Oftmals endet die Angst vor dem Dicksein darin, dass man sich in etwas hineinsteigert. Meist ist es die Vorstellung, man müsse dann so aussehen wie Barbie. Experten wollen jetzt präventiv dafür sorgen, dass junge Mädchen nicht in diesen Schönheitswahn geraten.
Schon sehr früh wollen Mädchen so aussehen wie ihr Spielzeug, Barbie! Barbie hat perfekte blonde Haare, ist schlank und in den Augen der Kinder wunderschön. Barbie hat allerdings Proportionen, die irrational sind und absolut nicht der Realität entsprechen. Wenn Kinder also durch das Vorbild von Barbie an einer Essstörung leiden, suchen sie Vergebens nach einer Figur, die es so eigentlich gar nicht gibt. Es ist sehr schwer, Kindern zu erklären, dass dieses Schönheitsideal zu einer Essstörung führt.
Mediziner des Instituts für Psychosoziale Medizin und Psychosomatik der Uniklinik Jena nutzen dieses Feindbild für ihre Programme. Die Programme sind Vorbeugemaßnahmen. Zu den Programmen gehören Poster, die das Leben von Barbie im Alltag darstellen. Man sieht auf den Postern unterschiedliche Stadien der Magersucht und dazu passen natürlich auch treffende und markante Zitate.
Das Vorbeuge-Programm PriMa richtet sich an Mädchen aus der sechsten Klasse. In Gruppen sollen sie erarbeiten, wie man den Barbies helfen könnte. Beim TOPP (Teenager ohne pfundige Probleme) geht es darum, Jungs vor Frustessen und sozialem Rückzug zu bewahren.
Essstörungen haben auch physische Auswirkung
Am Institut in Jena gibt es solche Programme schon seit über 10 Jahren. Die Zielgruppe ist vor allem junge Jugendliche, denn in diesem Stadion der Magersucht kann man noch sehr viel bewirken und dadurch Schlimmeres verhindern. Anhand von Umfragen und Studien mit ehemaligen Teilnehmern von solchen Programmen stellt sich heraus, dass viele Jugendliche in der Pubertät gegen schwerwiegende Muster ankämpfen.
Anorexie entsteht, wenn der Körper stetig an Gewicht verliert, was bei der Magersucht der Fall ist. Dem entgegen charakterisiert sich Bulimie durch häufige Heißhungerattacken. Die Binge-Eating-Störung besteht aus sehr vielen und wiederholten Essattacken, die für die Betroffenen meist im Übergewicht enden.
Die Krankheitsentstehung ist noch ungeklärt
Im Bereich der Forschung werden mehrere Faktoren dafür aufmerksam gemacht. Es gibt natürlich biologische Faktoren, wie zum Beispiel ein sehr hoher BMI, allerdings gibt es auch individuelle und familiäre Risikofaktoren. Perfektionismus, ein geringes Selbstwertgefühl oder auch die Gewichtssorgen einer Ballettschülerin können zu großen Essstörungen führen. Es liegt letztendlich an den Schutzfaktoren, die jede Person hat, ob sie eine Essstörung entwickelt oder eben nicht.
Für die Prävention spielen Lehrer laut Forschern eine sehr wichtige Rolle. In zahlreichen Interviews hat sich herausgestellt, dass zwar sehr viele Lehrer dafür sind, Essstörung bzw. die Prävention in der Schule zu thematisieren, sie allerdings überhaupt keine Zeit dafür haben. Weitere Probleme können dann auch noch durch die Schulleitung oder Kollegen entstehen. Des Weiteren gibt es auch keinerlei politische Vorgaben. Für Experten ist die Schule auf jeden Fall der perfekte Ort, um erste präventive Maßnahmen zu treffen und das beginnt mit der Aufklärung und geht dann mit der notwendigen Hilfe weiter.
Schönheitswahn: Wenn Barbie zum Vorbild wird
In ihrem Buch „Leben auf Umwegen“ erzählt Friederike Wendtlandt über ihre eigenen Erfahrungen aus ihrer Jugend und gibt Einblicke in eine Welt der Jugendlichen mit Mobbing, Alkoholismus, überforderte Eltern, Stress, Armut, ADHS, Drogen und Selbstverletzung.
Bild der Gesellschaft
In dem Buch geht es dabei vor allem um die inneren Dämonen, die Ängste, Nöte und Zwänge, die Jugendliche wie die Autorin zu bestimmten Handlungen wie Selbstverletzungen treiben. Diese Nöte spiegeln das Bild der Gesellschaft wieder, in der es um falsche Schönheitsideale, Perfektionismus und dem schönen Schein geht. Jugendliche sind hier besonders anfällig, da ihre Gefühle Achterbahn fahren und ihre ganze Persönlichkeit im Umbruch ist. Der Kopf ist voller Ängste, Träume, Befürchtungen und die Jugendlichen brauchen Halt und Zuwendung.
Intensive und authentische Innenansicht
Die Autorin liefert eine authentische Innenansicht in das Seelenleben von Jugendlichen, die auf der Suche nach Souveränität und Distanz sind. Obwohl die Autorin behütet aufwächst, stürzt sie in die Magersucht und fühlt sich missverstanden. Emma, so der Name der Protagonistin im Buch, gelingt zwar der Weg aus Magersucht und Selbstverletzung, doch sie erleidet auch Rückfälle und Rückschläge. Der Leser erfährt aus Gedichten und Passagen aus dem Tagebuch vom Seelenleben der Autorin.
Hoffnungsvoller Weg aus der Verzweiflung
Das Buch ist beklemmend und authentisch und zeugt vom Mut, eine schwere Lebensgeschichte aufzuschreiben und so auch ein Stück weit zu verarbeiten. Die Autorin erlebt zwar tiefe Abstürze, auch in Drogen, doch sie verliert nie den kritischen Blick auf sich selbst und die Hoffnung. Sie erfährt Unterstützung, auch wenn die Eltern überfordert sind. Auf dem Weg zu sich selbst kommt die Autorin zum Marathon und kann sich so von den Erwartungen der Außenwelt freilaufen. Das Buch ist auch ein Hinweis darauf, sehr achtsam mit sich selbst und im Umgang miteinander zu sein. Es zeigt, dass sich auch ein schwerer Weg lohnt, um sich aus der Spirale der Angst und Verzweiflung zu befreien.
Friederike Wendlandts Buch “Leben auf Umwegen” ist im EINBUCH Verlag erschienen und kostet 15,90 Euro.
Schönheitswahn: Wenn Barbie zum Vorbild wird
Essstörungen nehmen in der heutigen Zeit drastisch zu, ganz egal ob Binge-Eating, Bulimie oder auch Magersucht, sie kommen immer häufiger vor. Die Krankenkasse Barmer GEK bestätigt, dass in Deutschland immer mehr Menschen unter Essstörungen leiden. In ganz Deutschland ist die Zahl der betroffenen Personen in den letzten Jahren stark gestiegen. Zwischen 2011 und 2015 ist die Anzahl um 13 Prozent gestiegen. Das ist für einen Zeitraum von vier Jahren ein sehr starker Anstieg. Diese Zahlen teilte die Kasse nach Hochrechnung der eigenen Daten von Versicherten in Berlin mit. Während im Jahr 2011 noch ca. 390.000 Menschen an einer Essstörung litten, waren 2015 schon ca. 440.000, die von Bulimie oder Magersucht betroffen waren.
Essstörungen – Die wirkliche Zahl ist viel höher
In Deutschland schätzen Experten die Dunkelziffer als sehr groß ein. Bei der Barmer allein waren es im letzten Jahr 9600 Kunden, die magersüchtig waren. Das sind 14 Prozent mehr als noch vor vier Jahren. Laut Einschätzung der Kasse soll die Dunkelziffer aber noch viel höher sein als es die offizielle Zahl ist. Die Hauptgruppe, die von Magersucht betroffen ist, sind Frauen und die Zahl steigt seit Jahren scheinbar unaufhaltsam. Bei der Magersucht gibt es zahlreiche Gründe, die häufigsten sind wohl falsche Vorbilder, ein Schönheitsideal, der Leistungsdruck oder auch ganz einfach zu viel Stress.
Ein anders Essverhalten ist noch lange keine Essstörung
Betroffene merken oft gar nicht, dass ihr Essverhalten krankhaft ist. Für Experten ist deshalb die Meinung von Außenstehenden extrem wichtig, am besten natürlich von Freunden und Familie. Essstörungen sind nämlich sehr gefährlich, sie können dem Menschen psychisch aber auch gesundheitlich schaden. Eine Essstörung kann im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.
Anorexia nervosa
So lautet der lateinische Begriff für Magersucht. Dabei handelt es sich um eine Reduzierung des Körpergewichtes. Hauptsächlich wird das durch extremes Hungern erreicht oder auch durch zu viel Sport. Manchmal ist es auch eine Kombination aus beiden Gründen. Betroffene sind sehr dünn, finden sich selbst aber immer noch zu dick. Bulimie hingegen kann man äußerlich kaum erkennen. Spezifisch für diese Krankheit sind Essattacken, die plötzlich auftreten. Während dessen wird sehr viel gegessen und das ist natürlich extrem ungesund. Anschließend zwingen sich die Betroffenen zum Erbrechen um nicht zuzunehmen. Manchmal fasten Bulimiekranke auch oder nehmen Abführmittel.
Binge-Eating Störung
Zahlreiche Essattacken sind auch für die Binge-Eating Störung spezifisch. Im Gegensatz zur Bulimie wird dann allerdings nichts dagegen getan. Dementsprechend sind Betroffene oft übergewichtig.
BMI – Die Zahl der Wahrheit
Der Body Mass Index ist vielen ein Begriff, auch wenn die Mehrheit nicht genau weiß, was es genau bedeutet und was sie selbst für einen BMI haben. Laut Experten ist der BMI sehr hilfreich, allerdings auch keine medizinische Diagnose. Der BMI kann ein Hinweis für eine Erkrankung sein. Die Messungen sind vor allem deshalb interessant, weil sie dabei helfen, sich selbst einzuschätzen und u zu erfahren, welche Werte normal sind und welche gefährlich. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist das Gewicht bei kranken Menschen allerdings sehr verschieden. Magersüchtige leiden oft unter extremen Untergewicht. Es kann allerdings auch andere Ursachen. Der BMI liefert also Hinweise und kann für viele Menschen eine gute Hilfe sein, mehr aber auch nicht.
Schönheitswahn: Wenn Barbie zum Vorbild wird
Viele Menschen bemühen sich, möglichst gesund zu leben und stellen daher ihre Ernährung um. Doch wenn daraus eine Besessenheit wird, kann das richtige Essen dennoch falsch sein.
Die einen schwören auf die Paleo-Diät, bei der man essen soll wie in der Steinzeit, andere mixen grüne Smoothies und wieder andere sehen im Veganismus die gesündeste Lebensform. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit der Frage, welche Form des Essens wohl am besten für sie ist. Doch daraus kann ein krankhaftes Verhalten resultieren, wenn der Wunsch nach einer gesunden Ernährung zur Besessenheit wird. Experten sprechen in diesem Fall von „Orthorexie“.
Was ist Orthorexie?
Orthorexie bezeichnet die übermäßige Fixierung auf ausschließlich gesunde Lebensmittel, erläutert Friederike Barthels von der Universität Düsseldorf, wo sie für das Institut für experimentelle Psychologie arbeitet. Das Problem dabei sieht Barthels darin, dass die Auffassung davon, was gesund ist, sehr individuell ist und somit von Mensch zu Mensch stark variiert. Dadurch kann es dazu kommen, dass sich eine Person stark einseitig ernährt und sich somit selbst gefährdet.
