Der männliche Konkurrenzkampf

Der männliche Konkurrenzkampf


Männer, die sich in der Gesellschaft von attraktiven Geschlechtsgenossen befinden, sind in der Regel erheblich risikobereiter. Eine Studie beschäftigte sich nun mit dem Konkurrenzkampf zwischen Männern – und fand die Ursache in Beziehungsstatus und Aussehen.

Studie der Universität Sydney

Männer sind stets risikobereiter als Frauen – das ist hinlänglich bekannt und schlägt sich im Fahren von schnelleren Autos, in einem größeren Alkoholkonsum, in weniger Arztbesuchen und im Ausgeben von mehr Geld nieder. Besonders die Risikobereitschaft beim Thema Geld zeigt sich beim Zocken an der Börse, am Pokertisch oder Roulette. Dort können nicht nur mehr Männer beobachtet werden – sie spielen auch stets mit den höheren Einsätzen. Eine Studie der Technischen Universität in Sydney hat jetzt sogar herausgefunden wie die Einsatzbereitschaft von Männern in Casinos weiter gesteigert werden kann: Man setzt ihnen einfach einen attraktiven Geschlechtsgenossen gegenüber.

Die Forscher der Universität unter der Leitung von Eugene Chan nutzten für ihre Studie Fotos von attraktiven männlichen und weiblichen Foto-Models sowie von durchschnittlich aussehenden Menschen. Diese wurden dann mehr als 820 heterosexuellen Männern und Frauen gezeigt. Anschließend sollte sich jeder Teilnehmer entscheiden, ob er für sein Mitmachen an der Studie 100 Dollar einstreichen oder lieber eine Wette eingehen möchte, bei der er seinen Gewinn verzehnfachen oder einen Komplettverlust erleiden kann. Zunächst zeigte sich, dass die weiblichen Probanden in der Regel die feststehende Summe, also die sichere Variante, wählten – ganz unabhängig davon, welche Fotos sie vorher gesehen haben.

Männer risikobereiter nach Anblick von attraktiven Foto-Models

Andere Ergebnisse zeigten sich bei den männlichen Teilnehmern. Während die Fotos von durchschnittlich aussehenden Menschen und auch sehr attraktiven Frauen keinen Einfluss auf ihre spätere Entscheidung hatten, verstärkte der Anblick von attraktiven männlichen Foto-Models ihre Risikobereitschaft extrem: Danach wählten die Männer häufiger die Variante der Wette. Forscher Chan geht davon aus, dass diese erhöhte Risikobereitschaft mit einem Mechanismus der Kompensation zu erklären sei: Männer wollen also zu den attraktiven Models aufschließen, indem sie gutes Geld machen. Diese Ansicht wird noch durch das Ergebnis einer Umfrage verstärkt, an der die Probanden nach der Studie teilnahmen. Hierbei sollten sie angeben, wie attraktiv sie sich selber empfinden. Dabei kam heraus, dass insbesondere die Männer, die sich selber als eher unattraktiv wahrnehmen, zu den Wettern der Studie gehörten. Das heißt also, dass die Unattraktiven ihren äußerlichen Nachteil mit einer höheren Risikobereitschaft wettzumachen versuchen und so gegenüber den schönen Models aufholen wollen.

Konkurrenz bei Frauen

Dennoch stellte sich die Fragen, wo und warum die Männer die männlichen Models aber als Konkurrenz empfanden. Die Antwort liegt auf der Hand: Obwohl gar keine Frauen anwesend waren, sind sie der Grund für die starke Konkurrenz. Das Forscherteam der Uni Sydney fragte nämlich zusätzlich nach dem Beziehungsstatus der Teilnehmer und stellte einen Zusammenhang zur Risikobereitschaft her. Insgesamt waren unter den Zockern vermehrt die Männer, die Single waren, also noch auf Partnersuche waren. Für Banken empfiehlt es sich also, solche Männer von ihrer Wertpapierabteilung fernzuhalten. Als gutes Beispiel dafür dient der Wertpapierhändler Jerome Kerviel. Er verlor etwa fünf Milliarden Euro an der Börse, woraufhin seine Bank fast pleite ging. Der mögliche Grund: Im Vorfeld hatte sich die Freundin von dem ansonsten unauffälligen 31-Jährigen getrennt.

„Ich hab Dich mal gegoogelt!“

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Im Zeitalter des Internets eröffnen sich uns viele Möglichkeiten. Wenn wir mehr über einen Menschen herausfinden wollen, bedienen wir uns häufig einfach der Suchmaschine. Oft erfahren wir sogleich Einiges über unseren Mitmenschen. Doch wirklich nützlich ist der Internet-Check meist nicht und kann sogar mehr Schaden anrichten, als wir vorerst vermuten.

