Hirnschäden aufgrund von Schlafmangel

Hirnschäden aufgrund von Schlafmangel


Schlafmangel kann auf Dauer das Risiko für Erkrankungen wie Alzheimer oder andere Schädigungen des Gehirns verantwortlich sein. Dafür ist ein Aufräum-Mechanismus des Gehirns verantwortlich, der eigentlich nützlich ist.

Chronischer Schlafmangel beeinflusst die Gesundheit negativ

Zum Beispiel essen wir dadurch mehr und das Immunsystem wird geschwächt. Studien der Universität von Wisconsin haben ergeben, dass sich der Schlafmangel offenbar auch schädlich für das Gehirn auswirkt. Wenn der Körper permanent ohne ausreichend Schlaf auskommen muss, aktiviert der Körper einen normalerweise nützlichen Reinigungsmechanismus. Die Erkenntnisse haben Wissenschaftler aus Experimenten mit Mäusen gewonnen.

In den Versuchen wurden die Mäuse auf unterschiedliche Art um den Schlaf gebracht. Zum einen konnten die Mäuse so lange schlafen wie sie wollten, wurden aber zu regelmäßigen Zeiten geweckt, zum anderen wurde der Schlaf um acht Stunden hinausgezögert, im dritten Fall mussten die Mäuse fünf Tage lang ohne Schlaf auskommen. So simulierten die Wissenschaftler chronischen Schlafmangel. Wichtiges Ziel der Experimente war, zu erkennen, wie bestimmte Gliazellen im Gehirn auf den Schlafmangel reagieren. Diese Gliazellen gehören zum Verteidigungssystem des Gehirns und überwachen das Gewebe. Sie kontrollieren Schäden und prüfen das Gewebe auf eindringende Bakterien. Im Ernstfall aktivieren sie die Immunzellen und entsorgen die beschädigten Zellen. Außerdem sind sie an wichtigen Vorgängen des Gedächtnisses beteiligt. Sie beseitigen Verknüpfungen von Nervenzellen bzw. Synapsen und machen dem Gehirn so Platz für das Lernen neuer Dinge. Diese Aufräumarbeiten werden in der Regel nachts erledigt, da dann die Denkleistung des Gehirns heruntergefahren wird.

Bei chronischem Schlafmangel über längere Zeit jedoch scheint dieser nützliche Mechanismus aus dem Ruder zu laufen. Bei den Beobachtungen der Gliazellen der Mäuse konnten die Wissenschaftler feststellen, dass bei den normal geweckten Mäusen die Gliazellen zu 5,7 Prozent und 7,3 Prozent der Synapsen aktiv waren. Bei den anderen Vergleichsgruppen der Tiere war die Aktivität erheblich erhöht. Dabei wurden die Synapsen regelrecht aufgezehrt. Die Mäuse mit einmaligem Schlafmangel waren 8,4 Prozent der Gliazellen aktiv, bei Mäusen mit dauerhaftem Schlafentzug waren 13,5 Prozent der Synapsen aktiv.

Erkrankungen wie Alzheimer könnten das Resultat sein

Daraus schließen die Wissenschaftler, dass der Schlafmangel dafür verantwortlich ist, dass mehr Verbindungen der Neuronen bzw. Synapsen aufgelöst werden. Dabei handelt es sich vor allem um große und relativ alte Synapsen, die bereits lange im Gehirn aktiv sind. Nun könnte man denken, dass dies kein Grund zur Sorge ist, weil die Synapsen ja durch neue Synapsen ersetzt werden. Allerdings zeigen auch frühere Studien, dass die auf Dauer erhöhte Aktivität der Gliazellen mit Erkrankungen wie Alzheimer und anderen ähnlichen neurodegenerativen Erkrankungen zusammenhängen könnte.

Weitere Untersuchungen haben gezeigt, dass der chronische Schlafmangel auch Demenz begünstigen kann. So wurde festgestellt, dass im Gehirn der Demenz-Patienten Ansammlungen von Plaques aus Beta-Amyloiden zu finden sind. Diese stehen in enger Verbindung mit Alzheimer. Bisher ist die konkrete Rolle der Mikro-Gliazellen im Gehirn bei neurodegenerativen Erkrankungen aber noch nicht vollständig geklärt.

 

Zweisprachigkeit schiebt Alzheimer auf

Hirnschäden aufgrund von Schlafmangel


Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass sich das Sprechen von zwei Sprachen positiv auf das Hirn auswirkt. Menschen, die mehrere Sprachen sprechen, verfügen in bestimmten Arealen scheinbar über mehr graue und weiße Hirnsubstanz. Zudem können sie bis ins hohe Alter kognitive Aufgaben besser lösen. Es tauchen immer mehr Hinweise auf, dass eine Verzögerung von Alzheimer durch eine Zweisprachigkeit möglich ist. Epidemiologische Untersuchungen zeigten neuerdings, dass Alzheimer bei Menschen, die mit mehr als einer Sprache aufgewachsen sind, erst bis zu 4,5 Jahre später ausbricht.