In den USA sorgte die Bloggerin Jordan Younger für Aufsehen, als sie öffentlich über ihre Essstörung sprach. Sie schreibt im Internet auf ihrem Blog über gesunde Ernährung. Doch genau das wurde der jungen blonden Frau zum Verhängnis. „Ich habe in einer Welt des Verzichts gelebt“, berichtet Younger auf ihrer Webseite, die sie „The Balanced Blonde“ getauft hat. Sie habe ihr gesamtes Leben nach dem Essen ausgerichtet und penibel darauf geachtet, was sie sich erlauben durfte und was nicht. Ölfrei, mehlfrei, glutenfrei, zuckerfrei, pflanzlich und vegan, ohne Dressing, ohne Soßen.
Helmut Schatz, der ehemalige Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, die sich mit dem Stoffwechsel und Hormonen befasst, berichtet, dass viele Menschen, die ihre Ernährung derart einschränken, häufig ihre sozialen Kontakte verlieren. Für Freunde und Familie ist es schier unmöglich mit der betroffenen Person in ein Restaurant zu gehen. Er beschreibt Orthorexie zunächst einmal als eine Besonderheit der Essgewohnheit, entsteht daraus jedoch ein Zwang, werde es krankhaft und der Mensch leide darunter.
Das soziale Umfeld leidet
Das einzige, was Jordan Younger letzten Endes noch mit Freunden zu sich nehmen konnte, war ein frisch gepresster Fruchtsaft. Mittlerweile hat sie ihre Essstörung allerdings nach eigenen Angaben überwunden und ein Buch zu diesem Thema und ihren Erfahrungen veröffentlicht.
Cora Weber von der Berliner Charité erklärt, es handele sich immer dann um eine ernsthafte psychische Störung, wenn das Alltagsleben der Betroffenen von diesem Verhalten dominiert werde. Zusätzliche zu den psychischen Problemen, litten die Patienten häufig an Untergewicht und durch das Weglassen von zu vielen Lebensmitteln entstünden Mangelerscheinungen, berichtet die Fachärztin für Psychosomatische Medizin. Dadurch könne es sogar zu einer Hormonumstellung des Körpers kommen.
Leider ist Orthorexie bisher keine anerkannte Krankheit. Laut Experten steht sie in engem Zusammenhang mit der Anorexie, auch als Magersucht bekannt. Die Psychologin Bathels sieht hier eindeutige Parallelen. In beiden Fällen gehe es um das Selektieren der Ernährung. Die Fachärztin Weber erklärt dieses Phänomen mit dem momentanen Zeitgeist. Immer mehr Menschen wollen sich auf die Natur zurück besinnen und die Lebensmittelskandale unserer Zeit würden dies nur bestärken. Noch ist Orthorexie jedoch nicht weit verbreitet. In verschiedenen Studien zeigten lediglich ein Prozent der Teilnehmer ein extremes Verhalten.
Schönheitswahn: Wenn Barbie zum Vorbild wird
Essstörungen sind einer Form der psychischen Erkrankung, die seit Jahren in der westlichen Welt immer mehr um sich greifen. Typischerweise waren bisher vor allem pubertierende Mädchen und junge Frauen betroffen; in letzter Zeit steigt aber die Anzahl erkrankter Erwachsener und auch Männer gehören inzwischen zu den Opfern. Magersucht oder wissenschaftlich Anorexia nervosa ist die gefährlichste unter den Essstörungen, da sie in der Regel chronisch verläuft und bei 20 Prozent der Betroffenen sogar zum Tod durch Verhungern führt.
Was ist Magersucht?
Als magersüchtig wird diagnostiziert, wer unter einem starken, selbst hereingeführten Gewichtsverlust leidet und zugleich panische Angst vor Gewichtszunahme hat. Strengstens reglementiertes Essen, exzessiver Sport, provoziertes Erbrechen und Einnahme von Abführmitteln gehören zu dem typischen Maßnahmen von Magersüchtigen, um ihr ohnehin schon krankhaft geringes Gewicht weiter zu reduzieren. Sie leiden unter einer Störung der Körperwahrnehmung, die sie sich selbst als stets zu dick erleben lässt. Der Kampf gegen die vermeintlich überschüssigen Pfunde kann langfristig zu schwersten organischen Schäden und sogar zum Tod führen. Umso wichtiger ist es, Betroffenen endlich effizientere Hilfestellung anbieten zu können als die bisherigen therapeutischen Behandlungsansätze, die in vielen Fällen kaum oder nicht ausreichend langfristig greifen.
Welche Behandlungsansätze gibt es bisher?
Meistens wird eine kognitive Verhaltentherapie empfohlen, obwohl die Anorexie-Patientinnen in der Regel keine Krankheitseinsicht haben. Wichtig sind hierbei Informationsvermittlung, das Anleiten zu Selbstbeobachtung und Gewichtsstabilisierung und die Normalisierung des Essverhaltens. Zugrundeliegende Konflikte müssen bearbeitet werden und die Körperwahrnehmung und -akzeptanz verbessert werden.
Psychodynamische Psychotherapie: Neue Hoffnung
Die fokale psychodynamische Psychotherapie ist eine Weiterführung der Psychoanalyse. Wolfgang Herzog, Leiter der Abteilung für psychosomatische Medizin der Universitätsklinik Heidelberg sagt: “Psychotherapeut und Patientin gehen hier den inneren Konflikten und emotionalen Auslösern der Erkrankung auf den Grund”. Kernthemen sind hierbei die zwischenmenschlichen Konflikte und Beziehungen der Patienten.
Eine Studie bestätigt die Wirksamkeit
Herzog führte zusammen mit seinem Kollegen aus Tübingen eine Studie mit 242 erwachsenen Frauen durch. Diese lief über insgesamt 22 Monate und teilte sich wie folgt auf: zehn Monate Therapie und danach wurden die Probandinnen über zwölf Monate beobachtet. Die gute Nachricht war, dass die Probandinnen in allen Testgruppen um durchschnittlich 3,8 kg zunahmen. Bei der fokalen psychodynamischen Therapie besserten sich die Symptome allerdings auch nach dem Ende der Therapie weiter. Auch die Abbruchrate lag viel niedriger: Lag sie bei der herkömmlichen Psychotherapie bei 41 Prozent, war sie bei der fokalen psychodynamischen Psychotherapie nur bei 23 Prozent. Insgesamt verspricht die fokale psychodynamische Psychotherapie durchaus positivere Wirkung als die bisher angewandten Verfahren.
Schönheitswahn: Wenn Barbie zum Vorbild wird
Die Frage, die sich hier stellt, ist was umschreibt es treffender: Ist es die Angst vor Kontrollverlust? Ist es die Lust am Perfekt-sein? Ist es die Freude an der Selbstkasteiung und der bedingungslosen Disziplin? Zehnmal mehr Frauen sind betroffen als Männer. Die Zahl der Betroffenen ist hoch und steigt kontinuierlich weiter. Parallel dazu steigt der Druck durch Arbeitswelt und Gesellschaft. Sie wollen perfekt sein, schön, fleißig und diszipliniert. Und manchmal kann das auch in die Krankheit führen – zum Beispiel in die Magersucht.
Entstehung von Magersucht
Magersucht bezeichnet man auch als Anorexia nervosa. Sie ist gekennzeichnet durch starkes Untergewicht, einer großen Angst vor Gewichtszunahme und stark eingeschränkter Nahrungsaufnahme. Die Krankheit beginnt meist in der Pubertät, kann aber auch noch nach dem 25. Lebensjahr auftreten. 10 – 20 % der Betroffenen sterben, oftmals an Kreislaufversagen aufgrund von Nährstoffunterversorgung.
Merkmale der Magersucht
Typischer Weise sind Anorexie-Patientinnen überdurchschnittlich intelligent und sehr leistungsbezogen. Oft sind sie gute Schülerinnen und Kolleginnen. Sie arbeiten gerne und viel – auch für andere – und haben häufig eine erhöhte Aktivität. Nach dem ICD-10, der internationalen Klassifizierung von Krankheiten, ist die Anorexia nervosa definiert durch starken Gewichtsverlust, der durch die Vermeidung von fetthaltigen Speisen selbst hervorgerufen wurde und eine umfassende hormonelle Störung. Der Body Mass Index (BMI) liegt unter 17,5. Normalgewichtige haben zum Vergleich einen BMI zwischen 18,5 und 25. Magersüchtige nehmen sich selbst als zu fett wahr. Man nennt das auch Körperschemastörung. Bei selbstinduziertem Erbrechen bzw. Abführmittel-Abusus nach unkontrollierten Fressanfällen spricht man von Bulimie. Beide Krankheiten können auch in Kombination auftreten. Zusammen mit den Essstörungen treten auch häufig andere psychische Erkrankungen auf wie Zwangs-, Angst- und Persönlichkeitsstörungen oder depressive.
Einflussfaktoren
Ein Haupteinfluss ist durch gesellschaftliche Faktoren gegeben, zu denen neben dem Schlankheitsideal auch eine veränderte Rollenerwartung zählt. Daneben gibt es noch individuelle Faktoren wie ein Mangel an Selbstwertgefühl. Ein weiterer Einflussfaktor ist die genetische Prädisposition. Die Zwillingsforschung hat eine familiäre Häufung der Erkrankung nachgewiesen. Ist ein Zwilling magersüchtig, so besteht für den anderen eine hohe Wahrscheinlichkeit. Bislang konnten noch keine Gene genau identifiziert werden, mit denen eindeutig eine entsprechende Disposition einhergeht. Die Forschung konzentriert sich derzeit besonders auf Gene, die im Zusammenhang mit einem leicht störbaren Neurotransmitter-System von Serotonin stehen. Serotonin wird auch als Glückshormon bezeichnet. Eine Störung in diesem Bereich kann das Glücksgefühl und die Euphorie bei einer möglichst hohen Selbstkontrollquote erklären. Dieses Gefühl hat starkes Suchtpotential. Immer stärker wachsen so Selbstkontrolle und Körpergewicht zusammen.
Unvorhergesehenes, das sich ihrer Kontrolle entzieht, verstärkt die Symptome der Magersucht. Das Modell Magersucht Am Anfang der Magersucht steht in der kognitiven Verhaltenstherapie ein geringes Selbstwertgefühl. Aus dem starken Bedürfnis nach Selbstkontrolle über den Weg der Nahrungseinschränkung entsteht ein Teufelskreis aus Gewichtsverlust, drohendem Kontrollverlust und eingeengtem Interesse. Die Folge ist das Ausblenden anderer Problembereiche. Am Ende dreht sich das Interesse nur noch um das Gewicht. Anorexie-Patientinnen beklagen sich selten. Körperliche Störungen werden in der Regel ignoriert. Daher haben sie auch über lange Zeit keine Krankheitseinsicht und begeben sich selten freiwillig in Therapie. Hier sind unter Umständen gute Freunde gefordert. Helfen kann eine Psychotherapie, doch eine Garantie für Heilung gibt es nicht. Nur etwa 40 Prozent können geheilt werden. Bei 30 Prozent gibt es eine Besserung. Bei weiteren 30 Prozent verläuft die Krankheit chronisch. Die Letalitätsrate von bis zu 20 Prozent wurde bereits erwähnt.
Schönheitswahn: Wenn Barbie zum Vorbild wird
Bei einer Essstörung handelt es sich um eine schwerwiegende psychosomatische Erkrankung. In den meisten Fällen sind Frauen davon betroffen, jedoch steigt der Anteil der Männer mit Essstörungen in den letzten Jahren an.
Das folgende Fallbeispiel zeigt, wie schnell es von einer Essstörung zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung kommen kann.
