungen in der Lebensqualität des Betroffenen in Bezug auf Konzentrationsfähigkeit, soziale Kontakte und teilweise der Gedächtnisfähigkeit. Auslöser des Grübelzwangs als Zwangsstörung können auch Depressionen sein oder eine generalisierte Angststörung.
Zwangsgedanken führen oft zu Ritualen, die letztlich dazu dienen sollen dem Betroffenen Erleichterung zu verschaffen. Die Zwangsrituale sind wiederkehrende und offensichtliche Verhaltensweisen wie z.B. das Kontrollieren oder Horten von Dingen, aber auch verborgende Rituale wie z.B. das Zählen oder Grübeln. Die Verhaltensweisen führen zu einer vermeintlichen Entlastung des Betroffenen und führen zu starkem Stress, wenn sie nicht ausgeführt werden können. Typische Zwangsrituale sind übertriebene Ordnung, Reinlichkeitszwänge, wie z.B. der Waschzwang, oder extreme Anforderungen und damit verbundene Handlungen an die Sauberkeit. Wenn die ritualisierten Handlungen von einem Betroffenen nicht ausgeführt werden können, baut sich eine enorme Angst vor Gefahren auf, die aus der ausgelassenen Handlung resultieren könnten. Um diese Angstgefühle zu unterdrücken werden die Rituale ausgeführt.
Seltsame Gedanken wie “den würde ich am liebsten schlagen” gehen jedem Menschen von Zeit zu Zeit durch den Kopf. Eine gesunde Psyche ignoriert diese Gedanken und vergisst auch sehr schnell. Zwangsgedanken sind Vorstellungen oder Impulse, die auf gedanklicher Ebene ständig wiederholend auftreten. Die Gedanken werden als Störung empfunden und als völlig sinnlos oder abstossend eingestuft. Zwangspatienten möchten die Wiederholung des Gedankens verhindern und bauen einen massiven Leidensdruck auf, da dies nicht gelingt. Da Zwangsgedanken sich teilweise in Aggressionen gegenüber Dritte manifestieren, treten häufig auch intensive Schuldgefühle auf, obwohl der Zwangsgedanke in der Regel nicht zu einer Tat führt. Der Verlauf ist in der Regel so, dass die Gedanken und damit verbundenen Rituale sich immer weiter manifestieren und immer exzessiver zelebriert werden müssen, um Erleichterung zu verspüren.
Krankhafte Zwänge können sich in diversen Handlungen manifestieren, die den Betroffenen einen enormen Leidensdruck bereiten und den Alltag nach und nach völlig einnehmen können und stark negativ beeinflussen. Die Zwangshandlungen des Kontrollzwangs ist das ständige, zwanghafte Prüfen, ob z.B. Türen oder der Kühlschrank verschlossen sind, oder der Herd abgeschaltet ist. Beim Ordnungszwang werden Dinge zwanghaft symmetrisch ausgerichtet um eine perfekte Symmetrie herzustellen. Der Reinlichkeitszwang manifestiert sich in ständigem Reinigen des eigenen Körpers oder von Gegenständen. Der Berührzwang weckt das permanente Verlangen Dinge anfassen zu müssen aber auch das Gefühl bestimmte Dinge keinesfalls anfassen zu dürfen. Der Zählzwang äussert sich in permanentem und zwanghaftem Zählen alltäglicher Gegenstände. Die Trichotillomanie beschreibt den Zwang sich die eigenen Haare ausreissen zu müssen.
Hier findest du eine Liste von Beratern, die sich auf das Thema Zwangsstörung spezialisiert haben