Bilinguale Teilnehmer schneiden besser ab

Die Ergebnisse einer Studie der Università Vita-Salute San Raffaele in Mailand bestärken die Vermutung. Die Universität untersuchte eine Gruppe von 85 Alzheimerpatienten, von denen rund die Hälfte eine zweite Sprache sprach. Bei Tests, die das Kurz- und Langzeitgedächtnis überprüfen sollten, haben die bilingualen Teilnehmer bessere Ergebnisse erzielt als die einsprachigen. Das ist überraschend, da die bilingualen Teilnehmer im Schnitt rund 5 Jahre älter waren und eine schlechtere schulische Bildung hatten.

Mit Hilfe einer Positronenemissionstomographie (PET) konnte man mehr Informationen über die Gehirne der Probanden erlangen. Man konnte erkennen, dass die zweisprachigen Alzheimerpatienten in bestimmten Arealen einen aktiveren Stoffwechsel hatten. Zudem kommunizierten ihre Hirnareale scheinbar besser miteinander. Dafür war der Stoffwechsel in anderen Hirnregionen stärker gedrosselt. Forscher gehen davon aus, dass es sich um eine Art Kompensation des Gehirns handelt. Die Patienten, die zwei Sprachen sprechen, kommen besser mit dem kognitiven Abbau zurecht.

Bis ins hohe Alter zweite Sprache häufig benutzen und von medizinischen Vorteilen profitieren

Durch die Globalisierung erlernen immer mehr Menschen eine zweite Sprache oder wachsen sogar mit ihr auf. Das alleine schützt jedoch nicht vor einer Erkrankung an Alzheimer. Das liegt daran, dass viele Menschen im Alltag nur eine Sprache sprechen, obwohl sie mehrere sprechen können. Vor allem im Berufsleben werden viele zweite Sprachen einfach nicht mehr benutzt.

Nur Menschen, die bis ins hohe Alter bilingual leben, können von den medizinischen Vorteilen profitieren. Je häufiger die bilingualen Patienten ihre zweite Sprache benutzten, umso stärker war der positive Effekt der Bilingualität. Bei den Untersuchungen überprüfte man viele verschiedene Einflussfaktoren. Dabei kam heraus, dass der Vorteil einer Bilingualität unabhängig von anderen variablen Faktoren wie Geschlecht und Bildung ist.

 

Ist Einsamkeit ein Vorbote von Altersdemenz?

Hirnschäden aufgrund von Schlafmangel


Im Frühstadium der Alzheimer-Erkrankung produziert das Gehirn der Betroffenen bereits ein bestimmtes Eiweiß. Somit kann es noch vor krankheitsbedingten Symptomen der Altersdemenz zu einem Gefühl der Einsamkeit bei Patienten kommen.

Eiweiß-Ablagerung im Gehirn

Bereits seit Längerem ist statistisch belegt, dass Personen, die im Alter unter Einsamkeit leiden, später häufiger an Alzheimer erkranken. Amerikanische Forscher haben nun einen konkreten Zusammenhang zwischen dem Gefühl sozialer Isolation und der Erkrankung an Altersdemenz feststellen können. Ältere Menschen, bei denen im Gehirn vermehrt Amyloid-Eiweiß nachgewiesen werden konnten, das typischerweise bei Alzheimer auftritt, fühlten sich deutlich einsamer als untersuchte Personen, bei denen die Eiweißstoffe sich nicht abgelagert hatten, beobachteten die Wissenschaftler.

Früherkennung von Alzheimer

Aus diesem Grund zogen die Mediziner den Rückschluss, dass ein Gefühl der Einsamkeit im Alter auf dieselben krankheitsbedingten Ablagerungen im Gehirn zurückzuführen sein könnte, die auch als Symptome von Altersdemenz und Alzheimer gelten. Dies würde daher bedeuten, dass sich Alzheimer Erkrankungen in Zukunft möglicherweise frühzeitiger diagnostizieren lassen würden, so die Experten. Nancy Donovan und ihr Forscherteam des Bostoner Brigham and Women’s Hospital bezeichnen Einsamkeit somit als eine Art neuropsychiatrisches Symptom für Alzheimer-Erkrankungen im Frühstadium.

PET-Untersuchung

Für ihre Untersuchungen luden die Forscher fast 80 Probanden ein, Frauen und Männer im Alter zwischen 65 und 90 Jahren. Keine der Testpersonen zeigte vorher psychische Auffälligkeiten oder Demenz-Anzeichen. Mittels einer besonderen Tomographie, der sogenannten PET (Positronen-Emissions-Tomographie), waren die Wissenschaftler in der Lage, Ablagerungen der Amyloid-Eiweiße im Gehirn sichtbar zu machen. Anhand eines psychologischen Fragebogens wurde anschließend das Gefühl von Einsamkeit der Teilnehmer zwischen den Werten 3 und 12 eingeordnet. Durchschnittlich berichteten alle Probanden gleichermaßen von einem Einsamkeitswert von etwa 5,3. Zusätzlich wurden die Testpersonen auf Depressionen, Angststörungen und ein die Alzheimer begünstigendes Gen (ApoE4) untersucht.