Eine junge Frau mit leichtem Übergewicht beschließt eine Diät zu machen, um ein paar Pfunde zu verlieren. Dies funktioniert auch und sie kommt schnell in einen Gewichtsbereich, der als Normalgewicht gilt. Das Tückische an einer Essstörung ist aber, dass sich schnell eine Sucht daraus entwickeln kann. Nach der Diät macht die Frau einfach weiter und reduziert ihre tägliche Nahrungsmenge immer weiter. Mit der Zeit verändert sich ihre Eigenwahrnehmung und sie fühlt sich trotz ihrer Gewichtsabnahme weiterhin dick.
Neben der Reduzierung der Nahrungsmenge treibt sie Sport um die wenigen Kalorien, die sich noch zu sich nimmt, schnell zu verbrennen. Innerhalb kurzer Zeit wurde aus dem Wunsch, ein paar Kilo Körperfett zu verlieren ein gefährlicher Kreislauf. In diesem Fall war es eine Mischung aus falschen Vorbildern aus der Show- und Modewelt und dem Wunsch endlich den Traumkörper zu besitzen, welche die Frau in die Magersucht getrieben haben. Zum Glück konnte ihr Umfeld rechtzeitig eingreifen und sie in die Obhut von Ärzten und Therapeuten geben.
Woher kommen die Essstörungen?
In der Regel sind eher Frauen und junge Mädchen von einer Essstörung betroffen. Natürlich ist nicht jede Diät der Einstieg in eine Magersucht, sie ist jedoch immer der erste Schritt dorthin. Häufig werden Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie von anderen seelischen Beschwerden begleitet. Die Betroffenen fühlen sich nicht nur dick, sie haben meist auch das Gefühl, nicht anerkannt zu werden. Um ihrem Idealbild zu entsprechen, hungern sie sich dann buchstäblich zu Tode. Wird nicht rechtzeitig mit der Therapie begonnen, kommt es zu dauerhaften körperlichen oder seelischen Schäden. Nicht selten führen diese Beeinträchtigungen sogar zum Suizid.
Warum sind mehr Frauen davon betroffen?
Um den Ursachen für die weiblichen Essstörungen auf den Grund zu gehen, muss man die weiblichen Entwicklungsbedingungen näher betrachten. Die veränderten Rollenanforderungen, die heute an junge Frauen gestellt werden, führen häufig zu einem veränderten Selbstbild. Die geltenden Schönheits- und Schlankheitsideale sind meist für normale junge Mädchen kaum zu erfüllen. Dies führt zu einer Störung im Selbstbewusstsein und dem Selbstwertgefühl der Betroffenen. Sie schämen sich, über jedes Stück Schokolade und jedes Gramm, das sie scheinbar zu viel auf den Hüften haben. Die Medien tun ein Übriges, um dieses Klischee zu untermauern.
Therapien für Betroffene!
Betroffene und ihre Familien suchen leider oft erst spät den Rat von Experten. Diese müssen dann, den ganz individuellen Ursachen auf den Grund gehen, die zur Essstörung geführt haben. Diese sind sehr vielfältig, es können traumatische Erlebnisse sein, Mobbing innerhalb einer Altersgruppe, oder schlicht der Druck dieser Gruppen. Die Therapie findet in der Regel ambulant statt. Der Therapeut versucht die individuellen Ursachen für die Essstörung aufzudecken und sie zu beseitigen. Ist die Essstörung aber schon sehr massiv, bleibt oft nur die stationäre Behandlung in speziellen Kliniken. Hier wird versucht, zunächst das Körpergewicht zu steigern und gleichzeitig mit therapeutischen Mitteln die Ursachen für die Essstörung zu finden.
Schönheitswahn: Wenn Barbie zum Vorbild wird
Der mobile Abnehmwahn – viele Jugendliche sind nomophob, das heißt, sie haben Angst, ohne Handy und somit unerreichbar zu sein. Das Kunstwort setzt sich zusammen aus „no mobile phone“ und Phobie. Ein Programm, mit dem kostengünstig gechattet wird, ist neben Facebook die Smartphone-App WhatsApp.
Über 70% der jugendlichen Smartphone-Besitzer sollen es installiert haben. Hier können sich Freunde und Bekannte zu zweit oder mehreren austauschen oder sich gleich zu Chatgruppen zusammenschließen, um rasch Informationen auszutauschen. Einsatzgebiete gibt es wie Sand am Meer: Das kann sinnvoll sein für Schüler, die sich über die Hausaufgaben oder den Lernstoff austauschen.
Oft informieren auch Lehrer ihre Schüler über Zensuren oder erinnern sie daran, am nächsten Tag den Farbkasten nicht zu vergessen. Sportgruppen oder Arbeitskollegen können Termine vereinbaren. Aber auch Gruppen von Menschen mit gleichen Interessenschwerpunkten tauschen sich über WhatsApp aus.
Gemeinsame Abnehm-Unterstützung
Das klingt erst mal toll. Nur, häufig sind es vor allem junge Damen, die das beileibe nicht nötig hätten. Der neue Trend geht zu Pro-Ana- und Pro-Mia-Gruppen. In letzteren Gruppen tauschen sich Menschen mit Ess-Brech-Sucht aus. Das „pro“ steht für „für“ und „mia“ für „bulimia nervosa“. In den Pro-Ana-Gruppen treffen sich Leute, die an Anorexia nervosa, also Magersucht haben.
Der große Vorteil gegenüber Foren und ähnlichem ist die Abgeschlossenheit der Gruppe. Fremde können die Inhalte nicht einfach im Internet mitlesen. Das ist aber auch der Nachteil für die Eltern und die Therapeuten. Die Anhängerinnen der Pro-Ana-Gruppen sind meist magersüchtig und sich ihrer Erkrankung durchaus bewusst. Manchmal kultivieren sie ihre Essstörung auch geradezu.
Extreme Schlankheit ist ihr Schönheitsideal und sie arbeiten hart daran immer weiter abzunehmen. Dabei wissen sie sehr genau über die Lebensgefahr, in die sie sich begeben, Bescheid.
Was ist Magersucht?
Als magersüchtig wird diagnostiziert, wer unter einem starken, selbst hereingeführten Gewichtsverlust leidet und zugleich panische Angst vor Gewichtszunahme hat. Das sowieso schon krankhaft geringe Gewicht der Betroffenen soll noch weiter reduziert werden durch streng reglementiertes Essen, exzessiven Sport, provoziertes Erbrechen und die Einnahme von Abführmitteln.
Vorbilder gibt es in den Medien genug. Man denke nur an die Mager-Models, die oft als Vorbilder für die meist jungen Mädchen dienen oder die Casting-Shows, in denen ein Möchte-Gern-Sternchen dünner ist als das andere. Aber auch die Modeindustrie mit Größen wie Null oder Doppel-Null tun das Ihrige dazu.
Die Magersüchtigen leiden unter einer Störung der Körperwahrnehmung, die sie sich selbst als stets zu dick erleben lässt. Der Kampf gegen die vermeintlich überschüssigen Pfunde kann langfristig zu schwersten organischen Schäden und sogar zum Tod führen. Auch das lässt sich bei den Models immer wieder in den Medien verfolgen.
Etwa 20% der Anorexie-Erkrankten hungern sich zu Tode. Das ist von den Betroffenen oft auch gewünscht wie eine dritte Gruppe zeigt: „Atte“ – „Ana till the end“ – magersüchtig bis zum Ende. Die Möglichkeit sich immer und überall mit ebenfalls Betroffenen auszutauschen und die gegenseitige Kontrolle binden Magersüchtige stark an diese Gruppen, die aber für diese spezielle Klientel den Abwärtstrend deutlich beschleunigen können, da sie die Krankheit zu einem Lifestyle stilisieren.
Schönheitswahn: Wenn Barbie zum Vorbild wird
Das Krankheitsbild Anorexie wird meist mit Frauen in Verbindung gebracht. Tatsächlich sind mehr Frauen magersüchtig als Männer. Trotzdem sind Männer ebenso von Essstörungen betroffen. Therapieeinrichtungen stehen vor dem Problem des Ungleichgewichts der zu behandelnden Patienten, da der Therapieerfolg oftmals auch davon abhängt wie wohl sich die Betroffenen fühlen. Dies kann in geschlechterübergreifenden Gruppen nicht immer gegeben sein.
Männliche und weibliche Betroffene
Anorexie nervosa zeigt sich in unterschiedlichen Bildern. Allen gemeinsam ist die Verzweiflung und der stetige, zwanghaft herbei geführte Gewichtsverlust, der zum Mittelpunkt des Lebens für den Betroffenen wird. Es scheint nur noch ein Ziel zu geben, nämlich das eigene Gewicht immer mehr zu reduzieren. Damit einhergehen oftmals Depressionen und andere psychische Probleme. Dass Männer mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie magersüchtige Frauen ist längst kein Sonderfall mehr.
Schätzungsweise sind etwa 10 bis 15 Prozent der Betroffenen männlich. Ein prägnanter Unterschied liegt vor allem im Alter der Erkrankung. Männer werden meist zwischen dem 18. und 26. Lebensjahr magersüchtig, während bei Frauen diese Krankheit in weit früheren Jahren um sich greift und sie Alle brauchen Hilfe, denn kaum jemand findet eigenständig einen Ausweg aus diesem schrecklichen Krankheitsbild.
Geschlechtsübergreifende Therapieformen
Doch wie sind diese Altersunterschiede begründet? Psychologen vermuten, dass dies mit dem Wachstumsschub zusammen hängt, der bei Mädchen wesentlich früher erfolgt. Erste Rückmeldungen zu ihrer Weiblichkeit und Sexualität kommen auf und führen zu dem Wunsch „perfekt“ und attraktiv zu sein. Bei Männern erfolgt der Wachstumsschub erst später und viele Jungen seien dann eher auf den Aufbau von Muskeln fixiert als auf eine schlanke Silhouette.
Eben weil Männer weniger häufig betroffen sind als Frauen, kommt es meist zu einem Ungleichgewicht in der Therapiesituation, sodass Männer weniger unter „ihresgleichen“ an ihrer Krankheit und sich selbst arbeiten können. Sie finden sich meist mit vielen betroffenen Frauen zusammen vor, was zu einem Gefühl des unwohl seins führen kann. Themen wie Sexualität und Erektionsprobleme werden von den männlichen Betroffenen dann gemieden und auch bei Frauen kann dieser Umstand zu einem Gefühl des gehemmt seins führen.
Psychologen raten daher in Spezialkliniken auch getrennte Angebote für Betroffene anzubieten, damit Alle eine Möglichkeit des offenen Gesprächs und der Selbstentfaltung wahrnehmen können. Natürlich sind auch einige Themen geschlechterübergreifend. Die Krankheit Magersucht ist allerdings in sich schon sehr individuell, weshalb es jedem Betroffenen möglich sein sollte seine eigenen Themen frei ansprechen zu können. Größere Kliniken behandeln meist mehrere männliche Betroffene und ermöglichen daher auch eine geschlechtsspezifische Therapie.
Schönheitswahn: Wenn Barbie zum Vorbild wird
An Bilder junger Menschen, die sich buchstäblich zu Tode hungern, kann sich wohl kaum jemand gewöhnen. Dennoch verweigern viele, meist junge Mädchen das Essen um einen, vermeintlich erstrebenswertem Idealbild nachzueifern. In schweren Fällen wiegen die an Magersucht (Anorexia nervosa) Erkrankten weniger als 30 kg.
Das Schlimme daran ist, dass die Betroffenen sich trotz allem immer noch als zu dick empfinden. Der Hauptteil der Magersüchtigen sind junge Mädchen und Frauen im Alter von 12 bis 30 Jahren. Aber auch der Anteil an männlichen Patienten steigt, derzeit beträgt er fünf bis zehn Prozent der Erkrankten.
