ADHS aus Systemischer Sicht

ADHS aus Systemischer Sicht


ADHS aus systemischer Sicht

Wer sind diese ADHS Kinder? Sie zappeln. Sie stören. Sie bringen ihre Eltern, wie auch Lehrer an den Rand der Verzweiflung. Kinder und Jugendliche mit einer „Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung“ oder auch „Zappelphilipp-Syndrom“ genannt. Sie funktionieren einfach nicht.

Experten sprechen gar von einer „Generation ADHS. Niemals zuvor waren Kinder verhaltensauffälliger, haben die an sie gestellten Forderungen so radikal verweigert.

Was hat es mit dieser Massendiagnose ADHS auf sich?

Selten werden die wirklichen Beweggründe wahrgenommen, die im seelischen Erleben eines „unruhigen Kindes“ wirken – ganz zu schweigen von ihrer Bedeutung für die Neue Zeit. Haben wir doch den Mut uns ihrer Radikalität einmal zu stellen! Nehmen wir ihre Aufforderung an uns wahr! Sind wir bereit für eine Pädagogik des Herzens…?

In meiner Praxis erlebe ich wütend einfordernde Kinder, die körperlich wie geistig hyperaktiv sind – und daneben: überforderte und völlig verzweifelte Eltern. Für beide war der Weg bisher ein reiner Leidensweg. Diese unruhigen Kinder weinen schon als Babys ziemlich viel (oder auch sehr wenig) und sind in ihrem Getriebensein, ihrer Aggression und Impulsivität völlig ungehemmt. Als Kehrseite dominieren Depression und Angst. Damit sind die meisten Eltern überfordert. Sie passen in kein System. Stören sich an keinen Konventionen. Lassen sich nicht beruhigen; auch nicht überzeugen und schon gar nicht belehren. Etwas in ihnen ist in Rebellion – im absoluten Ausnahmezustand, und zwar dauerhaft. Diese Kraft in ihnen, die sie antreibt, ist für Eltern, Geschwister, Erzieher, Lehrer, wie auch Therapeuten schwer auszuhalten.

Nach wie vor dominiert in der Öffentlichkeit das medizinische Erklärungsmodell, das von einer genetischen Disposition ausgeht, die nicht heilbar wäre. Veränderungen im Gehirn führen zu einer Störung des Neurotransmitter-Systems. Die wiederum bewirkt, dass unruhige Kinder, sich wenig regulieren und steuern können. Wer den Leidensdruck und zähen Überlebenskampf von Familien mit hyperaktiven Kindern kennt, in den sich Eltern und Kinder tagtäglich verstricken, weiß, dass Medikamente mitunter notwendig und eine Erleichterung darstellen können. Doch auch mit Medikamenten finden unruhige Kinder nicht wirklich zu sich selbst. Es braucht eine Veränderung und Weitung des Blickwinkels, um zu erfassen, was unruhige Kinder seelisch bewegt.

Woher kommt ihre Beunruhigung? Worauf ist ihr Fokus gerichtet? Wer ihre tiefe Verzweiflung erlebt, weiß: Dieser extreme Zustand ist existentiell.

Können unruhige Kinder zur Ruhe kommen?

ADHS und die „unsichtbare“ Mutter

Sofia ist drei Jahre alt. Während ihre Mutter bereits bei mir in der Praxis sitzt, steht Sofia noch immer im Hausflur und schreit eindringlich.

Mutter und Tochter haben vor 15 Minuten das Haus gemeinsam laut redend betreten. Die Mutter will ihre Tochter dazu bewegen, folgsam zu sein. Sofia bleibt allerdings immer wieder stehen und weigert sich weiterzugehen. Jetzt steht sie im ersten Stock und schreit ohrenbetäubend laut. Die ersten Nachbarn öffnen die Türen – vom psychischen und emotionalen Kampf des Kindes aufgeschreckt. Sofias Mutter ist eine erfolgreiche Anwältin: „Sie muss endlich lernen, Grenzen zu akzeptieren. Ich muss einfach hartbleiben – sie erziehen.“

Doch Sofia ist nicht zu erziehen. „Mama! Komm` runter! Mama!“ brüllt Sofia wieder und wieder. „Komm’ hoch! Sofia! Ich bin hier, im zweiten Stockwerk über dir! Komm’!“

Sofias Mutter ist in den Hausflur gegangen. „Ich sehe dich nicht! Mama! Ich sehe dich nicht!!“ Sofias Körper ist vor Verzweiflung mittlerweile gekrümmt und am Boden liegend. Sie schreit und windet sich in Schüben aus Angst und Wut. Nachbarn versuchen sie zu trösten, in der Hoffnung, dass sie endlich aufhört zu schreien und aufsteht. Aber Sofia hört nicht auf. Ihr Schmerz ist so tief, um auf oberflächliche Art und Weise getröstet zu werden. Sofia ist mutterseelenalleine. Vom wichtigsten Menschen in ihrem Leben verlassen. Sie ist wie ein Ertrinkender, der ums Überleben kämpft.

Sofias Mutter ist bei ihr angekommen und nimmt sie auf den Arm. Es dauert lange, bis Sofia sich wieder beruhigt hat.

Sofias Mutter ist ratlos und sagte mir mit kläglicher Stimme: “Ich weiß nicht mehr weiter! Sie will doch nur das Beste für ihr Kind. Und doch weiß ich nicht, was das Beste ist.”

Selten drückt ein „unruhiges“ Kind es so klar aus, wie Sofia es in diesem Moment tat, was ihr inneres Erleben bewegt: „Mama, ich kann dich nicht sehen!“

ADHS als Bindungsstörung

Alle Kinder brauchen eine sichere Bindung zur Mutter. Von ihr hängt ihr Überleben ab. Sind Kinder hungrig, weinen sie – die Mutter kommt und füttert das Kind. Es geht ihm besser. Fühlt sich das Kind unwohl, weint es – die Mutter kommt, tröstet es, wechselt die Windel, es geht ihm besser. Sie schmust mit ihm, kann es fühlen, ist ganz für das Kind da.

Über die Bindung zur Mutter entwickeln Kinder ihre ganz eigenen Bilder von uns und der Welt. Dabei steht die Qualität der Bindung an erster Stelle. Bekomme ich die Sicherheit, den Schutz und die Geborgenheit, die ich brauche? Ist meine Mutter für mich da, ist sie anwesend, einfühlsam? Kann sie meine Bedürfnisse befriedigen? Oder ist sie emotional abwesend, ängstlich, belastet, versorgt mich zwar, wird aber meinen wirklichen Bedürfnissen nicht gerecht, kann mich nicht wahrnehmen, sich nicht in mich einfühlen? Dann gerät das Kind in Not. Weiß nicht, wie und ob meine Mutter auf meine Bedürfnisse reagiert. Strenge mich an, trotzdem bleiben meine Bedürfnisse unbefriedigt, ich schreie, weine, resigniere, schreie, weine. Es kommt niemand. Niemand ist da. Meine Augen erreichen die Mutter nicht. Sie ist woanders. Abwesend. Ich bin alleine. Fühle mich ängstlich, verlassen, wütend. Ich brauche Schutz. Bin schutzlos. Verlassen. Habe Angst zu sterben. Versuche es noch einmal. Schreie. Mache auf mich aufmerksam. Niemand kommt. Ich werde sterben. Jemand kommt. Sie ist nicht anwesend. Ich brauche sie. Bin alleine. Schreie. Gebe auf.

Der emotionale Kreislauf, in dem sich unruhige Kinder befinden, ist der Versuch, die Angst und Ohnmacht, den drohenden Tod, der allgegenwärtig ist, durch Bewegung zu bewältigen. Die Beunruhigung ist existentiell. Denn die Mutter ist nicht „da.“

Symptomaufstellung ADHS

Symptomaufstellungen zeigen, dass unruhige Kinder ihre Mütter emotional nicht erreichen können, weil diese ihre eigenen seelischen Verletzungen nie geheilt haben. In der Verzweiflung des Kindes spiegelt sich zugleich die Verzweiflung der Mutter, die in ihrer eigenen „Kindheitswunde“ gefangen ist wieder. Oft fühlen sich Mütter selber noch als Kinder, nehmen nicht oder nur am Rande wahr, dass Kinder da sind, die sie brauchen und die mit allen Mitteln versuchen auf sich aufmerksam zu machen. Es ist die Kernbotschaft, die Sofia in den Hausflur schrie: „Mama, ich kann dich nicht sehen!“ Umgekehrt können traumatisierte Mütter ihre Kinder nicht sehen, weil sie in unbewältigten Situationen mit ihren eigenen Müttern festhängen. Dabei spielen Kriegsgeschehnisse und unaufgearbeitete Erlebnisse aus der Grosselterngeneration eine sehr große Rolle. In seiner Sehnsucht nach Bindung öffnet sich das Kind so weit, dass es sich über die Mutter an traumatische Geschehen bindet, an das seine Mutter immer noch gebun­den ist.

Die Symptome der Unruhe, Impulsivität und Unaufmerksamkeit lassen sich als Bewältigungsversuch erkennen, mit dem das Kindes auf seine emotional abwesende Mutter reagiert, zugleich aber auch als Reaktion auf deren Traumagefühle, mit denen es in der Sehnsucht nach Bindung, in der Sehnsucht überhaupt etwas fühlen zu können, in Kontakt kommt. Diese Traumagefühle hat die Mutter weitestgehend ins Unbewusste abgespalten und verdrängt. Im Aufstellungskontext, der die seelische Wirklichkeit einer Person widerspiegelt, kommen sie wieder hoch ins Bewusstsein.

„Unruhige“ Kinder überfordern ihre Eltern. Stoßen auf Ablehnung und Widerstand. Dadurch werden sie früh stigmatisiert. Sie machen auf Wunden aufmerksam, die nie wirklich geschlossen wurden. Wenn der eigene Schmerz nicht angeschaut, nicht angenommen wird, ist es schwer die Radikalität auszuhalten, mit der ein „unruhiges“ Kind seine Verzweiflung zum Ausdruck bringt.

Und doch – auch diese Kinder tun das, was Kinder zu allen Zeiten getan haben: Sie nehmen das „Unerledigte“ und “Ungelöste” all der Generation vorher, auf ihre Schulten, wie wir es getan haben, wie unsere Eltern es getan haben. Die Stärke des Ausdrucks, die Ausdauer ihrer Rebellion, die Kraft, die heutigen Kindern zur Verfügung steht, hat dabei sicherlich eine nie zuvor erreichte Qualität angenommen. Sie nehmen es nicht einfach hin, flüchten sich nicht in Rollenspiele, verstecken sich nicht. Sie dulden es nicht – nicht angenommen, nicht gesehen zu werden. Sie rebellieren. Ihr Ausdruck ist von großer Authentizität. Nichts an ihnen ist unecht. Sie sind bereit den Widerstand auf sich zu nehmen, der ihnen von Eltern und Gesellschaft entgegenschlägt. Jedes ihrer Symptome, jeder oberflächlich noch so unverstandene Ausdruck ihrer Beunruhigung steht im Dienste von Beziehung, von Heilung. Es ist notwendig für sie und für uns, dass wir unser Verständnis für sie erneuern und beginnen unser Herz zu öffnen.

Unruhige Kinder finden zur Ruhe, wenn Eltern bereit sind, ihre eigenen seelischen Verletzungen anzuerkennen und zu heilen. Dann findet nämlich unmit­tel­bar eine Ver­än­de­rung in ihrer Seele statt. Sie dür­fen end­lich zur Ruhe kommen. Es sind enorm starke Kinder und sie brauchen enorm starke Eltern: authentisch, klar, liebevoll, zugewandt.

Kinder der Neuen Zeit

Unruhige Kinder sind die Kinder der Neuen Zeit. Sie fordern uns auf zu wachsen. Sie stehen für den Wandel, der das Alte, Falsche, Ungeheilte transformieren will in einen neuen, authentischen, liebevollen Ausdruck. Dafür nehmen sie viel auf sich. Sie halten uns den Spiegel vor – spiegeln das Unangenehme, Gespaltene und Schmerzvolle in uns. Wir als Erwachsene tragen die Verantwortung und müssen Vorbild sein. Wenn ein Erwachsener nicht in Kontakt mit sich selbst ist – welches Vorbild kann er dann sein? Wenn ein Erwachsener nicht in innerer Klarheit mit sich und seinen Themen ist – welches Vorbild kann er sein? Unruhige Kinder werden so lange rebellieren, quengeln, schreien, sich verweigern bis wir als Erwachsene in eine heilsame Bewegung kommen. In diesem Moment endet ihr Dienst.