Internet-Check beim Daten und auf dem Arbeitsmarkt

Bevor Anni009 sich mit einem Mann über ein Dating-Portal verabredet, googelt sie ihn erst einmal ausgiebig. Schließlich möchte sie auf ihr erstes Date gut vorbereitet sein und sichergehen, dass sich hinter dem potentiellen neuen Partner kein Serienkiller verbirgt. Diese Strategie des Vorab-Internet-Checks bezeichnet eine US-Journalistin als „Pre-Dating“.

Eine Umfrage in den USA ergab, dass das Phänomen des Pre-Datings bereits sehr weit verbreitet ist: Ein Drittel der befragten 18- bis 49-Jährigen gaben demnach vor dem ersten Date den Namen ihres Schwarms bei Google ein. Sogar über die Hälfte aller Frauen durchforstete bei neuen Bekanntschaften das Facebook-Profil der jeweiligen Person. Doch nicht nur Singles auf der Suche nach einem Partner bedienen sich des Internets auf der Suche nach Informationen. Auch Arbeitgeber hat mittlerweile der Suchmaschinen-Wahn gepackt.

Neugier und ein Bedürfnis nach Sicherheit

Die Jobbörse Career Builder führte 2009 eine Umfrage durch, aus der hervorging, dass über ein Drittel der befragten Arbeitgeber bereits Bewerber auf Grund prekärer Fotos oder Inhalte auf Facebook und Co abgelehnt hatten. Vor einigen Jahren reichte es noch aus, eine anständige Bewerbungsmappe vorzuweisen – heute muss auch das Facebook-Profil einwandfrei sein. Früher ging man noch voller Spannung zu einem Blind-Date – heute liefert Google einem bereits eine genaue Vorstellung davon, was uns bei der Verabredung erwartet. Doch warum wollen wir immer mehr Informationen? Warum verlassen wir uns nicht auf den ersten Eindruck und unser eigenes Urteilsvermögen?

Medienpsychologin Astrid Carolus von der Universität Würzburg erklärt dieses Phänomen mit dem Grundbedürfnis des Menschen nach Sicherheit. Wenn wir einen uns fremden Menschen zum ersten Mal treffen, ob bei einem Bewerbungsgespräch oder einem Date, löst die Unwissenheit über unser Gegenüber meist eine Art Verunsicherung in uns aus. Da der erste Eindruck so immens wichtig ist, fühlen sich Menschen sicherer, wenn sie im Vorfeld so viele Informationen wie nur irgend möglich über diese Person sammeln konnten. Dieses Bedürfnis bestand auch schon vor der Zeit der sozialen Netzwerke, so Carolus. Früher habe man eben ehemalige Angestellte oder Freunde befragt, heute reicht da ein Mausklick. Außerdem sind Menschen von Natur aus sehr neugierig, erklärt die Psychologin, auch dieses Bedürfnis werde durch die Internet-Recherche befriedigt.

Verzerrte Informationen

Auch bei Psychotherapeuten soll es vorkommen, dass sie ihre eigenen Patienten googeln, wie aus einer Studie der Psychologin Christiane Eichenberg hervorgeht. Dies verstoße allerdings gegen die Berufsordnung, die das Sammeln oder Nutzen zusätzlicher Daten untersagt. Auch wenn die Recherche in anderen Berufsfeldern und Bereichen des Lebens durchaus erlaubt ist, kann doch manchmal mehr Schaden als Gutes daraus entstehen. Bisher habe sich das Internet jedenfalls nicht als zuverlässiger Indikator für gute Mitarbeiter oder Partner erwiesen, die Informationen seien dafür viel zu ungefiltert und verzerrt, so Carolus. Manchmal erfolgt dann das böse Erwachen, da die Suchmaschinen uns eben doch kein tiefgründiges Profil unserer Mitmenschen liefern können, warnen die Experten.

 

Jugendschutz warnt vor Drogen aus dem Netz!

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Der Jugendschutz ist sehr besorgt. In letzter Zeit werden immer mehr Drogen online verkauft und sie können sehr gefährlich sein. Ganz gleich ob „Crazy Monkey“ oder „Beach Party“, getarnt als Badesalz oder Kräutermischung, harmlos sind sie alle nicht. Jugendschutz.net warnt vor diesen „Online-Drogen“, auch weil sie in den Sozialen Netzwerken ganz leicht zu finden und zu beschaffen sind.

Statt Cannabis und Ecstasy heißt es jetzt Kräutermischung!

Von Oktober 2015 bis Mai 2016 hat Jugendschutz.net 86 Webangebote untersucht. Die Seiten waren auf Deutsch und haben Legal Highs angeboten. Bei den meisten Shops ist eine Bestellung ohne Altersnachweis möglich. Es ist also nicht verwunderlich, dass 75 Prozent der Shops durch Experten als sehr jugendgefährdend eingeschätzt wurden. Normalerweise dürften diese Shops nur für Erwachsene erlaubt sein.