Schlankheitsideale als Auslöser der Magersucht
Waren noch vor wenigen Jahrzehnten üppigere Formen gefragt, so kann eine Frau heutzutage offenbar gar nicht dünn genug sein. Fatale Vorbilder aus dem Showbiz oder der Modewelt gaukeln den Frauen und Mädchen ein ungesundes Ideal vor. Vielfach wird die Anorexie unterschätzt, dabei stirbt immerhin jeder zehnte Betroffene daran. Bei der Magersucht handelt es sich, wie der Name schon sagt um eine Sucht. Erkrankte hungern sich bis auf die Knochen und oft auch bis zum Tod.
Ursachen und Risikofaktoren der Magersucht
Einige Erkrankte kommen meist aus der Mittel- oder Oberschicht der Gesellschaft. Die meisten von ihnen gelten als erfolgsorientiert, und verfügen über eine hohe Intelligenz. In vielen Fällen sind es ungelöste Konflikte im Übergang zum Erwachsenwerden, die eine Magersucht auslösen. Eine ganze Reihe von Frauen und Mädchen haben aber auch Schwierigkeiten, ihre Geschlechterrolle und ihre Sexualität zu akzeptieren.
Auch familiäre Probleme können der Auslöser für den Einstieg in die Magersucht sein. Ganz typisch für die Anorexie ist die mangelnde oder falsche Körperwahrnehmung. Zwar liegt der Zeitpunkt für die Erkrankung meist am Beginn der Pubertät, die Betroffenen leiden aber oft viele Jahre unter ihrer Essstörung.
Essen im Mittelpunkt des Lebens
Bei den meisten Patienten steht das Essen bzw. das Nicht-Essen im Mittelpunkt ihrer Gedanken. Hunger und Lust auf Essen werden von ihnen verleugnet. Wer an Magersucht erkrankt ist, nimmt meist nur das absolut Notwendigste an Nahrung zu sich. Das Studium von Diätplänen oder Kalorientabellen steht oft im Fokus der Aktivitäten. Für jede Kalorie, die dem Körper zugeführt wird, plant der Magersüchtige einen entsprechenden sportlichen Ausgleich. Viele stürzen sich geradezu auf extreme Sportarten, wie langes Joggen oder Bergsteigen. Mit der Zeit gerät der Körper durch das Dauerfasten in euphorische Zustände. Dadurch wird der Krankheits- bzw. Suchtmechanismus immer wieder aufrechterhalten.
Ein nicht geringer Teil der Betroffenen führt nach jedem Essen absichtliches Erbrechen herbei, um ja nicht zuzunehmen. Das gilt auch für den gefährlichen Missbrauch von Abführmitteln oder harntreibenden Medikamenten. Um nicht aufzufallen, lügen sie ihr Umfeld gezielt über die Menge der gegessenen Nahrungsmittel an. So gelingt es vielen, ihre Essstörung lange Zeit geheim zu halten.
Welche Therapie ist sinnvoll?
Mit guten Ratschlägen allein ist keinem Magersüchtigen geholfen. Da die Erkrankten in ihren Augen kein Problem haben, nutzt gutes Zureden nichts. Die meisten nehmen erst unter mehr oder weniger sanftem Druck Kontakt zu Ärzten oder Therapeuten auf. In der folgenden psychologischen Behandlung besteht der erste Schritt darin, den Kranken davon zu überzeugen, dass er oder sie überhaupt ein Problem hat. Neben einer Verhaltenstherapie wird von Experten meist eine Einzel- oder Gruppentherapie vorgeschlagen. Dabei wird oft die ganze Familie in die Behandlung mit einbezogen.
Schönheitswahn: Wenn Barbie zum Vorbild wird
Bei der Magersucht (Anorexia) handelt es sich um eine krankhafte Essstörung. In den meisten Fällen beginnt der gefährliche Einstieg in die Magersucht bereits in der Pubertät. Zwar sind die Betroffenen in der Regel Mädchen und junge Frauen, es gibt aber auch immer mehr junge Männer, bei denen Magersucht diagnostiziert wird. Als Auslöser gelten häufig die Vorbilder in der Musik- und Modebranche, sowie der steigende Erfolgsdruck.
Denn es wird suggeriert, dass nur der erfolgreich ist, welcher sehr dünn ist. Zwar sprechen sich immer mehr Modelabels gegen den Trend zu immer dünneren Models aus, aber untergewichtige Frauen prägen immer noch die Laufstege und die Titelseiten der Modezeitschriften.
Wie zeigt sich die Magersucht?
Die Magersucht bleibt nicht unbemerkt, denn sie äußert sich in starkem Gewichtsverlust der Betroffenen. Was zunächst wie eine normale Diät erscheinen kann, entwickelt sich schnell zu einer Anorexia. Schuld daran sind nicht nur schlechte Vorbilder, sondern eine schleichende Veränderung der Selbstwahrnehmung. Auch Frauen und Mädchen, die schon sehr dünn sind, halten sich für zu dick. Wird bei einer Bulimie noch unkontrolliert gegessen und hinterher wieder erbrochen, so zeichnet sich die Magersucht durch eine Verweigerung der Nahrungsaufnahme aus.
Dabei kommt es zu einer dauernden Mangelernährung. Das Immunsystem kann sich ohne eine ausreichende Konzentration an Vitaminen und Mineralstoffen nicht entwickeln. Die Folge ist eine fortdauernde Anfälligkeit für Krankheiten wie Erkältungen oder andere Infekte. Aber das ist noch nicht alles, durch die Magersucht kommt es zu einer verzögerten Entwicklung des Körpers. Beginnt die Anorexie schon vor der Pubertät, so verzögert dies die Geschlechtsreife und die Regelblutung. Auch die allgemeine körperliche Entwicklung wird durch die Magersucht gestört, das gehören das Längenwachstum, die Knochendichte aber auch die Reifung des Gehirns.
Der Unterschied zwischen Magersucht und Bulimie
Bei einer Bulimie essen die Betroffenen große Mengen an „verbotenen“ Lebensmitteln, um sie anschließend wieder zu erbrechen. Im Rahmen einer Magersucht wird der Nahrungsaufnahme weitestgehend verweigert. Magersüchtige essen nur kleinste Portionen und treiben anschließend oft Exessiv Sport, um die Kalorien sofort wieder zu verbrennen. In beiden Fällen ist fachärztliche Hilfe unbedingt ratsam. Denn beide Krankheiten können den Körper dauerhaft schädigen. Im Falle der Magersucht sogar bis zum Tod.
Ursachen einer Magersucht
Die Magersucht kann mehrere Ursachen haben. Oft spielen hierbei psychische, gesellschaftliche oder familiäre Einflüsse eine Rolle. Forscher sind sich heute darüber einig, dass die Empfänglichkeit für Essstörungen auch erblich bedingt sein kann. Wer superschlanken Vorbildern nacheifert oder die Erwartungen von Eltern oder Freundinnen erfüllen möchte, ist viel eher in Gefahr magersüchtig zu werden. Bedenkt man, dass sich oft schon Grundschüler als zu dick empfinden und Diät halten, ist es nicht verwunderlich, dass die Tendenz zu Essstörungen steigt.
Mögliche Therapien gegen die Magersucht
Bei der Therapie gegen Magersucht kommt es in erster Linie darauf an, den Betroffenen ein normales Körpergefühl zu vermitteln. Daher sollten Magersüchtige in einer Fachklinik behandelt werden. Es nützt nichts, sie zuhause zum Essen zu zwingen. Die Behandlung einer Anorexie gehört auf jeden Fall in die Hände von kompetenten Fachleuten. Das gilt besonders für solche Fälle, in denen das Körpergewicht schon weit unter dem Normalgewicht liegt. Ziel der Behandlung ist es, vorhandene psychische Probleme zu bewältigen und wieder ein normales Essverhalten zu lernen.
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Welche Maßnahmen können ergriffen werden?
Eine Essstörung beeinträchtigt das Leben in vielen Bereichen. Magersucht und Bulimie haben in der Regel immer gesundheitliche Folgen für Betroffene. Für Frauen, die an einer Essstörung leiden, aber dennoch den Wunsch haben, ein Kind zu bekommen, gibt es einiges zu bedenken. Es ist wichtig zu überlegen, ob die Magersucht in den Griff zu bekommen ist.
Offene Gespräche, sowohl mit dem Partner, als auch mit dem Arzt oder der Ärztin sind unerlässlich. Daher ist es sinnvoll, zunächst die Essstörung zu behandeln und dann über ein Kind nachzudenken. Die Magersucht hat in der Regel sowohl Auswirkungen auf den Hormonhaushalt einer Frau als auch auf ihren Stoffwechsel. Viele Patientinnen mit Magersucht haben keinen Eisprung mehr und können folglich überhaupt nicht schwanger werden. Geht die Betroffene wieder zu einer ausgewogenen, gesunden Ernährung über, kann die Unfruchtbarkeit verschwinden und demnach nur eine temporäre Nebenwirkung der Unterernährung darstellen.
Magersucht und Schwangerschaft
Magersüchtige Frauen haben ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt. Außerdem drohen dem Kind Geburtsfehler. Eine Frau mit Essstörung leidet in der Regel unter extremem Vitamin B-Mangel, wodurch Fehlbildungen des Fötus begünstigt werden. Ist eine Frau stark untergewichtig, ist es wahrscheinlich, dass auch das Kind untergewichtig auf die Welt kommt. Das Risiko des plötzlichen Kindstodes steigt dadurch ebenfalls an. Die Schwangerschaft ist für die Mutter allerdings ebenso risikoreich. Das Untergewicht kann zu einer Schwangerschaftsdiabetes führen. Ist der Eisenanteil sehr gering, wird die Frau anämisch.
In Medizinerkreisen wird außerdem über einen Zusammenhang zwischen Präeklampsie und Zinkmangel diskutiert. Mangelt es zudem an Elektrolyten, können Nierenfunktionsstörungen auftreten, im schlimmsten Fall kann dies sogar zu einem Ausfall dieser Organe führen. Überdies führt der Mangel zu Kreislaufproblemen, die lebensgefährlich sein können. Magersüchtige Frauen leiden außerdem stärker an Wochenbettdepressionen.
Sollte der Kinderwunsch trotz der Magersucht sehr stark ausgeprägt sein, ist es ratsam, dass sich die Betroffene intensiv mit der Thematik und den damit verbundenen Problemen beschäftigt. Sie sollte sich im Klaren darüber sein, dass es sich bei der Magersucht um eine Erkrankung handelt, die ärztlich behandelt werden muss. Das unmittelbare Umfeld der Betroffenen sollte sich überdies intensiv mit der Essstörung auseinandersetzen. Desweiteren sollte sich die Frau überlegen, ob sie bei einer Schwangerschaft dazu bereit wäre ihr Essverhalten zu ändern.
Denn eine Schwangerschaft ist unweigerlich mit einer Gewichtszunahme verbunden. Fragen die man sich stellen sollte sind, ob die Magersucht-Patientin damit zurecht käme oder ob anzunehmen ist, dass diese Gewichtsveränderung das Krankheitsbild eher verstärken würde. Eine Frau, die schwanger werden möchte, sollte sich kräftig und gesund fühlen und das Kind in einem stabilen Umfeld großziehen.
Es muss allen Beteiligten bewusst sein, dass die Essstörung eventuell nicht in den Griff zu bekommen ist. Vielleicht wird das krankhafte Essverhalten sogar an das Kinder weitergegeben. Die intensiveren Wochenbett-Depressionen sollten allgemein verkraftet werden können. Am wichtigsten ist es jedoch den Beweggrund für den Wunsch nach einem Kind zu ergründen.