Unsere Leistungs- und Profitgesellschaft scheint vom Wandel hin zum Neuen nichts mitbekommen zu wollen. Der Mensch mit seinen wirklichen Bedürfnissen steht nicht mehr im Mittelpunkt, schon lange nicht mehr. Das wird nicht so bleiben. Immer mehr Menschen machen sich auf den Weg, suchen nach neuen Formen des Zusammenlebens – zurück zum WIR, zurück zu einem GEMEINSAM, in dem die Werte des Herzens geachtet und gelebt werden. Der Bewusstseinswandel, der weltweit begonnen hat, ist nicht mehr aufzuhalten. Die Rebellen für die Wahrheit spielen darin eine große Rolle. Wie formulierte es eine wunderbare spirituelle Lehrerin erst kürzlich: „Erziehst du noch? Oder liebst du schon…“

…in diesem Sinne

foto/text by u.schmidt-waldner

Resilienz

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Resilienz – das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft

Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge. -Epiktet

Resilienz bedeutet so viel wie Widerstandsfähigkeit. Je widerstandsfähiger ich bin, desto besser kann mein Körper Störungen und Krankheiten abwehren und ich bleibe gesund, auf der mentalen, wie auch auf der körperlichen Ebene. Resilienz ist in großen Teilen auch eine Frage der inneren Haltung. Mit einer positiven, gelassenen, lösungsorientierten und änderungsbereiten Einstellung sind wir besser gewappnet für die kleinen und großen Herausforderungen des Alltags. Es gibt Menschen, die nie krank werden, obwohl sie vielen potenziell krankmachenden Umständen ausgesetzt sind. Andere dagegen liegen schon bei leichten Stresssituationen mit Erkältungen oder Erschöpfungssymptomen im Bett. Erstere sind widerstandsfähiger, da sie in kritischen Situationen auf persönliche Ressourcen zurückgreifen können und eine Krise als Möglichkeit zur Weiterentwicklung sehen.

Um in der Praxis ein Kohärenzgefühl zu erreichen, spielen die persönlichen Widerstandsressourcen, wie beispielsweise Intelligenz, Flexibilität, Weitsichtigkeit und ein gutes Immunsystem ebenso eine Rolle, wie materieller Wohlstand, Familie, Freunde und eine gute Bildung. All diese Voraussetzungen können dafür sorgen gesund zu bleiben. Gesundheit ist folglich nicht nur von äußeren Umständen abhängig, sondern ebenso ausschlaggebend ist auch unsere positive Selbstbeurteilung und die eigene Identität. Nur, wenn wir mit uns selbst im Reinen sind, wenn wir ganz genau wissen, wer wir sein wollen, können wir auf Dauer gesund bleiben.

Gesundheit ist ein Bewusstseinszustand.

Körper, Geist und Seele sind eine Einheit. Jeder von uns hat seine eigenen inneren Ängste, Überzeugungen und Meinungen. Diese inneren Annahmen bestimmen und gestalten unser Leben. Ein Gedanke an für sich hat keine Macht. Seine Kraft ergibt sich aus der Tatsache, dass du es mental akzeptierst.

Daher ist es umso wichtiger, dass Sie versuchen in jeder Krankheit einen Hinweis Ihrer Seele zu sehen: Wenn wir das Flüstern des Körpers nicht hören, dass etwas aus der Balance geraten ist, beginnt er zu schreien…

…in diesem Sinne: Bleiben Sie gesund!

text/photo (c) u.schmidt-waldner

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Bewusstsein

A change of circumstance happens as a result of a change in your state of consciousness. -Neville Goddard

Die Umstände deines Lebens sind nur ein Spiegel deines Inneren. Die Umstände in der Welt nur ein Spiegel unseres Bewusstseins als Kollektiv. Diese Umstände werden sich niemals ändern, bevor wir uns ändern. Du kennst sie – all deine immer wiederkehrenden Themen, die sich fortlaufend wie ein roter Faden durch all deine Beziehungen ziehen.

Es sind nicht die Umstände, es ist dein Bewusstsein…!

Seit Tausenden von Jahren philosophiert die Menschheit über das Universum, die Welt und vor allem über ihren eigenen Urgrund. Dabei kamen die unterschiedlichsten Philosophen, Wissenschaftler, Mystiker und Dogmatiker zu den unterschiedlichsten Erkenntnissen. Manche glauben, dass unser Universum eine Co-Kreation aller Seelen ist, die sich in jeder Sekunde ändert. Seelen, die in höheren Ebenen ihres Bewusstseins eine Art Frage oder Thema haben, finden sich zu Erfahrungen zusammen, die alle Fragen aller beteiligten Seelen beantworten. Wieder andere glauben, dass das Leben nur eine Metapher, eine Familienaufstellung im großen Stil, eine Inszenierung aus Bewusstsein sei. Ich glaube, dass die Welt eine Projektion unseres Bewusstseins ist. Das Außen ist deine eigene Manifestation.

Dein Leben ist somit Lehrer und Spiegel zugleich. Fühle, was sich dir zeigt, und kämpfe nicht dagegen an. Was immer sich im Außen zeigt, ist die nackte Wahrheit und der nächste Schritt für deine Heilung. Geh raus aus dem Widerstand, hinein in die Akzeptanz und fühle. Jede Minute ist eine Einladung zum Wachstum. Was löst DEIN Außen in dir aus? Wo spürst du es? Was macht es mit dir? Bist du wütend, traurig, oder sogar glücklich? Die Realität deines Lebens folgt immer deinem Bewusstsein. Die äußeren Dramen sind nur die Inszenierung von den inneren Dramen in dir oder unserem kollektiven Feld. Wenn du wirklich in Kontakt mit dir bist, kannst du all diese Verspannungen und Blockaden fühlen, bevor sie sich im Außen zeigen. Wenn wir in die Akzeptanz gehen, werden wir erkennen, was tief in uns verborgen liegt. Welche Sehnsüchte und Bedürfnisse in uns schlummern. Gehen wir nicht in die Annahme, wird sich diese innere Spannung als ein Drama im Außen – quasi in deinem Leben manifestieren. “Altes” wird sich solange wiederholen, bis wir hinhören und erkennen, dass es weder der Chef, noch der Partner oder sonst wer ist, die zu unserem Drama etwas beigetragen haben. Sie geben uns alle nur Hinweise darauf, dass wir hinschauen und eine neue Betrachtungsweise einnehmen dürfen und somit das Außen verändern können, indem wir uns ändern. Es gibt keinen Weg drum herum: Der einzige Weg führt mitten hindurch.

Um etwas heilen zu können, musst du es fühlen. Es geht nicht ums Leiden. Nur für wenige Sekunden fühlen, ganz hineingehen, es zurückholen in dir selbst. Doch je mehr du versuchst, die unliebsamen Gefühle in dir zu unterdrücken, je mehr du versuchst, sie zu vermeiden, indem du anderen die Schuld dafür gibst, desto länger und schmerzhafter wird dein Weg sein. Durch unseren Widerstand quälen wir uns nur selbst. Niemand anderer ist dafür verantwortlich. Lass deine Ängste los. Lass das Drama los uns lass die Verantwortung bei dir.

Es geht niemals um die Anderen. Niemals um Schuld oder Nichtschuld. Alle Menschen um dich herum haben ihre ganz eigenen Lektion zu lernen und das wiederum ist ihre Verantwortung und ihre Entscheidung. Du aber bleib bei dir und übernimm die Verantwortung für deine eigenen Gefühle. Vieles von dem, was in dir erlöst werden möchte, wird in Verbindung mit anderen Menschen an die Oberfläche getragen. Aber: es sind DEINE Themen. Versuch die Chance darin zu erkennen.

Alle Emotionen sind alt, sie kommen aus deiner Vergangenheit, die du irgendwann einmal erschaffen hast. Unterdrückte Emotionen sind wie große rote Knöpfe, die in deinem Innern herumlungern und irgendwer wird sie irgendwann für dich drücken. Das ist der Auslöser, aber nicht der Grund für deine Emotionen. Verstrick dich also nicht im Drama der Situation. Alles Reden und Lamentieren, Problematisieren und Herumdoktern wird dir nicht helfen. Fühle und lasse es geschehen.

Nichts verändert sich, bevor du dich änderst! Du kannst die äußere Situation versuchen zu manipulieren, aber sie wird sich irgendwann wiederholen. So lange, bis du endlich fühlst und erkennst, was dir dein Gegenüber vermeintlich mitteilen will…

In diesem Sinne….

text/photo (c) u.schmidt-waldner

Hilfe für Messies

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Entscheidung gegen das Chaos – Hilfe zur Selbsthilfe

Der Begriff “Messie” stammt aus dem englischsprachigen Raum und bedeutet Chaos und Unordnung. Messies haben Probleme mit der Organisation ihrer Privatsphäre, ihres Lebens, ihrer Zeiteinteilung.

Den typischen Messie gibt es nicht! Das Phänomen der Desorganisation ist Schicht übergreifend und betrifft Männer und Frauen aller Altersklassen und Berufe. Sie äußert sich bei vielen Betroffenen weder im Sammeln und Horten noch in einer extremen Vermüllung.

Tätigkeiten, die andere Personen automatisch verrichten, um den Alltag zu organisieren, bedeuten für Menschen mit Desorganisationsproblemen eine große Last. Die Vermeidung und das ständige Aufschieben notwendiger Arbeiten für die Erhaltung einer Struktur im Haushalt oder am Arbeitsplatz verstärkt das Gefühl von Überforderung, führt zu Kontrollverlust, zu negativen Emotionen (Scham, Peinlichkeit, Frust), zum Verlust des Selbstwertgefühls bis hin zur Depression.

Das Leben mit dem schlechten Gewissen, die Angst vor Entdeckung haben häufig den Rückzug aus dem Bekanntenkreis zur Folge. Die wachsende Isolation verstärkt wiederum die negativen Gefühle und lähmt den Aktionsradius.

Die Ursachen des Messie-Syndroms sind so vielfältig wie die Persönlichkeiten und Schicksale der Betroffenen. Häufig sind es Probleme mit der Informationsverarbeitung, mit der Konzentration und mit dem Organisieren von Dingen. Die emotionale Bindung lässt alle Objekte  bedeutsam erscheinen. Die angesammelten Dinge signalisieren Sicherheit und das Gefühl etwas zu haben und damit etwas zu sein. Die Trennung von Gegenständen erlebt der Messie als Verlust.

Therapeutische Hilfe – Veränderung ist möglich

Wir entrümpeln gemeinsam Ihr Leben! Ich zeige Ihnen Wege aus dem Messie-Chaos!

Hilfe bei äußeren Lösungen:  Konkrete Arbeit an der Unordnung / Zieldefinition / Organisation / Praktische Hilfe

Hilfe bei inneren Lösungen:  Begleitung und Unterstützung bei emotionalen Problemen in der Phase des Trennens, des Verabschiedens, des Loslassens / beim Entrümpeln des geistigen Mülls, bei der Suche nach Fähigkeiten und Ressourcen.

Lassen Sie das Alte los, damit Neues entstehen kann !   Tauschen Sie Last gegen Leichtigkeit !

Das Nadelöhr

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Meine Seele ist verhangen wie der Himmel an einigen Tagen.

Der Weg durch die Nacht meiner Seele ist gerade kein Zuckerschlecken.

Dieser Gang scheint unumgänglich zu sein.

Mit bleiernen Füßen, gebeutelt und gebückt bewege ich mein Selbst durch das Nadelöhr hindurch.

An manchen Tagen, da wird der Gang durch das Nadelöhr recht eng.

Dann hilft nur, sich geduldig, pressend, der Form des schmalen Ganges anpassend, teilweise die Form annehmend hindurchzuzwängen.

In solchen Momenten weiß ich nicht, ob ich das Nadelöhr bin oder das Nadelöhr sich meiner bedient.

Das Geschehen zu sehen ist nicht möglich, da es nichts zu sehen gibt.

Es ist ein anderer Planet mit anderen Gesetzen.

Diese Gesetze sind erfahrbar, erlebbar, aber nicht mit den restlichen Sinnen nachvollziehbar.

Seelenland ist individuell erlebbar. Eine Übertragung in unsere kleindimensionale Realität, ist nicht möglich.

Doch ebenso real.

Es ist möglich, die Aufwallungen dieser Gefühlswelten zu bändigen und als Dompteur in eigener Sache unterwegs zu sein.

Bezwingen lassen sich diese Gefühlswelten nicht.

Am Nadelöhr ändert sich nichts. Diese Gefühlsmomente befinden sich außerhalb unseres Kontrollbereiches.

Sie scheinen einfach zum Leben dazuzugehören.

Sie sind das Leben.

Öffnet sich der Gang in den Tunnel. In die Nacht der Seele, so weht mir eine unbekannte Brise entgegnen.

Wie oft stand ich am Eingang dieses Tores, um mich davonzuschleichen, es war mir nicht möglich.

Die Wanderwege durch die Nacht der Seele sind untereinander nicht vergleichbar, sie können sich ähnlich sein,
doch sind es nicht dieselben.

Die Atmosphäre, welche einem auf diesem Pfad begegnet, sie variiert in ihren Eigenschaften.

Diese wiederum können sich in ihrer Erscheinung unterscheiden.

Wie die Farben einer Farbpalette.

Wie die Melodie in ihrer Tonart und können damit die Dynamik verändern.

Somit ist jede Reise in diese Gefilde einzigartig.

Die Reise erfordert jenen besonderen Mut, wie der der Helden und Heldinnen aus vergangenen Sagen.

Bin ich bereit für die Prüfungen meiner Odyssee?

Um am Ende mutig, tapfer, furchtlos und mit einer Melodie auf den Lippen, dem Ungeheuer ins Angesicht zu schauen.

Copyright bei Gül Rohrbeck

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Schon seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit der menschlichen Psyche und den Methoden, die uns helfen können, ein glücklicheres Leben zu führen. Und je länger ich dies tue, umso klarer wird mir, dass die Selbstliebe der Schlüssel zum Glück ist.