Erhöhte Wahrscheinlichkeit durch Eiweißstoffe

Bei 22 Personen konnte das ApoE4-Gen festgestellt werden, sie waren also bereits genetisch für Alzheimer vorbelastet. Bei 25 Teilnehmern wiesen die Mediziner Amyloid-Eiweiße nach. 15 Testpersonen berichteten, unter starker Einsamkeit zu leiden. Von diesen Personen gehörten die meisten der Gruppe mit den nachgewiesenen Eiweißstoffen an. Die Forscher verzeichneten hier einen Anstieg der Wahrscheinlichkeit an Alzheimer zu erkranken um den Faktor 7,5 im Vergleich zu Menschen ohne Eiweißablagerungen. Allerdings bleibt zu erforschen, ob diese Erkenntnisse generell alle Menschen eines bestimmten Alters betreffen könnten. Die Teilnehmergruppe zeichnete sich durch ein vergleichsweise hohes Bildungsniveau sowie gute körperliche und geistige Verfassung aus.

Biochemische Prozesse bleiben zu erforschen

Nichtsdestotrotz hebt diese Studie hervor, dass eine persönlich empfundene soziale Einsamkeit durchaus ein Anzeichen für Eiweiß-Ablagerungen und somit gegebenenfalls für Demenz-Erkrankungen sein kann. Eventuell, so die Forscher, werde eine solche Ablagerung durch Einsamkeit und Isolation sogar wechselwirkend noch beschleunigt. Weiter Forschungen sollen nun die genaue Beschaffenheit der biochemischen Prozesse von Einsamkeitsgefühlen untersuchen, um in einem zweiten Schritt die Früherkennung von Alzheimer- und Demenz-Erkrankungen zu verbessern, berichten die Experten.

 

Alzheimer: Können Erinnerungen zurückgeholt werden?

Hirnschäden aufgrund von Schlafmangel


Menschen, die an Alzheimer erkranken, verlieren nach und nach ihr Erinnerungsvermögen – sie vergessen. Wissenschaftlern ist es jedoch nun gelungen, scheinbar gelöschte Erinnerungen bei an Alzheimer erkrankten Mäusen wieder zurückzuholen. Ob dies allerdings auch bei Menschen möglich sein könnte, bleibt fraglich.

Erinnerungen durch Licht steuern

Forscher des Institute of Technology in Massachusetts trainierten in ihrem Labor Mäusen an, vor einem bestimmten Käfig Angst zu haben. Beim Betreten dieses Bereiches bekamen die Tiere über einen gewissen Zeitraum immer wieder schmerzhafte Stromschläge verpasst, sodass sie lernten, sich davor zu fürchten. Welche Neuronen für diese Angsterinnerung aktiviert wurden, konnten die Wissenschaftler anhand der Nervenzellen im Hippocampus feststellen. Genau diese Neuronen veränderten sie anschließend mithilfe eines optogenetischen Verfahrens derart, dass sie die Neuronen nun durch Licht steuern konnten.

Diejenigen Mäuse, die Alzheimer-Symptome auswiesen, vergaßen die Angsterinnerung binnen kurzer Zeit. Dies war deutlich daran festzumachen, dass die Tiere sich allmählich nicht mehr vor Schreck zusammenkauerten, wenn sie in den Käfig kamen, wo sie zuvor Stromschläge erhalten hatten. Aktivierten die Forscher jedoch gezielt diese Angsterinnerungen, konnten sie beobachten, wie sich die Tiere wieder zu erinnern begannen. Dieser Zustand des Zurückholens hielt sogar über einen gewissen Zeitraum an.

Alzheimer Patienten: Methode für Menschen wahrscheinlich ungeeignet

Aus den Ergebnissen der Untersuchung konnten die Wissenschaftler schließen, dass das Problem bei Alzheimer Patienten wahrscheinlich nicht darin besteht, dass Erinnerungen ganz schlicht und einfach gelöscht werden. Lediglich der Zugang zu diesen Erinnerungen wird versperrt. Bei den Mäusen war beispielsweise zu beobachten, dass die erkrankten Zellen ihre Andock-Stellen mit der Zeit verloren, sodass eine Verbindung zu anderen Zellen nicht mehr möglich war.

Ein solches Verfahren beim Menschen erfolgreich durchzuführen, wird jedoch sehr wahrscheinlich nicht möglich sein. Optogenetik wurde bisher noch nie bei menschlichen Patienten angewandt. Außerdem war bei den Untersuchungen keine langfristige Lösung zu erreichen, maximal sechs Tage lang konnte lediglich eine einzige Erinnerung der Tiere zurückgeholt werden. Dies reicht wohl nicht aus, um die Alzheimer-Forschung langfristig voranzubringen.

 

Wie die Musik Alzheimer trotzt

Hirnschäden aufgrund von Schlafmangel


Menschen, die unter Alzheimer oder anderen Gedächtnisstörungen leiden, vergessen sehr oft ihre gesamte Vergangenheit. Wie kann es dann allerdings sein, dass manche sich an Musikstücke erinnern können oder sogar noch in der Lage sind, ein Instrument zu spielen obwohl sie alles andere vergessen haben?

Clive Wearing war früher mal ein sehr bekannter Profitenor und Dirigent von renommierten Londoner Chören. 1985 sorgte eine Entzündung, die durch Herpes entstand, dafür, dass Teile seines Gehirns komplett zerstört wurden. Wearing verfügt nur noch über ein Sekundengedächtnis. An eines kann sich der frühere Tenor allerdings erinnern, an komplizierte Musikstücke. Das beschreibt ein Neurowissenschaftler namens Oliver Sacks in seinem Buch (2007). Des weiteren fügt Sacks hinzu, dass Wearing nach wie vor herausragend singen und Klavier spielen kann. Er könnte sogar noch einen Chor dirigieren.