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Essstörungen werden zu den Zivilisationskrankheiten gezählt. Eine Essstörung wird definiert als Verhaltensstörung mit meist ernsthaften und langfristigen Gesundheitsschäden. Der Betroffene beschäftigt sich ständig gedanklich und emotional mit dem Thema „Essen“. Essstörungen betreffen die Nahrungsaufnahme oder deren Verweigerung und hängen oft mit psychosozialen Störungen oder mit der Einstellung zum eigenen Körper zusammen.
Medizinisch gesehen eine Störung der Energiebilanz
zu hohe Energiezufuhr bei zu geringem Energieverbrauch führt zu Übergewicht, zu geringe Energiezufuhr bei zu hohem Energieverbrauch führt zu Mangelernährung, falsche Ernährung führt zu Vitaminmangel, Mineralmangel und Störung des Elektrolythaushalts im Körper. Physiologische Regelmechanismen können den Energieumsatz des Körpers über einen gewissen Zeitraum und in begrenzten Ausmaßen an das Energieangebot anpassen. Im Falle des Energiemangels werden Stoffwechselregulationen eingesetzt, um z.B. vorhandene Energievorräte wirkungsvoller auszunutzen und Energie einzusparen.
Die einzelnen Störungen sind nicht klar gegeneinander abgrenzbar. Oft wechseln die Betroffenen von einer Form zur anderen, die Merkmale gehen ineinander über und vermischen sich. Bei allen chronisch gewordenen Essstörungen sind lebensgefährliche körperliche Schäden möglich (z.B. Unterernährung, Mangelernährung, Fettleibigkeit). Frauen sind verstärkt betroffen. Bei ihnen treten auch Störungen im Menstruationszyklus auf, bis zum totalen Aussetzen der Menstruation (Amenorrhoe). Die Übergänge zwischen „normal“ und „krankhaft“ sind von vielen Faktoren abhängig. Ein Mensch, der aus religiösen (z.B. Ramadan) oder ideologischen Gründen besondere Ernährungsformen pflegt, ist nicht unbedingt essgestört. Manche Esssüchtige sind körperlich und in ihrem Verhalten völlig unauffällig – die Sucht spielt sich bei ihnen ausschließlich im Kopf ab.
Esssucht
Esssüchtige essen zwanghaft und denken dauernd an „Essen“ und an die Folgen für ihren Körper. Sie essen entweder zu viel oder kontrollieren ihr Gewicht mit komplizierten Systemen von Essen, Diäten, Fasten und Bewegung. Esssucht führt häufig zu Übergewicht oder Fettleibigkeit mit den zugehörigen gesundheitlichen und sozialen Problemen. Übergewichtige fühlen sich als Versager und Außenseiter. Fehlernährung kann zu zusätzlichen Problemen führen.
Übersicht der verschiedenen Essstörungen
Magersucht
Die Magersucht (Anorexia nervosa) ist durch einen absichtlich und selbst herbeigeführten Gewichtsverlust gekennzeichnet. Durch Hungern und Kalorienzählen wird versucht, dem Körper möglichst wenig Nahrung zuzuführen, durch körperliche Aktivitäten soll der Energieverbrauch gesteigert werden. Die betroffene Person sieht dabei den eigenen körperlichen Zustand häufig nicht, sie empfindet sich als zu dick, auch noch mit extremem Untergewicht (Körperschemastörung).
Folgen der Magersucht sind Unterernährung, Muskelschwund und Mangelernährung. Langzeitfolgen sind u.a. Osteoporose und Unfruchtbarkeit. 5-15 % der Betroffenen sterben, jedoch meist nicht durch eigentliches Verhungern, sondern durch Infektionen des geschwächten Körpers oder durch Suizid.
Ess-Brech-Sucht
Bei der Ess-Brech-Sucht (Bulimie, Bulimia nervosa) sind die Betroffenen meist normalgewichtig, haben aber große Angst vor Gewichtszunahme, dem „Dickwerden“. Deshalb ergreifen sie ungesunde Gegenmaßnahmen wie Erbrechen, exzessiven Sport, Abführmittelgebrauch, Fasten oder Einläufe. Dadurch gerät der Körper in einen Mangelzustand und es kommt zu sog. Essattacken, wobei große Mengen Nahrung auf einmal verzehrt werden.
Neben diesen Heißhunger bedingten Fressattacken gibt es auch stressbedingte. Das Überessen und Erbrechen wird häufig als entspannend erlebt. Die Ess-Brech-Sucht kann zu Störungen des Elektrolyt-Stoffwechsels, Entzündungen der Speiseröhre, Zahnschäden sowie zu Mangelerscheinungen führen. Da durch einen gestörten Elektrolythaushalt das Herz angegriffen wird, kann es sogar zu Herzversagen und folglich zum Tod kommen, insbesondere wenn die Ess-Brech-Sucht noch mit Untergewicht einher geht.
Binge Eating Disorder (BED)
Fressattacken treten im Zusammenhang mit suchtartigen Heißhungergefühlen auf. Von Binge Eating wird gesprochen, wenn während mindestens sechs Monaten an mindestens zwei Tagen pro Woche ein Anfall von Heißhunger auftritt, bei dem in kürzester Zeit ungewöhnlich große Mengen Nahrungsmittel aufgenommen werden. Der Betroffene verliert die Kontrolle über die Nahrungsaufnahme. Außerdem müssen mindestens drei der folgenden Diagnosekriterien zutreffen:
essen, ohne hungrig zu sein
besonders schnelles Essen
essen, bis ein unangenehmes Gefühl einsetzt
allein essen, um Gefühle von Schuld und Scham zu vermeiden
die Essanfälle werden als belastend empfunden
nach dem Essanfall Gefühle von Ekel, Scham oder Depressionen
Obwohl die Essattacken jeweils nur kurz dauern, kann die Binge Eating Disorder zu Adipositas führen. Von der Bulimie unterscheidet sich BED durch ausbleibende Maßnahmen, eine Gewichtszunahme durch Erbrechen, Intensivsport oder Fasten zu verhindern.
Pica-Syndrom
Ein psychiatrisches Symptom, das sich auch bei Menschen mit geistiger Behinderung oder Demenz zeigen kann. Die Störung ist eher selten und keine Essstörung im eigentlichen Sinne. Menschen essen dabei ungewöhnliche Dinge, z.B. farbige Papierschnipsel, Gartenerde, Ton, Tafelkreide oder Kot. Dies kann zu Vergiftungen, Unterernährung und Verstopfung führen.
Orthorexia nervosa
Krankhaftes Gesund-Essen. Betroffene verbringen mehrere Stunden täglich damit, zwanghaft Vitamingehalt und Nährwerte zu berechnen und Lebensmittel auszuwählen, wobei sich die Auswahl der „erlaubten“ Lebensmittel immer weiter verringert. Folgen sind Unterernährung, Mangelernährung und soziale Isolation. Die Betroffenen haben Angst vor den Lebensmitteln, die sie für ungesund halten. Orthorexia nervosa zeigt auch Merkmale einer Wahn- oder Zwangsstörung.
Anorexia athletica
Durch übermäßigen Sport und damit verbundenen Kalorienverbrauch versuchen die Erkrankten, Gewicht zu verlieren. Diese Störung ist auch als „Sportsucht“ bekannt. Seit den 1980er Jahren wird vom gehäuften Auftreten dieser Störung bei Leistungssportlern berichtet. Charakteristisch ist eine zu geringe Zufuhr an Kalorien, die zu schweren Gesundheitsproblemen führt, u.a. Abnahme der Knochendichte, Knochenbrüche und Amenorrhoe.
Therapie von Essstörungen
Erfolgreiche Behandlungen gehen von einem multimodalen Ansatz aus, d.h. es werden unterschiedliche Behandlungsstrategien gleichzeitig eingesetzt. Im Zentrum steht die Psychotherapie (kognitive oder psycho-dynamische Therapien). Bei manchen Essstörungen haben sich familientherapeutische Behandlungsprogramme als ebenso sinnvoll erwiesen. Bei Kindern und Jugendlichen ist eine Beratung und Psychoedukation der Eltern immer notwendig. Gleichzeitig kann ein Ernährungsprotokoll geführt werden.
Bei bestimmten Essstörungen ist regelmäßiges Wiegen notwendig sowie Unterstützung bei einer ausgewogenen Ernährung. Medikamentöse Therapie (Antidepressiva) kann in manchen Fällen (Anorexie oder Bulimie) hilfreich sein, ebenso die Vermittlung von Therapiepro-grammen in Selbsthilfegruppen. Wenn die ambulante Behandlung keinen Erfolg bringt, ist eine stationäre oder zumindest teilstationäre Behandlung erforderlich. Insbesondere bei Anorexie ist eine stationäre Behandlung als lebenserhaltende Maßnahme notwendig, wenn ein kritisches Untergewicht erreicht ist, auch, wenn körperliche Folgeschäden zu erwarten sind, z.B. bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr oder häufigem Erbrechen.
Diagnostik
Die Diagnostik der Essstörung erfolgt durch Befragung des Patienten und über Fragebögen. Unter-, Übergewicht und Adipositas werden mit dem Body-Mass-Index und anderen Kennzahlen gemessen.
Body-Mass-Index
Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen. Da Übergewicht ein weltweit zunehmendes Problem darstellt, wird die Körpermassenzahl v.a. dazu verwendet, auf eine diesbezügliche Gefährdung hinzuweisen.
Der BMI wird folgendermaßen berechnet
BMI = m ÷ l² m steht für das Körpergewicht in Kilogramm, l gibt die Körpergröße in Metern an.
Beispiele
Frau, 56 kg, 1,70 m. Wir rechnen: 56 ÷ (1,7 x 1,7) = BMI 19,38Mann, 78 kg, 1,76 m. Also: 78 ÷ (1,76 x 1,76 ) = BMI 25,18
Interpretation des Body-Mass-Index
BMI-Werte normalgewichtiger Personen liegen laut WHO-Adipositas-Klassifikation zwischen 18,50 und 24,99 – ab einer Körpermassenzahl von 30 gelten die übergewichtigen Personen als behandlungsbedürftig.
Häufigkeit und Folgen von Essstörungen
Hier einige Zahlen für Deutschland:
Magersucht: Etwa 140.000 Menschen sind betroffen. 90 % davon sind Frauen zwischen 15 und 35 Jahren, 10 % Männer.
Ess-Brech-Sucht: Etwa 700.000 Menschen sind betroffen.
Binge Eating Disorder: Etwa 3,2 Millionen der Bevölkerung sind betroffen, sie ist die häufigste Essstörung.
Eine aktuelle Studie des Robert Koch-Instituts mit über 17.000 Teilnehmern zwischen 11 und 17 Jahren zeigte bei fast 30 % der Mädchen Essstörungen wie Magersucht, Ess-Brech-Sucht oder Fettsucht. Bei Jungen waren 15 % betroffen. Außerdem waren Kinder aus sozial benachteiligten Familien fast doppelt so häufig betroffen wie Kinder aus den oberen sozialen Schichten. In einer österreichischen Studie über Essstörungen bei Models fand sich eine Prävalenzrate essgestörten Verhaltens von 19 % der befragten Personen, über 40 % waren zum Untersuchungszeitpunkt auf Diät.
Adipositas stellt ein weltweit zunehmendes Problem dar. So sprechen die Weltgesundheitsorganisation WHO und die CDC inzwischen von einer globalen Epidemie bzw. Pandemie, die ebenso ernst genommen werden sollte wie jede zum Tod führende Infektionskrankheit. Weltweit leben laut WHO rund 1,3 Milliarden Menschen mit starkem Übergewicht. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wird die Zahl der übergewichtigen Menschen innerhalb der nächsten zehn Jahre auf 1,9 Milliarden ansteigen.