Was aber hindert uns daran, einfach glücklich zu sein?

Wenn wir könnten, würden wir doch einfach entscheiden, glücklich zu sein. Aber leider stehen dem oft unsere eigenen Prägungen entgegen. Die wesentlichen Denkstrukturen in unserem Gehirn werden in den ersten Lebensjahren ausgeprägt. Und leider ist es so, dass viele von uns in Ihrer Kindheit nicht die bedingungslose Liebe erlebt haben, die dazu führt, dass wir uns so annehmen, wie wir sind. Unsere eigenen Eltern haben dies nicht erfahren und konnten es daher nicht an uns weitergeben. Da lernen wir dann, dass wir nur geliebt werden, wenn wir uns auf eine ganz bestimmte Art und Weise verhalten, oder erfahren viel Kritik, die in uns den Glauben festigt, nicht in Ordnung zu sein.
Diese „Glaubenssätze“ sind dann so tief in unserem Gehirn verankert, dass wir diese ganz unbewusst auch als Erwachsene immer wieder denken. Und uns damit selbst signalisieren, dass etwas mit uns nicht stimmt und wir irgendwie ja wohl doch nicht liebenswert sind.

Der Versuch, mich anzupassen, um mich geliebt zu fühlen

Ein kleines Kind hat das Bedürfnis, von seinen Eltern geliebt zu werden. Dies ist ganz tief in unseren Genen verankert – denn wenn uns unsere Eltern nicht lieben, könnte es ja passieren, dass Sie sich nicht ausreichend um uns kümmern. Da wir in den ersten Lebensjahren aber von unseren Eltern abhängig sind, wäre damit unser Überleben gefährdet. Das ist dann auch der Grund, warum wir schon sehr früh in unserem Leben Verhaltensweisen entwickeln, um uns so anzupassen, dass dies nicht geschieht. Das kann dann z.B. sein, dass ich sehr angepasst werde, um bloß nicht negativ aufzufallen oder mir bestimmte Emotionen, wie z.B. Wut, „abtrainiere“, da ich erfahren habe, dass deren Ausdruck zur Ablehnung durch die Eltern führt. Und schon leben wir nicht mehr unsere ureigene Persönlichkeit, sondern verdrängen Emotionen und bauen eine Fassade auf, von der wir glauben, dass sie „schöner“ ist, als wir uns wirklich fühlen.

Da diese Verhaltensweisen tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind, setzen wir sie dann auch als Erwachsene nach wie vor um. Gleichzeitig spüren wir aber, dass diese Fassade nicht unserer Persönlichkeit entspricht und uns dies nicht wirklich glücklich macht. Die tiefsitzende Angst, die Liebe der Eltern zu verlieren, wird dann auf Freunde, Partner, Kollegen etc. projiziert und hindert uns nach wie vor daran, unsere ureigene Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen.

Selbstoptimierung

Wenn uns dann irgendwann bewusst wird, dass wir nicht wirklich glücklich sind, beginnen wir oft damit, uns selbst zu „optimieren“. Das fängt häufig mit Äußerlichkeiten an, wie z.B. Aussehen, Figur, Sportlichkeit, Geld, Erfolg etc., Manche bleiben in diesem Stadium stecken und versuchen ein Leben lang, Dinge im Außen zu erreichen. Immer mit dem – meist unbewussten – Gefühl: „Wenn ich das erreicht habe, dann bin ich glücklicher!“. Meist funktioniert das aber, wenn überhaupt, dann nur für eine begrenzte Zeit.

Die, die dies erkennen, beginnen dann in einem nächsten Schritt oft damit, sich „innerlich“ verändern zu wollen. Und damit sind sie auch auf einem guten Weg. Denn es gilt die Weisheit „Wie innen, so außen!“, d.h. wenn wir innerlich zufrieden und glücklich sind, dann zeigt sich dies auch in den äußeren Lebensumständen. Und es gibt viele hervorragende Methoden, die Glaubenssätze und Denkmuster zu verändern, die uns daran hindern, uns mit uns selbst wohl zu fühlen.

Leider führt die Selbstoptimierung oft aber auch genau zum Gegenteil dessen, was wir erreichen wollen. Dann nämlich, wenn wir dies auf der Basis tun, dass wir glauben, etwas sei mit uns nicht in Ordnung und ich müsste dies nur verändern, um dann glücklich zu sein. Dann bin ich nämlich in einem Kreislauf gefangen, aus dem manche ihr ganzes Leben lang nicht aussteigen können. Denn jedes Mal, wenn ich versuche, etwas an meiner Persönlichkeit, meinen Verhaltens- oder Denkweisen zu verändern, übermittele ich mir selbst die Nachricht „Ich bin nicht in Ordnung!“. Dann bestätige ich mir damit wieder einmal, dass dies so ist. Und sollte es mir gelingen, das ein oder andere zu ändern, dann wird mir schon noch etwas anderes einfallen, das ich an mir optimieren sollte.
Aber seien wir einmal ehrlich! Den perfekten Menschen gibt es nicht. Wenn wir aber versuchen, uns in diese perfekte Person (so, wie wir das für uns definieren) zu verwandeln, dann ist klar, dass uns dies bis an unser Lebensende nicht gelingen kann.

Akzeptanz und Selbstliebe

Können wir etwas für die Prägungen, die wir in unserer Kindheit erfahren haben?

Ich denke, die Antwort darauf ist ganz einfach: „Nein, wir können nichts dafür!“

Oder glauben Sie, dass ein Säugling bewusst darüber entscheiden kann, ob er eine Situation als traumatisch empfindet und dadurch verursacht Ängste entwickelt oder wie er von seinen Eltern behandelt wird.

Unabhängig davon, ob ich an eine höhere Macht glaube (ob dies nun Gott ist, der entschieden hat, dass ich diese Kindheitserfahrungen gemacht habe, oder vielleicht sogar meine eigene Seele sich für diesen Weg entschieden hat) oder nicht: Klar ist, das ich in diesem Leben keine Chance hatte, eine andere Kindheit zu erleben, als die, die ich erlebt habe – und damit auch keine Möglichkeit hatte, meine Prägungen zu beeinflussen. Das hat nichts damit zu tun, in eine Opferrolle zu gehen („Ich armes Wesen, musste das alles erdulden!“), sondern einfach zu akzeptieren, dass „es ist, wie es ist“.

Wie wäre es nun also, wenn ich dies anerkenne und akzeptiere, dass ich unter den gegebenen Randbedingungen gar keine andere Möglichkeit hatte, als genau so zu werden, wie ich bin. Mit allen meinen Eigenschaften, die wir so gerne als positiv oder negativ bewerten. Ich habe also nichts falsch gemacht oder bin in irgendeiner Art und Weise unvollkommen. Aufgrund dessen, was ich erlebt habe, bin ich genau die Person geworden, die ich sein sollte – und daher absolut vollkommen.

Und statt an den Eigenschaften, die ich als negativ bewerte, rumzudoktern und zu versuchen, diese zu ändern (was, wie wir schon gesehen haben, eine endlose Arbeit sein kann), wäre es viel hilfreicher, zu lernen, mich so zu akzeptieren, wie ich bin – inklusiver aller Prägungen, Glaubenssätze etc. die wir oft als behindernd empfinden.

Denn dann kann ich aufhören, mich als „nicht in Ordnung“ zu erleben. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich mich nicht weiter entwickle. Erstaunlicherweise gelingt mir das dann oft sogar viel einfacher. Denn dann muss ich nicht mehr gegen mich selbst kämpfen (womit ich mir immer wieder bestätige, dass etwas mit mir nicht in Ordnung ist), sondern kann aus einer innere Ruhe und Kraft heraus neue Dinge lernen und erfahren. Und es ist in der Psychologie inzwischen erwiesen, dass eine „Hin-zu-Motivation“ viel stärker wirkt, als eine „Weg-von-Motivation“.

Ist Selbstliebe nicht egoistisch?

Viele von uns haben Glaubenssätze, die Selbstliebe gleichsetzen mit Egoismus. Und Egoismus wird dann als negativ bewertet – meist, weil wir das als Kinder so gelernt haben. Aber wirkliche Selbstliebe hat mit Egoismus gar nichts zu tun. Warum sollte es egoistisch sein, mich selbst zu akzeptieren und zu lieben? Leidet irgendjemand anderes darunter?
Eher das Gegenteil ist der Fall. Wenn ich mich selbst so akzeptiere, wie ich bin, dann werde ich dies auch automatisch bei meinen Mitmenschen tun. Ich brauche es nicht mehr, andere verändern zu wollen, nur damit ich mich besser fühle. Und kann damit andere so sein lassen, wie sie sind und ihnen durch mein Verhalten vielleicht sogar helfen, auch sich selbst ein bisschen mehr zu lieben. Und das hat mit Egoismus sicherlich nichts zu tun.

Was kann ich tun?

Jetzt wirst Du Dich vielleicht fragen, „Ist ja alles schön und gut – aber wie soll das gehen?“.

Hier gibt es sicherlich kein Geheimrezept, das dafür sorgt, dass Du Dich sofort selbst liebst. Aber gerade dann, wenn Du bereits einiges im Bereich Persönlichkeitsentwicklung getan hast, kannst Du gut darauf aufbauen. Es geht dabei in erster Linie darum, den Fokus zu ändern:

Vielleicht hast Du ja schon einmal eine Liste der Dinge gemacht, die Du an Dir gerne ändern würdest; vielleicht hast Du eine solche Liste auch einfach in Deinem Kopf. In letzterem Fall würde ich Dir empfehlen, diese Liste einmal zu Papier zu bringen.

Anstatt aber nun daran zu gehen, diese Dinge ändern zu wollen (sei es über Arbeit mit Dir selbst, über Coachings, Seminare oder was auch immer), empfehle ich Dir, Dir zu jedem Punkt einmal folgenden Satz dazuzuschreiben (hier mal am Beispiel „Schüchternheit“):

„Ich erkenne an, dass ich schüchtern bin. Aufgrund dessen, was ich in meinem Leben erfahren habe, hatte ich gar keine andere Wahl, als schüchtern zu werden. Daher ist es genau so gekommen, wie es sein sollte, und ich bin vollkommen, so wie ich bin.“

Wenn Du dies für alle Themen auf Deiner Liste gemacht hast, dann suche Dir ein Thema aus und nehme Dir jeden Tag 5 min. Zeit, in denen Du die Augen schließt und Dir diesen Satz immer wieder selbst wiederholst. Mache zwischen den Sätzen eine kurze Pause und beobachte Deine Gedanken und Gefühle. Und wenn Du dann einen Widerstand dagegen spürst, diese Eigenschaft zu akzeptieren, dann ergänze den folgenden Satz:

„Ich erkenne an, dass ich einen Widerstand dagegen habe, schüchtern zu sein. Aufgrund dessen, was ich in meinem Leben erfahren habe, hatte ich gar keine andere Wahl, als diesen Widerstand gegen die Schüchternheit zu erzeugen. Daher ist es genau so gekommen, wie es sein sollte, und ich bin vollkommen, so wie ich bin“.

Mach das mit dem gewählten Thema so lange, bis Du damit in Frieden bist. Und wenn Du dann noch Bedarf hast, kannst Du das nächste Thema angehen. Du wirst aber überrascht sein, dass dies dann bei dem ein oder anderen Thema gar nicht mehr nötig ist.

Meine besten Wünsche auf dem Weg in die Selbstliebe,

Dein
Axel

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Was bedeutet die Angst im eigentlichen Sinne?

Jeder kennt die Situation: der Atem stockt, die Füße erstarren zu Blei, das Herz schlägt lauter und schneller, der Angstschweiß legt sich auf die Stirn und man möchte am liebsten schreien, doch es kommt kein Ton heraus. Am besten wäre, der Boden öffne sich und verschlucke einen voll und ganz, nur um dem zu entrinnen.  Dies ist jedem mindestens schon einmal in seinem Leben widerfahren und ich glaube, keiner möchte so eine Situation wiederholt erleben.

Abwehrmechanismen der Angst

Als Schutzmaßnahme entwickeln wir Abwehrmechanismen, die sich wiederum zu Abwehrmustern weiter entwickeln können. Sie dienen demselben Zweck, wie eine Umgehungsstraße, die einen Ort umfährt.

Die Muster können z.B. durch einen Umstand oder eine für uns bedrohliche Situation ausgelöst werden. Dies bezeichnet man als Trigger. Die ausgelösten Muster arbeiten dann wie ein geöltes Laufwerk: gut aufeinander abgestimmt und ineinander greifend.

Angst ist für unsere Existenz dienlich und notwendig

Sie ist ein Schutzmechanismus, der uns bei Gefahr das Leben retten soll. Wir reagieren instinktiv; unser Körper bereitet sich auf den Kampf oder die Flucht vor. Die Angst sorgt dafür, dass wir schnell und automatisch handeln. Diese Form der Reaktion hat uns über Jahrtausende das Überleben ermöglicht.

Heutzutage werden diese Mechanismen im Alltag ausgelöst, aber nicht weiter verarbeitet.  Normalerweise würden wir losrennen und somit die Energie, die vom Körper freigesetzt wurde in Bewegung umsetzen, was aber am Schreibtisch schlecht durchführbar ist.