Das Ganze ist sehr erstaunlich und zeigt sich erst wenn man genauer hinsieht. Für den Neurowissenschaftler Jörn-Henrik Jacobsen ist das Gehirn ein komplexes System, das viele Gehirnareale nutzt. Die Temporallapen im Gehirn sind sehr wichtig. Am wichtigsten ist der Hippocampus, die Schaltzentrale. Über den Hippocampus werden Inhalte abgerufen und gespeichert.

Sacks probierte das Phänomen zu erklären indem er annahm, dass Menschen sich Musik mit einer anderen Art von Gedächtnis merken. Dieses Gedächtnis nennt man prozedural und es ist ein Gedächtnis der Handlung und Bewegung. Es nutzt tiefer gelegene und primitive Teile des Gehirns. Das prozedurale Gedächtnis ist Teil des unbewussten Gedächtnis und somit nicht direkt abrufbar. Für Sacks war das der Beweis und die Erklärung dafür, dass Wearing sich beispielsweise nicht an Titel erinnern konnte, Noten und Aufnahmen allerdings noch auswendig konnte.

Kein seltenes Phänomen

Für den Neurologen Carsten Finke ist Wearing keine Seltenheit. Seiner Meinung nach kommt es häufig vor, dass Menschen zwar so gut wie alles vergessen, ihre musikalischen Erinnerungen allerdings immer beibehalten. Es gibt zahlreiche Fälle und Studien, die die Theorie eines musikalischen Gedächtnis verstärken. Kanadische Wissenschaftler haben beispielsweise bei einer 84 jährigen Frau festgestellt, dass sie trotz ihrer Alzheimer Erkrankung und ihrer enormen Gedächtnislücken immer noch musikalische Erinnerungen hat, sie konnte immer noch Lieder mitsingen und voneinander unterscheiden. Carsten Finke stellt sogar die Vermutung auf, dass es vielleicht möglich sei, über ein intaktes musikalisches Gedächtnis verlorene Informationen wieder aufrufen zu können. Die Ergebnisse, die bei Studien festgestellt wurden, bringen die Forscher dazu zu denken, dass das Musikgedächtnis zumindest ein bisschen Abseits des Hippocampus organisiert wird.

Forschern des Max-Planck-Instituts in Leipzig, des Nationalen Gesundheitsinstituts in Caen und der Universität Amsterdam ist es 2015 erstmals gelungen den Speicherort für das Musikgedächtnis zu lokalisieren. Das ist ihnen dank einer Studie mit Alzheimerpatienten gelungen, die starke Demenzerscheinungen hatten. Die Forscher fanden heraus, dass das Musikgedächtnis Teil des vorderen zingulären Kortex und des supplementär-motorischen Areals ist. Dieser Bereich gehört zum Bereich des Neokortex. Er spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Bewertung von Erwartungen aber auch bei komplexen Bewegungen.

 

Die unterschiedlichen Formen von Demenz

Hirnschäden aufgrund von Schlafmangel


Demenz als Krankheit ist schon seit der Zeit der alten Römer bekannt. Damals sprach man von “dementia”, wenn jemand ” offenbar nicht bei Verstand” war. Heute gilt Demenz als Oberbegriff für etwa 50 Krankheiten. Die bekannteste Form der Demenz ist die Alzheimer Krankheit, sie macht etwa zwei Drittel der Demenzerkrankten aus. Alle anderen Formen der Demenz machen das restliche Drittel aus. Die Ursachen für eine Demenz sind sehr vielfältig, so kann etwa die Hirndurchblutung gestört sein. Andere Formen der Demenz gehen auf Eiweißeinschlüsse in den Nervenzellen zurück.

Demenzformen

1. Alzheimer

Alzheimer gilt als die häufigste Form der Demenz. Bis heute sind sich die Experten über die Ursachen bzw. die Auslöser von Alzheimer nicht ganz im Klaren. Man geht aber davon aus, dass sich im Gehirn Eiweißablagerungen bilden. Diese blockieren die Nervenbahnen und lassen das Gehirn in manchen Bereichen mehr oder weniger stark absterben.

2. Vaskuläre Demenz – die zweithäufigste Demenzform

Bei etwa 20 Prozent der Demenzerkrankungen liegt die Ursache in einer Durchblutungsstörung. Man spricht hier von einer “vaskulären Demenz”. Sie ist nach Alzheimer die häufigste Form der Demenz. Zu den Durchblutungsstörungen führen kleinere Schlaganfälle. Zwar ist diese Form der Demenz behandelbar, heilbar ist sie jedoch nicht.

3. Lewy-Körperchen-Demenz

Die Lewy-Körperchen-Demenz ist der Alzheimer-Krankheit in vielem ähnlich. Auch die Ursachen sind sich sehr ähnlich. Auch hier lagern sich Eiweißreste in den Nervenzellen des Gehirns ab. Diese Eiweißablagerungen können vom Körper nicht richtig abgebaut werden. Im frühen Stadium löst die Lewy-Körperchen-Demenz Sinnestäuschungen aus. Leider ist auch diese Form der Demenz nicht heilbar. In der Regel geht die Lewy-Körperchen-Demenz den Symptomen der Parkinson Krankheit einher. Daher kommt es zu einem unsicheren Gang und häufigen Stürzen der Patienten. Allerdings bleibt die Gedächtnisleistung der Betroffenen meist länger erhalten.

