Auch langsam kommt man schnell ans Ziel

Entschleunigung: Langsam kommt man schnell ans Ziel


Bei der Entschleunigung handelt es sich um einen Trend, der gerade jetzt durch die jüngere Generation entsteht. Bislang hatte jeder das Ziel, alles was er tat, noch schneller erledigen zu können. Der Mensch wurde im Kontext der Zeit produktiver, allerdings wurde so mancher damit auch an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht. So gesehen ist es fraglich, ob der Preis der Produktivitätssteigerung es wert ist.

Angesichts der immer weiter steigenden Zahlen von Betroffenen mit stressbedingten psychischen Krankheiten, bspw. Depression oder Burnout, ist es kein Wunder, dass der neue Trend der Entschleunigung von vielen begrüßt wird. Denn obwohl wir technische Vorgänge und die Welt um uns herum immer schneller machen können, entspricht das noch lange nicht unserer Natur. Eine Schwangerschaft wird auch in 1000 Jahren noch neun Monate dauern und unser Gehirn wird immer eine gewisse Zeit für die Wahrnehmung brauchen.

Entschleunigung leben: Weniger Tempo

Der Trend der Entschleunigung hat zum Ziel, das Tempo in wichtigen Lebensbereichen zu drosseln. Der erste Bereich, in dem der Trend Fuß fasste, war das Essen. So war die Entrüstung in Italien bereits 1986 sehr groß, als die Fast-Food-Kette McDonald‘s nach Rom kam. Drei Jahre später wurde als Reaktion darauf das sogenanntes Slow-Food Manifest von den besten Köchen der Welt unterzeichnet. Es sollte Traditionen wahren und für eine gesunde Ernährung einstehen. Hier begann die Entschleunigung in der Branche der Gastronomie.

Der zweite Bereich nach dem Essen war die Mode. Die Trendwende liegt in diesem Bereich gerade wenige Jahre zurück, aber dank ans Licht gekommener tragische Unfälle in Textilfabriken oder Hungerlohnzahlungen bewegen sich auch in der Mode immer mehr Menschen dazu, billige Kleidung zu meiden oder gar nicht mehr zu kaufen. Konkret geht es beim Ziel der Slow Fashion darum, dass Menschen Kleidung kaufen, die mehr als 6 Monate getragen wird. Die Kleidung ist dann zwar teurer, aber auch hochwertiger. Sie hält länger, was umgekehrt wiederum Auswirkungen auf die Modegestaltung selbst hat – auch sie wird dann entschleunigt.

Noch weitere Bereich, in dem sich Entschleunigung langsam durchsetzt: Die Reisebranche und die Städte sowie die Bildung. Städte von maximal 50.000 Einwohnern, in denen die Bewohner größtenteils zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren, sind die Idealvorstellung für die Zukunft. Eine weitere Vision sind Schulen, die den Lernrhythmus der Schüler achten und deren Lehrmethode sich diesem anpasst. So ähnlich wie in der Universität oder bei flexiblen Arbeitszeiten soll Flexibilität hinsichtlich der Stunden herrschen, die in der Schule verbracht werden. Der Fokus soll darauf liegen, den Fokus und die Interessen der Schüler zu respektieren und sie zu motivieren – nicht darauf, den Fokus zu setzen und zu bestimmen.

Entschleunigung des Individuums und des Lebens allgemein

Noch ist es ein revolutionärer Gedanke, aber wenn der Trend sich weiter fortsetzt, könnte die Entschleunigung in Zukunft auch in weiteren Lebensbereichen wie der Bildung oder im Städtebau bzw. im alltäglichen Leben direkte Auswirkungen zeigen: Städte ohne Autos oder Schulen, die den Schüler als Individuum und nicht als zu bearbeitendes Zahnrad verstehen.

Wenn das Elternsein zum Burnout führt

Entschleunigung: Langsam kommt man schnell ans Ziel


^Elternsein ist wunderbar. Viele Partnerschaften wünschen sich nichts mehr als Kinder. Für manche Väter und Mütter wird das Elternsein allerdings zur Qual. Sie sind der Aufgabe nicht gewachsen, ihnen fehlt Unterstützung. Die Folge: Nervenzusammenbruch und Burnout.

Eine Situation die wahrscheinlich viele Eltern kennen: Ein stressiger Arbeitstag endet, schnell wird das Grundschulkind in die Badewanne gesetzt und mit dem Kochen begonnen. Nebenbei läuft die Waschmaschine. Nach einer Zeit wird das Kind gebeten, die Wanne zu verlassen, den Schlafanzug anzuziehen. Wie immer weigert es sich. Nach weiteren fünf Minuten wird es nochmals gebeten endlich die Wanne zu verlassen. Argumente wie „Es ist spät“; „Das Essen ist fertig“ oder „Morgen früh kommst Du nicht aus dem Bett“ überzeugen das Kind nicht. Im Gegenteil, das Kind wird ungehalten und es fallen Sätze wie „Nie darf ich in der Wanne spielen“. Der Moment, bei denen viele Eltern innerliche Wut und Ärger aufbauen. Häufig wird das Kind angeschrien oder heftiger aus der Badewanne gezogen, es weint. Die Folge: Der Elternteil fühlt sich schlecht, unverstanden und hat das Gefühl versagt zu haben.

Burnout in allen Familien möglich

Der Begriff Burnout fiel erstmals in den 60er Jahren, allerdings in Verbindung zum Beruf. Typische Symptome für diese Erkrankung sind Erschöpfung, Müdigkeit, Gleichgültigkeit, Gereiztheit, sowie sinkende Leistungsfähigkeit. Betroffen waren meist Personen, die sich zuvor am intensivsten in ihrer Arbeit engagiert hatten.

Ein Burnout kann aber auch bei Vätern und Müttern auftauchen. Es spielt es keine Rolle, wie viele Kinder vorhanden sind, wie alt diese sind oder welcher Gesellschaftsschicht sie angehören. Ein Burnout entwickelt sich auch nicht ausschließlich bei Eltern von erkrankten Kindern, die mehr Zuneigung und Zeit benötigen. Häufig sind es mangelnde Fähigkeiten des Elternteils, wie der Umgang mit Stress, fehlende Freundschaften und kein Partner, die einen Nervenzusammenbruch begünstigen.

