Therapie bei Autismus

Autismus gilt immer noch als relativ unbekannte Krankheit. Einem Autisten sieht man seine Krankheit nicht unbedingt auf den ersten Blick an. Oft dauert es viele Jahre, bis eine Diagnose den Anfangsverdacht schließlich bestätigt. Zum Glück geht das heute sehr viel schneller, als noch vor wenigen Jahren. Gerade bei Kindern hat sich da viel getan.

Heute erkennen die Kinderärzte sehr viel eher, wenn ein Fall von Autismus vorliegt. Die Symptome sind bekannt und daher lässt sich die Störung sehr viel schneller und effektiver behandeln. Die Medien berichten immer wieder über das Krankheitsbild, daher sind inzwischen nicht nur die Ärzte, sondern auch die Eltern für das Thema Autismus sensibilisiert.

Schnellere Diagnose und bessere Behandlungsmöglichkeiten

In früheren Zeiten tummelten sich einige eher bizzare Therapieansätze. So galt die Festhalttherapie lange als das Maß aller Dinge. Dabei wurden Kinder, die unter Autismus leiden, gegen ihren Willen fest von ihrer Bezugsperson umarmt und festgehalten. Die Kinder reagierten darauf stark verängstigt oder gar aggressiv. Man hoffte, dass das Kind seinen Widerstand irgendwann aufgeben würde, was natürlich nicht der Fall war.

Methoden wie diese sind daher nicht nur ethisch, sondern auch wissenschaftlich stark umstritten. Das gilt auch die medikamentöse Behandlung von Autismus. Zwar kommen sie gelegentlich zur Eindämmung von Symptomen wie Aggressivität zum Einsatz, dies sollte jedoch nur sehr gezielt der Fall sein. Die Wissenschaft hat längst erkannt, dass es bei der Therapie mit Autisten sehr viel bessere Methoden der Behandlung gibt.

Übungen und Rollenspiele für den Alltag

Fachleute in aller Welt setzen heute eher auf ein Verhaltenstraining mit den Betroffenen. Über alltagsnahe Rollenspiele und Übungen versucht man, den autistischen Kindern und Jugendlichen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Dieser Behandlungsansatz wird auch als angewandte Verhaltensanalyse, kurz ABA (“Applied Behavior Analysis”) bezeichnet. Damit werden soziale Fähigkeiten trainiert und so versucht, extrem störende Verhaltensweisen abzubauen.

Die Methode selbst setzt dabei auf die Belohnungsmethode. Das heißt, dass erwünschtes Verhalten belohnt wird. Natürlich braucht es Zeit, bis sich erste Erfolge zeigen. Die Behandlung wird mehrmals die Woche und für mehrere Stunden durchgeführt. Neben der ABA Methode existieren weitere ähnliche Verhaltenstrainings, wobei einige ihren Fokus dabei auf das Erkennen von Gefühlen legen. Bei anderen geht es um den täglichen sozialen Umgang oder das Erlernen der Sprache.

Eltern und Umfeld spielen eine wichtige Rolle

Ebenso wichtig wie die Fachärzte sind die Eltern und das unmittelbare Umfeld der Betroffenen. Die neuen Verhaltensweisen müssen in den Alltag integriert werden und sich dort bewähren. Das kostet oft viel Kraft, gerade für die Eltern ist es nicht einfach, die Kraft dafür aufzubringen. In größeren Gemeinden gibt es spezielle Kindergärten, die Integrationsformen anbieten. Dort arbeiten geschulte Erzieher mit den Kindern.

Das gilt auch für die Schulen, an denen mit diesem Konzept gearbeitet wird. Durch die entsprechenden Therapien ist es sogar möglich, dass autistische Kinder eine normale Schule besuchen können. Langfristig sorgt diese Behandlung dafür, dass ein Autist irgendwann für sich selbst sorgen kann. Vielen Betroffenen wird dadurch der Aufenthalt in betreuten Wohngruppen oder gar die Unterbringung in einem speziellen Heim erspart. Gerade für Kinder lohnt es sich also so früh wie möglich mit der Behandlung zu beginnen.

 

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