Immer mehr Drogen sind synthetisch und kommen aus dem Labor. In Deutschland erfreuen sie sich leider einer immer größer werdenden Beliebtheit. Um gewisse Richtlinien zu umgehen und um die Drogen zu tarnen, werden sie bunt verpackt als Badesalze, Lufterfrischer oder Kräutermischungen beschrieben und mit witzigen Sprüchen verziert. Im Netz wird damit geworben, dass es die perfekte Alternative gegen illegale Drogen wir Cannabis oder Ecstasy ist.

Drogenbericht von 2016

In diesem Bericht wird klar, dass viele Menschen in Deutschland abhängig sind. 1,8 Millionen sind Alkoholiker, 2,3 Millionen abhängig von Medikamenten und 600.000 sind abhängig von illegalen Drogen. Legal Highs kommen hier noch hinzu und erhöhen die Gesamtzahl erheblich.

Erste Todesfälle

39 Todesfälle gab es bereits in Deutschland und das liegt vor allem an der unbekannten Zusammensetzung der Droge. Zu den Nebenwirkungen gehören Herzrasen, Übelkeit, Erbrechen, Panikattacken, Kreislaufversagen, Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall der Tod. Zu den gravierenden Folgen kommt noch hinzu, dass Legal Highs ein enormes Suchtpotenzial haben.

Andreas Fischer ist Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) und seiner Meinung nach sind die Onlineshops sehr gefährlich, weil sie den Jugendlichen das Gefühl vermitteln, dass die Drogen ihr Leben bereichern können. Leider kann aber die Entwicklung von Jugendlichen durch Legal Highs sehr beeinträchtigt werden. Die KJM versucht durch Aufsichtsverfahren gegen Onlineshops die Legal Highs vertreiben, den Markt etwas zu reduzieren und zu überwachen.

Legal Highs bald verboten?

Durch kostenlose Proben und sehr gut platzierte Werbung auf Twitter und Facebook probieren Onlineshops Jugendliche für den Verkauf ihrer Drogen zu suggerieren. Zwar haben die Shops Richtlinien in denen steht, dass sie nicht an Minderjährige verkaufen, ob sie sich daran halten ist aber fraglich. Für Jugendschützer ist das geplante Gesetz zum Verbot von Legal Highs ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Damit wäre natürlich der Handel natürlich nicht komplett lahm gelegt, da es noch zahlreiche Schlupflöcher gibt, aber der erste Schritt wäre getan. In der Drogengesetzgebung sind Legal Highs bisher nicht aufgeführt. Das neue Gesetz soll dies allerdings ändern und auch den Handel, die Verbreitung, die Einfuhr und die Herstellung verbieten.

Die Schweigepflicht - Wann dürfen Therapeuten sie brechen?

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Nach zahlreichen Anschlägen und Amokläufen ist die Berichterstattung der letzten Monate vom Thema Terror und Trauer beherrscht. Immer wieder mischt sich in die Diskussion um vorbeugende Maßnahmen die Frage nach der Schuld der Therapeuten. Nicht wenige der Täter waren vor ihren schrecklichen Taten in therapeutischer Behandlung, doch von den Therapeuten kam keine Warnung, die die unschuldigen Menschenleben hätte retten können. Immer wieder suchen Angehörige der Opfer deshalb die Schuld bei den behandelnden Therapeuten, die die Tat ihrer Meinung nach hätten verhindern können. Demgegenüber steht allerdings die ärztliche Schweigepflicht, an die sich jeder Therapeut halten muss – außer in eindeutigen Gefährdungssituationen.

Wann darf ein Therapeut sein Schweigen brechen?

Für Mediziner und Therapeuten scheint die rechtliche Lage zumindest im ersten Moment eindeutig: Sie sind an ihre Schweigepflicht gebunden, können bei einer Verletzung strafrechtlich belangt werden und dürfen nur in Situationen mit eindeutig „gegenwärtig“ vorherrschender Gefahr Dritten gegenüber eine Warnung aussprechen. Kündigt der Patient also eine Straftat an, darf der Therapeut sich an die Polizei oder Angehörige wenden, macht er allerdings nur allgemeine, wenn auch hasserfüllte Aussagen, reicht das nicht aus, um die Schweigepflicht zu brechen.

