Partner von psychisch Kranken – Der leidende Fels in der Brandung

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Partner von psychisch Kranken - Der leidende Fels in der Brandung

Wenn ein Mensch krank wird – sei es physisch oder psychisch – sind die ihm nahestehenden Menschen immer mit betroffen. Doch sie sind ebenso für den oder die Erkrankte von großer Bedeutung. Wie allerdings der in der Krise befindliche Mensch diesen Verlauf erlebt, wissen die Angehörigen nur aus Erfahrungsberichten, auch wenn sie ihm noch so nahe stehen. Eine untrennbare Wand hat sich oftmals zwischen Erkrankten und Nahestehenden gestellt, die gänzliches Verständnis für den Anderen nahezu unmöglich macht.

Doch wie geht man am besten mit einem psychisch kranken Partner oder Familienmitglied um? Was bedeutet das überhaupt für die Betroffenen? Der Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch Kranker e.V. hat zu dem Thema eine interessante Broschüre mit dem Titel „Nur eine Krise“ herausgegeben.

Was wird vom Partner eines psychisch Kranken erwartet?

Sie oder er soll der Fels in der Brandung sein: geduldig, altruistisch, stark, immer bereit zu helfen, immer bereit zu intervenieren, zu erklären, sich zu kümmern, bedingungslos zu lieben. Einfach gesagt, er oder sie soll stärker sein als die Krankheit. Sie müssen zugeben, das ist kaum möglich. Die Realität sieht anders aus: Ein Süchtiger beispielsweise wird wohl nur in den seltensten Fällen von seiner Sucht lassen können, auch wenn er geliebt wird.

Und der Angehörige wird sich in den meisten Fällen unzulänglich und schuldig fühlen, da er die an ihn durch sich selbst oder andere gestellten Erwartungen kaum erfüllen kann. Das schlechte Gewissen kann den Partner auf Dauer ebenso krank machen. Das können somatische Beschwerden wie Magen- oder Kopfschmerzen sein. Aber auch psychische Störungen sind nicht selten. Häufig sind es gerade die Außenstehenden, die die Familien psychisch Kranker bohrend fragen: „Wieso hast Du nicht geholfen?“. 

Als Beispiel kann hier sicher der Suizid von Robert Enke gelten. In den Medien konnte man lesen: „Warum hat das keiner bemerkt? Weshalb hat niemand geholfen?“. Der Druck auf die Angehörigen, die sicherlich sehr viel für Robert Enke getan haben, war und ist immens. Neben dem schlechten Gewissen lastet da auch noch die Frage der Schuld gewaltig auf den Schultern der Angehörigen, insbesondere der Partner. Das Thema Schuld beginnt aber schon weit vorher. Der Partner macht sich Gedanken, ob er oder sie beispielsweise an der seltsamen neuen Eigenart des anderen schuld oder zumindest mitverantwortlich ist.

Oft wird das Verhalten erst spät als psychische Störung klassifiziert. Beide Partner sollten in die Therapie einbezogen werden. Das unterstützt das Verständnis für einander. Eventuell ist es auch sinnvoll und erleichternd Familienmitglieder und Freunde einzuweihen.

Einige weitere Regeln für Angehörige psychisch Kranker

So einfach es sich anhört, so schwierig ist es. Für den psychisch Kranken ist es wichtig, dass der Partner ruhig und gelassen bleibt. Ziele können strategisch besser erreicht werden, als durch Druck. Der psychisch Kranke braucht Zeit, um sich zu erholen und nach einer akuten Phase zu sich zu kommen. Gut ist es dann Hilfe anzubieten und da zu sein, wenn man benötigt wird. Zuviel Fürsorge ist häufig eher kontraproduktiv. In jeder Phase sollte man im Kopf behalten, dass das gezeigte Verhalten selten Ausdruck von bösem Willen ist. Ein großes Problem stellen die jeweiligen Erwartungshaltungen dar. Sie provozieren Ungeduld und ebenfalls Druck. Eine der wichtigsten Regeln ist, dass der oder die Angehörige achtsam mit sich und seinen bzw. ihren Kräften umgeht, den Alltag nicht völlig einstellt und sich auch mal Zeit für Hobbies und Freunde gönnt. Zudem ist es keine Schande sich Hilfe zu holen- ob in Form von Selbsthilfegruppe für Betroffene und Angehörige, therapeutische Unterstützung oder auch einer Kur.

 

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