Therapie bei einer vaskulären Demenz

Eine vaskuläre Demenz ist bis heute nicht heilbar, dennoch sind Therapeutische Maßnahmen möglich und notwendig. Die Ärzte versuchen zunächst die Risikofaktoren zu mindern. Das bedeutet, dass Blutdruck, Blutzucker und Blutfettwerte stimmen müssen. Damit sinkt das Risiko, dass es zu weiteren Hirnschlägen kommt. In den meisten Fällen versucht man auch die Ernährung umzustellen. Die Patienten sollen auf Fleisch und fettes Essen verzichten. Auch Rauchen ist für die Betroffenen dann tabu.

Therapie bei einer Lewy-Körperchen-Demenz

Auch diese Form der Demenz ist derzeit noch nicht heilbar. Bei der Behandlung der Krankheit setzen die Ärzte in der Regel auf Medikamente. Das Problem bei dieser Form der Demenz ist, dass viele Patienten empfindlich auf die eingesetzten Medikamente reagieren. So können etwa Neuroleptika beispielsweise Parkinson-Symptome akut verstärken.Der Arzt kann aber auch Antidementiva verschreiben. Das sind Medikamente, die den Verlauf von Demenzen verzögern.

Bei allen hier dargestellten Formen der Demenz ist eine genaue Diagnose oft nicht einfach. Denn oft überschneiden sich die Symptome und lassen zunächst auf mehrere Krankheiten schließen. Neben der medikamentösen Behandlung sind auch Gedächtnisübungen vorteilhaft. Man möchte damit erreichen, dass sich im Gehirn neue Verknüpfungen bilden. So kann, laut der Meinung der Forschung, die Gedächtnisleistung im Gehirn gesteigert werden. Dies wird durch Singen von Liedern oder dem Erlernen von unbekannten Fertigkeiten erreicht.

 

Fördern Actionspiele Alzheimer?

Hirnschäden aufgrund von Schlafmangel


Während eine erst vor kurzem erschienene Studie davon ausgeht, dass das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, durch das Spielen von Actionspielen steigt, haben andere Untersuchungen sogar positive Effekte – wie Schlauheit und Schnelligkeit – durch Videospiele festgestellt.

Neue Studie zur Auswirkung von Videospielen

Unter begeisterten Videospielern sorgte ein Bericht über eine neue Studie im Wissenschaftsmagazin „Medical Xpress“ für Aufregung. Besonders Liebhaber von Spielen wie „Call of Duty“, „Assasin’s Creed“ oder auch „Battlefield“ hatten jede Menge Grund zur Sorge: Denn die Studie warnte davor, dass viele Videospieler ein erhöhtes Risiko hätten, später im Leben unter Alzheimer oder Depressionen zu leiden. Zahlreiche Medien nutzten die Studie für plakative Überschriften wie „Call of Duty steigert Alzheimer-Risiko“ oder „Videospiele machen psychisch krank“. Die Artikel ließen aber außer Acht, dass noch einige weitere Untersuchungen benötigt werden, um die Ergebnisse endgültig bestätigen zu können.

Denn die aktuelle Studie beschäftigte sich nur mit den Gehirnregionen, die bei regelmäßigen Spielern zur Navigation bei klassischen Spielen aktiv sind. Diese Aufgabe übernimmt eigentlich der Hippocampus und nicht der Nucleus caudatus. 81 Prozent der teilnehmenden Vielspieler zeigten bei Hirnmessungen, dass aber der Nucleus caudatus, das für willkürliche Bewegungen zuständige Areal, angesprochen wird. Weiterhin konnte beobachtet werden, dass diese 81 Prozent Vielspieler die Aufgaben wesentlich besser bewältigten als die weniger geübten Spieler. Für Dr. Gregory West, der die Studie leitete, besteht die Sorge darin, dass Menschen, die die Funktionen des Nucelus caudatus übermäßig beanspruchen, im Hippocampus über weniger Gehirnmasse und -aktivität verfügen.

Andere Ergebnisse bei anderen Studien

Einige andere Studien, die sich mit Computerspielen und den möglichen Effekten für das Gehirn beschäftigten, kommen jedoch zu etwas anderen Ergebnissen. Das Max-Planck-Institut beispielsweise zeigte in seiner Studie von 2013, dass das Gehirn von Videospielen durchaus profitieren kann. Bei einem Vergleich von Probanden, die viel Videospiele spielen, und einer Kontrollgruppe, die nicht spielt, beobachteten die Forscher eine Vergrößerung des rechten Hippocampus, des präfrontalen Kortex und von Teilen des Kleinhirns bei den Vielspielern. Dabei handelt es sich um Bereiche, die wichtig für räumliche Orientierung, Gedächtnisbildung und zum strategischen Denken sind. Diese Veränderungen waren sogar ausgeprägter, je mehr sich die Testpersonen über das Spiel freuten.