Viele Therapeuten hören während der Sitzungen hasserfüllte oder depressive Aussagen von ihren Patienten, die als solche allerdings noch keinen Anlass für einen ernstzunehmenden Verdacht für die Begehung einer Straftat darstellen. Sind die Aussagen allerdings eindeutig, ist der Therapeut dazu angehalten sein Schweigen zu brechen, um andere Menschen keiner Gefahr auszusetzen. Kündigt ein HIV-positiver Mann beispielsweise an, weiterhin ohne ein Kondom mit seiner Frau zu schlafen, darf der Therapeut die ahnungslose Gattin von der Ansteckungsgefahr in Kenntnis setzen. In diesem Fall bekräftigte das Oberlandesgericht Frankfurt die Entscheidung des Therapeuten mit der Frau zu reden. So eindeutig wird eine Straftat allerdings in den seltensten Fällen angekündigt.

Schutz der Patienten

Die Schweigepflicht eines Therapeuten soll nicht nur den Schweigenden sondern vor allem den Patienten schützen. Müssten Menschen mit psychischen Problemen davon ausgehen, dass ihr Therapeut beim kleinsten Verdacht die Polizei über das Krankheitsbild seines Patienten informieren würde, würden viele von ihnen erst gar keine Therapie beginnen. Damit könnten Menschen, die Hilfe benötigen, gegebenenfalls nicht mehr ausreichend geholfen werden und sie würden mit ihrer Krankheit oder Störung alleine gelassen. Dass diese Einsamkeit zu mehr Straftaten führen könnte, bleibt zwar offen, würde aber im Umkehrschluss bedeuten, dass eine Therapie Straftaten verhindern könnte.

Auch in den Fällen des Copiloten Andreas L., der suizidgefährdet war und im vergangenen Jahr einen Airbus gegen einen Berg flog, oder des sich in therapeutischer Behandlung befindenden Selbstmordattentäters von Ansbach, Mohammed D., lagen keine eindeutigen Hinweise für die später erfolgten Straftaten vor. So wären kritische Äußerungen ihrer Therapeuten strafbar und nicht angebracht gewesen, obwohl sie in diesen Fällen möglicherweise Leben hätten retten können.

Keine Pauschalen Anzeigen

Die Schuld sollte aber in keinem Fall bei den Therapeuten gesucht werden, denn sie handeln nach bestem Gewissen und innerhalb ihrer rechtlichen Vorgaben. Obwohl in einigen Fällen davon gesprochen wurde, dass vor späteren Straftätern hätte gewarnt werden müssen, muss die Privatsphäre all jener Patienten gewahrt werden, die kein Verbrechen begehen. Pauschale Aussagen zur Sprache zu bringen könnte somit zu mehr Problemen führen, als gelöst würden.

 

Können Tiere als Therapeuten funktionieren?

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Tiere lassen Nähen zu, kuscheln gerne und lassen sich auch gerne streicheln. Menschen können durch Tiere lernen, Nähe zuzulassen und Ängste abzubauen. Aus diesem Grund sind in der Psychiatrie in Tübingen Hunde Teil des Therapiekonzepts.

Faye und Jasper sind zwei Chihuahuas und absolute Kuschelmagneten. Sie gehören fest zur Tübinger Psychiatrie. Kaum ein Patient kann dem Charme der kleinen Vierbeiner widerstehen.

Die zwei Hunde haben eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe: Sie sollen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die Psychiatrie in Tübingen setzt auf die zwei Hunde und sie gehören quasi zum Personal. Dazu gehören ebenfalls zwei Labradoodle, Keegan und Leyla. Vierbeinige Therapiebegleiter gehören noch zur Ausnahme. In Kliniken, Heimen, Schulen, therapeutischen- und pädagogischen Zentren werden sie dennoch immer öfter eingesetzt.

Auf die Idee mit den tierischen Therapeuten kamen die Krankenpfleger Stefanie Köhler (31) und Alfred Mollenhauer (59). Sie bemerkten während eines Ausflugs, dass besonders schwer kranke Patienten schnell eine Beziehung und Zuneigung zu Tieren aufbauen. Laut Mollenhauer sind die Tiere in der Lage das Eis zu brechen und jedem Patienten ein Lächeln in das Gesicht zu zaubern.

Vierbeiner sorgen für Lockerheit im Alltag

Seitdem können die Patienten auf der Station täglich mit den Hunden spielen, sie streicheln und mit ihnen Zeit verbringen. Es ist jedem Patienten selbst überlassen wie viel Zeit er mit den Vierbeinern verbringen möchte. Die Hunde machen den sonst so strukturierten Alltag in einer Klinik etwas lockerer.

Rainer Wohlfahrt ist Präsident der Europäischen Gesellschaft für tiergestützte Therapie. Seiner Meinung nach können Tiere insbesondere bei therapeutischen Prozessen helfen, sie mindern den Stress, steigern das Wohlbefinden und erhöhen die Motivation. Von dieser Art der Therapie profitierten bislang vor allem Menschen mit geistiger Behinderung, Demenz oder Autismus.

Tiere haben keine Vorurteile und akzeptieren jeden wie er ist.