Burnout erkennen und behandeln

Ein Burnout ist erkennbar an drei typischen Symptomen. Die Erschöpfung, das Gefühl von Leere. Die emotionale Distanzierung, fehlende Energie. Und die sinkende Leistungsfähigkeit, die Lustlosigkeit der Elternrolle. Bereits zwei dieser Symptome sind ausreichend, um die Erkrankung Burnout in Betracht zu ziehen.

Inwieweit chronischer Stress bei einem Nervenzusammenbruch einbezogen werden kann, ist unklar. Vater und Mutter müssen täglich auf Hochtouren laufen. Der Alltag muss funktionieren, eine große und schwere Herausforderung. Der Arbeitstag raubt manchmal alle Kräfte. Es kommt vor, dass Energie und Lust fehlen den Haushalt zu meistern oder das Kind zu bespaßen. Jeder Mensch, auch Eltern, brauchen Zeit für sich. Wären da nicht direkt die Schuldgefühle. Aber diese Schuldgefühle können im schlimmsten Fall vielmehr krankmachen. Eltern powern sich aus, bis nichts mehr geht. Nicht selten berichten Betroffene von Suizidgedanken. Burnout, sowohl im Berufsleben, als auch im Elternsein ist immer ernst zu nehmen.

Um dem Burnout vorzubeugen, gilt es unbedingt auf Anzeichen zu achten. Das Gespräch mit Partner, Freunden und Familie sind der nächste Weg, bevor der Gang zum Arzt ansteht. Ein Psychologe kann Betroffenen helfen, aus dem Tief herauszukommen. Das benötigt allerdings Zeit und Geduld. Ein Burnout dauert kein Leben lang, manchmal geht es Betroffenen bereits nach wenigen Wochen besser, manchmal dauert es aber Monate oder Jahre. Das Ziel ist es, wieder gesund zu werden und die Freude als Elterndasein zurückzugewinnen.

 

Gartenarbeit hilft Körper und Seele

Entschleunigung: Langsam kommt man schnell ans Ziel


Gartenarbeit ist sehr beliebt. Das ist auch mehr als verständlich, schließlich ist man an der frischen Luft, man bewegt sich und hat das Gefühl etwas Gutes zu tun. Des Weiteren hilft Gartenarbeit gegen Burn-outs, Ängste und Depressionen.

Traumhaft schön, das ist wohl die passende Beschreibung der Mittelrhein-Klinik Bad Salzig bei Boppard. In dieser Klinik findest du den Garten der Sinne, in dem sich orangene Taglilien und gelbe Frauenmäntel befinden. Diese wunderschönen Pflanzen wehen im Wind und sind für das Auge ein echtes Highlight.

Wenn die Patienten der Klinik sich um das Unkraut kümmern, riechen sie ganz intensiv den Duft von Fenchel, Liebstöckel und Rosmarin. Herbert L. ist ein Patient und er atmet stets ganz tief ein, wenn er sich über dem Lavendel befindet. Der Bankangestellte sagt, dass er hier zur Ruhe kommt und es ihm sehr gut tut. Die Klinik ist auf onkologische und psychosomatische Rehabilitation spezialisiert und Herbert L. wird sich dort einige Wochen aufhalten. Er soll dort lernen, sich wieder voll und ganz entspannen zu können.

Frei von Druck etwas Schönes tun

Der 45-jährige erzählt, dass er jahrelang so hart gearbeitet hat, dass er kaum noch Zeit hatte für etwas Anderes. Er konnte auch an nichts Anderes mehr denken, die Gedanken über die Arbeit waren immer in seinem Kopf und er kam nie zur Ruhe. Jetzt soll damit aber Schluss sein und der Therapiegarten ist ein Anfang um wieder entspannen zu können. Renate K. aus Duisburg geht es ähnlich. Die 54jährige ist Erzieherin und sie sagt, dass sie lernt, etwas Ruhiges und Sinnvolles mit ihrer Zeit anzufangen. Renate K. leidet unter häufigen Kopfschmerzen, hat Schwindelattacken und ist oft erschöpft. Dr. Matthias Rudolph ist ärztlicher Direktor der Mittelrhein-Klinik und er bewertet die Effekte der Gartentherapie als äußerst erfolgreich und effektiv. Seiner Meinung nach ist der Mensch sich draußen in der Natur ausschließlich mit sich selbst beschäftigt.

Ein „Wir“ statt eines „Ich“

Gruppenarbeit steht bei der Gartentherapie auch ganz oben, schließlich hilft der Austausch mit anderen Menschen sehr, um Ängste, Depressionen und Burn-outs zu bekämpfen. Bei der gemeinschaftlichen Arbeite merken die Patienten, dass sie nicht alleine sind und sich auch auf andere verlassen können.

Kreativität wird durch Gartenarbeit gestärkt

Durch die Arbeit im Garten fördern die Patienten ihre Kreativität. Sie werden von den Ärzten und Therapeuten gefordert und müssen sich eigene Ideen für den Garten ausdenken. Die Patienten kommen dadurch wieder zurück zur Normalität und sie lernen, ganz einfach wieder Alltagsprozesse zu erledigen. Bei einer solchen Therapie können sowohl Patienten, die neurologische Erkrankungen haben als auch Patienten mit sensorischen Problemen, voneinander profitieren und sich bei der Heilung gegenseitig helfen.

Natur bringt dich auf andere Gedanken

In Deutschland ist diese Methode noch nicht lange etabliert, in der Schweiz hingegen schon gründlich erforscht. Laut Studien sind vier Wochen in einer solchen Klinik mit einer Gartentherapie sehr erfolgsversprechend. Die Gartentherapie mildert Depressionen und Ängste, erhöht die Aktivität im Alltag und fördert die körperlichen Funktionen. Ganz egal ob Heben und Gehen, die Arbeit im Garten kann dir dabei helfen. Diese Arbeit ist auch effektiver, als eine gezielte Therapie, da diese den Faktor der Gemeinschaft und Spaß nicht hat.