DIE GROSSEN III
I. DIE MAGERSUCHT
Definition Magersucht (Anorexia nervosa) ist eine Essstörung, bei der die Betroffenen ein nicht dem Alter und der Statur entsprechendes minimales Körpergewicht anstreben. Die Wahrnehmung von Figur, Gewicht und Aussehen ist gestört, es besteht Angst vor Gewichtszunahme. Die Gefahren, die sich aus dieser Situation ergeben, werden verleugnet. Hinzu kommen häufig soziale Isolation und Depressionen. Auftreten und Häufigkeit Magersucht ist eine psychosomatisch bedingte Essstörung. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.
Der Beginn der Anorexie liegt i.d.R. zwischen dem 14. und 25. Lebensjahr. Ursachen Vor allem das in den westlichen Industrienationen geltende Schönheitsideal hat einen großen Einfluss auf die Krankheitsentstehung. Dabei wird Schlankheit immer wieder mit Attraktivität, beruflichem und privatem Erfolg assoziiert. Durch die Medien wird dieses Bild weiter gefördert. Dies führt dazu, dass vor allem Mädchen mangelndes Selbstwertgefühl durch übertriebenen Schlankheitswahn kompensieren wollen. Diagnose Für die Diagnose „Anorexia nervosa“ reicht Untergewicht allein nicht aus. Zunächst müssen alle organischen Ursachen ausgeschlossen werden (u.a. Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus Typ 1, Malabsorptionssyndrom etc.).
Diagnostische Kriterien der Anorexia nervosa (DSM-IV)
Untergewicht:
Gewicht wird absichtlich unterhalb des normalen Bereichs gehalten
Furcht vor Gewichtszunahme(trotz bestehendem Untergewicht)
Verzerrte Körperwahrnehmung: Patienten fühlen sich oder einen bestimmten Teil ihres Körpers zu dick (trotz bestehendem Untergewicht)
Amenorrhö (bei Frauen):Ausbleiben von mindestens drei aufeinanderfolgenden Menstruationszyklen
Subtyp
Restrikitver Typ: Keine regelmäßigen Essanfälle und kein abführendes Verhalten
Bulimischer Typ: Regelmäßige Essanfälle und regelmäßig abführendes Verhalten
Auswirkungen auf den Körper
Kaliummangel: Krankhaftes Untergewicht hat vielfältige und gravierende Auswirkungen auf den menschlichen Körper bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen. Dazu zählt v.a. der durch Mangelernährung ausgelöste Kaliummangel, der lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen zur Folge haben kann.
Blutarmut / Ödeme: Aufgrund einer Schädigung des Knochenmarks kann eine Anämie entstehen. Durch die niedrige Eiweißzufuhr mit der Nahrung kommt es zum Absinken des Albumins (Transportprotein). Bei einer verringerten Albuminkonzentration kann die im Blut enthaltene Flüssigkeit nicht mehr ausreichend gebunden werden und lagert sich im Gewebe ab, es kommt zur Ödembildung.
Verringerte Östrogenproduktion: Nachlassende Östrogenproduktion kann das Ausbleiben der Menstruation zur Folge haben. Östrogene unterstützen die Einlagerung von Calcium in die Knochenmatrix. Da dieser Vorgang im Kindes- und Jugendalter besonders wichtig und bis zum 30. Lebensjahr abgeschlossen ist, hat eine Amenorrhö v.a. in diesem Lebensabschnitt eine geringere Knochendichte zur Folge, wodurch sich die Gefahr einer Osteoporose erhöht.
Erhöhter Cortisolspiegel: Um den Blutzucker trotz der mangelnden Zufuhr von Kohlenhydraten konstant zu halten, muss Glucose aus anderen Substanzen (z.B. Ketonkörper, bestimmte Aminosäuren) gebildet werden. Dies macht eine erhöhte Sekretion von Cortisol sowie anderen Hormonen notwendig. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann zu Haarausfall, Hautveränderungen und psychischen Erkrankungen führen und begünstigt Osteoporose.
Unfruchtbarkeit: Durch eingeschränkte Östrogenbildung kommt es zur Störung der weiblichen Keimdrüsen. Die daraus resultierende Unfruchtbarkeit bleibt auch bei erfolgreicher Behandlung meist noch Monate bis Jahre bestehen, bis die Fruchtbarkeit wieder einsetzt.
Unterzuckerungen: Nach längerer unzureichender Kohlenhydratzufuhr sind die körpereigenen Reserven aufgebraucht. Da die endogene Bildung von Glucose (Gluconeogenese) nur sehr langsam abläuft, kann es in Kombination mit starker körperlicher Belastung zu Unterzuckerungen (Hypoglykämien) kommen, die – je nach Schweregrad – zur Bewusstlosigkeit und zu Hirnschäden bis hin zum Tod führen können.
Therapie: Psychotherapie
Die Grundlage für erfolgreiche Therapie der Magersucht stellt zunächst die Einsicht des Patienten dar. Ohne diese sind die Prognosen äußert ungünstig und Therapieerfolge eher unwahrscheinlich. Ist eine Bereitschaft zur Therapie vorhanden, ist das oberste Ziel die Normalisierung des Körpergewichts, wobei eine verhaltenstherapeutische Unterstützung notwendig ist. Ein weiterer Bestandteil der psychologischen Betreuung stellt die Therapie der verzerrten Körperwahrnehmung dar. Die Stärkung des Selbstwertgefühls ist ebenfalls von Bedeutung. Der Kontakt mit anderen Betroffenen und ehemaligen Anorektikern im Rahmen von Gruppentherapien wirkt sich häufig sehr positiv aus. Die Zusammenarbeit mit einem Psychologen / Heilpraktiker für Psychotherapie ist bei der Therapie unerlässlich. Optimal ist eine stationäre Behandlung in einer entsprechenden Einrichtung.
Ernährung
Neben der psychologischen Betreuung spielt die richtige Ernährung zur Normalisierung des Körpergewichts eine wichtige Rolle. In schweren Fällen kann zunächst eine künstliche Ernährung erforderlich sein. Wichtig ist anschließend eine langsame Steigerung der Nahrungsaufnahme, um Unverträglichkeiten zu vermeiden. Dabei sollten am Anfang nur Nahrungsmittel in leicht verwertbarer Form verabreicht werden. Aufgrund der Schleimhautschädigungen und des Lactasemangels werden Milch und Milchprodukte anfangs häufig nicht vertragen.
Im Anschluss daran erfolgt eine schrittweise Annäherung an eine energiereiche Basiskost. Der Energiebedarf wird dabei so veranschlagt, dass für jeweils 10 kg Untergewicht ein Zuschlag von 20 % des normalen Tagesbedarfs empfohlen wird (2.500-3.000 kcal / Tag). Die Nahrung sollte auf mehrere Mahlzeiten (ca. sechs) am Tag verteilt werden und reich an Kohlenhydraten und Fetten sein. Der Proteinbedarf entspricht dem einer „normalen“ Ernährung, liegt also bei etwa 15 % der Gesamtenergieaufnahme. Die Kost sollte vitamin- und mineralstoffreich, ausgewogen und abwechslungsreich sein. Zu meiden sind Lebensmittel, die energiearm, voluminös oder blähend sind. Weniger geeignete Lebensmittel beim Kostaufbau:
Hülsenfrüchte, Blattkohlsorten, Pilze
Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren mit hohem Anteil an sichtbarem Fett
Bei steigender Energiezufuhr kann auch mit leichter körperlicher Aktivität begonnen werden. Dies fördert das Herz-Kreislauf-System und das Muskelwachstum. Grundsätzlich sollten die Speisen schmackhaft und appetitlich zubereitet und individuelle Bedürfnisse dabei berücksichtigt werden. Geringe Mengen Alkohol zur Steigerung des Appetits sind erlaubt. Bei bestehendem Untergewicht ohne vorliegende Essstörung kann direkt (d.h. ohne Aufbaukost) mit energiereicher Kost begonnen werden.
Eine Gewichtszunahme erreicht man generell durch eine positive Energiebilanz, d.h. wenn man dem Körper mehr Energie zuführt als er verbraucht. Allerdings gibt es auch Fälle, bei denen eine energiereiche Ernährung zu keiner Gewichtszunahme führt (z.B. bei Schilddrüsenüberfunktion). Um solche Fälle auszuschließen, sollten Sie sich an einen Arzt oder Heilpraktiker wenden.
Sonstige medizinische Maßnahmen
Aufgrund der gravierenden Folgen der unzureichenden Östrogenproduktion wird der gezielte Einsatz von Östrogenen, Gestagenen und Calcium im Rahmen der Osteoporoseprophylaxe diskutiert. Eine weitere medikamentöse Therapie ist nicht erforderlich. Trotz der niedrigen Konzentration des Schilddrüsenhormons T3 (Trijodthyronin) ist eine Therapie mit Schilddrüsenhormonen nicht angezeigt. Eine Ausnahme stellt die Behandlung mit Antidepressiva dar, sofern eine begleitende depressive Erkrankung vorliegt.
II. DIE ESS-BRECH-SUCHT
Definition
Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) ist eine Essstörung, die durch den Wechsel von Fressanfällen und Versuchen der Gewichtsreduktion gekennzeichnet ist. Charakteristisch ist der Kontrollverlust während der Hungerattacken, bei denen bis zu 20.000 kcal verschlungen werden. Die häufigsten Maßnahmen, die unternommen werden, um die exzessive Nahrungs- und Energiezufuhr auszugleichen, sind Erbrechen und Missbrauch von Abführmitteln und Diuretika (purging-Typ) sowie andere unangemessene kompensatorische Verhaltensweisen wie Fasten oder exzessiver Sport (non-purging-Typ).
Im Gegensatz zur Magersucht wird die Bedrohung durch die Krankheit wahrgenommen und der Zustand als unangenehm empfunden. Von der Bulimie können sowohl Unter- als auch Übergewichtige betroffen sein. Da sich viele Betroffene ihrer Krankheit schämen, muss von einer relativ hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Schätzungen zufolge leiden etwa 3 % der jungen Frauen an Bulimie.
Diagnose
Bulimia nervosa weist zwar Gemeinsamkeiten mit der Anorexie auf (krankhafte Beschäftigung mit dem eigenen Körper), jedoch gibt es auch einige Unterschiede:
Diagnostische Kriterien der Bulimia nervosa (DSM-IV)
Fressanfälle
Wiederholte Fressattacken mit hastigem Herunterschlingen Kontrollverlust
Die Betroffenen haben das Gefühl, nicht mit dem Essen aufhören zu können Kompensationsverhalten
Um eine Gewichtszunahme zu vermeiden, erfolgen regelmäßig Maßnahmen wie Erbrechen, Diäten, übertriebener Sport, Missbrauch von Abführmitteln und Diuretika Häufigkeit der Fressanfälle
Mindestens zwei Fressanfälle pro Woche über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten Körperschema Andauernde, übertriebene Beschäftigung mit Figur und Gewicht Störung
Tritt nicht ausschließlich während einer Phase der Anorexia nervosa auf
Subtyp
Abführender Typ (purging-Typ)
Regelmäßig selbst herbeigeführtes Erbrechen oder Missbrauch von Abführmitteln, Diuretika oder Einläufen Nicht-abführender Typ (non-purging-Typ)
Anderes unangemessenes Kompensationsverhalten wie Fasten, exzessiver Sport, jedoch kein Erbrechen oder Missbrauch von Abführmitteln
Für die Diagnose ist eine ausführliche Anamnese erforderlich. Häufig findet sich ein gezügeltes, rein vom Kopf gesteuertes Essverhalten (restrained eating) in Kombination mit zahlreichen Diäten. Viele Patienten essen morgens und mittags nichts oder nur sehr wenig, woraus abends unerträglicher Heißhunger resultiert. Dies hat zum einen physiologische Gründe. Durch den Abfall des Blutzuckerspiegels reagiert der Körper mit Hunger. Zum anderen können auch psychologische Faktoren eine Rolle spielen. Während die Patienten tagsüber auf der Arbeit abgelenkt und in Gesellschaft sind, können Einsamkeit, Frust oder andere emotionale Belastungen dazu führen, dass abends versucht wird, diese Probleme mit Fressattacken zu kompensieren.
