VISTANO Psychologie - Wissen Unser Kernthema im Bereich Psychologie... für dich zusammengestellt und aufbereitet
Tipps Chefgespräch: Psychisch krank am Arbeitsplatz
Psychisch krank – das hört sich für viele Menschen extrem…
VISTANO Psychologie - Wissen Unser Kernthema im Bereich Psychologie... für dich zusammengestellt und aufbereitet
Wenn die Phobie den Alltag bestimmt und die Angst so zur Plage wird, dass man vor Angst das Haus nicht mehr verlassen will
Überwiegt die Angst im täglichen Leben so stark, dass man im Handeln zu sehr eingeschränkt ist, um seinen Tagesablauf in Bezug auf Arbeit und sozialem Umgang weiterhin harmonisch zu gestalten, so spricht man von einer Angststörung. Experten definieren Angst als psychische Erkrankung, wenn eine übermässig starke Angst vorherrscht und diese mit der Zeit weiter zunimmt und der Betroffene nicht aus eigener Kraft in der Lage ist die Ursachen der Angst zu erklären und zu überwinden. An Angststörungen leidende Menschen ziehen sich aus dem Alltag zurück und geraten häufig in eine soziale Isolation. Etwa 6% der Menschen leiden an einer Angststörung, die Behandlungsbedarf aufweist.
Sorgen bestimmen in Teilen den Alltag jedes Menschen und der gesunde Geist weiss damit in der Regel gut umzugehen. Bei Menschen mit generalisierter Angststörung ist das Gefühl von Angst und die Besorgtheit bei starker Anspannung ein ständiger Begleiter in Bezug auf sich, die Familie und andere bei täglichen Ereignissen oder Problemen. Betroffene haben (länger als 6 Monate) permanente Angst, dass sie selbst oder auch andere erkranken, sich verletzen, einen Unfall haben, o.ä. auch wenn logisch betrachtet kein Anlass zur Sorge besteht. Die Kontrolle der Sorgen ist bei generalisierter Angststörung kaum oder gar nicht möglich. Auslöser für Ängste wie z.B. Medienberichte werden tunlichst gemieden und anderen Menschen wird permanent und grundlos versichert, dass ihnen bestimmt nichts passieren wird. Typische Symptome sind Herzklopfen, Schweißausbrüche & Kälteschauer, Reizbarkeit, oder auch Einschlafstörungen.
Panik hat wohl jeder schon bekommen, wenn er des Nachts seltsame Geräusche hört oder in einer dunklen Ecke einen Schatten vermutet. Der Körper reagiert darauf mit erhöhter Adrenalin Ausschüttung und bereitet sich damit auf Reaktionen wie Flucht oder Kampf vor. Panik- / Angstattacken innerhalb der Panikstörung kommen jedoch auch dann vor, wenn keinerlei äusserer Einfluss dazu veranlasst. Sie passieren aus heiterem Himmel und ohne jede Vorwarnung, teilweise mehrfach täglich und über Zeiträume von Minuten bis zu Stunden. Vereinzeltes Auftreten ist auch hier noch keine Störung, was sich dann ändert wenn vermehrtes Auftreten bereits dazu führt, dass Betroffene Erwartungsängste aufweisen (Angst vor der Angst), sich sozial isolieren um Situationen zu vermeiden aus denen sie nicht schnell flüchten können und die Störungen seit längerer Zeit vorliegen. Körperliche Symptome der Panikstörung sind z.B. Atemnot, Herzrasen und Zittern.
