Der Einfluss von Stress auf unsere Ernährung

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Der Einfluss von Stress auf unsere Ernährung

Unser Verhalten wird schon durch moderaten Stress beeinflusst. Im Vergleich zu entspannten Kollegen hat derjenige, der im Job unter Stress steht, viel eher Probleme bei der Selbstkontrolle. Eine Studie der Universität Zürich belegt dies. Bereits ein moderater Stresslevel reicht demnach aus, um beim Essen die Entscheidungsfindung zu beeinträchtigen.

Bluthochdruck und Darmprobleme bei negativem Stress

Andauernde Nervosität, Anspannung und innere Unruhe Schaden besonders auf Dauer der Gesundheit. Durch Studien wird dies immer wieder belegt, außerdem ist das bereits lange bekannt. Wenn der Stressabbau nicht richtig funktioniert, steigen die Risiken für Rückenschmerzen, Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder beispielsweise Magen-Darm Probleme. Offenbar hat Stress aber viel mehr Auswirkungen als bereits gedacht. So zeigt eine Untersuchung der Universität Zürich, dass Stress dazu führt, dass unsere Fähigkeit, uns selbst zu kontrollieren, verändert wird. Bereits eine anstrengende morgendliche Sitzung hat bereits genug Potenzial, den Ausschlag darüber zu geben, ob das Mittagessen mit einem Stück Kuchen abgeschlossen wird oder nicht – dies berichtete die Universität Zürich jüngst in einer Pressemitteilung.

Die Hand im eiskalten Wasser für 3 Minuten

Die Forscher hatten in ihrer Studie gemäß einer Mitteilung der Universität Zürich 21 Probanden in ihrem Labor kontrolliert in einen moderaten Stresszustand versetzt. Die Teilnehmer wurden für diesen Zweck gebeten, die Hand über 3 Minuten hinweg in Eiswasser zu tauchen. Um die Anspannung zu verstärken, wurden sie von der Versuchsleitung die ganze Zeit über beobachtet. Die Probanden wählten im Anschluss darauf zwischen je zwei verschiedenen Speisen aus. Dabei wurden sie im MRT beobachtet. Diese Kontrollvorgänge wurde von weiteren 22 Teilnehmern durchlaufen. Sie wurden alle vor die Wahl gestellt, etwas gesundes, aber weniger schmackhaftes oder etwas schmackhaftes, aber dafür weniger gesundes zu essen.

Ungesunde Speisen für Personen mit Hand im Eiswasser

Für jene Personen, die der stressigen Behandlung mit Eiswasser ausgesetzt waren, stand der Geschmack stark im Vordergrund. Mit größerer Wahrscheinlichkeit wählten sie ein ungesundes Essen aus, dass dafür eher schmackhafter war. Dies ist besonders vor dem Hintergrund interessant, dass alle Probanden im Voraus angegeben hatten, einen ausgewogenen Lebensstil mit gesunder Ernährung und viel Sport zu führen. Die Universität berichtet weiterhin, dass die Stressauswirkungen im Gehirn im MRT sogar erkennbar waren. Bei den gestressten Teilnehmern zeigten sich veränderte Verbindungsmuster hinsichtlich der neuronalen Funktionen im Gehirn zwischen den beiden Regionen, die zur Ausübung der Selbstkontrolle genutzt werden und Entscheidungen prägen. Laut der Studienleiterinnen Silvia Maier sind die Erkenntnisse der Universität ein wichtiger Schritt hin zum Verständnis des Zusammenhangs zwischen der Selbstkontrolle und dem Stress im menschlichen Gehirn.

Dabei wirke sich der Stress über mehrere Wege im Gehirn aus. Eine Störung der Selbstkontrolle sei im neuronalen Netz deshalb an mehreren Stellen möglich. Die optimale Selbstkontrolle erfordere deshalb ein präzises Gleichgewicht zwischen den Beteiligten Gehirnregionen und den Interaktionen.

Moderates Stresslevel ist genug

Die Studie deute nach der Expertin darauf hin, dass bereits durch ein moderates Stresslevel stärkere Beeinträchtigungen herbeigeführt werden können. Dies sei dahingehend eine wertvolle Erkenntnis, als dass extreme Stresssituationen weitaus seltener vorkommen als moderate Stressfaktoren. Die Selbstkontrolle werde dadurch bei einem viel größeren Teil der Bevölkerung beeinflusst, als bisher vermutet.

 

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