 

Burnout und Depressionen unter Studenten häufen sich

Entschleunigung: Langsam kommt man schnell ans Ziel


Im Rahmen der Untersuchung der Gesundheit von Studenten in Deutschland, kamen die großen Krankenkassen zu besorgniserregenden Erkenntnissen. Eine Vielzahl der angehenden Akademiker leider unter großem Stress sowie immer häufiger unter Depressionen. Infolgedessen nimmt auch die Einnahme von Medikamenten gegen diese Probleme zu. Vielen Studenten macht der Dauerstress an ihrer Hochschule so zu schaffen, dass sie Hilfe vom Psychologen brauchen.

Immer häufiger psychologische Betreuung

In einer Umfrage gab jeder Vierte (27 Prozent) zu, dass sie schon einmal unter so großem Druck standen, dass übliche Entspannungsstrategien nicht mehr gereicht hätten. Von den 27 Prozent suchte sich deshalb etwa die Hälfte professionelle Hilfe. In der Regel nehmen die Studenten ambulante Therapien oder Beratungsangebote an der Hochschule wahr. Knapp sechs Prozent beantworteten die Frage nach einer stationären Behandlung mit Ja. Die bundesweit größte Krankenkasse, die Techniker Krankenkasse, hatte das Forsa-Institut beauftragt, 1.000 repräsentativ ausgewählte Studenten zu ihrem Lebensstil zu befragen. Gesammelt wurden die Ergebnisse im „TK-CampusKompass“ und „TK-Gesundheitsreport 2015“. Im Vergleich zur TK-Analyse im Jahr 2009 ist der Anteil der Studenten, die mindestens einmal jährlich eine psychische Diagnose bekommen, um 4,3 Prozent höher. Noch deutlicher sind die Anteile derer, die mindestens einmal vom Arzt ein Rezept für Medikamente zur Behandlung von Depressionen erhielten: Hier sind es 53 Prozent mehr als 2006. In diesem Zeitraum stieg auch das gesamte Arzneimittelvolumen für Studierende um etwa 50 Prozent.

Stärkere Belastungen im Alter

Für ihre Erkenntnisse wertete die TK auch Arznei- und Patientendaten aus. Dabei handelte es sich um rund 190.000 Studierende, die im Jahr 2013 eigenständig bei der TK versichert waren. Demnach diagnostizierten Ärzte bei 30 Prozent der Studentinnen psychische Probleme. Bei den männlichen Studenten waren es 15 Prozent. Daraus schließen die Experten, dass die Studierenden heute einer zunehmende Belastung standhalten müssen. Besonders mit zunehmenden Alter sind die Auswirkungen noch stärker. Die Studie ergab, dass das Alter der Studenten eine wichtige Rolle bei Erkrankungen wie Depressionen, Belastungs- und Angststörungen spielt. Wer mit 30 Jahren noch studiert, kann Belastungen nicht mehr so einfach wegstecken. Wichtige Prüfungen, Probleme mit der Studienfinanzierung und eventuelle Kinder können große Stressfaktoren darstellen.

Lernen mit Stress umzugehen

Vielen Gesundheitsproblemen kann man vorbeugen, indem man einen guten Umgang mit Stress findet. Dazu zählen weiterhin vernünftige Medien- und Computernutzung sowie besonders viel Bewegung. Erschreckenderweise ist Sport nur für drei Viertel der Studierenden ein wichtiger Zeitvertreib. Ein Viertel hingegen bewegt sich kaum. Während der Umfrage sagten sieben von zehn Studierenden, dass sie online gehen, um zu entspannen. Männliche Studenten greifen dabei auf Video- und Computerspiele zurück, während sich Studentinnen die Zeit in sozialen Netzwerken vertreiben. Die Experten von der Krankenkasse halten aber Computerspiele am Ende von stressigen Tagen für wenig geeignet, um runterzukommen. Besonders wenn man im Laufe des Tages bereits viel Zeit vor einem Bildschirm sitzt, sollte man dies abends vermeiden. Relevant beim Thema Entspannung ist auch Alkohol. In etwa ein Drittel der Frauen und 43 Prozent der Männer unter den Studenten geben an, dass sie gerne den Stress weg trinken. Generell ist zu beobachten, dass männliche Studenten ungesündere Methoden nutzen, um sich zu entspannen. Dazu gehören auch Rauchen, Cannabis und Aufputschmittel – die bei Studentinnen wesentlich seltener vorkommen.

 

Systemisches Coaching - neuer Ansatz zur Burnout-Prävention

Entschleunigung: Langsam kommt man schnell ans Ziel


Sowohl Führungskräfte als auch andere Arbeitnehmer sehen sich immer höheren psychischen Belastungen ausgesetzt. Deshalb bemüht sich eine Vielzahl an Unternehmen um neue Mittel und Wege, um beispielsweise Burnout besser vorzubeugen. Ein möglicher Ansatz, der Belastungsstörungen vorbeugen soll, ist zum Beispiel das Instrument des systemischen Coaching.

In Deutschland fühlt sich jeder zweite Arbeitnehmer im Job gehetzt

Hohe psychische Belastungen sind hierzulande keine Seltenheit mehr – für viele Beschäftigte gehört mentaler Stress zum Alltag. Eine Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ergab, dass mehr als 60 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland es als Pflicht empfinden, immer mehr Aufgaben in immer kürzerer Zeit zu erledigen – besonders im Vergleich zu früheren Zeiten. Darüber hinaus geben 50 Prozent der Befragten zu Protokoll, dass sie sich sehr häufig oder oft auf der Arbeit gehetzt fühlen. Das ist ein Problem, welches auch immer stärker die Führungsebene betrifft: Es gibt höhere Zahlen von Burnouts bei Managern, die auch in den Medien seit Jahren immer wieder aufgegriffen werden.

Ursachen kommen nicht nur von außen

Für diese erschreckenden Zahlen gibt es aber nicht nur eine Ursache – die Gründe sind vielfältig: Zum einen sind es mit Sicherheit die Entwicklungen in der Gesellschaft. Insbesondere aufgrund des technischen Fortschritts sind Arbeitnehmer in der Lage, ihre Tätigkeiten nicht nur im Büro zu erledigen. Vielmehr können beziehungsweise müssen sie überall und jederzeit auf die Arbeit zugreifen. Grund dafür ist vor allem die Konkurrenz zwischen verschiedenen Unternehmen. Dieser Wettbewerb trägt sich besonders auf dem Rücken der Führungskräfte aus, die den Druck ungefiltert an ihre Mitarbeiter weitergeben. Damit machen es die Umstände und Rahmenbedingungen Stress, Burnout und anderen Belastungsstörungen sehr leicht, sich unter den Arbeitnehmern breit zu machen. Aber andererseits können diese Aspekte auch positiv genutzt werden. Besonders Chefs sind hier gefragt: Wer es schafft, seine Mitarbeiter positiv zu motivieren hat nicht nur bessere, sondern meist auch weniger gestresste Mitarbeiter.