Ein Trigger, der im Alltag oft ausgelöst wird, ist der Faktor Stress!

Jede Form von Stress kann diese Kaskade auslösen. Nun kommt es vor, dass in bestimmten Zeitepisoden durch bestimmte eingreifende Umstände, wir ängstlicher reagieren. Wir fühlen uns unsicher und unsere Ängstlichkeit entwickelt sich weiter in eine Angstreaktion.

Unsere Umwelt fühlt sich bedrohlich an und verleitet uns dazu, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um diese Bedrohung zu umgehen. Dieser Kreislauf kann an Dynamik zulegen. So kann die Angst, die uns vor der Bedrohung retten soll, zu einer begrenzenden Form ausufern. Und zwar soweit, dass wir eine Angst vor der Angst entwickeln.

Dir Angst vor der Angst

Durch solche Erfahrungen werden unser Alltag und unsere Lebensqualität offensichtlich in Mitleidenschaft gezogen. Wichtig ist es, genau an diesem Punkt eine Wende einzuleiten. Wieder danach zu suchen, was uns Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.

Hilfreich wäre eine neutrale Person, die zur Unterstützung hinzu gezogen werden kann. Ebenso nach Möglichkeiten und Lösungen zu suchen, um aus solchen Situationen heraus zu finden, damit unsere Lebensqualität sich verbessert, wir uns sicher und gestärkt fühlen.

So kann auch unsere Lebensfreude, wieder Einzug in unser Leben erhalten.

Copyright bei Gül Rohrbeck

Gül Rohrbeck

ADHS aus Systemischer Sicht


Information vorab: Ich möchte Euch gerne einen Exkurs zu diesem Thema geben, da es sich um eine sehr starke und effiziente Behandlungsmethode handelt. Über das Internet oder Telefon ist dies hier leider nicht realisierbar.

Die Historie der Hypnose reicht mit dem Tempelschlaf zurück bis in das antike Griechenland. Wahrscheinlich reicht sie aber noch viel weiter in die Vergangenheit zurück, da der Trancezustand allgegenwärtig in Zeremonien und Tagträumen seinen Platz fand.

Der Tempelschlaf

Der Tempelschlaf wurde in alten Gewölben zu heilerischen und seherischen Zwecken durchgeführt. Die Priester induzierten durch Hörner ihre Suggestionen, die für die Stimmen der Götter gehalten wurden.

Es gibt verschiedene Techniken, um den hypnotischen Zustand der Trance einzuleiten

Die Hypnose ist ein schlafähnlicher Zustand, dabei wird die Aufmerksamkeit von außen nach innen gerichtet. Je nach Tiefe der Trance kann der eigene Geist, das Geschehen beobachten und auf Wunsch eingreifen.

Das Bewusstsein wird an einen „Sicheren Ort“ geführt, mit hypnotischer Sprache beschäftigt oder abgelenkt, sodass Raum für das Unterbewusstsein zur Verfügung steht.

Während der Hypnose wird der Kontakt zum Unterbewusstsein hergestellt

Durch wiederholende Hypnosesitzungen wird dieser Kontakt gefestigt, um eine Vertrauensbasis aufzubauen. Ziel ist es in einem geschützten Raum, schmerzhafte und abgespaltene Erlebnisse und Erfahrungen, durch Weiterverarbeitung zu integrieren. Dadurch erhält die Persönlichkeit die Gelegenheit sich weiterzuentwickeln.

Die Hypnose kann auf einen vorhandenen Zustand, eine Situation oder in Bezug auf die erlebten Traumata, die den Klienten/In betreffen, stärkend und stabilisierend einwirken. Dadurch wird der Behandlungsprozess und die Weiterverarbeitung begünstigt.

Der “Sichere Ort”

Dafür eignet sich der „Sichere Ort“, insbesondere um geschützte Rahmenbedingungen zu schaffen. Indem die Behandlung eingeleitet, langsam die Weiterverarbeitung vorangetrieben wird, kann der Klient, die Klientin seinen/ihren traumatischen Erlebnissen begegnen.

Die Behandlung der erlebten und erfahrenen Traumata ist von der Intensität der Verletzungen, sowie deren Einfluss auf die Persönlichkeit abhängig. Dieses bedarf einer differenzierten und angemessenen Herangehensweise, damit der Klient/ die Klientin gestärkt aus dem Prozess heraustreten kann.
Der Kontakt zum eigenen Unterbewusstsein stärkt die eigene Persönlichkeit und damit die Verbindung zur eigenen Seele.

Seele, Unterbewusstsein und  Persönlichkeit

Obwohl die Trennung zwischen der Seele, dem Unterbewusstsein und der Persönlichkeit nicht im engeren Sinne vorliegt, kann die individuelle, empfundene Wahrnehmung durchaus getrennt empfunden werden. Die Wahrnehmung von getrennt sein oder abgeschnitten sein, führt auf die eigene momentane Befindlichkeit zurück. Was als Dissoziation (getrennt sein) bezeichnet wird, ist ein Schutzmechanismus in unserem eigenen System. Dieses ermöglicht uns ein Überleben von traumatischen Ereignissen und somit ein Weiterleben im Alltag.

Wenn der Klient/ die Klientin an innerer Stärke und Stabilität dazugewonnen hat, die Bereitschaft in sich verspürt, sich dem eigenen Verarbeitungsprozess zu stellen, kann die Verbindung zu den abgetrennten Erfahrungserlebnissen wieder aufgenommen werden.

Das eigene System ist somit bereit sich dem Selbst und seiner Vergangenheit zu begegnen. Daher gibt der Klient/die Klientin die Dynamik vor, wann es der richtige Zeitpunkt für die Begegnung mit sich selbst ist.

Die Hypnose ist ein organischer und natürlicher Prozess.

Eure © Gül Rohrbeck

Säure-Basen-Haushalt, Ursache für Arthrose & Osteoporose und andere Krankheiten

ADHS aus Systemischer Sicht


Ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt unseres Körpers kann zu vielen Symptomen

und anschließend zu Krankheiten führen.

Zu viel Säure kann u.a. Kopf- und Gelenkschmerzen, Infektanfälligkeit, Hautprobleme, Rheuma, Krebs und Tumore fördern, dick und müde machen.

Säure im Körper ist der Untergang des Knorpels.

Unser Körper versucht uns vor einer übermäßigen Säuremenge zu schützen, in dem er im Körper Basen bereitstellt, um diese Säure zu neutralisieren.

Wo findet der Körper nun diese notwendigen Basen?

Er findet sie In den Kalzium-Verbindungen der Knorpel und Knochen, die nun stufenweise

abgebaut werden.

Das ist die Ursache von Knorpel-Abbau und folglich dadurch die Ursache von Arthristis und Arthrose.

Ein geschwächter Knorpel kann keiner mechanischen Belastung standhalten und reagiert mit beschleunigtem Abbau und Entzündung.

Das ist somit auch die Ursache von Knochenschwäche und Osteoporose.

Erschwerend kommt hinzu, daß das abgebaute Kalk in saurem Milieu auch an falsche Stellen transportiert wird, nämlich an die Gelenke und die Arterienwände.

Das Fazit ist, daß durch die Übersäuerung ein Mangel an Kalzium-Verbindungen in Knochen und Knorpel entsteht und gleichzeitig ein Überschuss an den Arterien und den Gelenken.

Das bedeutet, daß wir zuerst die Ursache beseitigen sollten.

Wie bringen wir unseren Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht?

Wir sollten sowohl körperlich als auch therapeutisch entsäuern.

Die körperliche Entsäuerung erfolgt durch die Nahrung.

Ein wichtiger Schlüssel ist das Weglassen von tierischen Eiweißen und Industrie-Zucker, der in Süßigkeiten und vielen Getränken zu finden ist.

Essen sollten man viele basische Lebensmittel, wie Obst, Gemüse, Salate…

Die therapeutische Entsäuerung erfolgt über heilsame Nahrungsergänzungsmitteln,

Basenbäder, Basenpulver, Basenpolster.

Welche die richtigen Mittel sind, sollte jeweils individuell ausgetestet werden.

Vergleichen - warum es nicht gut ist und was wir stattdessen tun sollten

ADHS aus Systemischer Sicht


Vergleichen

Schöner, schlanker, glücklicher, lustiger, spontaner, mehr Freunde, den besseren Partner, Kinder, die super in der Schule sind und nie Probleme bereiten, das schönere Haus, das leichtere Leben – all dies sind Vergleiche.

Wenn Du Deine Zeit damit verbringst, Dich mit anderen zu vergleichen, bringst Du Dich selbst in das Gefühl, nicht gut genug zu sein, nicht zu reichen.

Und damit sind Enttäuschungen vorprogrammiert.

Es gibt 7,5 Milliarden Menschen auf dieser Welt, die Chancen, dass irgendjemand immer „besser“ sein wird, stehen also ziemlich gut.

Zudem wird in den meisten Fällen nur ein einziger Aspekt des eigenen Lebens mit dem von anderen verglichen und dabei völlig vergessen, welche Umstände bei den anderen zu diesem Aspekt geführt haben und was dahinter steht.

Hör einfach auf zu vergleichen.

Gib immer das Beste, was Du in dem Moment geben kannst.

Und sei immer die beste Version von Dir selbst.

Eye Movement Desensitization and Reprocessing - EMDR Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung

ADHS aus Systemischer Sicht


EMDR wurde von der amerikanischen Psychotherapeutin Dr. Francine Shapiro

Ende der 80 ziger Jahre entwickelt.

Es ist eine prozessorientierte, weiterverarbeitende und integrierende

Traumatherapie zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen.

Das Traumanetzwerk, darunter versteht man das Geflecht aus Gefühlen der

Angst, belastenden Gedanken, körperlichen Momentwahrnehmungen,

Geräuschen, Gerüchen, Bildern und atmosphärischen Bedingungen, wird als

Erinnerung isoliert abgelegt.

Das hat zur Folge, dass äußere Auslöser im Alltag, die an das Trauma

erinnern, das Traumanetzwerk aktivieren.

Diese Flashbacks können unvorhergesehen auftreten, sie können sich in

jahrelangen Alpträumen manifestieren, zu Schlafstörungen und physischen

Symptomen führen.

Mit der bilateralen Stimulierung der Gehirnhemisphären kann das

Traumanetzwerk so weiterverarbeitet werden, dass der traumatisierte Mensch

freier im Alltag sich bewegen kann. Dies wird erreicht, indem das

Traumanetzwerk neu in das Gehirn bzw. Gedächtnis integriert wird.

Die Vernetzung der rechten Gehirnhälfte mit der linken Gehirnhälfte verändert

die Gehirnströme. Das leitet den Heilungsprozess ein.

Die Methode bedient sich neuro biologischer Erkenntnisse und ist weder

invasiv noch schmerzhaft, vielmehr werden durch Reize auf die Sinnesorgane

neue Nervenvernetzungen hergestellt.

Die Stimulierung kann:

visuell, durch abwechselnde Winkbewegungen vor den Augen durchgeführt

werden,

(Die Winkbewegungen sind ähnlich den schnellen Augenbewegungen

während der REM – Schlafphase beim Träumen)

taktil (über abwechselnde links/rechts Berührungen).

auditiv (über das Gehör, unter Ausnutzung des Stereoeffektes. Z.B. EMDR

Musik) .

EMDR ist eine Kurzzeit-Therapie, die erfolgreich weltweit mehr Einsatz findet.

Sie ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, die bei Posttraumatischen

Belastungsstörungen eingesetzt wird.

Weiterhin kann sie bei extremer Trauerreaktion, akuter Traumatisierung,

Bewältigung von Unfallfolgen, Naturkatastrophen und Kindheitserfahrungen

angewandt werden.

Auch bei Anpassungsstörungen, Stress, Ängsten, Panikstörungen, Phobien,

Zwangsstörungen, Süchten und Substanzabhängigkeiten, dissoziative

Störungen, chronische Schmerzen, psychosomatische Störungen, Allergien

als auch bei schwer Krankheitsbewältigung anwendbar.

Seit 2013 wird EMDR, als effektive Methode zur Behandlung von PTBS

(Posttraumatischen Belastungsstörungen) bei Erwachsenen und Kindern von

der WHO anerkannt.

Copyright Gül Rohrbeck

Buchvorstellung

ADHS aus Systemischer Sicht


Liebe Interessenten,

Vor Kurzem ist mein Buch “Aus der Kraft im Inneren” erschienen. Ich freue mich sehr darüber, denn hier konnte ich niederschreiben, was mich so sehr bewegt und ich so gerne an Interessierte weitergeben würde. Jetzt ist es mir endlich gelungen. Die Anwendung von spirituellem Wissen und Gesetzmäßigkeiten und systemischen Zusammenhängen, in praktische Anwendung zu bringen hat mir sehr viel Freude bereitet, denn wie oft stehen wir vor einem Problem, finden keine Lösung und wissen auch nicht woher es kommen könnte. Vielleicht findet der ein oder andere Interessierte durch viele Tipps in diesem Buch eine Anregung.

