Klavierspielen im Kleinkindalter führt zu effizienterem Gehirn

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Klavierspielen im Kleinkindalter führt zu effizienterem Gehirn

Es ist bereits seit Längerem bekannt, dass Musizieren, wie etwa Klavierspielen, die menschlichen Hirnfunktionen und Hirnstrukturen verändert. Bislang gingen Forscher davon aus, dass die Hirnregionen, die für die Bewegung der Hände und das Hören zuständig sind, mit der Anzahl der in der Kindheit und Jugend mit Üben verbrachten Stunden zunehmen und dass „größer“ in diesem Fall auch „besser“ bedeute.

Wissenschaftler des Instituts für Musikphysiologie sowie Musikermedizin der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover haben in Zusammenarbeit mit der Cognition and Brain Plasticity Unit of Barcelona nun in einer Studie herausgefunden, dass bei jungen Pianisten diese Hirnzentren kleiner sind als bei denjenigen, die später mit dem Klavierspiel begannen, dass sie jedoch über ein präziseres Tonleiterspiel verfügen.

Pianisten haben andere Gehirne

Im Vergleich zu Nicht-Pianisten besitzen Pianisten größere Zentren, die für Gedächtnis und Lernen zuständig sind (Hippokampus), zur Automatisierung von Bewegung (Thalamus und Putamen), zur Verarbeitung von Motivation und Emotion (Amygdala) und zur Leistung von Sprachverarbeitung und Hören (linker oberer Schläfenlappen) dienen. Ihre Zentren für sensomotorische Kontrolle (Postzentralregion), für die Verarbeitung von Musik und Klängen (rechter oberer Schläfenlappen) und der Teil, der für das Notenlesen zuständig ist (supramarginaler Gyrus), sind hingegen kleiner. Zudem fanden die Forscher heraus, dass die Größe der Regionen, die zur Automatisierung von Bewegungsabläufen dienen (rechtes Putamen), abhängig sind vom Beginn des Klavierspielens. Je früher die Pianisten in ihrem Leben mit dem Klavierspiel begannen, desto kleiner war diese Hirnregion und desto präziser ihr Tonleiterspiel. Grundsätzlich war diese Region bei Pianisten jedoch immer noch größer als die von Nicht-Pianisten.

Was kann man daraus schließen? Grundsätzlich ist zu festzuhalten, dass Pianisten über andere Gehirne verfügen als Nicht-Musiker. Ihre Zentren zur Automatisierung von Bewegung und für Gedächtnis und Emotionen sind größer, die Regionen für das direkte Bewegen der Finger und das Hören sind hingegen kleiner. Und je jünger die Pianisten sind, wenn sie mit dem Üben beginnen desto kleiner sind die letztgenannten Regionen. Prof. Dr. Eckart Altenmüller ist Direktor des Instituts für Musikphysiologie und Musikermedizin und erklärt, dass sich unser Gehirn bereits bevor wir sieben Jahre alt sind optimiert und effiziente Steuerprogramme erstellt. Diese besonderen Programme laufen sehr stabil, brauchen nicht viel Platz und ermöglichen im späteren Leben ein schnelleres Lernen.

Untersuchung der Hirnnervenzellen

Der Ausgangspunkt dieser Studie zur Gehirnstruktur war eine Kernspin-Untersuchung von 36 besonders talentierten Musikstudenten der HMTMH sowie einer Vergleichsgruppe aus 17 gleichaltrigen Studenten, die kein Instrument spielten. Die verwendete Methode erlaubte es, die Größe und Dichte der Nervenzellen in verschiedenen Gehirnregionen zu messen. Diese Methode trägt den Namen „Voxel Based Morphology“ und wurde im International Neuroscience Institute Hannover in der dortigen neuroradiologischen Abteilung durchgeführt. In Barcelona wurden diese Daten dann schließlich ausgewertet. Um herauszufinden, in wie weit es für die Entwicklung des Gehirns ausschlaggebend ist, in welchem Alter Kinder mit einer Musikausbildung beginnen, untersuchten die Forscher 21 Klavierstudenten, die vor dem siebten Lebensjahr mit dem Klavierspielen begonnen hatten. Die Vergleichsgruppe bestand aus 15 Studenten, die erst später Musikunterricht bekommen hatten. Für diese Studie analysierten die Wissenschaftler nicht nur die Hirnbilder der Teilnehmer, sonder auch ihre Genauigkeit beim Tonleiterspiel, beziehungsweise die Schnelligkeit ihres Anschlags.

 

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