Verschiedene Interpretationsmöglichkeiten

Ihre Studie legten die Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut dann auch anders aus. Sie sehen die Auswirkungen von Computerspielen völlig anders und gehen davon aus, dass durch Videospiele bestimmte Hirnregionen gezielt trainiert werden können. Darüber hinaus sehen die Forscher sogar die Möglichkeit, dass Videospiele in Zukunft sogar bei der Therapie von Alzheimer-Patienten und psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder posttraumatischen Belastungsstörungen zu nutzen. Dieses Ergebnis wird durch eine Vielzahl anderer Studien gestützt: Sie belegen, dass sich Vorstellungskraft durch Computerspiele verbessert. Zusätzlich zeigen Videospieler schon nach kurzer Zeit eine erhöhte Aufmerksamkeit. Die Teilnehmer spielten in allen Fällen jedoch maximal eine Stunde täglich. Die Auswirkungen sind mittelfristig also als positiv einzuschätzen. Da es diese Art von Videospielen noch nicht so lange gibt, können Langzeitauswirkungen noch nicht ausgewertet werden. Aber auch die aktuelle Studie gibt keinen Aufschluss über langfristige Folgen. Die tatsächlichen Auswirkungen werden wohl zwischen den verschiedenen Studienergebnissen liegen. Festgehalten werden kann aber, dass wie bei vielen anderen Dingen die Dosis entscheidend ist. Stundenlanges Zocken vor dem PC ist höchstwahrscheinlich wenig förderlich.

 

Die Zahl der Demenzkranken verdreifacht sich bis 2050

Hirnschäden aufgrund von Schlafmangel


Eine Heilung ist nicht in Sicht. Von der lautstark avisierten Impfung hört man nichts mehr. Zumindest gibt es Medikamente, die Alzheimer verlangsamen können. Am 21. September widmete sich die Gesundheitsbranche wieder mal ausgiebig dem Thema Alzheimer.

Was klärt der Welt-Alzheimer-Bericht 2013?

Jährlich wird der Welt-Alzheimer-Bericht von der Organisation Alzheimer’s Disease International (ADI) erstellt und veröffentlicht. Der Prognose aus diesem Bericht entsprechend soll es bis zum Jahr 2050 weltweit 115 Millionen Demenzkranke, insgesamt 277 Millionen Pflegebedürftige geben. Derzeit leben in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen mit Demenz. Ca. 70 Prozent werden derzeit durch Angehörige zuhause gepflegt.

In diesem Umstand ist auch ein weiteres großes Problem begründet. Die Zahl der Singlehaushalte nimmt stetig zu. Also fehlen hier die pflegenden Angehörigen. “Verglichen mit anderen Langzeit-Pflegebedürftigen brauchen Menschen mit Demenz deutlich mehr Betreuung und Zuwendung”, sagt Martin Prince, Psychiater und Mitautor des Berichts von der Londoner Universität King’s College. Angehörige müssten deshalb noch besser unterstützt und professionelle Pflegekräfte deutlich besser bezahlt werden.

Eine schwer zu realisierende Forderung, zumal die weltweiten Pflege- Behandlungskosten schon heute bei 448 Milliarden Euro liegen. Die demografische Entwicklung untermauert diese Prognose. Ein weiteres großes Problem ist die Stigmatisierung Demenzerkrankter. Zu den Empfehlungen von ADI gehört daher zuallererst eine bessere Information und Aufklärung der Öffentlichkeit über Demenz und ihre Folgen. Die Erkrankten müssen mehr in die Gesellschaft mit einbezogen werden. Das kann beispielswiese über Sport, Kunst und andere soziale Aktivitäten geschehen.

Alzheimer und Demenz sind doch das Gleiche. Oder?

Häufig werden diese Begriffe synonym verwendet. Aber Demenz ist der Oberbegriff. Es handelt sich um Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientierung und Verknüpfen von Denkinhalten einhergehen und dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig durchgeführt werden können. Dazu zählen die Alzheimer-Demenz, die Vaskuläre Demenz, Morbus Pick, Fronttemporale Demenz und weitere Demenzformen.

Was versteht man unter Morbus Alzheimer? 

Nach der Internationalen Klassifizierung der Krankheiten (ICD-10) ist Morbus Alzheimer wie folgt definiert: „Die Alzheimer-Krankheit ist eine primär degenerative zerebrale Krankheit mit unbekannter Ätiologie und charakteristischen neuropathologischen und neurochemischen Merkmalen. Sie beginnt meist schleichend und entwickelt sich langsam aber stetig über einen Zeitraum von mehreren Jahren.“ In der Regel beginnt sie ab dem 65. Lebensjahr. Ein früherer Beginn ist möglich. Man spricht dann auch von einer präsenilen Form. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenzerkrankungen. Sie macht etwa 60 Prozent dieses Krankheitsbildes aus. Im Verlauf der Krankheit gehen in bestimmten Bereichen des Gehirns durch Störungen des Gleichgewichts des Botenstoffs Glutamat Nervenzellen zugrunde.

Bei Alzheimer-Patienten wird im Laufe ihrer Erkrankung immer weniger Azetylcholin produziert. Der zunehmende Botenstoffmangel macht sich durch Lern- und Erinnerungsstörungen bemerkbar. Bereiche des Gehirns sterben ab, was anhand einer Computertomografie sichtbar gemacht werden kann. Im Gehirn lagern sich Eiweiß-Spaltprodukte, sogenannte Amyloide, ab. Sie behindern die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen, die für Lernprozesse, Orientierung und Gedächtnisleistungen unerlässlich ist. Die durchschnittliche Lebensdauer nach Diagnosestellung beträgt sieben Jahre.