Wohlfahrt erklärt, dass Tiere voreingenommenen sind und ihnen körperliche und seelische Makel egal sind. Da Krankheiten oft zu einem Makel führen, ist die tierische Neutralität eine großes Plus. Die Pfleger in Tübingen sagen, dass vor allem Patienten mit schweren Krankheiten durch die Tiere geholfen werden kann. Menschen mit Schizophrenie und selbstmordgefährdete Patienten lernten durch die Tiere, Nähe zuzulassen. Wohlfahrt fügt dem ganzen noch hinzu, dass die Präsenz eines Vierbeiners keinen Erfolg garantieren kann, allerdings eine durchaus erfolgreiche Alternative sein kann.

 

Die Todesstrafe - Die Psyche der Vollzieher

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Auch wenn die Todesstrafe für viele Menschen grausam erscheinen mag, gibt es noch immer über 50 Länder weltweit, die diese Art der Strafe anwenden. In diesen Akt der dort legalen Tötung sind nicht nur die Hingerichteten, deren Opfer und die Angehörigen dieser Personen beteiligt, sondern natürlich auch die Vollzieher, die die Hinrichtung ausführen. Die Frage, wer diese Menschen sind, die andere töten, wie sie sich mit ihrer Arbeit identifizieren und mit dieser umstrittenen Aufgabe fühlen, wurde nun durch eine Studie beantwortet.

Das Innenleben der Henker

Um herauszufinden welche Art von Menschen von Berufswegen legal töten, befragte der amerikanische Psychologe Michael Osofsky mit seinem Vater Anfang des Jahrtausends einige Dutzend Exekutionsbeamte des Louisiana State Penitentiary. So wollten die Experten herausfinden, welchen Einfluss das Ausführen einer Tötung auf das Seelenleben der involvierten Vollzugsbeamten hat. Entgegen der Erwartungen wirkte es so als habe ihre Beteiligung an der Exekution keinerlei Einfluss auf die seelische Gesundheit und das Wohlbefinden. Schließlich wurden bei den Befragten nicht mehr Symptome einer Depression festgestellt, als durchschnittlich in anderen Berufsgruppen. Hat das Töten eines anderen Menschen also keinen Einfluss auf die Henker?

Die Erklärungen für die zunächst etwas paradox wirkenden Erkenntnisse von Osofsky scheinen vielfältig und berücksichtigen die unterschiedlichsten Faktoren der Todesstrafe. Nicht der Akt des Tötens steht im Vordergrund, sondern die Motivation dahinter und das Arbeiten als Team. Um dies erklären zu können, kann ein Experiment von Stanley Milgram, einem amerikanischen Psychologen, herangezogen werden. Die Probanden seines Experiments wurden dazu aufgefordert, andere Menschen für vermeintliches Fehlverhalten mit Stromschlägen zu bestrafen. Tatsächlich wurden die Stimmen und Schmerzensschreie der vermeintlich Bestraften über ein Band eingespielt und der Raum in dem diese sich befinden sollten war leer.

Erklärungen für den geringen Einfluss

Die Probanden gaben an, dass sie die Bestrafung lediglich auf Anweisungen des Versuchsleiters ausführten und wiesen die Schuld so von sich. Eben dieses Abwälzen der Schuld konnte Osofsky in den Befragungen der Exekutionsbeamten feststellen. Sie gaben an, im Dienst des Staates zu handeln und konnten so keine Schuld bei sich selbst feststellen. Außerdem sei es die gerechte Strafe, die das Gesetz nun einmal für die Straftat des Häftlings vorsieht.

Eine andere Rechtfertigung der Henker war die Arbeit in der Gruppe. Nie tötet ein Beamter alleine, jeder hat seine festgelegte Aufgabe und so wird eine mögliche Schuld unter allen Exekutionsbeamten aufgeteilt. Viele Befragte gaben beispielsweise an, dass sie nie auf den Knopf gedrückt hätten, der das Leben tatsächlich beendete, sondern beispielsweise nur die Gurte angelegt.

Ein Job, der doch Spuren hinterlässt

Ganz so spurlos wie zunächst vermutet, scheint der Job als Henker dann aber doch nicht an den Beamten vorbeizugehen. Dies zeigte eine weitere Untersuchung von Osofsky und seinen Kollegen, in der fast 250 Beamte befragt wurden, die an Hinrichtungen beteiligt waren. So stellte sich heraus, dass es ein Job ist, über den nicht gesprochen wird – mit niemandem. Das sei ein weiterer Schutzmechanismus, gaben Probanden an, die vor diesen Befragungen noch mit niemandem über ihren Beruf gesprochen hatten.

