Männliche Betroffene der Krankheit Anorexie nervosa

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Männliche Betroffene der Krankheit Anorexie nervosa

Das Krankheitsbild Anorexie wird meist mit Frauen in Verbindung gebracht. Tatsächlich sind mehr Frauen magersüchtig als Männer. Trotzdem sind Männer ebenso von Essstörungen betroffen. Therapieeinrichtungen stehen vor dem Problem des Ungleichgewichts der zu behandelnden Patienten, da der Therapieerfolg oftmals auch davon abhängt wie wohl sich die Betroffenen fühlen. Dies kann in geschlechterübergreifenden Gruppen nicht immer gegeben sein.

Männliche und weibliche Betroffene

Anorexie nervosa zeigt sich in unterschiedlichen Bildern. Allen gemeinsam ist die Verzweiflung und der stetige, zwanghaft herbei geführte Gewichtsverlust, der zum Mittelpunkt des Lebens für den Betroffenen wird. Es scheint nur noch ein Ziel zu geben, nämlich das eigene Gewicht immer mehr zu reduzieren. Damit einhergehen oftmals Depressionen und andere psychische Probleme. Dass Männer mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie magersüchtige Frauen ist längst kein Sonderfall mehr.

Schätzungsweise sind etwa 10 bis 15 Prozent der Betroffenen männlich. Ein prägnanter Unterschied liegt vor allem im Alter der Erkrankung. Männer werden meist zwischen dem 18. und 26. Lebensjahr magersüchtig, während bei Frauen diese Krankheit in weit früheren Jahren um sich greift und sie Alle brauchen Hilfe, denn kaum jemand findet eigenständig einen Ausweg aus diesem schrecklichen Krankheitsbild.

Geschlechtsübergreifende Therapieformen

Doch wie sind diese Altersunterschiede begründet? Psychologen vermuten, dass dies mit dem Wachstumsschub zusammen hängt, der bei Mädchen wesentlich früher erfolgt. Erste Rückmeldungen zu ihrer Weiblichkeit und Sexualität kommen auf und führen zu dem Wunsch „perfekt“ und attraktiv zu sein. Bei Männern erfolgt der Wachstumsschub erst später und viele Jungen seien dann eher auf den Aufbau von Muskeln fixiert als auf eine schlanke Silhouette.

Eben weil Männer weniger häufig betroffen sind als Frauen, kommt es meist zu einem Ungleichgewicht in der Therapiesituation, sodass Männer weniger unter „ihresgleichen“ an ihrer Krankheit und sich selbst arbeiten können. Sie finden sich meist mit vielen betroffenen Frauen zusammen vor, was zu einem Gefühl des unwohl seins führen kann. Themen wie Sexualität und Erektionsprobleme werden von den männlichen Betroffenen dann gemieden und auch bei Frauen kann dieser Umstand zu einem Gefühl des gehemmt seins führen.

Psychologen raten daher in Spezialkliniken auch getrennte Angebote für Betroffene anzubieten, damit Alle eine Möglichkeit des offenen Gesprächs und der Selbstentfaltung wahrnehmen können. Natürlich sind auch einige Themen geschlechterübergreifend. Die Krankheit Magersucht ist allerdings in sich schon sehr individuell, weshalb es jedem Betroffenen möglich sein sollte seine eigenen Themen frei ansprechen zu können. Größere Kliniken behandeln meist mehrere männliche Betroffene und ermöglichen daher auch eine geschlechtsspezifische Therapie.

 

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