Systemisches Coaching zur Burnout-Prävention

Umstellungen sind jedoch häufig nicht so leicht umzusetzen: Fest etablierte Prozessabläufe erweisen sich häufig als sehr starr, sodass Veränderungen in der Regel nur schwer möglich sind. Es ist sogar oft so, dass gerade Abläufe, die für das Unternehmen oder seine Mitarbeiter wenig förderlich und effektiv sind, kaum zu verändern sind. Hilfreich ist es dann, wenn Anreize von außen geschaffen werden. Dazu gehört das systemische Coaching. Im Fokus steht die Unterstützung von Führungskräften und Angestellten in mehreren Aspekten. Beispielsweise sollen Stärken und Entwicklungsfelder erkannt und weiter ausgebaut werden. Außerdem soll es das systemische Coaching schaffen, die Begeisterung für den Job zu wecken oder beziehungsweise (wieder) zu finden. Darüber hinaus sollen Blockaden gelöst, Stress besser bewältigt und Herausforderungen vorbereiteter angegangen werden. Wichtig ist es auch, das Selbstvertrauen und die damit verbundene Außenwirkung zu steigern. Neue Orientierung im Beruf kann auch gegen Burnouts helfen. Relevant in der Prävention ist zudem die Authentizität im Leben und Handeln. Insgesamt sollte man sich bei zu hoher psychischer Belastung auch selber hinterfragen und die Ursachen bei sich selber suchen – nur dann sind auch Coachings erfolgreich. Persönliche Wünsche müssen wieder in den Vordergrund rücken – organisatorische und persönliche Strukturen müssen für mehr Ausgeglichenheit verändert werden.

 

Burnout: Mangel an Therapeuten

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Burnout – heutzutage weiß eigentlich jeder, worum es sich bei diesem Wort handelt. Der Druck auf der Arbeit wird zu groß, Aufgaben können nicht mehr bewältigt werden, es treten Schlafstörungen auf – kurzum, nichts geht mehr. Burnout ist ein eher schwammig definierter Begriff. Er wird gern für Depressionssymptome, Stressverhalten oder Antriebsschwäche benutzt. Die Vorstellungen, worum es sich bei Burnout genau handelt, gehen weit auseinander. Eine Definition ist jedoch klar: Wer unter Burnout leidet, befindet sich in einem Erschöpfungszustand, der durch eine ständige Überlastung im Arbeitsalltag aufgetreten ist.

Natürlich sind viele Überschneidungen mit anderen psychischen Störungen gegeben, oftmals wird Burnout auch als erstes Anzeichen einer Depression eingestuft. Es ist nachgewiesen, dass der Arbeitsalltag der Auslöser für die meisten Burnout-Fälle ist. Durch stetige Überlastung tritt eine körperliche und/oder emotionale Erschöpfung ein. Burnout kommt schleichend. Manchmal hat der Prozess bereits über Jahre stattgefunden und wurde nicht wahrgenommen.

Betroffene fühlen sich weniger leistungsfähig, lassen sich leicht ablenken und können sich nicht so schnell erholen, wie früher. In diesem Moment wäre Ruhe notwendig, doch in der Regel wird weitergemacht, um den Anforderungen im Job entsprechen zu können. Das Problem liegt nun verstärkt darin, dass in Deutschland ein akuter Psychologen-Mangel herrscht. Zeigen sich akute Burnout-Symptome, machen sich betroffene Personen auf die Suche nach einem Therapeuten. Die Wartelisten sind lang.

Was können Patienten in dieser Wartezeit tun, wenn der Druck weiter ansteigt, die Situation unerträglich wird?

Viele versuchen es mit Entspannungstechniken, Yoga oder Johanniskraut. Viele Hausärzte überbrücken die Wartezeit auch durch die Verordnung von Anti-Depressiva, aber ist das der richtige Weg? Mit Glück kann ein Patient einen Platz in einer Gruppentherapie bekommen, was aber in dieser akuten Situation auch nicht unbedingt weiterhilft, da eine gezielte Einzeltherapie wichtig wäre. Allerdings ist der Besuch einer Gruppensitzung der erste Schritt, um über seine Belastungen sprechen zu können und durch Berichte von ebenfalls Erkrankten Verständnis zu erfahren. Der Mangel an Therapeuten entsteht durch die Begrenzung der kassenärztlichen Vereinigungen. Der Bedarf an Therapeuten wurde aber im Jahre 1999 das letzte Mal ermittelt und hier zeigt sich das Problem. Auf Grund der ständig ansteigenden Fälle psychischer Störungen, werden heute deutlich mehr Therapeuten benötigt. Seit Januar 2012 ist das neue GKV-Versorungsstrukturgesetz in Kraft. Dieses Gesetz sollte Besserung bringen. Veränderungen werden aber wohl erst ab 2013 spürbar sein. Es wird gehofft, dass in diesem Jahr bereits 2000 neue Sitze generiert werden können.

Burn-Out: Gründe und Auswirkungen einer möglichen Epidemie

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Seit Jahren steigt die Zahl der Burn-Out-Fälle stetig an. Die Betroffenen sind kaum mehr leistungsfähig. Von dieser Entwicklung sind ebenfalls die Unternehmen betroffen. Aber auch die Krankenkassen werden dadurch stark belastet, müssen sie doch die Kosten für die Behandlung bezahlen. Bleibt die Frage, ob es sich um eine Epidemie handelt und wo genau die Ursachen für die Ausbreitung der erfassten Fälle zu suchen sind.