Selbstverurteilung in der Alkoholsucht

ADHS aus Systemischer Sicht


Alkoholsucht

In eigener Sache: In diesem Artikel berichte ich über meine eigene Erfahrung, die ich zum Thema “Alkoholabhängigkeit” gemacht habe. Ich denke, es gibt viel Literatur über wissenschaftliche Erkenntnisse und über therapeutische Ansätze, um aus einer Sucht auszusteigen. Doch eigene Erfahrungen, wirkliches Erleben einer Sucht und des Ausstiegs, haben nochmal einen ganz anderen Stellenwert. Erfahrungen und Wege unterscheiden sich. Sie sind genauso vielfältig, wie die Menschen selbst.

“Ich bin das Problem!”

Neulich las ich in einem Social-Media Beitrag die Aussage: „Ich bin das Problem!“, geschrieben von einem Menschen, der sich selbst für seinen Alkoholkonsum verurteilt. Doch dies ist ein Glaubenssatz, und der kommt nicht vom Alkohol!

Dieser Glaubenssatz war vorher schon da!

Oft wird im Zusammenhang mit Süchten von „Selbstmitleid“ und „Opferrolle“ gesprochen. Und ich kann verstehen, wenn diese Aussage Empörung auslöst. Ja, früher hätte mich das auch sehr wütend gemacht, denn ich bin selbst eine sogenannte „trockene Alkoholikerin“. Doch heute kann ich den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen bestätigen. Es geht um das „Problem“ hinter dem „Problem“.

Eine Sucht hat nie mit Disziplinlosigkeit oder Schwäche zu tun, sondern tatsächlich mit Opferbewusstsein. Ich erlebte es als eine Strategie, wenn meine erlebte Ohnmacht, mein Unvermögen „richtig“ zu sein – wobei ich dies über die Erwartungen meiner Mitmenschen definierte unerträglich wurde. Ich griff zur Flasche, wenn ich nicht fühlen wollte, was ich fühlte, wenn ich nicht denken wollte, was ich dachte. Und ich griff zur Flasche, weil ich mich selbst dafür hasste, dass ich zur Flasche griff. Doch hinter all dem steht nach meinem heutigen Verständnis eine, die zur wird. Die Suche nach sich selbst.

In der Kindheit verlieren wir uns

Sehr viele Menschen beginnen bereits in frühester Kindheit, durch Druck und Erwartungshaltung der Menschen um sie herum, sich selbst zu verlieren. Ich habe in einem anderen Kapitel bereits darüber gesprochen, wie und warum wir uns von uns selbst trennen. Wir wollen dazu gehören, wir wollen geliebt werden. Und dann begreifen wir, dass es das nicht umsonst gibt, dass wir sein sollen, wie uns andere Menschen haben wollen. Erfüllen wir diese Erwartungen und Bedingungen nicht, erleben wir Ablehnung, die so schmerzhaft ist, dass wir uns dazu entscheiden, das nie wieder (in diesem Maße) fühlen zu wollen. Viele Suchtkranke sind hochsensible Menschen, die mit den Verletzungen und Entwürdigungen im Leben und ihrer Kindheit nicht klar kommen, bzw. diese nicht verarbeitet (befriedet) haben. Dafür haben sie ein erstaunliches Portfolio an “Selbstschutzprogrammen” entwickelt, um diese Wunden nicht fühlen zu müssen. Allerdings sind diese Selbstschutzprogramme auf lange Sicht zerstörerisch für Körper und Geist, nicht nur die „substanzgebundenen“ Süchte, wie Alkohol, Drogen- oder Medikamentensucht. Kurzfristig bringt ein Suchtmittel sicherlich die gewünschte Erleichterung. Aber langfristig gleicht es einem Suizid, der sich über Jahrzehnte hinziehen kann, begleitet von Gefühlen wie Schuld, Scham, Kleinheit und die Überzeugung, nichts wert zu sein, schwach zu sein, unfähig, bedeutungslos…

Was war zuerst da?

Manche Menschen fragen an dieser Stelle: „Was war denn nun zuerst da? Das Huhn oder das Ei?“ Gemeint ist wohl die Frage, ob sich jemand ablehnt, weil er/sie süchtig ist, oder sich die Sucht entwickelt hat, weil er/sie sich ablehnt. Das mag manchmal verschwimmen. Denn ein Mensch mit einer Sucht schämt sich für diese Sucht, was dann… äh… nicht wirklich zum Aufbau von Selbstbewusstsein und Selbstliebe beiträgt. Doch ohne Selbstablehnung, also mit einem stabilen Selbstbewusstsein, sind die Chancen verschwindend gering, dass sich eine so zerstörerische Sucht entwickelt.

Es ist also ein Kreis, oder besser gesagt eine Spirale, die stetig nach unten führt. Die beginnt sich meist in frühester Kindheit zu drehen, selten als solche wahrgenommen, langsam in großen Kreisen, dann immer schneller und enger und steiler nach unten, bis entweder der Überlebensinstinkt einsetzt, somit ein Ausstieg möglich wird, oder…

Aber es gibt eben auch solche „Selbstschutzprogramme“, die nicht substanzgebunden sind. Manche gehören dennoch zu den Süchten, z.B. Workaholic und die Spielsucht. Auch in auffälligen Persönlichkeitsstrukturen spiegeln sich ungeheilte Wunden, tiefste Verletzungen, Demütigungen und Traumata. Egal, ob es eine Tendenz zu narzisstischen Zügen gibt, zu histrionischem Verhalten, zu ängstlich-vermeidenden Strategien, zu abhängigen Anteilen (z.B. von anderen Menschen), ob jemand zu Borderline tendiert, zu Depressionen oder Manie:
überall findet sich ein destruktives Selbstbild, Selbstablehnung und Angst vor der Ablehnung im Außen. Und überall finden sich eben auch Strategien, um all diese negativen Gefühle zu verdrängen und dadurch zu verleugnen.

Per Autopilot

Das sind die Programme, Glaubenssätze, Gedankenmuster (ich nenne sie gern “Autopiloten”), die das eigene Leiden, die Verletzungen zudecken (sollen). Also ne Menge Vermeidungsstrategien, die uns einen ständigen Kampf gegen uns selbst kämpfen lassen. Und selbst wenn das Eltern-Kind-Verhältnis heute als gut und ausgeglichen, und glücklich, und normal, und ich-hatte-ne-super-Kindheit bezeichnet wird: Nope! Da gibt´s Verstrickungen, Verletzungen, Erniedrigungen, eine Menge unschöner Situationen und Erlebnisse, an die mensch sich einfach nur nicht erinnert (erinnern will)…

So entwickelt der Mensch eine Menge Verdrängungs- und Vermeidungsstrategien, wenn seelisch-er und/oder körperlicher Schmerz unerträglich wird. In extrem schwierigen Situationen, in denen Du Dich ausgeliefert fühltest, sicherten diese Strategien Dein Überleben. Gleichzeitig sorgten diese Strategien eben auch dafür, dass Du Dich selbst verlierst. Sich selbst zu fühlen bedeutet nun einmal auch, den Schmerz zu fühlen. Und genau das ist durch die Vermeidung und Verdrängung nicht mehr möglich. Vielleicht hast Du Dich irgendwann einmal bewusst zu dieser Trennung, oder „Abspaltung“ von Dir selbst entschieden. So vergisst Du im Laufe der Zeit nicht nur den Grund, sondern Du vergisst, dass Du überhaupt so eine Überlebensstrategie in Deinem System etabliert hast. Mal ganz davon abgesehen, dass es eh selten bewusst geschieht. Wenn Schmerz unerträglich wird, ist Verdrängung manchmal die einzige Überlebenschance.

Also zusammengefasst

Egal, ob süchtig oder nicht, die meisten Menschen lehnen sich selbst ab, halten sich für „nicht richtig“. Und in einer Sucht ist dieser Automatismus, der Dich glauben lässt, dass mit Dir etwas nicht stimmt, dass Du das „Problem“ bist, hoch aktiv. Das tut nicht nur höllisch weh, sondern macht eben auch extrem hilflos, da Du Dich mit Deinem Denker in Deiner Birne identifizierst und keinerlei Zweifel daran aufkommen lässt, dass Du tatsächlich schon als Individuum ein „Problem“ in dieser Welt bist. Und so mancher sucht sich dann eben einen „Freund“, der den Schmerz vergessen lässt, der keine Fragen stellt, der keine Erwartungen und keine Bedingungen mitbringt, der Dir eine Idee von „Normal sein“ mitbringt, von „richtig sein“, selbst wenn´s nur für einen Augenblick ist.

Für mich z.B. war der Alkohol immer der Freund, der mich tröstete, der mich lachen ließ, der mich umarmte, der meine Seele wärmte, mir einfach nur gut tat, weil er mir eine Idee von Selbstbewusstsein schenkte. Der erste Schluck war meist wie ein warmer, kuscheliger Mantel, der sich um meine Schultern legte, wie die liebende und nährende Umarmung, nach der ich mich sehnte.

Der Absturz kommt gewiss

Ich weiß nicht, wie es bei Dir ist, falls Du Dich in einer substanzgebundenen Abhängigkeit befindest. Aber ich musste zum Schluss erst weit unten sein, es musste mir auch körperlich schlecht genug gehen, damit es für mich nur noch die Wahl gab zwischen “Will ich mich totsaufen? Oder will ich endlich irgendwie von dem Zeug weg und leben?” Und es dauerte immerhin bis zu diesem Tag X
während meiner Langzeittherapie, dass ich mich, also aus tiefster Überzeugung für Letzteres entschied. Die 3-4 Entgiftungen (Kurzzeit) vorher waren mehr dem Umstand geschuldet, dass es mir körperlich so schlecht ging.

Nun, wie Du siehst, lebe ich, bin „furztrocken“ und fühl mich pudelwohl dabei. Und ja, selbst in der Entgiftung hatte ich immer noch das Gefühl, “die” wollen mir meinen Halt, meinen Freund wegnehmen, mir meinen Seelentröster entreißen, auch wenn mir durchaus klar war, dass mich dieser „Freund“ irgendwann umbringt. Es klingt paradox, ich weiß, aber genau so hab ich es empfunden. Und ich denke, so funktioniert das Wesen einer Sucht. Das Suchtmittel verkauft Dir ne Illusion, und nimmt als Bezahlung Dein Leben.

Wo ist denn da nun die Opferhaltung?

Ich habe nicht erkannt, dass ich mir das, was ich so vermisste, was ich so sehr gebraucht hätte, nur in mir selbst finden konnte. Im Gegenteil, ich habe es mir selbst verweigert, weil ich mich nicht für wertvoll genug hielt. Und gleichzeitig suchte ich es im Außen, erwartete, dass es mir andere Menschen geben. Damit gab ich die Verantwortung für mich selbst ab, und blieb in meiner Ohnmacht (ohne Macht), in meiner Opferrolle gefangen. Doch wie soll mich ein Mensch wertschätzen, anerkennen, ja sogar lieben können, wenn ich mich selbst zutiefst ablehne?

Fakt ist: Selbstablehnung hält auch Deine Mitmenschen auf Abstand. Diese (nachvollziehbare) Reaktion nimmst Du dann wahr, und erlebst sie als Ungerechtigkeit. Doch indem Du Deinem Außen, also anderen Menschen, Situationen und Ereignissen die Schuld an Deinem Leid gibst, verschanzt Du Dich in Deiner Opferrolle und beraubst Dich selbst jeglicher Handlungsfähigkeit. Also bleibt nur, so weiter zu machen, wie bisher?

Mache Dir immer wieder bewusst: Alkohol ist ein Nervengift, dass Kontrollmechanismen, Filter, Rationalität, Logik usw. lahm legt, Grenzen werden nicht mehr wahrgenommen und massiv über-schritten. Ein “Miteinander” ist kaum noch möglich. Die Aussage, dass man einen Alkoholiker fallen lassen muss, ist für mich stimmig! Auch mir musste es erst wirklich schlecht gehen, nicht nur körperlich, sondern auch im sozialen Umfeld, bevor ich den Willen hatte, aus der Sucht auszusteigen. Und wie tief so ein „ganz unten sein“ aussieht, ist auch wieder von der Prägung und der Wahrnehmung des Einzelnen abhängig. Da definiert jeder ein „Ganz unten“ eben anders. Ich war “heimliche Spiegeltrinkerin”, die nicht wirklich massiv auffiel (dachte ich zumindest), stieß dennoch immer mehr auf scheinbar “unerklärbare” Ablehnung, die heftig weh tat. Und so unbegründet war es aus heutiger Sicht natürlich nicht.

Fazit

Ein Mensch, der sich regelmäßig mit irgendwelchen Substanzen die Gefühle wegballert, ist in seiner Opferrolle gefangen. Doch es gibt Wege da raus. Wir entscheiden selbst, ob wir uns weiter als “Opfer unserer Umwelt” erleben, oder ob wir aus alten Mustern aus- und in ein freudvolles Leben einsteigen wollen. Und manchmal muss die Komfortzone erst fürchterlich unbequem werden, bevor ein Umdenken möglich wird.

Eye Movement Integration – EMI, Integration durch Augenbewegung

ADHS aus Systemischer Sicht


EMI – Eye Movement Integration ist eine Trauma therapeutische Methode, die 1989 von den amerikanischen Therapeuten Connaire Andreas und Steve Andreas entwickelt wurde.
EMI hat ihre Wurzeln in der Neurolinguistischen Programmierung.