Mit Rechtfertigen und Erklärungen schützen sich Exekutionsbeamte, um ihren Job machen zu können. Das Töten eines Menschen geht auch an ihnen nicht spurlos vorbei, aber sie schieben die Schuld von sich, um ihren umstrittenen Beruf ausüben zu können.

 

Sind Depressionen am Tonfall zu erkennen?

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Unsere Stimme spiegelt häufig wieder wie es uns gerade geht. Sind wir unsicher, beginnt sie zu zittern, regen wir uns auf, wird sie schrill oder wollen wir jemanden überzeugen, dann bemühen wir uns um einen festen und ruhigen Tonfall. Forscher haben nun untersucht, ob auch Depressionen anhand unserer Stimmlage zu erkennen sein könnten.

Sogar Babys interpretieren Stimmen

Bei der Stimme handelt es sich keinesfalls um ein Werkzeug, dessen wir uns bedienen können wann und wie wir wollen. Im Gegenteil – unsere Stimme hängt von unserer Psyche ab. Frühere Studien haben bereits ergeben, dass wir anhand der Stimme eines Menschen darauf schließen können, wie alt jemand ungefähr ist, wie viel Kraft er oder sie besitzt und wie groß und schwer jemand in etwa sein könnte. Bereits als Babys sind wir Menschen in der Lage Emotionen über die Stimme unseres Gegenübers zu ermitteln.

Walter Sendlmeier von der TU Berlin ist Experte für Kommunikationswissenschaften und erklärt, diese Eigenschaft der Stimmerkennung sei evolutionär bedingt. Früher sei es ein großer Vorteil gewesen, frühzeitig einschätzen zu können, ob jemand freundlich oder feindselig eingestellt war. Natürlich wird ein Teil unserer Stimme auch von unseren Genen bestimmt. Wie lang unsere Stimmbänder sind oder welche Form Mund und Nase haben, ist erblich bedingt.

Kulturelle Stimmtrends

Auch die Epoche und die jeweilige Kultur dieser Zeit kann eine Rolle spielen. In den 50er Jahren beispielsweise waren hohe Frauenstimmen im Fernsehen sehr beliebt. Mittlerweile sprechen Frauen wieder in einer tieferen Stimmlage, so Sendlmeier. Und auch Männer hätten längst nicht mehr den forschen Kasernenton der 30er Jahre. Stimmexperten sind sogar in der Lage, die Herkunft, den Bildungsgrad und die berufliche Position anhand der Stimme zu erkennen. Menschen in Führungspositionen sollen beispielsweise eher tiefer und mit längeren Pausen sprechen als normale Angestellte.

Depressionen über Stimm-App erkennen

Zahlreiche Studien ergaben außerdem, dass auch der Charakter einer Person anhand der Stimme zu erkennen ist. Extrovertierte Menschen klingen beispielsweise anders als ängstliche und zurückhaltende Personen. Und auch psychische Probleme sollen sich in der Stimme wiederfinden, so Sendlmeier. Nun wäre es durchaus denkbar, eine App zu entwickeln, welche die Stimme des Handy-Besitzers auf Auffälligkeiten untersucht. Sobald nun erhöhter Stress oder Anzeichen von Depressionen in der Stimme gemessen werden, könnte diese App den Besitzer des Smartphones benachrichtigen und eventuelle Therapiemöglichkeiten und Anlaufstellen vorschlagen.

Die eigene Stimme kennen und nutzen

Im Berufsleben ist das Bewusstsein für die eigene Stimme zudem sehr hilfreich. Lehrerinnen und Lehrer können zum Beispiel Kurse besuchen, in denen sie lernen, mit der eigenen Stimme umzugehen und die eigenen Stärken und Schwächen kennenzulernen. Olaf Nollmeyer ist als professioneller Stimmtrainer tätig und berät in diesem Bereich neben Lehrern auch Schauspieler, Dozenten oder Pfarrer. Nollmeyer erklärt, dass nicht nur unsere Emotionen Einfluss auf unsere Stimmlage haben, sondern dass dies auch andersherum der Fall sein kann. Wenn wir lernen, unseren eigenen Klang und Tonfall zu schätzen, können wir meist auch mit Stress und negativen Gedanken besser umgehen, so der Experte. Damit könnten Depressionen also nicht nur anhand der Stimme diagnostiziert werden, die Stimme selbst könnte auch den Ausgangspunkt für eine Behandlung darstellen.

 

Der positive Einfluss der Natur auf Gefängnisinsassen

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Wer den Kopf frei bekommen möchte oder einfach einmal abschalten will, folgt häufig dem Ruf der Natur. Das Grün der Bäume, das Gezwitscher der Vögel oder auch ein plätschernder Bach können mit ihrem positiven Einfluss auf uns Menschen wahre Wunder bewirken. Ob dieser Einfluss auch das Verhalten und die Befindlichkeit von Gefängnisinsassen verändern kann, untersuchten nun Psychologen in Amerika. Die Experten konnten nachweisen, dass die positive Wirkung auch bei Insassen greifen und ihr aggressives Verhalten mäßigen kann.