Burn-Out verursacht erhebliche Kosten

Das wissenschaftliche Institut der AOK widmete sich dieser Thematik. Dabei wurde klar, dass die Fehlzeiten in den Unternehmen, die durch psychische Erkrankungen verursacht werden, seit 1994 um rund 88 Prozent anstiegen. Für die Unternehmen ist dieser Umstand fatal. Nicht nur dass der Arbeitnehmer weiterhin bezahlt werden muss – Vielmehr entstehen zusätzliche Kosten für diejenigen, die stellvertretend für den Erkrankten einspringen.

Zugleich müssen die Behandlungskosten bezahlt werden, sodass nicht nur in den Unternehmen Kosten entstehen, sondern auch bei den Krankenkassen. Angesichts der hohen Kosten wird gerade in großen Unternehmen versucht, gegenzusteuern. Im Fokus stehen dabei Gesundheitsprogramme und Ähnliches. Fast jeder Konzern hat in seinen Produktions- und Arbeitsstätten inzwischen Fitness- und Ruheräume, die von den Arbeitnehmern genutzt werden können. Und selbst die Kantinen bieten zunehmend gesunde Nahrung an. Derzeit etablieren sich sogar Unternehmen, die sich auf die betriebliche Gesundheit spezialisiert haben. Die Ersparnis rechtfertigt diese Maßnahmen. Es ist bereits festzustellen, dass die Krankheitstage um einige Prozent zurückgehen. In Zahlen gesprochen bedeutet dies nach einer amerikanischen Studie, dass pro eingesetztem Dollar im Bereich der Gesundheitsförderung drei Dollar an Krankheitskosten eingespart werden können.

Hohe Arbeitsbelastungen und ein schwieriges Arbeitsumfeld

Bisher stellen solche Systeme allerdings noch immer die Ausnahme dar. Gerade mittelständische und kleine Unternehmen haben diese Möglichkeiten nicht. Der Wettbewerb verhindert dabei sehr oft, dass die Unternehmen solche Systeme einrichten können. Stattdessen nimmt der Druck auf die Arbeitnehmer stark zu, wie die Studie der AOK belegt.
Seit 1991 nahm die Produktivität der Arbeitnehmer um rund 33 Prozent zu. Das bedeutet im Klartext, dass mehr Leistung erbracht wird. Das Argument, dass die zunehmende Technisierung zu diesem Fakt beiträgt, kann nicht aufrechterhalten werden. Zwar können bestimmte Arbeiten an die technischen Einrichtungen übergeben werden. Der Faktor Mensch wird dadurch in vielen Fällen allerdings nicht entlastet, sondern nur mit anderen Arbeitsschritten vertraut gemacht.

Das bedeutet, dass zwar die Produktivität insgesamt steigt, die Belastung für die Arbeitnehmer allerdings nicht abnimmt. Zudem haben viele Arbeitnehmer das Gefühl, dass ihre geleistete Arbeit nicht ausreichend ist und beschäftigen sich daher auch in der Freizeit mit dem beruflichen Geschehen.

Ein weiterer Grund ist sicherlich auch, dass die Arbeitnehmer immer mehr Überstunden leisten, da die Arbeit meistens nicht mehr in der vorgegebenen Zeit verrichtet werden kann. Besonders im Einzelhandel ist dies zu bemerken. Selbst eine Aushilfe arbeitet oftmals auch viermal wöchentlich acht Stunden am Tag. 60 – 80 Stunden pro Aushilfskraft sind dabei keine Seltenheit. Ähnliches ist auch in anderen Branchen zu bemerken. Gerade die moderne Computertechnologie und das Internet ermöglichen Mobilität. Die Arbeitnehmer sind nahezu 24 Stunden täglich erreichbar. Zudem steigt der Leistungsdruck immer weiter. Befristete Zeitverträge sind normal und damit ist der Arbeitsplatz ständig gefährdet. Gleiches gilt auch für Modelle wie die freie Mitarbeit und Ähnliches. Während die Leistungen steigen, nimmt der reale Verdienst immer weiter ab und viele Vollzeitarbeitnehmer haben dadurch nicht nur ein berufliches, sondern auch ein privates Problem.

Problematisch ist allerdings nicht nur der Wandel in den herkömmlichen Arbeitsfeldern. Vielmehr ist auch die Veränderung des Begriffs Arbeit durchaus erwähnenswert. Waren die Tätigkeiten noch vor 20 Jahren klar definiert, ist dies heute kaum noch möglich. Es sind immer mehr Berufe vorhanden, für die es keine Ausbildung gibt und die daher mühsam erlernt werden müssen – während der Arbeitszeit und im täglichen Betrieb. Gerade im Bereich Computer und Internet findet zudem eine rasante Entwicklung statt, die dazu zwingt, ständig neue Inhalte zu erlernen und das alte Wissen hat kaum noch längere Gültigkeit.

Ein Fazit

In der Praxis bedeuten diese Umstände eine enorme Belastung für die Arbeitnehmer. Der Wandel der Arbeitswelt bringt daher gravierende Belastungen mit sich, die derzeit kaum aufgefangen werden können. Inzwischen müssen die Arbeitnehmer mit dem Fortschritt der Technik konkurrieren und können – trotz hohem Arbeitstempo – kaum schritthalten. Das Resultat ist eine Überlastung, die sich dann auch im Burn-Out äußern kann.

Psychisch krank vs. Burnout

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Psychisch Schwerkranke werden schlechter als z.B Burn-Out-Erkrankte behandelt

Dass es im deutschen Gesundheitssystem mit den Kassen- und den privat versicherten Patienten bereits eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gibt ist unumstritten. Zwar wehren sich vereinzelte Fachleute immer noch gegen dieses Urteil, jedoch ist in der Praxis (hier im wahrsten Sinne des Wortes) dieser Trend nicht wegzudiskutieren. Nun droht noch eine weitere Abstufung, die fast noch makaberer scheint: Die jüngste Vergangenheit zeichnet Entwicklungen in der Psychiatrie-Branche ab, die vermuten lassen, dass auch psychisch Kranke bald in zwei Klassen unterteilt werden – die Psychosomatischen und die Psychiatrischen.