Auswirkungen auf den Körper
Allgemein: Die negativen Auswirkungen der Bulimie sind sowohl auf die Fastenperioden als auch auf das bei dieser Erkrankung typische Verhalten zurückzuführen. Die hormonellen Störungen ähneln in abgeschwächter Form denen der Magersucht.
Kaliummangel: Der durch die Mangelernährung meist vorliegende Kaliummangel wird durch die Kaliumverluste verstärkt, die durch das Erbrechen entstehen. Dies erhöht weiter das Risiko lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand.
Mundhöhle: Der Kontakt von Magensäure mit der Mundhöhle hat ebenfalls negative Auswirkungen. Durch die Säure wird der Zahnschmelz angegriffen und geschädigt, was zu einer Entmineralisierung führt. Dennoch ist die Karieshäufigkeit nur leicht erhöht, da die meisten Betroffenen anschließend ihre Zähne putzen, um den unangenehmen Geschmack zu beseitigen. Das Eindringen von Magensäure in die Speicheldrüsen kann Entzündungen und Schwellungen hervorrufen.
Therapie
Bei der Therapie der Ess-Brech-Sucht steht zunächst die Normalisierung des Essverhaltens im Vordergrund. Für unterernährte Bulimiker gelten die unter dem Thema Anorexie aufgeführten Ernährungsempfehlungen. Zur Veränderung des Essverhaltens ist verhaltenstherapeutische Unterstützung von besonderer Bedeutung. Im Rahmen eines Esstrainings werden die normalen Verhaltensweisen einstudiert, geübt und durch entsprechende Aufklärungsmaßnahmen unterstützt (nutritional counselling).
Nach der Normalisierung des Essverhaltens, was relativ wenig Zeit in Anspruch nimmt, gewinnt die Therapie der ursächlichen Probleme an Bedeutung. Dazu zählen die gestörte Körperwahrnehmung, der Bezug zu Gewicht und Figur sowie die Stressbewältigung. Erst wenn die psychischen Probleme überwunden sind, können Rückfälle vermieden bzw. reduziert werden. Auch hier ist psychologische Unterstützung erforderlich. Das Austauschen von Informationen mit Betroffenen kann ebenfalls sehr nützlich sein. Hierfür sind Selbsthilfegruppen geeignet, die es in jeder größeren Stadt gibt.
III. BINGE EATING DISORDER
Definition
Bei der Binge Eating Disorder (BED) handelt es sich um einen relativ neuen Krankheitsbegriff, der sich mit „Essattackenstörung“ übersetzen lässt. Allerdings ist aber auch in Deutschland die Verwendung des angloamerikanischen Begriffs üblich. Der Begriff wurde zwar bereits 1959 geprägt, als eigenständige Diagnose gibt es ihn in den USA jedoch erst seit 1994.
Diagnose
Binge Eating Disorder weist zwar Gemeinsamkeiten mit der Bulimie auf, jedoch gibt es auch einige Unterschiede
Diagnostische Kriterien der Binge Eating Disorder (DSM-IV)
Regelmäßige Essanfälle mit folgenden Merkmalen:
in einem abgrenzbaren Zeitraum wird eine Nahrungsmenge gegessen, die deutlich größer ist als die Menge, die andere Menschen im selben Umfang unter den gleichen Umständen essen würden
während des Essanfalls wird der Verlust der Kontrolle über das Essen empfunden
Die Essanfälle sind mit mindestens drei der folgenden Merkmale verbunden:
es wird wesentlich schneller gegessen als normal
es wird gegessen, bis man sich unangenehm voll fühlt
es werden große Mengen gegessen, obwohl man sich körperlich nicht hungrig fühlt
es wird allein gegessen, weil es einem peinlich ist
man fühlt sich von sich selbst angeekelt, depressiv oder sehr schuldig nach dem Überessen
Seelisches Befinden
Es besteht hinsichtlich der Essanfälle merkliche Verzweiflung
Häufigkeit der Essanfälle
Die Essanfälle treten im Durchschnitt an mindestens zwei Tagen pro Woche über sechs Monate auf
Kein Kompensationsverhalten
Die Essanfälle sind nicht mit regelmäßiger Anwendung unangemessenen Kompensationsverhaltens (z.B. abführende Maßnahmen, Fasten, exzessiver Sport) verbunden und treten nicht im Verlauf einer Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa auf. Für die Diagnose ist eine ausführliche Anamnese erforderlich. Da während der Fressattacken überwiegend Nahrungsmittel, die kohlenhydrat- und fettreich sind und wenig Vitamine und Mineralstoffe enthalten, verzehrt werden, weisen die Betroffenen häufig Mangelerscheinungen auf
Symptomatik
Wie bei Bulimia nervosa sind beim Binge Eating die wiederkehrenden Heißhungeranfälle das Hauptmerkmal. In den meisten Fällen verlieren die Betroffenen während der Heißhungeranfälle die Kontrolle. Anders als bei der Bulimie fehlen jedoch entsprechende Kompensationsmaßnahmen wie Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln etc. Wegen der hohen Kalorienanzahl während eines solchen Essanfalls entwickeln viele Betroffene daher mit der Zeit Übergewicht. Sie unterscheiden sich in ihrem Essverhalten jedoch von einem „typischen“ Übergewichtigen.
Während sich Adipöse ständig überessen, haben Übergewichtige mit Binge Eating Disorder „nur“ mehr oder weniger häufig Fressanfälle. Die Anfälle sind mit Ekelgefühl gegen sich selbst, Niedergeschlagenheit, Scham und Schuldgefühlen verbunden. Oft wird versucht, weitere Essattacken zu unterdrücken, damit das eigene Essverhalten wieder kontrolliert werden kann. Scheitert dieser Versuch, ziehen sich die Betroffenen häufig zurück und leben ihre Essattacken im Verborgenen aus. Sie können ihre Sucht häufig vor Familie und Freunden gut verstecken.
Häufigkeit
Eine in den USA erhobene Untersuchung zeigt, dass etwa 4 % der Bevölkerung von der Binge Eating Disorder betroffen sind. Damit ist es die am häufigsten auftretende Essstörung. Bei Übergewichtigen liegt der Anteil bei 5 %, in Gruppen zur Gewichtsreduktion bei 30 %. Anders als bei Anorexie und Bulimie gibt es keine typische Altersgruppe. Etwa ein Drittel der Betroffenen sind Männer.
Ursachen
Genaue Ursachen sind bisher noch nicht bekannt. Erfahrungen der Basler Universitätsklinik zeigen drei Faktoren als mögliche Ursachen:
Übergewicht bereits im Kindesalter
kohlenhydratarme, fettreiche Ernährung
Probleme im Umgang mit Konflikten
Außerdem zeigten Untersuchungen, dass etwa die Hälfte der Betroffenen schon mal depressiv war. Ob eine Depression Binge Eating verursacht oder ob sie ein Teil der Krankheit ist, ist derzeit noch nicht erforscht. Befragungen von Patienten zeigten, dass negative Gefühle wie Ärger, Frust etc. Auslöser von Fressattacken sind, d.h. die Essattacken treten häufig in Zeiten nervlicher Belastung auf. Durch das Essen, das allgemein mit positiven Gefühlen assoziiert wird, sollen die negativen Gefühle kompensiert werden.
Verschiedene Studien haben ergeben, dass viele Menschen mit emotionalen Schwierigkeiten unfähig sind, Hunger von anderen unbehaglichen Gefühlen zu unterscheiden. Wie auch bei den anderen Essstörungen berichten die Betroffenen häufig über eine lange andauernde Unzufriedenheit mit der eigenen Figur und eine Vielzahl an Diätversuchen. Auch gezügeltes Essverhalten, das mit der Zeit aufgegeben wird, gilt als Entstehungsursache. Es besteht die Vermutung, dass mit dem Nachlassen der kognitiven Kontrolle das Essverhalten chaotisiert. Auch bei Binge Eating Disorder haben Modetrends, Schlankheitswahn und der Überfluss an Nahrungsmitteln bei der Entwicklung der Krankheit einen großen Einfluss.
Therapie
Die Behandlung von Binge Eating Disorder hat recht gute Erfolgsaussichten. Die verhaltenstherapeutische Therapie ähnelt der der Bulimie. Es werden zwei Ziele verfolgt: Normalisierung des Essverhaltens und Behandlung der zugrunde liegenden seelischen Konflikte. Die Normalisierung des Essverhaltens soll z.B. durch gemeinsame Einkäufe, Kochen und Essen in der Gruppe sowie durch Anleitung zu bewusstem Essen erfolgen.
In den Therapiesitzungen sollen die Betroffenen die Auslöser ihrer Fressattacken kennenlernen und neue Strategien einüben, um mit den kritischen Situationen umgehen zu können, die bisher Auslöser waren. Um die Stimmungen, Gefühle und Gewohnheiten, die zu den Attacken führen, zu ermitteln, führen die Betroffenen Tagebuch. Da Patienten häufig ein gestörtes Körpererleben haben, sind auch Bewegungstherapie und Sport Bestandteile der Therapie. Eine Diät ist nicht im Behandlungsansatz beinhaltet. Versuche der Gewichtsabnahme sollen unterlassen werden, die Regulierung des Körpergewichts soll durch die Normalisierung des Essverhaltens erfolgen.
Der Autor
Abbas Schirmohammadi ist ausgebildeter Heilpraktiker für Psychotherapie, Personality Coach, Psychologischer Management-Trainer und Mediator. Er hat Zusatzausbildungen zum Psychologischen Individual Coach, Entspannungs- therapeut, Kommunikationstrainer, Burnouttherapeut, Sexualtherapeut, Gesundheits- und Wellnesstrainer, in Familienstellen, Klientenzentrierter Gesprächsführung und Visualisierter Lösungsorientierter Psychotherapie. Nach seinem Abitur arbeitete er neben seinem Studium als TV-Moderator & -Kommentator. Im Ausland war er zwei Jahre als Coach & Management-Trainer für internationale Firmen. Zurück in Deutschalnd arbeitet er seit 2006 als Personality Coach, Management-Trainer und Mediator, sowie als Dozent und Ausbildungsleiter der Paracelsus Schulen für Naturheilverfahren und der Paracelsus Akademie (seit 2008 in der Geschäftsleitung). Abbas Schirmohammadi ist praktizierender Heilpraktiker für Psychotherapie und Chefredakteur des naturheilkundlichen Magazins “Paracelsus”, sowie Autor von 18 Fachbüchern und 11 CDs.
Kann eine Krankheit verherrlicht werden? Pro Ana tut genau dies! Die Bewegung ist seit Beginn dieses Jahrhunderts aktiv und die Mitglieder sind der festen Überzeugung, dass Magersucht ein Lebensstil ist und keine Krankheit. Dementsprechend leben die Menschen nach dem Motto: „Nimm ab, bis der Tod dich sieht.“ Ein Motto, das für viele Anhänger Realität wird.
Was ist Pro Ana?
