Neues Behandlungskonzept bei Arachnophobie?

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Neues Behandlungskonzept bei Arachnophobie?

Leidest Du an Arachnophobie, ekelst auch Du dich vor Spinnen? Es gibt Grund zur Hoffnung – Wissenschaftler aus den Niederlanden haben nun ein neues Behandlungskonzept vorgestellt. Durch ihre Methode soll es möglich sein, Menschen in kurzer Zeit von ihrer Spinnenangst zu heilen. In der Fachzeitschrift Biological Psychiatry veröffentlichten die Forscher nun die Ergebnisse ihrer Studie.

Heilung in nur zwei Minuten

Die meisten Therapien, die Menschen verschrieben werden, die unter Phobien leiden, sind sehr langwierig und teuer. Laut der Studie des niederländischen Expertenteams soll es nun möglich sein, die Betroffenen innerhalb von zwei Minuten zu heilen. Ein Problem gibt es dabei jedoch: Die Patienten müssen sich zu diesem Zweck in direkter Nähe zu einer Vogelspinne aufhalten.

Das Forscherteam von der Universität Amsterdam untersuchte für die Studie das Phänomen der sogenannten Rückverfestigung. Ein Vorgang, bei dem Erinnerungen aktiviert werden, wodurch es zu einer Verstärkung oder Abschwächung derselben kommen kann. Ältere Untersuchungen hatten bereits erwiesen, dass Patienten durchaus in der Lage sind, Ängste zu vergessen. Um diesen Zustand des Vergessens zu erreichen, ist ein Medikament von Nöten, das den Betroffenen verabreicht wird während die Erinnerungen aktiviert werden.

Vermeidungsverhalten umwandeln

Die Wissenschaftler konfrontierten 45 Teilnehmer, die unter Arachnophobie litten, mit einer Vogelspinne. Zwei Minuten lang sollten die Probanden die Nähe zu einer Spinne ertragen. Anschließend verabreichten die Forscher den Personen entweder ein Placebo oder aber den Beta-Blocker Propranolol, ein Medikament das normalerweise zur Behandlung von Herzerkrankungen oder Bluthochdruck verwendet wird.

Bei allen Teilnehmern, die Propranolol bekommen hatten, verringerte sich schon innerhalb der nächsten sechs Monate das Verhalten gegenüber Spinnen deutlich – sie vermieden die achtbeinigen Tiere deutlich weniger als vorher. Somit bewirkten die zwei Minuten der Behandlung tatsächlich eine Verringerung der Angst gegenüber Spinnen. Zum ersten Mal wurde bekannt, dass Propranolol helfen kann, Vermeidungsverhalten zu mildern, wenn es in Verbindung mit reaktivierten Erinnerungen eingesetzt wird. Professor Merel Kindt, Hauptautorin dieser Studie, erklärte, dass es somit möglich sei, das Verhalten der Betroffenen so weit umzuwandeln, dass diese sich sogar trauen würden, sich einer Spinne zu nähern.

Weitere Forschungen sind vielversprechend

Zwar müsse auf diesem Gebiet noch weiter geforscht werden, doch könne es in Zukunft auch möglich sein auf ähnliche Weise posttraumatische Belastungs- oder Angststörungen zu lindern, so die Wissenschaftler. Noch benötigen die Betroffenen oftmals zahlreiche Therapiesitzungen sowie Medikamente, um ihre Symptome zu verringern. Und allzu oft handele es sich nur um eine temporäre Verbesserung. Durch das neue Behandlungskonzept hingegen könne eine schnelle Linderung in nur einer Sitzung herbeigeführt werden. Eine kurze Intervention in einem Einzelzimmer könnte die Betroffenen dauerhaft von ihrer Angst befreien, teilte Kindt in einer Stellungnahme mit. Um die Behandlung auch auf anderen Gebieten der Phobie erfolgreich einsetzen zu können, müssten die Forschungen allerdings noch deutlich ausgeweitet werden. Doch bietet die Studie bereits jetzt Grund zur Hoffnung für alle Menschen, die unter Phobien und Angststörungen leiden.

 

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