Wie Babys Form und Klang verbinden
Eine internationale Untersuchung, die gemeinsam von britischen und japanischen Forschern durchgeführt wurde, kommt nun zu der Erkenntnis, dass Menschen eine biologische Prädisposition haben, um Formen und Klänge miteinander zu verbinden.
Experiment mit Bild und Klang
Bereits viele Wissenschaftler haben sich mit dieser grundlegenden Frage beschäftigt, die eine große Rolle bei der Sprachentwicklung spielt: Auf welche Art und Weise sind Säuglinge und Kleinkinder in der Lage, Wörter einer bestimmten Bedeutung zuzuordnen? Zu diesem Thema führten jetzt britische und japanische Wissenschaftler eine neurowissenschaftliche Studie durch – und kamen tatsächlich zu einer Antwort.
Als Probanden dienten Babys im Alter von etwa elf Monaten. Mit Hilfe der Elektroenzephalografie (EEG) erfassten die Forscher die Gehirnaktivität der Kleinen, während sie verschiedene Bilder in eckiger oder runder Form ansahen. Wenn die Präsentation eines der Bilder vorbei war, hörten die Babys im Anschluss eines der zwei Fantasiewörter “Kipi” oder “Moma”. In einigen Fällen kam es dazu, dass Form und Wort klangsymbolisch zueinander passen. Beispielsweise eckig und “Kipi” oder rund und “Moma”. Zum Teil passten sie aber nicht zusammen.
Unterschiedliche Gehirnaktivitäten
In den Fällen, wo Bild und Wort zusammen passten, konnten die Forscher eine frühere und generell höhere Gehirnaktivität bei den Kindern beobachten, im Gegensatz zu den Fällen, in denen dies nicht so war. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass in den Köpfen der Babys der visuelle sofort mit dem auditiven Input verbunden wird. Darüber hinaus kamen die Wissenschaftler zu einem weiteren interessanten Ergebnis: Sie analysierten nämlich auch die aktiven Gehirnbereiche und ihre Verbindungen untereinander noch einmal genau. Sie erkannten, dass es nur einen vergleichsweise geringen Informationsfluss zwischen den verschiedenen Gehirnarealen gab, wenn die Babys eine klangsymbolische Passung vorgelegt bekamen. Wenn dem nicht so war, war diese besonders in der linken Hemisphäre sehr viel höher. Das heißt, wenn Wort und Bild nicht zusammen passen, haben die Kinder mehr Arbeit damit, die beiden Aspekte miteinander zu verbinden.
Angeborene Sensibilität für Klangsymbolik
Die Wissenschaftler ziehen aus ihrer Studie den Schluss, dass Säuglinge in der Anfangsphase des Spracherwerbs über eine gewisse biologische Sensibilität gegenüber klangsymbolischer Passung verfügen. Dadurch fällt es ihnen leichter, gewissen Dingen in ihrer Umgebung auch ein Wort zuzuordnen.
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