Was kann man tun?

Medikamentös kann man den Ausbruch der Krankheit verlangsamen. Es ist wichtig, die Störungen im Bereich der Botenstoffe durch Gabe von Antidementiva zu beeinflussen. Zur medikamentösen Behandlung der Alzheimer-Demenz stehen zwei Arzneimittelgruppen zur Verfügung, die die bei Demenzen gestörten Botenstoffe Glutamat und Acetylcholin positiv beeinflussen. Zum einen handelt es sich um sogenannte Memantine, zum anderen um Acetylcholinesterase-Hemmer. Aber auch prophylaktisch kann man einiges tun. Eine ausgewogene, gesunde Ernährungsweise ist ebenso wichtig wie ausreichend Bewegung. Es gibt verschiedene Studien, die belegen, dass beispielsweise grüner und schwarzer Tee die Eiweißablagerungen im Gehirn erschweren. Geistig anspruchsvolle Tätigkeiten, ein hohes Bildungsniveau, Musizieren, Sprachenlernen oder sich mit neuem auseinander zu setzen sollen sich auch sehr günstig auswirken.

 

Mediziner ermitteln neue Methoden Alzheimer frühzeitig zu erkennen - Die Tests

Hirnschäden aufgrund von Schlafmangel


In den letzten Monaten gehen viele Neuigkeiten zum Thema Alzheimer durch die Presse. Zum einen gibt es seit neuerer Zeit sogenannte Alzheimerdörfer in Holland und der Schweiz und auch bald in Deutschland. An Demenz und im Speziellen an Morbus Alzheimer erkrankte Menschen können sich dort innerhalb dorfähnlicher Strukturen frei bewegen und ein menschenwürdiges, beschäftigtes Leben in Krankheit führen. Zum anderen ist es die Suche nach Tests zur Früherkennung von Alzheimer, bei der die Wissenschaft kontinuierlich Fortschritte macht.

Was genau ist Alzheimer?

Der ICD-10, die Internationale Klassifizierung der Krankheiten, definiert Morbus Alzheimer wie folgt: Die Alzheimer-Krankheit ist eine primär degenerative zerebrale Krankheit mit unbekannter Ätiologie und charakteristischen neuropathologischen und neurochemischen Merkmalen. Sie beginnt meist schleichend und entwickelt sich langsam aber stetig über einen Zeitraum von mehreren Jahren hinweg. Zunächst geschieht das eher unauffällig, sodass unklar ist, ob es sich um Schusseligkeit handelt oder das Vergessen Alzheimer-bedingt ist.

Alzheimer ist mit einem Anteil von 60% die häufigste Form der Demenzerkrankungen. Bei Morbus Alzheimer gehen in bestimmten Bereichen des Gehirns durch Störungen des Gleichgewichts des Botenstoffs Glutamat Nervenzellen zugrunde. Im Laufe der Erkrankung wird immer weniger Acetylcholin produziert. Der zunehmende Botenstoffmangel macht sich durch Lern- und Erinnerungsstörungen bemerkbar. Eiweiß-Spaltprodukte, sogenannte Amyloide, lagern sich im Gehirn ab. Sie behindern die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen, die für Lernprozesse, Orientierung und Gedächtnisleistungen unerlässlich ist. Eine Computertomografie kann sichtbar machen, welche Bereiche des Gehirns absterben. Durchschnittlich beträgt die restliche Lebensdauer nach Diagnosestellung etwa sieben Jahre.

Wie sehen die Früherkennungstests aus?

2012 waren in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen. Die Zahl ist stark steigend. Bis zum Jahr 2050 sollen es – bei jetzigem Stand der Wissenschaft – bis zu 30 Millionen Erkrankte sein. In der Regel setzt die Krankheit ab dem 65. Lebensjahr ein. Ein früherer Beginn ist möglich. Man spricht dann auch von einer präsenilen Form. Alois Alzheimer hatte 1901 den ersten Fall beschrieben. Nach dem Tod seiner Patientin hatte er in deren Gehirn Eiweißablagerungen, genauer gesagt Ablagerungen des Beta-Amyloid-Proteins, zwischen den Nervenzellen im Gehirn gefunden. Dort fand er neben diesen Plaques auch Neurofibrillen: verklebte Faserbündel des Transportproteins Tau, die typisch für die Erkrankung sind. Leider gibt es bisher noch keine Hoffnung auf Heilung, aber der Ausbruch der Alzheimer-Krankheit kann medikamentös verlangsamt werden.

Früher war es erst nach dem Tod des Patienten möglich, Alzheimer klar zu diagnostizieren. Das frühe Entdecken der Krankheit ist von besonderer Bedeutung und steht im Fokus der Forschung. Denn je eher die Diagnose erfolgt, desto besser lässt sich der Verlauf der Erkrankung beeinflussen. Einige neuere Tests sollen die Früherkennung möglich machen: Zunächst wird per Bilderkennungs-, Uhren- und/oder Memo-Test ermittelt, ob die Denkleistung des zu Testenden vermindert ist. Häufig ist auch ist die Sprache beeinträchtigt.