Niedergelassene Psychiater orientieren sich an der lukrativeren „Psychiatrie Light“

Das eigentliche Fachgebiet eines Psychiaters sollte die Behandlung psychisch schwer und meist auch chronisch kranker Menschen zu sein, die beispielsweise an Psychosen oder Persönlichkeitsstörungen leiden. Dies geschieht vor allem durch die medikamentöse Betreuung und durch Gespräche, die jedoch nicht mit einer Psychotherapie gleichzusetzen sind. Die Psychotherapie hingegen findet ihre Patienten eher im seichteren Fahrwasser der Lebenskrise oder mäßigen Depression. Durch eine ungünstige Vergütung seitens der Krankenkassen sehen jedoch viele niedergelassene Psychiater sich bisweilen dazu gezwungen, sich von der Behandlung psychisch schwer kranker Menschen abzuwenden und sich lukrativeren Geschäften, wie eben dem der so genannten „Psychiatrie Light“ zu widmen.

Während ein niedergelassener Psychiater mit der Behandlung eines chronisch Kranken wie beispielsweise einem schizophrenen Patienten lediglich 45 Euro pro Quartal verdient, erhält ein Psychotherapeut für eine Therapiestunde zur Behandlung einer leichten Depression bis zu 90 Euro pro Sitzung. Wohin das führen wird, ist abzusehen. „Insbesondere Menschen mit chronischen und schweren psychischen Erkrankungen sind benachteiligt“, so Wolfgang Maier, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN).

Laut dem Experten seien die Psychotherapeuten jedoch nicht überbezahlt, sondern das Honorar der Psychiater für ihre verwendeten Gesprächszeiten zu gering. Außerdem seien Vorgaben zur Kostenübernahme einer Psychotherapie zum Nachteil derer auszulegen, die sie am dringendsten benötigen. Vorausgesetzt wird nämlich, dass der zu behandelnde Patient mindestens 50 Minuten am Stück aufnahme- und verarbeitungsfähig ist, was bei psychisch schwer Kranken wie Psychotikern jedoch meist nicht der Fall ist. Diese Betroffenen benötigen andere Therapieangebote mit kürzeren Einheiten und variablen Inhalten, jedoch kommen – auch auf Grund der Probleme bei der Kostenübernahme – eben diese Menschen nie in der ambulanten Betreuung an.

Die Situation der stationären Behandlung psychisch kranker Menschen

Wenn es in der ambulanten Betreuung der wirklich „schweren Fälle“ schon düster aussieht, so bekommt das Ganze spätestens ab 2015 mit Inkrafttreten des neuen Entgeltsystems für Psychiatrien noch einen viel faderen Beigeschmack. Die stationäre Behandlung psychisch Kranker soll in Zukunft durch Tagespauschalen vergütet werden, die ab dem 15. Behandlungstag kontinuierlich sinken. Im Klartext bedeutet dies, dass Patienten mit längeren Aufenthalten – also wieder die chronisch und schwer Kranken – sich für die Kliniken nicht mehr rechnen werden. Frühzeitige Entlassungen noch instabiler Patienten werden die Folge sein.

Nicht von dieser neuen Regelung betroffen sind die psychosomatischen Kliniken, die derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen. Diese haben sich auf die Behandlung der oben erwähnten „Psychiatrie Light“-Patienten spezialisiert und werden auch weiterhin bereitwillig von den Krankenkassen bezahlt. Die Zahlen sprechen für sich: Während ein Patient mit Depressionen eine Psychiatrie in Deutschland im Schnitt nach 24 verlassen muss, so darf er in einer psychosomatischen Klinik rund 40 Tage verweilen, bis er entlassen wird.

 

Burnout-Vorbeugung! Ein "dickes Fell" kann antrainiert werden

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Die Diagnose „Burnout“, vor ein paar Jahren noch eine Exotenkrankheit, wird aktuell immer häufiger gestellt. Man begegnet dem Begriff inzwischen ständig in den Medien und fast jeder kennt jemand Betroffenen, wenn er oder sie nicht selbst schon dieser tückischen Überlastungserkrankung zum Opfer gefallen ist. Aber man ist dem schleichenden Leiden nicht hilflos ausgeliefert, sondern kann durchaus an der Stärkung seiner seelischen Abwehrkräfte arbeiten. Die Bertelsmann Stiftung hat zusammen mit der international tätigen Unternehmensberatung Mourlane Management Consultants unter wissenschaftlicher Begleitung des Fachbereiches Arbeits- und Organisationspsychologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main eine Studie zum Thema Resilienz durchgeführt. Die Daten wurden von April bis September 2012 von 564 Personen aus 121 deutschen kleinen und mittleren Unternehmen sowie Konzernen erhoben.

Was war das Ergebnis dieser Studie?

Dabei haben die Forscher festgestellt, dass ein dickes Fell vor Burnout schützen kann. Psychische Widerstandsfähigkeit, auch Resilienz genannt, kann trainiert werden. Burnout-Symptome wie Erschöpfung und damit verbundene psychosomatische Beschwerden wie Rückenschmerzen können damit idealerweise verhindert, zumindest aber verringert werden. Das negative Gegenstück zur Resilienz wird übrigens als Vulnerabilität bezeichnet. Mitarbeiter mit einer hohen Resilienz werden von ihren Vorgesetzen als emotional stabiler und belastbarer empfunden. Sie erledigen ihre Arbeiten sorgfältiger – auch unter Termindruck. Sie sind generell neugieriger und stehen ihren Mitmenschen offener gegenüber. Psychische Widerstandsfähigkeit wird als Indikator für die Befähigung als Führungskraft auch in Zukunft immer wichtiger. Denn nur wer ein Mindestmaß an Resilienz aufweist, kann qualitativ gute Führungsarbeit leisten, und diese wird für Firmen immer bedeutsamer. Nach der Resilienzspezialistin und Autorin Micheline Rampe sind es folgende Kriterien, die den Ausschlag geben: Optimismus, Selbstakzeptanz, Lösungsorientiertheit, Fähigkeit zur Selbstmotivation, die Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen, Aufbau und Pflege eines stabilen sozialen Umfeldes und eine umsichtige und realistische Gestaltung der eigenen Zukunft.  „Folgt man den Ergebnissen der Studie, sollten Trainings, die die Resilienz steigern, bald zum Standardangebot des betrieblichen Gesundheitsmanagements in den Betrieben gehören. Davon können dann sowohl Mitarbeiter und Führungskräfte als auch Unternehmen profitieren“, sagt Detlef Hollmann, Projekt-Manager der Bertelsmann Stiftung.