Gefangene in Isolationshaft

Im größten Gefängnis in Oregon, der Snake River Correctional Institution, sitzen mehrere tausend Gefangene wegen den unterschiedlichsten Vergehen ein. Unter ihnen gibt es eine besondere Gruppe Gefangener, die wegen besonders schwerer Vergehen und, weil sie eine Gefahr darstellen könnten, in Isolationshaft sitzen. Ihre Zellen sind klein, fensterlos und trist, doch hier müssen sie die meiste Zeit ihres Tages verbringen, denn der Kontakt zu anderen Häftlingen oder Besuchern ist ihnen strengstens untersagt. Nicht einmal eine Stunde am Tag haben sie Hofgang und dürfen frische Luft und ein paar Sonnenstrahlen tanken. Dass diese Art der Inhaftierung die ohnehin aggressiven Gefangenen noch aggressiver zu machen scheint, überrascht wenig.

Der „Blue Room“

Um die Situation mit den in Isolationshaft sitzenden Gefangenen besser in den Griff zu bekommen, bat die Leitung der Haftanstalt eine Gruppe von Psychologen um Hilfe. Die Experten versuchten daraufhin etwas neues und richteten einen sogenannten “Blue Room“ ein. In dieser speziellen, in Blau gehaltenen Zelle können sich die Insassen des Hochsicherheitstraktes aufhalten und den dort gezeigten Video- und Audioinstallationen folgen. Diese zeigen Bilder und Filme aus der Natur, die mit Vogelzwitschern oder dem Rauschen eines Flusses untermauert sind, um einen Augenblick Ruhe und Frieden zu erfahren, ohne dabei in ihrer kleinen Zelle sitzen zu müssen.

Und Tatsächlich zeigen die Natureindrücke ihre Wirkung. Die Gefangenen waren weniger aggressiv, beschrieben weniger depressive Gedanken und ihre Gewalt- und Wutausbrüche gingen um gut ein Viertel zurück. Ein Ergebnis, das nicht überrascht, betrachtet man die positive Wirkung der Natur auf den Menschen allgemein.

Der Eindruck der Gefangenen

Um herauszufinden, wie der „Blue Room“ von den Gefangenen selbst aufgenommen wurde, befragten die Psychologen diese. Und Tatsächlich war die Resonanz bei vielen positiv. Sie gaben an, sich nach ihrem Aufenthalt in dieser speziellen Zelle besser zu fühlen und weniger Schlafprobleme zu haben. Außerdem regten die Naturvideos ihre Fantasie an und sie träumten davon nach ihrer Entlassung mit der Familie zu einem dieser Orte zu fahren. Vielleicht mit den Kindern zelten gehen zu können oder einen schönen Spaziergang im Wald unternehmen zu können, seien Gedanken, die ihnen beim Anschauen der Videos durch den Kopf gingen.

Dieser Versuch Häftlinge mit Naturvideos beruhigen und ablenken zu können, ist einmal mehr der Beweis, dass der Mensch die Natur braucht, weshalb diese Art von Videos nun auch anderen Insassen gezeigt wird. So soll es ihnen ermöglicht werden ihre Gedanken in einem positiven Umfeld schweifen lassen zu können, ohne durch eine karge Zelle daran erinnert zu werden, dass sie im Gefängnis sitzen.

 

Fotos im Urlaub verstärken das Erlebnis

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„Pack doch mal die Kamera weg, Du kannst den Augenblick doch gar nicht richtig genießen“, haben sicher schon einige von ihren Mitreisenden im Urlaub gehört. Diese gehen davon aus, dass das Fotografieren schöne Momente auf Reisen stört und die Erfahrungen weniger intensiv gemacht werden können. Doch eine Studie amerikanischer Forscher zeigte nun genau das Gegenteil – Fotos im Urlaub intensivieren das Erlebnis und schenken länger und mehr Freude an den gewonnenen Eindrücken. Im Gegensatz zur Meinung Vieler lenkt das Schießen von Fotos nicht ab, sondern hilft sogar sich noch intensiver in die Situation zu versetzen.

Die Untersuchungsmethode

Um herauszufinden, welchen Einfluss Urlaubsfotos auf den Genuss der Reise und die Intensität der positiven Erfahrungen haben, teilten die Forscher um Kristin Diehl ihre Probanden zunächst in zwei Gruppen ein. Beide Gruppen erlebten teilweise in natürlichen Situationen und teilweise im Büro unterschiedliche Situationen Während die eine Gruppe Fotos von den Erlebnissen machen sollten, wurde es der anderen Gruppe untersagt.