Viele Menschen haben unangenehme Gefühle wenn der Arztbesuch ansteht und es zur berühmten Spritze kommt. Manche entwickeln gegenüber bestimmten Objekten, wie der Spritze eine so übermässige Angst, dass man von einer spezifischen Angststörung, oder auch von isolierter / einfacher Phobie spricht. Die spezifische Phobie kann sich auch in Situationen, wie z.B. dem Fahrstuhlfahren äussern. Die Störungen werden dann klinisch relevant, wenn eine soziale Einschränkung entwickelt wird, die aus Angst vor Dingen dazu führt, dass das Haus nicht mehr verlassen wird. Weiterhin wenn die Angst unangemessen erlebt wird oder völlig unbegründet ist. Die Arten der spezifischen Phobie sind vielfältig, da sich sich auf nahezu jedes Objekt beziehen können. Beispiele sind Tiere, Umwelt & Wetter, Flugreisen, Krankenhäuser & Ärzte, Infektionen, Verschlucken. Viele Spezifische Phobien haben ihren Ursprung in der Kindheit.
In unserem Alltag sind wir ständig in Interaktionen mit anderen Menschen verwickelt und es entstehen manchmal auch peinliche oder unangenehme Situationen mit denen wir aber umgehen lernen. Menschen, die unter einer sozialen Phobie leiden haben sehr ausgeprägte Ängste, wenn sie in sozialen Interaktionen im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, weil sie denken sie würden sich eventuell peinlich oder beschämend verhalten. Dieses Denken führt meist gerade dazu, dass sie sich besonders auffällig verhalten und die Blicke der Umgebung fördern die Angst noch weiter, woraus ein Teufelskreis erwächst. Aus diesem Grund werden gesellschaftliche Zusammenkünfte von Betroffenen gemieden, woraus im Laufe der Zeit eine soziale Isolation entsteht. Die Angst vor sozialen Kontakten führt bei den Betroffenen zum Erröten, Schwitzen, Zittern, Herzrasen, Durchfall, Übelkeit, Vermeiden von Blickkontakten bis hin zu Panikattacken.
Manche Plätze oder Situationen erscheinen uns unheimlich und angsteinflössend, was bei den meisten Menschen auch völlig normal ist. Diese Angst kann sich bei manchen Menschen bis zu einer panischen Störung entwickeln, die man Agoraphobie nennt, eine Angst vor gewissen Orten oder (oftmals weiten) Plätzen, bzw. weiten Reisen oder Menschenmengen. Menschen, die unter dieser Störung leiden vermeiden den Besuch solcher Plätze oder Aktivitäten, was teilweise und je nach Art der Störung in eine soziale Isolation führen kann, da das eigene Haus nicht mehr verlassen wird. Die Angst innerhalb dieser Störung besteht darin, dass Betroffene befürchten bei auftretender Panik oder auch bedrohlichen Zuständen für den Körper keine Möglichkeit zu einer zeitnahen Flucht haben oder benötigte Hilfe durch Dritte nicht schnell genug eintreffen könnte. Oft besteht auch die Angst, dass man in eine peinliche Situation geraten könnte.
Nahezu 80% der Bevölkerung leidet kurzzeitig an körperlichen Beschwerden, denen keine organische Erkrankung zugrunde liegt. Anzeichen sind neben Erschöpfung auch Schmerzsymptome, sowie sexuelle und pseudoneurologische Symptome. Bei den meisten Menschen verschwinden diese Erscheinungen auch wieder genauso schnell und unmerklich, wie sie aufgetreten sind. Bei einer somatoformen Störung werden die Symptome “chronisch” (es gibt keine organische Ursache!) und nehmen eine zentrale Rolle im Alltag der Betroffenen ein. Die Störung an sich lässt sich schwer auf eine Ursache reduzieren, vielmehr führt eine ambivalente Vielzahl von psychischen, biologischen und sozialen Ursachen dazu. Es entwickelt sich beim Betroffenen ein Teufelskreis aus körperlichen Symptomen, starker Angst und sensibler Wahrnehmung körperlicher Anzeichen. Der damit verbundene Stress fördert die Störung bei dem Betroffenen noch weiter.
Hier findest du eine Liste von Beratern, die sich auf das Thema Angststörung spezialisiert haben