1993 hat die kanadische Therapeutin Dani Beaulieu, die Technik zu einer eigenständigen
neurotherapeutischen Methode weiterentwickelt.

EMI ist eine Methode zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen – PTBS.

Das Traumanetzwerk wird als fragmentierte Erinnerung im Kurzzeitgedächtnis abgelegt.

Unter Traumanetzwerk ist das Geflecht aus Gefühlen der Hilflosigkeit, der Angst, belastenden aufdrängenden Gedanken, körperlichen Momentwahrnehmungen, Geräuschen, Gerüchen, Bildern und atmosphärischen Bedingungen zu verstehen.

Das Traumanetzwerk kann durch alltägliche Begebenheiten, die an das Trauma erinnern aktiviert werden.

Die Flashbacks können unvorhergesehen auftreten, sich in Alpträumen manifestieren, zu Schlafstörungen weiterentwickeln und zu psychischen Symptomen führen.

EMI ist eine Trauma Technik, die mit langsamen Augenbewegungen,

Smooth Pursuit Eye Movement – SPEM arbeitet.

Die neuronalen Netzwerke im Gehirn aktiviert, das belastende emotionale Material weiterverarbeitet und in das Langzeitgedächtnis integriert.

Die Klienten und Klientinnen werden von ihren belastenden Erfahrungen entlastet.

Weiterhin ermöglicht EMI den Zugang zu vorhandenen unterstützenden Erfahrungen (Ressourcen), die im Verarbeitungsprozess als Stabilisierung mit eingefügt werden können.

Die Arbeit mit EMI findet im Gesichtsfeld statt, was als Traumafenster bezeichnet wird.

Mit 24 verschiedenen Augenbewegungen, die in verschiedene Richtungen angewendet werden.

EMI ist eine Kurzzeit Therapie und eine effektive Methode zur Behandlung von PTBS bei Erwachsenen und Kindern.

Mögliche Anwendung: bei Trauer, Verlust, Angst, Sexueller Missbrauch, Unfälle, Phobien, jede Art von Trauma, bei leidvollen wiederkehrenden Erinnerungen.

Copyright Gül Rohrbeck
Heilpraktikerin für Psychotherapie

Die Wellen des Lebens

ADHS aus Systemischer Sicht


Am Strand des Lebens, gehen die Wellen auf und ab.

Die Wellen, steigen in die Höhen des Himmels an.

Die Wellen, steigen in die tiefsten Tiefen des Meeres hinab.

Dort, wo die vergessene Saat, unterschwellig, subtil zu einer gewaltigen, riesigen Woge anschwillt.

Unbemerkt von unserem Bewusstsein, baut sie sich zu einer unsichtbaren Wand auf.

Undurchdringbar, fordert sie unsere Aufmerksamkeit.

Erschlagen, erschöpft von den Kämpfen, geben wir ihrem Lauf nach.

Nicht wissend, was die Welle hinterlässt.

“Eins ist sicher: es ist eine Chance auf dem Weg zu sich selbst.

Eine eigene Kreation seines Ursprünglichen Seins, den Ausdruck zu verleihen, den jeder sich wünscht.“

In tiefer Wahrheit mit sich selbst.

Copyright bei Gül Rohrbeck

Sind wir Energie?

ADHS aus Systemischer Sicht


Sind wir Energie?

Manchmal kann das Leben uns vor großen Herausforderungen stellen.

In diesen Momenten stehen wir vor unseren Gefühlen und Gedanken, die uns keine Ruhe geben wollen.

Wie stellt man die eigenen Gefühle oder Gedanken ab?

Ist es notwendig, sie zum Schweigen zu bringen?

Wer schon einmal sich im meditieren versucht hat, kennt die Herausforderung seine Gedanken und Gefühle abzuschalten.

Plötzlich werden sie noch lauter als sonst.

Um die Gedanken zum schweigen zu bringen, daran ist zu Beginn gar nicht zu denken.

Je mehr man versucht, die eigenen Gedanken und Gefühle in die Ecke zu stellen desto lauter und aufdringlicher zeigen sie sich. Plötzlich kribbelt es hier, dann juckt es am Ohr oder der Einkaufszettel drängt sich auf.

Bis man frustriert aufgibt und wenn man könnte, würde man sie wie ein frustrierendes Buch in die Ecke schleudern.

Die Gewissheit macht sich breit: „ Oh nein, die Meditation ist nichts für mich!“

Ich erinnere mich gut an die ersten Male, wie die Zeit nicht vergehen wollte.

Die zunehmende Unruhe, die mehr Raum in mir einnahm statt Ruhe und Frieden sich einstellen sollte.

Was ist es, worüber ich spreche?

Was sind Gedanken und Gefühle?

Können wir sie anfassen oder sehen?

Wenn wir unseren Gefühlen einen Ausdruck verleihen, sie in Handlungen umsetzen.

Ja, da können wir unsere Gefühle und die der anderer Personen sehen. Wie sie schreien, lachen oder wütend sind.

Trotzdem ist es nicht materiell. Was ist es dann?

„Energie“

Unsere Gefühle und Gedanken sind beweglich, sie kommen und gehen – wann sie wollen und wie sie wollen – zu jeder Zeit. Die Häufigkeit und die Intensität unserer Gefühle, Gedanken hängt von dem Ausmaß ab, wie unsere Gefühle und Gedanken uns beschäftigen. Die Häufigkeit der Gedanken ist die Frequenz mit der sie uns belagern und die Intensität resultiert aus uns und unseren Gefühlen heraus. Ganz besonders, aus welcher Färbung sie sich gebildet haben. Wie dunkel oder hell. Leicht oder schwer. In der Musik wäre es die Moll oder Dur Tonart. Bei den Farben wären es die dunklen und die hellen Farben. Was können wir erkennen?

Hier werden die gegensätzlichen Pole bedient. Damit wird unserer Existenz, in der Dualität Ausdruck verliehen.

In diesem Zustand sind die Gedanken und die Gefühle nicht gelenkt. Moment mal, dass stimmt nicht ganz so.

Wenn wir an die kleinen, gerade mal halben Meter großen Persönchen denken, die sich in ihrer Trotzphase befinden. Sie bedienen sich bewußt ihres Willens um das begehrte Objekt zu erhalten.

Ich will, ich will aber!!! Wenn ihnen dieser Wille verwehrt wird, dann setzt der Ohrenbetäubende Weltuntergangs Schrei ein. Dabei zaubert sich die Kriegsbemalung von selbst auf ihr Antlitz bis sie ihren Willen bekommen. Wenn dass nicht hilft, werden effektivere Mittel hochgefahren, die ihrem Willen mit körperlichem Einsatz – die Beine in den Boden stampfend mit den Armen in der Luft rudernd – mehr Nachdruck verleihen.
Die geballte, gelenkte, fordernde, physische Energie!

Kann man Energie lenken?

Ja, wie wir bei dem Beispiel des Kindes sehen konnten.

Eindeutig, die Kinder lenken bewußt vom Willen geleitet und unbewußt ihre Energie.

Denken wir an einen Laserstrahl, der bereits mit Präzision in der Chirurgie eingesetzt wird. Wir können Energie speichern und von A nach B befördern.

Dieses gilt auch für unsere Gedanken und Gefühle. Wenn wir an Personen denken, die nicht von ihrer erfahrenen Bürde ablassen können. Schon gebeutelt von ihrer Erfahrung, diese sich in ihrer physischen Körperhaltung eingemeisselt hat. Sie gebückt und ihre Beine sich schwer vom Erdboden lösen lassen. Sie diesen Zustand weiterhin mit ähnlichen Gefühlstönen und Gedanken nähren.

Die Gefühle sind der Antrieb, der Kraftstoff um eine Situation, einen Zustand am Leben zu erhalten.

Demnach wäre es sehr wohl möglich, die Energie zu lenken!

Warum ist es dann so schwer, sich dem zu stellen?

Die Bereitschaft sich zu bewegen, sich für eine Lösung zu öffnen setzt ein gewissen inneren Leidensdruck nach Perspektivenwechsel voraus.

Diese Leidensgrenze scheint erst dann erreicht zu sein, wenn der Tiefpunkt und die Erschöpfung erreicht ist.

Oder ein Einwirken von aussen, dass diesem Dasein eine Wende einleitet.

In welcher Form sich dieses zeigt, ist unerheblich.

Ein bewusstes Erkennen seiner Situation, dass die Umorientierung einleitet.

Eine blockierte Energie wird sich einen Weg bahnen um wieder in den Fluss zu kommen.

Denn dass, ist das Naturell der Energie, sich bewegen und zu fließen.

Demnach wird sich unser eigenes System einen Weg für den Fluß suchen und bahnen.

Dieses kann sich in der Spiegelung unserer Selbst, in unserer Umwelt sowie über unseren Körper durch Unpässlichkeiten zeigen um eine Wiedererkennung auszulösen.

Wie wir selbst aus unseren Erfahrungen kennen, wird sich unsere blockierte Energie, die durch Erfahrungen und Erlebnissen gewollt oder ungewollt nach einer Form von Auslösung oder Bewegung trachten.

Da der Ausdruck der Energie das fließen beinhaltet, wird sich das Fließen früher oder später einstellen.

Wie das Wasser seinen Weg um die Hindernisse bahnt. So bahnen wir mit unseren Gedanken und Gefühlen unseren ganz individuellen Weg, um wieder frei zu fließen.

Copyright bei Gül Rohrbeck

ADHS aus Systemischer Sicht


Frau Annika Raaßing, bitte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz unseren Lesern vor. 

Erst einmal ein herzliches Willkommen!
Ich freue mich über Ihr Interesse an meiner Arbeit.

Mein Tätigkeitsfeld umfasst:

  • psychologische und ganzheitliche Beratung
  • Bewusstseinsarbeit
  • Energiearbeit

Ich beziehe das gesamte System Körper – Geist – Seele in meine Arbeit mit ein, da alle diese Aspekte zusammenspielen.

Was hat Sie dazu bewegt ihren heutigen Beruf zu ergreifen?

Kurz gesagt, die Arbeit mit mir selbst. Ca. 2006 habe ich begonnen, andere sprich alternative Wege zu gehen, um mich von verschiedenen chronischen Krankheiten zu befreien. Dabei lernte ich viele Methoden kennen, sowohl aus dem Heilpraktiker-Bereich als auch aus dem energetischen Bereich.

Ich machte die Ausbildung zum Geistheiler, spirituellen Heiler, besuchte viele Seminare und Fortbildungen, las unzählige Bücher und meditierte viel. 2010 beschloss ich dann, mein ganzes Leben zu ändern, machte nebenberuflich die Ausbildung zur Heilpraktikerin, und die Ausbildung zur psychologischen Beraterin. 2012 beendete ich dann mein altes Berufsleben vollständig, indem ich mich von meiner eigenen erfolgreichen Firma trennte, um mein Wissen und meine Erfahrung in der Arbeit mit Menschen zu teilen.

Diese Arbeit erfüllt mich sehr, und ich lebe meine Berufung.

Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben?

Ich sehe mich als Wegbegleiterin und unterstütze mit Hilfe zur Selbsthilfe.

Psychologische, ganzheitliche Beratung und Bewusstseinsarbeit sind die zentralen Themen Ihrer Praxis. Mit welchen Problemen oder Anliegen kann ich mich insbesondere an Sie wenden?

Beziehungsthemen

Beziehungsthemen liegen mir sehr am Herzen. Das alleine ist schon ein weiter Begriff, denn Beziehungen finden sich überall, in der Partnerschaft, im Verhältnis Eltern / Kind oder Kind / Eltern, mit den Arbeitskollegen, dem Chef, den Nachbarn,  den Freunden u.s.w.
Das sind zwar alles unterschiedliche Beziehungen, doch finden wir überall ähnliche Grundthemen, die es zu lösen gilt, um Probleme (zwischenmenschlich und auch gesundheitlich) zu lindern oder gar aufzulösen.

Krisensituationen

Auch bei Krisensituationen bin ich eine einfühlsame Beraterin, die bei Themen – wie z.B. akute Probleme, Burnout, Depression, Trauer, … – Möglichkeiten und Lösungswege aufzeigt, die dem Klienten in kurzer Zeit wieder Hoffnung geben, so dass er in die Lage kommt, seinen Weg weiter zu gehen und sein Leben wieder ohne Hilfe zu meistern.

Persönlichkeitsentwicklung

Was mir sehr viel Freude bereitet, ist mit Menschen zu arbeiten, die sich weiter entfalten wollen, die bewusst Hindernisse aufspüren, um sich aus alten Mustern und Gewohnheiten zu befreien, um Veränderungen in ihrem Leben einzuleiten, um dann neue Wege zu gehen. Das ist Persönlichkeitsentwicklung.

Begleitende Unterstützung

Zur begleitenden Unterstützung meiner zentralen Themen eignen sich die Energiearbeit und Massagen, denn die Bedeutung dieser Methoden nehmen immer mehr zu.

Die Energiearbeit ist eine wunderbare Möglichkeit, die Prozesse, die bei den Beratungen in Gang gesetzt werden, zu begleiten und zu unterstützen.

Des Weiteren kann mit Energiearbeit das körpereigene Energiesystem geklärt und aufgeladen werden, so dass der Akku wieder voll ist. Auch die Selbstheilungskräfte werden hierdurch optimal angeregt.

