Betreutes Wohnen für psychische Kranke

Betreutes Wohnen für psychische Kranke

Wie gestalt jemand sein Leben, der durch besondere individuelle körperliche und geistige Gegebenheiten einen ganz anderen Zugang zur Welt als die meisten seiner Mitmenschen hat? Für viele psychisch kranke Menschen oder solche, die mit den Spätfolgen einer psychischen Störung leben müssen, sind diese Fragen elementar. Eine Möglichkeit diese Schicksale zu mildern und sie an ein möglichst normales Leben heranzuführen ist die Maßnahme des bertreuten Wohnens. Im Folgenden wollen wir Eigenschaften und Möglichkeiten darstellen.

Psychisch krank – wie lebensfähig bin ich?

Gerade wenn psychische Erkrankungen mit besonders starker und ganzheitlicher Störung der (Selbst-)Wahrnehmung einhergehen, wie es zum Beispiel bei Schizophrenie oder Psychosen aber auch schon bei Zwangsstörungen der Fall sein kann, ist ein eigenständige Lebensführung oft nicht mehr möglich. Aber auch für jene, die solche Unterbrechungen des Lebenslaufs überstanden haben, bleiben mit Spätfolgen wie beispielsweise anhaltenden, irreversiblen kognitiven Defiziten zurück, die einfachste Alltagsabläufe ohne fremde Hilfe zunächst unmöglich machen können. Gerade bei chronischen oder rezidevierenden Fällen und natürlich bei sich Erholenden, sollte eine Ausgliederung aus dem Klinikumfeld angestrebt werden. Als Übergang zwischen diesem stark regulierten und geschützten Raum zu der Offenheit und Unsicherheit des eigenverantwortlichen Lebens in eigener Wohnung wird meist von kirchlichen Trägern und Vereinen das betreute Wohnen angeboten. In diesen Einrichtungen arbeiten Sozialarbeiter, Psychologen, Therapeuten und Pfleger zusammen, um denjenigen, die diese Wohnform in Anspruch nehmen müssen, einen so selbstständigen Alltag wie möglich zu gewähren, indem sie jedoch trotzdem die Hilfe erhalten, die sie noch brauchen. In diesem Zusammenhang wird auch von ambulanter Betreung gesprochen, wenn die Inanspruchnahme initiativ vom Klienten ausgeht und nicht von vornherein festgelegt ist. In letzterem Fall könnte dies bei einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung einzelne Aspekte umfassen, die  eine bestimmte Person auf Grund ihres psychischen Zustandes nicht alleine bewältigen kann, wie zum Beispiel die Körperhygiene oder den Umgang mit Geld.

Leben im betreuten Wohnen

Bei einer vielzahl von psychischen Erkrankungen bietet sich betreutes Wohnen als Maßnahme in der Therapie zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt an. Eine davon ist die Substanzabhängigkeit. Hier schafft das betreute Wohnen ein Umfeld, in dem soziale Interaktion und der Aufbau neuer Routinen ohne die Gefahr des Rückfalls ermöglicht wird. So kann die Welt “draußen” mit all ihren Versuchugen für den Süchtigen so lange “simuliert” werden, bis von Seiten der Betreuer und Therapeuten ein Mindestmaß an Stabilität attestiert wird. Hiernach kann die Unterstützung in ambulant betreutem Wohnen und Therapie fortgesetzt werden, bis der Süchtige eine Phase geringer Rückfallgefahr erreicht hat. Im allgemeinen richtet sich die Maßnahme des betreuten Wohnens auf das Erlernen verlorgengegangener sozialer Fertigkeiten, die Strukturierung des Alltags, Anregung zur Auseinandersetzung mit der eigenen Situation und ihrer Ursachen, sowie zur aktiven Partizipation in der Gesellschaft durch das Suchen von Aus- und Weiterbildungsstellen oder Arbeit. Meist wird dies durch Einzel- und Gruppentherapie, weitere Gruppenaktivitäten sowie ein reichhaltiges Angebot an entspannenden und Bewusstsein steigernden Freizeitaktivitäten versucht. Ein weiterer Schritt in Richtung Normalität kann der temporäre Aufenthalt in einer Gastfamilie sein, die dem Patienten also bereits den Kontakt mit der gesamten Gesellschaft erlaubt und seine Betreuung aus der Hand der professionellen Experten nimmt. Gerade für psychische Kranke in einer Elternrolle kann diese Unterstützung sehr wertvoll sein.

Alernative zu Klinik und Vereinsamung

Betreutes Wohnen stellt eine wichtige Schnittstelle zwischen stationärer Überwachung und dem vielleicht nicht angenommenen Angebot der ambulanten Therapie dar. Für Menschen, die sich und anderen nicht mehr gefährlich werden, jedoch noch keinen konstruktiven Alltagsablauf bewältigen können, kann diese Möglichkeit eine Rettung vor Rückfall oder neuen Erkrankungen darstellen. Gerade die Möglichkeit der sozialen Unterstützung, die in den betreuten Wohngemeinschaften durch die soziale Interaktion gefördert wird ist für die Prävention von Erkrankungen wertvoll. Sie stellen also einen geschützten Raum da, der dem Patienten auch über den Aufenthalt hinweg nützlich sein kann.

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