Pro Ana stammt aus den USA. Es handelt sich um eine Bewegung, die hauptsächlich auf das Internet beschränkt ist. Mehr als 100 Seiten sind alleine in Deutschland online und täglich werden es mehr. Der Begriff Ana ist nicht einfach ein Name. Vielmehr sind die drei Buchstaben die Abkürzung für die Anorexie – genau jener Erkrankung, derer sich die Bewegung verpflichtet fühlt.
Der Begriff selbst ist nicht eindeutig definiert. Es gibt allerdings eine Reihe von Schriften, die das Verhalten und die Philosophie der Bewegung festlegen. Die wichtigsten Schriften sind dabei der „Brief von Ana“ sowie die „10 Gebote“. Zudem findet das „Ana Glaubensbekenntnis“, der „Ana Psalm“ und der „Brief an Ana“ innerhalb der Bewegung eine besondere Bedeutung. Die Autoren dieser Schriften sind bis heute nicht bekannt. Es wird vermutet, dass es junge Menschen waren, die selbst unter Magersucht leiden und ihre Gefühle in den Schriften ausdrückten. Die Texte selbst sind keine Anleitung auf dem Weg zur Anorexie. Es handelt sich vielmehr um Worte, die bereits dem Gedankengut der Betroffenen entsprechen, wie der folgende Auszug aus dem “Brief von Ana” zeigt:
“Und die ganze Zeit schreie ich dich an aufzuhören, du fette Kuh, du hast wirklich keinerlei Selbstkontrolle und wirst immer fetter werden! Wenn es vorbei ist, wirst du dich wieder an mich ranklammern und mich um Rat bitten, weil du nicht fett werden willst. Du hast eine der Hauptregeln gebrochen und willst mich jetzt zurück. Ich zwinge dich ins Badezimmer, auf deine Knie, du starrst ohne Gefühl in die Kloschüssel. Deine Finger werden in Deinen Rachen gesteckt und nicht ohne eine große Menge Schmerz wird dein Essen rauskommen. Wieder und wieder wird das wiederholt, bis du Blut und Wasser spuckst und du weißt, dass alles raus ist. Wenn du aufstehst wird dir schwindelig sein. Werde nicht ohnmächtig! Stehe aufrecht! Du fette Kuh, du verdienst es, Schmerzen zu haben.”
Die Magersucht spricht mit den Betroffenen und umgekehrt. Einige dieser vermeintlich grundlegenden Schriften werden heute noch als Grundlage für Therapien verwendet, wie beispielsweise der „Brief an Ana“, der in der Anorexie-Therapie eingesetzt wird. Er soll dem Betroffenen die Möglichkeit geben, mit seiner Erkrankung zu kommunizieren und seine Gefühle auszudrücken.
Erschreckend ist, dass die Texte von den Betroffenen wie heilige Worte behandelt werden. Die Sätze der Texte sind abschreckend und selbst in einigen Foren wurde von Betroffenen berichtet, dass sie nach der Lektüre dieser Schriften eine Therapie begonnen haben. Andere Magersüchtige waren schockiert, dass sie seit Jahren mit den Regeln der Bewegung leben, ohne dass sie jemals Kontakt mit Mitgliedern der Bewegung hatten. Aufgrund dieser Grundlagen stellt sich durchaus die Frage, welchen Sinn die Ana-Bewegung ursprünglich hatte. Viele halten die Ursprünge für den Versuch der Abschreckung vor der Krankheit, andere sehen darin den Versuch einer modernen Bewegung. Ein Umstand, der wohl auch in Zukunft nicht genau belegt werden kann.
Rituale werden gepflegt – Von einer „Geheimgesellschaft“
Ein Umstand, der dazu beiträgt, dass die Bewegung viel Zulauf hat, könnte auch sein, dass ein Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht. Die Bewegung entwickelte in der Vergangenheit zahlreiche Rituale, die den Zusammenhalt der Gruppe fördern. Ähnliche Mechanismen sind auch in Sekten, rechtsradikalen Organisationen und anderen problematischen Gruppierungen zu finden. Vor allem Menschen mit sehr geringem Selbstbewusstsein sowie Menschen mit schweren persönlichen Problemen geraten immer wieder in die Fänge der Gruppierungen, die sich sehr oft außerhalb der gesellschaftlichen Normen aufhalten. Genau diese Mechanismen sind es auch, die schließlich in die Magersucht führen können.
Unter den Ritualen befinden sich in der Regel sowohl sichtbare wie auch nicht ganz so offensichtliche Rituale, die das Dazugehörigkeitsgefühl stärken. Äußerlich sichtbar sind beispielsweise kleine Armbändchen, die jederzeit offen getragen werden. Besonders deutlich sind die Bänder vor allem durch die auffallend rote Farbe. Viele der Bändchenträger suchen sogar ihre „Twin“, der die gleichen Maße und Gewichte aufweist, wie die Betroffenen selbst. Für viele Anhänger ist dies fast schon eine Freizeitbeschäftigung.
Pflichtprogramm für die Anhänger von „Pro Ana“ sind die Foren. Bereits auf der Startseite ist häufig deutlich zu erkennen, dass die Anhänger die Erkrankung nicht als Erkrankung sehen. Vielmehr wird die Krankheit zum Lebensstil, der in jeder Situation ausgelebt wird. Werden die Seiten genauer beleuchtet, kann festgestellt werden, dass neun von zehn Seiten davon ausgehen, dass sie Menschen mit Essstörungen unterstützten. Um dann in die Foren zu gelangen, ist es notwendig, eine Anmeldung vorzunehmen. Hierfür muss ein Fragebogen ausgefüllt werden. Im Forum selbst werden Tipps gegeben, wie noch mehr Gewicht reduziert werden kann. Zugleich motivieren sich die Forenmitglieder, noch weiter Gewicht zu verlieren. Auf den meisten Seiten sind zugleich Kurzgeschichten, Ratgeber und Ähnliches zu finden, die sich auf den „Lebensstil“ beziehen. Und auch motivierende Wettbewerbe werden angeboten. Häufig handelt es sich um Spiele, die Titel tragen wie „Wer hat den geringsten BMI?“
Obwohl Anmeldungen und Fragebögen ausgefüllt werden müssen, sind die Foren frei zugänglich. Jugendliche werden nur durch einen Hinweis auf der Startseite dazu animiert, die Seite nicht zu besuchen – und meistens ist der Hinweis kaum zu erkennen. Wirklich kontrolliert werden die Besucher nicht, sodass sicherlich auch Jugendliche auf den Seiten zu finden sind.
Auch Bilder und Filmaufnahmen von Magersüchtigen sind auf den Seiten zahlreich zu finden. Darüber hinaus werden Stars und Sternchen mit Bildbearbeitungsprogrammen zum Magersuchtmodell umfunktioniert. Die Bilder werden dann auch auf den Portalen veröffentlicht.
Magersucht: Was ist das?
Eine makabere Bewegung angesichts der Tatsache, dass die Magersucht in immerhin 15 Prozent aller Fälle zum Tod führt. Zudem stellen sich bedrohliche körperliche Folgen ein. Bei Frauen bleibt die Menstruation aus, der Herzschlag wird verlangsamt und es kommt zu einer Unterzuckerung. Daneben stellen sich Elektrolytstörungen ein, die mit Blutarmut kombiniert sein können. Die Potenz nimmt ab, Magen-Darm-Störungen treten ein und auch weitere schwere Symptome treten immer auf.
Die Wahrscheinlichkeit an einer Magersucht zu erkranken steigt vor allem dann, wenn in der Vergangenheit Traumata erlebt wurden, die nicht verarbeitet werden konnten, wie beispielsweise sexuelle Misshandlungen. Geringes Selbstbewusstsein sowie Perfektionismus begünstigen die Erkrankung ebenfalls. Genetische Faktoren werden zwar diskutiert, aber die Umweltfaktoren scheinen eine weit größere Rolle zu spielen. Meistens lebten die Betroffenen in Familien, die nach außen intakt waren. Die Leistungsanforderungen waren sehr hoch und werden die Leistungen nicht erbracht, kommt es zu Strafen und Missachtungen.
Deutliches Zeichen der Magersucht ist eine ständige Gewichtsabnahme, die bis weit unter das Normalgewicht reicht. Die Betroffenen sind viel zu dünn und verstecken dies unter zu weiter Kleidung. Sie können keine Leistung mehr bringen und selbst kleine Anstrengungen werden häufig nur mit Mühe bewältigt. Rund 80 Prozent der Magersüchtigen entwickeln Angstsymptome und Depressionen. Es kann sogar vermutet werden, dass genau diese Depressionen der Auslöser dafür sind, der Ana-Bewegung beizutreten. Nicht wenige aus der Bewegung gehen den Weg tatsächlich bis zum Tod.
Neben dem extrem niedrigen Gewicht kommt es zu einer weiteren Gewichtsabnahme und es wird immer weniger gegessen. In vielen Fällen wird pro Tag nur ein Bonbon gegessen, das dann auch noch über den Tag verteilt gelutscht wird.
Erste Anzeichen der Magersucht
Die Magersucht beginnt häufig während einer normalen Diät. Die Betroffenen nehmen ab und verändern sich. Hierfür erhalten sie aus der Umwelt Anerkennung und Lob. Besonders ehrgeizige und harmoniebedürftige Menschen sehen dieses Lob als Motivator. In der Folge nehmen sie noch weiter ab – über die Grenzen des Normalen hinaus.
Ein deutliches Anzeichen für eine beginnende Magersucht ist, wenn das normale Gewicht erreicht wurde und die Betroffenen noch immer davon sprechen, zu dick zu sein. Damit verbunden ist auch ein weiteres Frühwarnzeichen: Sollen sie ihren Taillenumfang einschätzen, dann fällt die Schätzung zwischen 20 und 30 Zentimeter zu hoch aus. Deutliches Anzeichen einer beginnenden Magersucht ist zudem, wenn Hormonstörungen bei Jugendlichen vorliegen. Dies ist durch eine Mangelernährung bedingt. Bei Mädchen wird dies besonders deutlich durch das Ausbleiben der Menstruation.
Die Grenze zwischen einer Diät und der Magersucht ist dabei sehr fließend und breit. Während einige Personen bereits lange vor Erreichen des Normalgewichts in diesen Kreislauf geraten, sind andere Personen erst in diesem Strudel gefangen, wenn sie bereits das Normalgewicht erreicht haben.
Wie kann geholfen werden?
Wie Angehörige frühzeitig helfen können, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Grundsätzlich sollte zunächst eine Beratungsstelle aufgesucht werden. Dort sind immer Experten vorhanden, die die Situation einschätzen können und dann Empfehlungen geben können, was zu tun ist.
Wichtig ist vor allem, dass sich die Angehörigen über die Erkrankung informieren. Je detaillierter die Informationen sind, desto besser. Die Krankheit selbst sollte weder dramatisiert noch verharmlost werden. Vielmehr ist es wichtig, dass die Angehörigen über die Erkrankung sprechen und mitteilen, dass sie Wissen, was diese Krankheit beinhaltet. Druck darf nicht ausgeübt werden. Jeder Druck führt schließlich dazu, dass die Betroffenen weiterhin abnehmen. Wichtig ist dabei auch, dass die Problematik offen angesprochen wird. Reagiert der Betroffene mit Ablehnung und Trotz, sollte zwar nicht weiter darüber geredet werden, allerdings darf die Krankheit auch nicht toleriert werden. Grundsätzlich sollten die Angehörigen weiterhin ein Vorbild sein. Wird das gemeinsame Essen unerträglich, dann sollte getrennt gegessen werden. Nur dann wird das Leben nicht zur Hölle.
Diese Regeln gelten auch, wenn das Kind bereits regen Kontakt mit der Ana-Bewegung hat. Schließlich ist Magersucht kein Lifestyle, sondern eine bedrohliche und tödliche Erkrankung.
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