Die energetische Begradigung ist auch eine sehr wirksame und intensive energetische Methode, um Körper, Geist und Seele wieder „ins Lot“ zu bringen und somit das ganze System neu auszurichten. Nach dieser Behandlung ist es möglich, dass sich Veränderungen im Leben sichtbar zeigen.

Sie möchten Ihren Klienten auf der Seelenebene begegnen und sagen, dass auf dieser Ebene die Wurzeln aller Probleme liegen. Können Sie das genauer erläutern?

Die Seele ist Energie und möchte sich erfahren. Dazu braucht sie die Hilfe des menschlichen Körpers. Und diese Erfahrungen und die Entwicklung daraus geht über mehrere Leben, da der Körper – im Vergleich zur Seele – nur eine kurze „Einsatzbereitschaft“ hat. Möchte die Seele in diesem Leben jetzt ein gewisses Thema erfahren, dann zeigt sie dies durch ein Symptom, z.B. Schmerz, Leid, eine Krankheit oder durch immer wiederkehrende Probleme, denn die Seele bringt sich durch das Gefühl zum Ausdruck (Der Geist / Verstand durch das Denken).

Wir in unserem Körper sollen diese Themen bearbeiten und lösen. Wenn wir das schaffen, freut sich unsere Seele, und wir werden gesund bzw. unsere Probleme lösen sich. Da wir nicht in jedem Leben erfolgreich sind, ist es möglich, dass wir Probleme aus alten Leben (Inkarnationen) mit in das aktuelle Leben nehmen, so dass wir bereits mit einem Rucksack voll alter Themen in unterschiedlichster Art und Weise ins neue Leben starten.

Das ist erst mal eine absolute Kurzfassung als Grundlage, um überhaupt ansatzweise verstehen zu können, warum ich davon überzeugt bin, dass auf der Seelenebene die Wurzel der Probleme liegt. Das ist ein sehr großes Thema, welches auch auf Überzeugungen und Glauben beruht, da es sich in einem Bereich befindet, der (noch) nicht zu beweisen ist.
Da ich von dieser Theorie überzeugt bin, ist es mein Ansatz herauszufinden, was sich hinter den Problemen meines Klienten versteckt, also was die Seele lernen und erfahren will.

Bewusstseinsarbeit

Da setzt dann die Bewusstseinsarbeit in der Beratung ein, denn es geht immer auch um Klarheit, Verständnis, Veränderung und neue Wege.

Gemeinsam spüren mein Klient und ich alte Prägungen und Glaubensmuster auf, um diese außer Kraft zu setzen bzw. aufzulösen. Manchmal braucht es  – wie bei einer Zwiebel – viele Schichten, bis man am Kernthema angekommen ist. Es gibt auch Themen, da reicht es aus, wenn dem Klient einige Zusammenhänge klar werden durch z.B. einen anderen Blickwinkel und das dadurch entstehende Verständnis zu gewissen Situationen. Somit hat der Klient Möglichkeiten, seinen Standpunkt, Einstellung oder Meinung zu ändern, um in der Folge mit Krisen und Problemen anders umzugehen.

So hat der Mensch etwas gelernt, die Seele durfte sich erfahren, sich weiter entwickeln und wachsen.
Auf diese Weise können sogar Krankheiten heilen, wenn die Ursache aufgelöst wurde, denn oft dient uns eine Krankheit. Jeder, der mag, kann sich einmal fragen, welchen Nutzen er aus seiner Krankheit zieht…

Ein Mobbingopfer zieht möglicherweise Nutzen aus einem Magengeschwür, damit es nicht mehr zur Arbeit gehen muss. Werden die psychischen / seelischen Themen, die hinter dem Mobbing stehen, u.a. mangelnde Selbstliebe, Selbstverantwortung und Selbstbewusstsein, aber auch verschiedene Ängste (wie Verlustangst, Angst nicht geliebt zu werden, nicht wertvoll zu sein…) bearbeitet, kann die Opferrolle losgelassen werden, die Lage entspannt sich, und die Krankheit heilt aus, da der Nutzen nicht mehr benötigt wird.

Die Wurzeln auf der Seelenebene sind dann wie schon genannt u.a. verschiedene Ängste, mangelnde Selbstliebe, Selbstverantwortung und Selbstbewusstsein.

Weiter möchte die Seele, dass der Mensch sein wahres Wesen lebt. Und überall dort, wo dies nicht der Fall ist, z.B. in Unterdrückung, nicht Ausleben der eigenen Gefühle, Wünsche und Potentiale, wo Ängste vorherrschen u.s.w. entstehen Probleme oder Krankheiten, mit denen die Seele den Menschen darauf aufmerksam macht, dass etwas nicht in die richtige Richtung läuft. Auch hier greift u.a. die Bewusstseinsarbeit, wie bereits beschrieben.

Wichtig zu sagen ist mir, dass die Beratung, Bewusstseinsarbeit und Energiearbeit keinen Arzt ersetzt. Bei Krankheiten können diese Methoden begleitend unterstützen.

Sie sagen, „Heilung kommt immer aus dem Herzen“ – was bedeutet das genau?

In der Vergebung liegt mit das größte Potential zur Heilung, und Vergebung ist nur auf der Herzensebene möglich.

Das Verstehen, Akzeptieren und Annehmen, gerade auch der problembehafteten Situationen im Leben, ist eine unserer schwierigsten Lektionen, denn hier ist unser Verstand und das Ego im Vordergrund um uns vor weiteren schlimmen Erfahrungen zu schützen. Wenn jedoch genau die schlimmen Erfahrungen und Probleme beleuchtet und bearbeitet werden (Bewusstseinsarbeit), hat der Klient die Möglichkeit, in ein tiefes Verstehen der Zusammenhänge einzutauchen.

Das Verstehen begünstigt das Akzeptieren und Annehmen der Situation. Erst durch Verstehen, Akzeptieren und Annehmen kann ein Wechsel aus dem Verstand zur Herzensebene stattfinden, wodurch ein Raum geöffnet wird, in dem Vergebung möglich ist – zu allen Beteiligten aber ganz wichtig, auch zu sich selbst.

Mit dieser Arbeit übernimmt der Klient Selbstverantwortung für den eigenen Anteil an der Situation / dem Problem, gewinnt durch die Erleichterung und Befreiung, die nach der Vergebung deutlich spürbar ist wieder Selbstvertrauen, und das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstliebe.

Selbstliebe ist, dich so anzunehmen und zu leben wie du bist, mit allen Aspekten, die zu dir gehören.

Können Sie vielleicht an einem Beispielfall verdeutlichen, wie sich eine Heilung auf der Seelenebene bzw. aus dem Herzen heraus darstellen/auswirken kann?

Eine Bekannte, mit der ich einen gemeinsamen Kurs besuchte, bat mich einmal um meine Hilfe. Wir haben uns zu einem Spaziergang an einem Weiher getroffen. Sie erzählte, sie sei schon bei einem Psychologen gewesen, der ihr dabei helfen sollte, selbstsicherer zu werden, da sie sich nicht traute, sich selbst zu verwirklichen und zu sich selbst zu stehen. Sie war auch immer sehr schüchtern und angepasst. Am Ende der Stunde hat ihr der Psychologe geraten, sich erst einmal um ihre Selbstliebe zu kümmern. Wie sie dahin kommt, und was sie hierzu tun sollte, verriet er ihr allerdings nicht.

In unserem Gespräch ging es dann um IHRE Wünschen und Vorstellungen aber auch um ihre Ängste und Sorgen. Ich stellte ihr immer wieder Fragen, damit sie aus sich heraus zu Antworten und Lösungen fand. Ich zeigte ihr Wege und Möglichkeiten bei Situationen, an denen sie nicht weiter wusste.

Ich gab ihr auch einige Übungen und Fragen als „Hausaufgabe“ mit, damit sie Anhaltspunkte hatte, wie sie sich weiter mit sich und ihren Themen beschäftigten kann. Das Gespräch dauerte ca. 2 Stunden, und  danach sah ich sie ein gutes Jahr nicht mehr.

Bei unserer nächsten Begegnung war sie nicht wieder zu erkennen. Sie strahlte und teilte mir mit, sie habe endlich den Führerschein gemacht (mit über 40 Jahren) und eine Ausbildung zur Heilpraktikerin begonnen. Weiter erzählte sie, dass sie  viele Gespräche mit ihrem Mann geführt hat, in denen sie klar ihre Vorstellungen mitteilen konnte, so dass sich ihre ganze Ehe verbessert hat, da ihr Mann den Veränderungen offen gegenüberstand und seine Frau bei all ihren Vorhaben unterstützte. Heute fühlt sie sich frei, beweglich, zufrieden und genießt das Leben, denn sie hat den Sinn für sich wieder gefunden.

Aus dem „hässlichen“ Entlein ist ein wunderschöner Schwan geworden!

Die Heilung kam auch hier aus dem Herzen. Durch das Gespräch, die Impulse und das bewusste Beschäftigen mit den eigenen Wünschen und Zielen, hat sie ihre Herzenstüren geöffnet. Sie hat das zu sehr angepasste abgelegt, hat mutig zu sich selbst gestanden, zu ihren Vorstellungen und Wünschen, hat Grenzen gesetzt wo sie nötig waren und Grenzen aufgehoben, die überflüssig waren. Das war für sie der Weg zur Selbstliebe. Und ihre Seele jubelt ebenfalls, da sie jetzt ihr wahres Wesen zum Ausdruck bringt.

Die Symptome zeigten sich bei ihr u.a. in Unzufriedenheit, Müdigkeit, Überlastung, Ängsten (Verlustangst, nicht geliebt werden, nicht wertvoll zu sein), Eheproblemen, Migräne, Infektanfälligkeit

In diesem Beispiel war ein einziges Gespräch ausreichend, denn wie schon Charles Dickens sagte: „Auch eine schwere Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig.“

Mit welchen Methoden arbeiten Sie in der Praxis? Wo sehen Sie die besonderen Stärken dieser Methoden?

Meine Methoden sind u.a.:

  • klientenzentrierte Gesprächsführung nach C. Rogers,
  • lösungsorientierte Beratung,
  • energetische Begradigung / Wirbelsäulenaufrichtung

Klientenzentrierte Gesprächsführung und lösungsorientierte Beratung ergänzen sich optimal. Zum einen kann der Klient sich in einem geschützten Rahmen all seine Sorgen und Ängste von der Seele reden, zum anderen erhält der Klient Impulse, sowohl aus sich selbst heraus durch das Reden, als auch von mir als Gesprächsbegleiter. Somit wird Klarheit geschaffen, die wiederum Verständnis und Akzeptanz mit sich führen kann, um Räume zum Herzen hin zu öffnen, die die Wege zur Heilung möglich machen, wie bereits öfter beschrieben, da die Grundmechanismen sich immer wiederholen.

Hierbei kann die energetische Begradigung optimal unterstützen, da diese Methode das Gleichgewicht und die geistige Ordnung bei physischen, mentalen und emotionalen Themen herstellt. Sie gibt Impulse für kraftvolle Regenerations- und Selbstheilungsprozesse. Sie kann einen umfassenden Heilungs- und Bewusstwerdungsprozess in Gang setzen, wodurch die Heilung sämtlicher Energie- und Urblockaden auf der seelischen, geistigen und körperlichen Ebene möglich wird.
Somit geschieht eine körperliche Aufrichtung und auch eine innere Aufrichtung, eine Reinigung und Neuausrichtung des gesamten Energiekörpers und der Aura.

Wie gestaltet sich ein Termin mit Ihnen? Was erwartet mich?

Es erwarte Sie eine offene, freundliche Atmosphäre, in der ich Sie einlade, sich wohl zu fühlen.
Sie erzählen mir in Ruhe, was Sie bedrückt und belastet und wichtig ist auch, was SIE sich von mir als Ihre Wegbegleiterin wünschen und was SIE erwarten.  Alles Weitere entwickelt sich aus dem Gespräch heraus, denn jeder Klient hat andere Bedürfnisse, auf die ich mich individuell einstelle.
Können Sie uns Ihr Angebot bzgl. der „Heilung der Weiblichkeit“ noch etwas genauer vorstellen? Ist dies ein Angebot explizit für Frauen?

„Heilung der Weiblichkeit“

Auch bei diesem Thema geht es hauptsächlich darum, die Themen bewusst zu machen und zu verstehen, um ein neues Denken und Handeln einzuleiten. Heraus aus den alten, oft unterdrückenden, kleinhaltenden  Mustern und Strukturen, hin zu einem freien, selbstbestimmten Leben.

Das Ziel

Das Ziel ist es auch die männlichen und weiblichen Energien im eigenen Körper – Geist – Seele – System ins Gleichgewicht zu bringen, so dass sich ein innerer Friede einstellt, der auch im Alltag mehr Harmonie und Wohlbefinden begünstigt.

Diese Arbeit ist durchaus auch für Männer wichtig, da auch bei ihnen oft das innere Gleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Energien verschoben ist, was sich im Alltag oft in Vater / Mutter-Themen oder in Partnerproblemen zeigt.

Was meinen Sie, wenn Sie sagen, Sie geben „Hilfe zur Selbsthilfe“?