Wie kann das trainiert werden?

Die Resilienz-Forschung geht davon aus, dass die Grundlagen bereits in der Kindheit gelegt werden, beispielsweise durch mindestens eine stabile Bezugsperson oder (ältere) Geschwister. Aber auch ohne diese Basis kann es natürlich widerstandsfähige Menschen geben. Im Arbeitsleben können Vorgesetzte in Sachen Resilienz sehr viel für ihre Mitarbeiter tun. Wichtig ist, dass sie diesen einerseits eine gute Orientierung und andererseits Kontrolle und damit anteilige Verantwortlichkeit über deren jeweiligen Arbeitsbereich geben. Relevant sind auch Wertschätzung und ein entsprechendes Feedback. Hilfreich ist es da, wenn sich der Chef statt ungeduldig und cholerisch, authentisch, ehrlich, vorbildlich und sinnvermittelnd verhält. Das fördert die psychische Widerstandsfähigkeit und die Gesundheit des Mitarbeiters sowie seine Zufriedenheit.

Burnout – Gefahren erkennen und direkt handeln

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Burnout beschreibt einen Zustand von emotionaler Erschöpfung, der auch oft mit einer reduzierten Leistungsfähigkeit einhergeht. Meist wird ein Burnout durch zu viel Stress ausgelöst – es handelt sich dann sowohl um eine körperliche, geistige und emotionale Erschöpfung.

Ein Burnout kündigt sich stets durch verschiedene Symptome an. Wer an diesen Punkten direkt eingreift und sich Hilfe sucht, der vermeidet den vollkommenen Zusammenbruch und kann so auch weitere Beschwerden verhindern. Doch selbst wenn der emotionale Zusammenbruch bereits stattgefunden hat, ist Hilfe unwahrscheinlich wichtig. Denn je schneller hier eingegriffen wird, umso eher können Folgeerscheinungen vermieden werden. Bekannte und Freunde können ein Burnout bei nahestehenden Menschen meistens schon im Voraus erkennen – auch dann ist schnelle Hilfe nötig.

Burnout schon im Anfangsstadium erkennen

Generell können sich die Symptome sehr stark unterscheiden, denn jeder Mensch reagiert anders auf eine ständige Anspannung. Doch das Gefühl kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen, deutet meist auf ein Burnout hin. Zu Beginn erfahren Betroffene eine emotionale Erschöpfung. Die Ursache dafür ist meistens eine hohe Anspannung und natürlich auch ein extremes Pensum an Stress. Betroffene fühlen sich müde, matt und einfach kraftlos.

Sie leiden weiterhin unter Konzentrationsstörungen und Antriebsschwäche, außerdem sind sie konstant gereizt. Viele Menschen neigen zu Depressionen und Niedergeschlagenheit – nicht selten sind in diesem Fall auch Selbstmordgedanken und andere schädliche Handlungen. Viele Betroffene verstecken die Probleme nicht und teilen auch mit, dass sie sich überarbeitet und gestresst fühlen. Hier gilt es dann, einzugreifen, denn dies sind eindeutige Zeichen, dass Betroffene mit dem eigenen Leistungsdruck nicht mehr zurechtkommen.

Außenstehende können die Probleme zudem erkennen, wenn Betroffene soziale Kontakte aufgrund des beruflichen Stresses vernachlässigen. Viele neigen auch dazu, sich zurückzuziehen und alle Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Sobald sich das Verhalten offensichtlich ändert, sollten die Bekannten und Freunde schon eingreifen und versuchen dem Betroffenen zu helfen.

Dem Burnout vorbeugen

Ein Burnout tritt generell nur dann ein, wenn ständiger Stress vorherrscht. Oftmals ist dies gerade im Beruf der Fall. Wenn man sich dauerhaft an der oberen Spitze des Stresspegels bewegt, dann kann das natürlich Folgen haben – doch man kann dieser Situation auch vorbeugen und sich so dauerhaft schützen. Experten empfehlen bei anhaltendem Stress vor allem Entspannungsübungen. Auch Meditation hilft, dass sich Geist und Körper erholen und der Stress ein wenig in den Hintergrund rutscht.

Atemübungen können sogar in der direkten Situation für Linderung sorgen. Oft haben Betroffene das Gefühl, dass sie den gestellten Anforderungen nicht nachkommen können – daher ist Struktur wichtig. Gerade am Arbeitsplatz können klare Linien für Entlastung sorgen. Eine To-Do-Liste verschafft nicht nur Übersicht, sondern auch Klarheit. Zudem sollten Stressquellen, die gar nicht wesentlich sind, aus dem Leben verbannt werden. Auszeiten sind ebenfalls wichtig. Wer sich ausgebrannt fühlt, der sollte einfach mal ein Wochenende wegfahren und all die Belastungen hinter sich lassen.

Wenn Selbsthilfe nicht ausreicht

Es gibt viele Fälle von Burnout, in denen die Hilfe zur Selbsthilfe nicht mehr ausreicht. Wenn der Zustand sich auch mit einer Auszeit nicht verbessert, dann sollten Betroffene professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Diese greift natürlich nicht nur, wenn bereits alles zu spät ist. Auch vorbeugend kann eine Therapie besonders hilfreich sein. Hier kann man sich einfach mal alle Probleme von der Seele reden und natürlich auch effektive Hilfestellungen in Anspruch nehmen. Außerdem können innerhalb der Behandlung Strategien entwickelt werden, die im Alltag für ein wenig Entlastung sorgen.

Wenn all dies nicht hilft, dann wird der behandelnde Arzt dazu raten, den Arbeitsalltag zu unterbrechen. Dies geschieht meist durch einen stationären Aufenthalt. Sobald der Burnout zugeschlagen hat, ist schnelle Behandlung besonders wichtig. Denn je schneller die Probleme angegangen werden, umso frühzeitiger ist man auch wieder voll einsatzbereit.

Burnout verhindern - Stress lindern

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Immer mehr berufstätige Menschen klagen über Stress. Es gibt kaum ein Berufsfeld, das nicht davon betroffen ist. Burnout ist die Folge von Stress und obwohl es sich um keine klassifizierbare Diagnose handelt, konsultieren Betroffene einen Arzt.

