Bettnässen: Gründe und Behandlungsmöglichkeiten

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Bettnässen: Gründe und Behandlungsmöglichkeiten

Enuresis (nächtliches Bettnässen, Enuresis nocturna) ist bei Kindern und Jugendlichen häufig zu beobachten. Untersuchungen zu folge nässt bei den Siebenjährigen etwa jedes 10. Kind nachts ein.

Hier nutzen Strafen oder gar der Entzug von Flüssigkeit überhaupt nichts. Wichtiger wäre es, die Ursachen fürs Bettnässen zu finden und mit einer geeigneten Therapie zu beginnen.

Wann spricht man von einer Enuresis?

Von einer Enuresis spricht man immer dann wenn der nächtliche Urinverlust an mindestens zwei Nächten pro Monat auftritt und das Kind über sechs Jahre alt ist. Bis zum sechsten Geburtstag ist der ungewollte Harnverlust normal. Wenn das Einnässen nur tagsüber auftritt, wird dies als kindliche Harninkontinenz bezeichnet und beschreibt ein ganz anderes Krankheitsbild.

Bei einer echten Enuresis findet man zwei Hauptformen, wobei bei beiden Formen zunächst keine organische Ursache erkennbar ist:

  1.  Monosymptomatische Enuresis Nocturna (MEN): Hier geschieht das Einnässen ausschließlich in der Nacht.
  2. Nicht-monosymptomatische Enuresis Nocturna (Non-MEN): Hier erfolgt zum Einnässen in der Nacht auch ein Einnässen am Tag. Aber auch wenn zusätzlich Beschwerden im Bereich der unteren Harnwege (Blase, Harnröhre) auftreten.

Ursachen und mögliche Erkrankungen

Bei der monosymptomatischen Enuresis Nocturna ist sich die Wissenschaft derzeit noch nicht sicher, woher das nächtliche Bettnässen tatsächlich kommt. Es wird vermutet, dass im Gehirn eine verzögerte Entwicklung der Steuerungsfähigkeit der Blasenkontrolle vorliegt. Bei einer nächtlichen Urinüberproduktion kommt es dann zum Einnässen. Auch eine Reifeverzögerung bei der Blasenkontrolle wird als Ursache für das Einnässen vermutet.

Bei manchen Kindern scheint die entsprechende Verbindung der Gehirnbereiche noch nicht voll entwickelt zu sein. Möglich ist auch eine Störung der Tagesrhythmik bei der ADH-Sekretion. Dabei wird von der Hypophyse ein Hormon gebildet, das dafür sorgt, dass während des Schlafs weniger Urin produziert wird. Bei einer Enuresis liegt ein Mangel an diesem Hormon vor. Die Blase produziert dann mehr Urin als sie halten kann. Das Bettnässen bleibt aus, wenn das Hormon in künstlicher Form als Medikament verabreicht wird. Auch eine gewisse familiäre Veranlagung kann als Ursache nicht ausgeschlossen werden.

Neuere genetische Untersuchung belegen, dass Bettnässen vererbt werden kann. Studien haben aber auch gezeigt, dass Kinder sehr viel schwerer aufzuwecken sind, als Erwachsene. Allerdings spürt das Kind während der Schlafphasen seinen Harndrang nicht und es kommt dann zum Bettnässen.  Bettnässen kann aber auch von fehlerhaften Trinkgewohnheiten ausgelöst werden. Innerhalb einer Studie zeigte sich, dass eine Menge von 25 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht ebenfalls zum Einnässen führte.

Natürlich fällt auch der Zusammenhang zwischen dem Bettnässen und anderen psychischen Auffälligkeiten auf. Viele Kinder reagieren auf Stress oder Angst mit Bettnässen. Hinzu kommt, dass einmaliges Bettnässen häufiger auftreten kann, wenn das Kind aus Angst vor einer Strafe oder den Hänseleien seiner Freunde oder Schulkameraden unter Stress steht. Als Eltern sollte man darauf mit Verständnis reagieren und das Bettnässen nicht zum Mittelpunkt aller Erziehungsmaßnahmen machen.

Behandlung von Bettnässen

Für eine erfolgreiche Behandlung des Einnässens ist es wichtig, die eigentlichen Ursachen zu kennen. Denn nur dann kann diese auch erfolgreich sein. Zunächst sollte der Kinderarzt das Kind gründlich untersuchen, um eine körperliche Ursache auszuschließen. Denn die wirklichen Gründe für das Bettnässen liegen in den meisten Fällen auf der psychischen Ebene.

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