Suche nach den Eiweißablagerungen

Wenn gewünscht wird als nächster Schritt nach Eiweißablagerungen im Gehirn gesucht. Durch eine Lumbalpunktion wird Rückenmarksflüssigkeit entnommen und untersucht. Mit dem Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung wird weniger Amyloid in die Rückenmarksflüssigkeit abgegeben; dafür verbleiben aber mehr Zerfallsprodukte des Proteins im Gehirn, wo sie die Nervenfunktion beeinträchtigen. Somit verstärkt sich der Verdacht auf eine Alzheimer-Erkrankung, wenn die Konzentration des Beta-Amyloids erniedrigt oder jene des Tau-Proteins erhöht ist.

Bildgebende Verfahren

Mit Hilfe einer PET, kurz für Positronen-Emissions-Tomographie, kann schon frühzeitig eine Funktionsstörung der Nervenzellen festgestellt werden. Die radioaktive Substanz Fluoro-Desoxy-Glukose (FDG) wird verwendet, um den Zuckerstoffwechsel und damit die Aktivität der Hirnrinde zu messen. “Liegt der Glukoseverbrauch dort unter 80 Prozent des Maximalverbrauchs, entwickeln mehr als 85 Prozent dieser Patienten innerhalb von zwei Jahren eine Alzheimer-Demenz”, sagt Andreas Fellgiebel, Leiter der Gedächtnisambulanz an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz. Es gibt auch eine weitere PET-Untersuchung mit radioaktiven Substanzen. Als Standard-Untersuchung könnte sich in Zukunft jedoch eine Kombination aus PET-Untersuchung und Kernspintomographie (MRT) durchsetzen.

Spect-Test

Eine weitere Möglichkeit ist ein SPECT-Test. Die Single-Photon-Emission-Computer-Tomografie (SPECT) ist ein Verfahren, das den Blutfluss in verschiedenen Regionen des Gehirns misst. Er ist preisgünstiger und leichter verfügbar als PET.  Eine Hoffnung für Mediziner wie Patienten ist ein Bluttest zur Ermittlung des Alzheimer-Risikos. Wissenschaftler der Universität Saarland entdeckten im Blut von Alzheimer-Patienten eine spezielle Signatur kleiner Nukleinsäuremoleküle, die für die Krankheit typisch ist. Das könnte ein möglicher Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung der Alzheimer-Früherkennung sein.

 

Alzheimer - Symptome und Entwicklungen

Hirnschäden aufgrund von Schlafmangel


Ein Botenstoff im Gehirn ist dafür verantwortlich, wenn jemand an der gefürchteten Alzheimer Krankheit leidet. Sind dessen Abläufe gestört, kommt es zu den ersten Symptomen der Erkrankung, die zu den häufigsten Demenz-Formen zählt.

Es gibt drei Stadien, in denen sich Alzheimer entwickelt. Die Mediziner nennen diese drei Stufen Vorstadium, moderates Stadium und schweres Stadium. Wirklich heilbar ist die Krankheit nicht – oder besser gesagt: noch nicht. Die Forschung arbeitet an einem Heilmittel und die Welt hofft auf baldige Erfolge. Momentan sind lediglich die Symptome im Vorstadium und im moderaten Stadium durch die Gabe von konzentrationsfördernden Mitteln oder Substanzen, welche die Gehirnarbeit unterstützen, zu lindern. Solche Präparate enthalten beispielsweise Ginkgo.

Zu den ersten Symptomen einer Alzheimer Erkrankung gehört Vergesslichkeit. Die Abgrenzung zur normalen Schussligkeit ist schwierig. Wer kann schon von sich behaupten, noch niemals den Autoschlüssel oder die Brille gesucht oder vergessen zu haben, welcher Tag heute ist?

Dennoch sollten solche Momente als Warnzeichen ernst genommen werden, insbesondere, wenn sie sich in der Häufigkeit steigern. Wenn es sich um die erste Stufe von Alzheimer handelt, wird die Intensität dieser „vergesslichen” Momente immer höher werden.

Es entwickeln sich Störungen in der Verrichtung des Alltagslebens. Spätestens, wenn man beobachtet, dass sich ein Angehöriger zum Beispiel mehrmals hintereinander duscht oder die Hände wäscht, in der Meinung, er habe das noch nicht getan, ist der Verdacht sehr nahe, dass es sich um Alzheimer handelt. In der weiteren Entwicklung der Krankheit wird der Patient immer häufiger nach Worten suchen, die ihm partout nicht mehr einfallen wollen. Zur Vergesslichkeit kommen Verwirrtheitszustände.

Die örtliche und zeitliche Orientierung lässt nach, abstraktes Denken wird unmöglich. Man erkennt dieses Stadium daran, dass einfache Rechenaufgaben nicht gelöst werden können, die Urteilsfähigkeit nachlässt und das Verhalten, sowie die Persönlichkeit eine deutliche Änderung erfährt. In diesem Stadium sind vor allem die Angehörigen gefragt, die Erkrankung zu erkennen, denn der Patient selbst ist bereits jetzt nicht mehr in der Lage dazu.

Im schweren Stadium befindet sich der Patient in seiner eigenen Welt. Angehörige werden nicht mehr erkannt, die Sprachfähigkeit geht verloren und der Patient wird dauerhaft pflegebedürftig.