Burnout & Stress Symptome

Die Beschwerden reichen von Magen-Darm-Problemen über Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Hörsturz, Hautausschlägen bis hin zu schwersten Schlafstörungen und Erschöpfungszuständen. Diese klinischen Beschwerden veranlassen die Patienten, einen Arzt aufzusuchen, der eventuell gar nicht erkennt, dass sich hinter all diesen Symptomen Burnout versteckt. Kommt es innerhalb des Patienten-Arzt-Gesprächs nicht auf das Thema Stress zu sprechen, wird der Patient mit einem Medikament versehen, die Praxis verlassen, um sich weiterhin der krankmachenden Situation zu stellen. Zum Glück gibt es immer mehr Ärzte, die ihre Patienten ganzheitlich behandeln wollen und dazu gehört auch die Frage nach den Lebensumständen.

Schnell wird sich herauskristallisieren, dass dem Patienten die Wochenenden zur Erholung nicht mehr ausreichen, dass auch am Feierabend nicht mehr abgeschaltet werden kann und dass sich eine stark ausgeprägte psychische Blockade oder Lähmung bemerkbar macht – Burnout!

Der Rat des Mediziners, Stress zu verringern und das Leben zu entschleunigen, kommt in dieser Situation zu spät. Steckt man erst einmal in der Burnout Falle, muss schon mehr passieren, um eine Heilung herbeizuführen. Besser ist es, wenn es erst gar nicht dazu kommt.

Dazu muss sich jeder Einzelne überlegen, wo in seinem Alltag die Stressfallen liegen und wie sie zu umgehen sind. Nun ist es nicht in jeder beruflichen Situation möglich, weniger oder anders zu arbeiten. Es gibt aber auch im privaten Bereich viele Ansatzpunkte, Stress aus dem Leben herauszunehmen und die Auswirkungen des anstrengenden Berufslebens zu lindern.

Eine dieser Möglichkeiten ist Bewegung. Schon ein halbstündiger Spaziergang täglich baut Stress ab. Mit dem Erlernen einer Entspannungsmethode, wie Yoga oder Progressive Muskelrelaxation, Qi Gong oder Tai Chi kann ebenfalls spürbar dem Stress entgegengewirkt werden. Alles, was als Ausgleich zum anstrengenden Alltag dienlich ist, hilft, Burnout zu verhindern.

Burnout - Richtig Handeln!

Entschleunigung: Langsam kommt man schnell ans Ziel


Volkskrankheit Burnout

Der Zustand des Ausgebranntseins, viel eher bekannt als „Burnout“, entwickelt sich immer weiter zur Volkskrankheit. In der heutigen schnelllebigen Zeit ist das kein Wunder. Viele sind großem Leistungs- und Zeitdruck ausgesetzt. Der eigene Ehrgeiz als auch das Verantwortungsgefühl wachsen mit jeder großen Aufgabe. Die Gefahr eines potentiellen Burnouts steigt.

Wie Sie ein Burnout erkennen können

Ein Burnout bekommt man nicht von heute auf morgen. Es ist ein schleichender Prozess, der sich über verschiedene Ereignisse entwickelt. Ob Sie an einem Burnout leiden kann Ihnen mit 100% Gewissheit nur ein Arzt bzw. Psychologe diagnostizieren.

Trotzdem gibt es allgemein erkennbare Anzeichen, die auf ein Burnout hinweisen. Diese sind beispielsweise Kraft- und Schlaflosigkeit in Verbindung mit Stimmungsschwankungen. Weitere Merkmale sind häufig Magen-Darm-Verstimmungen und Muskelverspannungen. Damit einher geht nicht selten ein pessimistisches, nervöses oder gar aggressives Verhalten.

Was Sie bei Depressionen tun sollten:

Ein Burnout ist kein Kinderspiel. Es kann schwerwiegende Folgen z.B. Herzerkrankungen mit sich tragen und ist daher nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Es kann tiefe Depressionen oder auch eine erhöhte Suchtgefahr beinhalten. Sie sollten ein Burnout-Syndrom unter allen Umständen ärztlich behandeln lassen. Dabei sollten Sie nicht nur Hilfe bei Ärzten und psychologischen Therapeuten suchen, sondern vor allem auch im Freundes- und Familienkreis. Schon kleine Gefälligkeiten können für Sie eine große Entlastung bedeuten. Suchen Sie sich vertrauensvolle Gesprächspartner und reden Sie sich Ihrem Kummer von der Seele.

Nicht selten werden Sie dabei auf Burnout-Betroffene in Ihrem Umfeld stoßen. Ganz wichtig ist weiterhin eine Reduzierung der Arbeit. Nutzen Sie Ihre Pausen, denn Ihr Körper benötigt sie. Ratsam ist es sich in dieser Zeit auch mal von der Arbeitsstelle zu entfernen und bei einem Spaziergang völlig abzuschalten. Machen Sie vor einem neuen Projekt einen Kurzurlaub und lenken Sie Ihre Gedanken auf etwas völlig arbeitsfremdes um wieder Kräfte zu sammeln. Trauen Sie sich, die Bitte um zusätzliche Arbeit und Verantwortungsübernahme auch mal abzulehnen und diese an andere kompetente Kollegen zu verweisen. Hören Sie auf Ihren Körper und setzen Sie Ihre naturgegebenen Ressourcen bewusst ein.

Was Sie beim Burn-Out-Syndrom nicht tun sollten:

Falsch oder gar fatal wäre es sich in sein Kämmerchen zurückzuziehen und das Burnout zu verdrängen. Dieses Gefühl des Ausgebranntseins ist nicht selten und kein Grund zur Scham. Sie sollten nicht einfach so weitermachen als wäre nichts, denn das kann schwerwiegende Folgen haben. Sie sollten nicht erst nach einem Zusammenbruch den Arzt aufsuchen, sondern wenn möglich bereits bei frühen Anzeichen. Das Verschweigen Ihres Zustands hilft weder Ihnen noch Ihrem Umfeld weiter.

Ignorieren Sie nicht diese schwerwiegenden Zeichen Ihres Körpers, sondern suchen Sie sich die Hilfe, die Ihnen zusteht und nehmen Sie sich Zeit für sich. Ihre Seele und Ihr Körper werden es Ihnen danken.

Online Hilfe: Beratung & Therapie bei Burnout

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