Wir sind alle wunderbare, vollkommene Wesen und jeder hat alles, was er braucht (Antworten, Lösungen, Potentiale, Ideen…) in sich, nur leider haben wir dies durch unsere Erfahrungen, Erziehung und Prägungen vergessen.

Ich sehe meine Aufgabe darin, meine Klienten dabei zu unterstützen, wieder die eigene Quelle anzuzapfen.
Dazu gehört es z.B. universelle Gesetzmäßigkeiten zu erklären (Spiegelprinzip, wie innen so außen, Resonanzgesetz  u.s.w.), damit die Zusammenhänge zu Problemen klar werden… also wieder Bewusstseinsarbeit, wie bereits beschrieben.

Jeder muss für sich selbst sorgen, seine eigene Lösung finden, um den eigenen Weg zu gehen, und die Lösung liegt nur in einem selbst.

Ich helfe dabei, Räume zu öffnen, damit sich Möglichkeiten offenbaren, um den eigenen Weg (wieder) zu erkennen und zu gehen. Auch gebe ich Empfehlungen und Werkzeuge, wie sich mein Klient mit sich selbst beschäftigen kann, um zu Klarheit und Antworten aus sich selbst heraus zu finden… um sein wahres Wesen zum Ausdruck zu bringen.
Mal braucht es mehr, mal weniger Unterstützung von meiner Seite.

„Entwicklungshilfe“

Ich gebe „Entwicklungshilfe“. Ich zeige und erkläre, wie der Acker bestellt wird, wie ein Same gepflanzt wird, welche Bedingungen er braucht, um optimal zu wachsen. Was mein Klient dann umsetzt, liegt alleine in seiner eigenen Hand. Das ist Selbstverantwortung und freier Wille … auf dem Weg in ein selbstbestimmtes, freies Leben.

Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten?

Ein achtsames, wertschätzendes, respektvolles Verhalten ist mir im Umgang mit meinen Klienten sehr wichtig.
Ich schenke ihnen das, was sie meistens in ihrem Umfeld nicht, nicht ausreichend bzw. zu selten bekommen:
Ein offenes Ohr, Mitgefühl, Anteilnahme, Verständnis, eine ehrliche, klare Kommunikation frei von Vorwürfen.

Ich begegne meinen Klienten auf Augenhöhe, ich verteile keine Ratschläge, sondern zeige Möglichkeiten auf und gebe Empfehlungen aus meinem Wissens- und Erfahrungsschatz sowie aus meiner Intuition. Ich achte stets den freien Willen, begleite ein Stück des Weges, gebe Halt und Orientierung, doch gehen darf jeder selbst.

Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit?

Die Veränderung, die  zu spüren ist, wenn die Spannung nachlässt, sei es durch ein Gespräch oder eine Energiebehandlung, wenn ich spüre, dass Prozesse einsetzen, die die Lebensenergie und Selbstheilungskräfte wieder in Fluss bringen, wenn mein Klient beginnt, an und mit sich zu arbeiten… wenn er „Licht am Horizont“ sieht, das ist wunderbar. Einfach gesagt liebe ich es und es erfüllt mich mit Freude, wenn ich helfen konnte, durch welches Mittel auch immer.

Ihr Lebensmotto in einem Satz?

… grenzenlos im Fluss des Lebens sein …

Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview!

ADHS aus Systemischer Sicht


Süchtig

Bei mir war es der Tabak. Mit 16 hatte ich mit meinen beiden Freundinnen eine Zwanzigerpackung “Lord Extra” leer gequalmt. Die eine bekam Pickel, der anderen wurde schlecht, ich hingegen fühlte mich cool. Wie nach einem Initiationsritual kam ich mir vor, als ob ich die Schwelle zum Erwachsensein überschritten hätte. Es kam mir nicht in den Sinn, dass mich dieser Einstieg in eine jahrzehntelange Abhängigkeit führen würde, aber der Anfang war gemacht.

Jetzt gehörte ich dazu: Zum Raucherclub auf dem Schulhof, im Eiscafé, auf Parties. Ich rauchte mit meinem Vater, meinen Freunden, meinem Bruder, meinen Großeltern sogar… Außer meiner Englischlehrerin hat mich damals niemand darauf aufmerksam gemacht, dass Rauchen eine Sucht werden kann, oder auch “nur” gesundheitsschädlich sei.

Im Studium wurde es dann ernst: Ich rauchte anstatt zu frühstücken, aus Langeweile, zum Kaffee, beim Lernen, Lesen, im Auto, bei der Hausarbeit, beim Gassigehen mit dem Hund- ja, vielleicht sollte ich es so sagen: ich rauchte nur selten nicht.

Als ich 30 Jahre alt war habe ich es zum ersten Mal geschafft, damit aufzuhören. Warum habe ich wieder damit angefangen? Heute weiß ich, dass es an meiner Clique lag. Meine Rauchermannschaft war von meiner Abstinenz nicht gerade begeistert. Ich hatte Angst, nicht mehr dazu zu gehören. Hinter dem Leid, auf meinen “Stoff” zu verzichten entdeckte ich die Urangst, aus der Herde verstoßen zu werden. Allein bei dieser Vorstellung wird klar, warum es so immens schwer ist, mit einer schlechten Angewohnheit zu brechen, und dass es selten möglich ist, es allein zu schaffen.

Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, aus einer Sucht auszusteigen. Der erste Schritt ist bereits damit getan, dass wir uns die Abhängigkeit eingestehen. Es kann ein langer Weg sein, aber er lohnt sich. Wir müssen es immer wieder versuchen.

Ich bin schließlich freigekommen. Der letzte Versuch, er liegt 15 Jahre zurück, war erfolgreich: Mülltonne auf, Zigaretten rein. Jetzt denke ich, dass es wahrscheinlich für jedwede Sucht eine Zeit gibt und somit auch ein Ende. Damit wir den richtigen Moment nicht “verschlafen”, sollten wir es immer wieder probieren, ob der Tabak noch zu uns passt.

Vielleicht trifft diese Überlegung auch auf andere Süchte zu, vielleicht hat jede Sucht ihre Zeit. Was also hält uns davon ab, den esrten Schritt in die Freiheit zu wagen?

...ein paar Paargedanken

ADHS aus Systemischer Sicht


Wenn es in meiner Praxis um Paartherapie geht, so sollten wir meinen, dass es immer um die Rettung der Beziehung geht. Manchmal wird es aber auch klar, dass die Ehe/ Partnerschaft in eine Sackgasse geraten ist. Wenn wir dann gemeinsam alles “aufgedröselt” haben, wird schnell offenbar, dass sich die zwei derart in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben, dass hier nur noch eine Trennung Sinn macht. Jetzt sollten wir glauben, dass der Partner, der eher zu diesem Schritt bereit ist, weniger leiden wird als der andere. Das ist falsch, denn eine Scheidung/ Trennung ist ein schmerzvoller Prozess, der von beiden gleichermaßen umgesetzt werden sollte. Der Therapeut/ Mediator kann dabei helfen, diesen oft folgenschweren Schritt so zu begleiten, dass es bei diesen Gesprächen ruhig und verständnisvoll zugeht, dass es nicht zur Eskalation kommt. Im geschützten Raum ist eine konstruktive Kommunikation möglich und es gibt hier eine Ebene, auf der beide die Möglichkeit zur Einsicht und zum Verständnis des anderen finden können. So können wir auch wichtige Fragen klären,  in denen es um die Kinder, den gemeinsamen Besitz etc. geht.

Hochsensibilität: Segen oder Fluch?

ADHS aus Systemischer Sicht


Hochsensibilität ist ein Begriff, der immer häufiger in den Medien auftaucht.

Was ist Hochsensibilität?

Der Begriff Hochsensible Person (HSP) wurde Ende der 90er Jahre von der amerikanischen Psychologieprofessorin und Psychotherapeutin Elaine Aron geprägt. Ihr Buch “Highly Sensitive Person” von 1996 ist bis heute das Standardwerk der HSP-Forschung und die Basis für sämtliche darauf folgenden wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Nach ihren Forschungen sind ca. 15-20 Prozent der Menschen hochsensibel. Sie nehmen äussere Reize, wie Geräusche oder innere Reize wie die Gefühlslage anderer Menschen nicht nur wesentlich intensiver wahr als “Normalsensible” sondern reagieren auch auf unterschwellige und geringfügige Reize, die von den meisten Menschen gar nicht wahrgenommen werden.

Hochsensibilität führt also zu einer wesentlich schnelleren Reizüberflutung, weil Nervensystem und Gehirn die extrem umfangreiche Stimulation nicht mehr richtig verarbeiten können und “Überforderung” signalisieren. Hochsensible Personen benötigen früher eine Pause um all die eingegangenen Informationen zu verarbeiten. Dies bedeutet aber auch, dass HSP, die nicht ihrem Wesen entsprechend leben, häufig anfälliger sind für psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel ängstliche Persönlichkeitsstörungen oder Depressionen. Die permanente Überschreitung der eigenen Grenzen kann schnell zu einem Burn-out werden.

HSP ist nicht gleich HSP

Sensorisch sensible HSP haben besonders feine Sinneswahrnehmungen, sie reagieren stark auf optische Reize, andere z. B. auf Gerüche und Geräusche. Emotional sensible HSP nehmen Feinheiten im zwischenmenschlichen Bereich besonders intensiv wahr. Sie haben häufig eine stark ausgeprägte Intuition, sind mitfühlend und empathisch. Kognitiv sensible HSP haben dagegen ein außergewöhnlich starkes Gespür für Logik und komplexe Zusammenhänge. Die meisten HSP erleben sich als eine Mischung aus diesen drei Kategorien. Ca. 70 Prozent der HSP gelten als introvertiert. Um der Reizüberflutung zu entkommen, ziehen sie sich schnell zurück, sodass sie von anderen als gehemmt, scheu oder auch arrogant wahrgenommen werden. Tatsächlich sind diese Menschen aber genauso viel oder wenig kontaktfreudig wie Nicht-HSP, sie brauchen lediglich andere, reizärmere Rahmenbedingungen, um mit ihren Mitmenschen zu interagieren.

Hochsensibilität ist keine Krankheit!!

Viele HSP leiden unter ihrer Besonderheit, meistens bis ihnen bewusst wird, dass sie nicht unzulänglich oder unnormal sind, sondern zum Kreis der HSP gehören. Wer hochsensibel ist, stösst bei seinen Mitmenschen häufig auf Unverständnis. Viele glauben, dass sie krank sind, mit ihnen etwas nicht stimmt oder gar psychologische Behandlung benötigen. Hochsensibilität ist weder “unnormal” noch eine Krankheit sondern eine psychologische und neurophysiologische Ausprägung.

Sind Frauen häufiger davon betroffen?

Es gibt keine Hinweise darauf, dass es mehr weibliche als männliche HSP gibt. Mädchen wird es eher erlaubt sensibel und empfindsam zu sein. Männer, die bereits im Kindesalter gelernt haben, cool und stark zu sein, fällt es daher wesentlich schwerer, sich einzugestehen, wenn sie besonders feinfühlig sind. Das Klischee vom “starken Mann”, der sich allen anderen Männern gegenüber behauptet und Frau und Familie vor Gefahren beschützt, ist höchst lebendig. Von Frauen hingegen wird traditionsgemäß erwartet, einfühlsam zu sein.

Wie entsteht HSP?

Nicht jeder HSP wird als solcher geboren. Manche HSP entwickeln diese Fähigkeiten erst im Laufe ihres Lebens. Je mehr stressbelastete und traumatische Erfahrungen ein Mensch macht, desto feiner werden seine Sinne. Hierbei handelt es sich um eine Art Schutzmechanismus, der entwickelt wird, um zukünftige negative Erfahrungen zu vermeiden.

Vorteil der Hochsensibilität

HSP nehmen viel mehr und feinere Einzelheiten wahr als andere Menschen und verarbeiten diese Eindrücke auch detaillierter und tiefer. Das ermöglicht ihnen sehr enge zwischenmenschliche Beziehungen mit großer Intimität, Harmonie und tiefem Verständnis für den anderen. Auch übergreifendes Denken, Feingefühl, Einfühlungsvermögen, ausgeprägte Intuition, Kreativität und Sinn für Ästhetik gehören zu den positiven Begleiterscheinungen für Hochsensibilität. Dies kann zu außergewöhnlichen Fähigkeiten führen. Sensorisch veranlagte HSP haben oftmals eine musische oder künstlerische Begabung. Emotional sensible Menschen ergreifen gerne helfende Berufe, wie Therapeut oder Coach. Kognitiv sensible Menschen haben die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erkennen, nicht selten in den Bereichen Technik und Wissenschaft.

Eigendiagnose Hochsensibilität?

Es gibt kein allgemeingültiges Diagnoseverfahren um festzustellen, ob ein Mensch hochsensibel ist. Viele HSP berichten davon, dass bereits die Vermutung, hochsensibel zu sein, ihnen dabei geholfen hat, sich selbst mehr zu akzeptieren und das Leben entsprechend zu gestalten und einzurichten. Sie lernen, sich abzugrenzen und versuchen nicht mehr, wie alle anderen zu sein, sondern stehen zu ihrer Besonderheit. Sie erlauben sich zu genießen und sind einzigartig!

Seien sie stolz darauf, dass Sie so große Gefühle in sich haben und die Welt in allen Farben viel bunter und glänzender sehen als alle anderen!!!