Wie intensiv und positiv die Versuchsteilnehmer die Situationen wahrnehmen konnten, wurde zum einen mittels einer Befragung festgestellt und zum anderen mithilfe einer Spezialbrille, die erfassen kann, wo die Versuchsperson genau hinschaut und wie lange ihr Blick an dieser Stelle verweilt.

Fotografieren lenkt nicht ab

Die Ergebnisse waren überraschend, gingen die Forscher doch davon aus, dass das Fotografieren eher ablenkt. Tatsächlich aber ergab die Befragung, dass diejenigen, die Fotos machten, mehr Spaß hatten und die Unternehmungen und Situationen intensiver erlebten als die, die keine Fotos machten. Auch die Erinnerung an die schönen Erlebnisse hielt bei der ersten Gruppe länger an. Also scheinen Fotos die Erinnerungen zu konservieren und zu intensivieren, so die Forscher.

Während eines Museumsbesuchs wurden die Blicke der Probanden mit einer Spezialbrille verfolgt, um nachvollziehen zu können, was sie sich ansahen und wie lange sie die einzelnen Exponate betrachteten. Diese Blickverfolgung der Fotografierenden ergab, dass sich diese Versuchsgruppe intensiver und länger mit den beobachteten Ausstellungsstücken beschäftigte. Das unterstützt die Ergebnisse der Forscher, dass Fotografieren im Gegensatz zur oft geäußerten Meinung nicht ablenkt, sondern die positiven Eindrücke sogar noch verstärkt.

Auch Negatives wird verstärkt

Tatsächlich untersuchten die Forscher auch den Einfluss von Fotos auf negative Erlebnisse. Zu diesem Zweck schickten sie ihre Versuchsteilnehmer auf eine virtuelle Safari durch Afrika. Auch hier wurden die Versuchsteilnehmer in Gruppen aufgeteilt. Die einen sahen einen Film, in dem ein paar Warzenschweine sich über ein totes Tier hermachten, wie es nur natürlich ist. Der andere Film zeigte einen Ausschnitt, in dem Löwen ihre Beute bei lebendigem Leib auffraßen. Letzteres wurde von den Versuchspersonen als besonders negativ und unangenehm beschrieben. Auch in diesem Versuchsaufbau wurden Fotos gemacht und die Reaktionen der Versuchspersonen mit und ohne Fotos verglichen.

Dabei stellte sich heraus, dass das Fotografieren auch negative Erlebnisse intensiviert. So fassten Diehl und ihre Kollegen ihre Ergebnisse so zusammen, dass das Fotografieren Erlebnisse, egal ob positive oder negative, verstärke. Was für alle Urlauber, die gerne Fotos schießen eine gute Nachricht ist, denn sie brauchen kein schlechtes Gewissen haben und fürchten, dass sie etwas verpassen, wenn sie ihre Umgebung durch ein Objektiv betrachten.

 

Gibt es heute noch Heimweh?

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Nicht nur Kinder haben Heimweh. Es trifft junge Erwachsene, die gerade von zuhause ausgezogen sind, Soldaten, die in einem fernen Land arbeiten müssen oder Flüchtlinge, die vorerst keine Möglichkeit mehr haben in ihrem Heimatland zu bleiben.

Heimweh kann sogar schlimme Folgen haben, wie man bei Schweizer Soldaten erkennen konnte. Viele von ihnen waren fernab von ihrer Heimat kraftlos und fiebrig. Manche starben sogar an den langfristigen Folgen.

Diverse Doktorarbeiten und Debatten führen sogar dazu, dass Heimweh 1688 vom Baseler Mediziner Johannes Hofer als Krankheit anerkannt und Nostalgia genannt wurde.

Viele nutzen dies aus und täuschten eine Erkrankung an Nostalgia vor, um dem Wehrdienst zu entgehen. Das Thema und die Anerkennung zur Krankheit verschwanden jedoch bald wieder. Was blieb, war der Schmerz.

Wer leidet heute denn noch an Heimweh? Die Menschen aus dem Westen träumen vom Reisen und verbringen Jahre ihrer Karriere in anderen Ländern. Der Urlaub findet meistens auch nicht mehr im eigenen Land sondern am besten so fern wie möglich statt. Egal wie weit man weg ist, man ist immer über das Internet mit Freunden und Familie verbunden.

Zu modern für Heimweh?

In einer Welt, die so stark globalisiert ist wie unsere, passt das Gefühl von Heimweh gar nicht mehr rein. Man spricht heutzutage eher davon, dass man Schwierigkeiten hat sich an etwas Neues anzupassen. Trotzdem leiden viele Menschen unter Heimweh und es wird von vielen Ärzten ernst genommen. Jedes Land sieht anders aus, hat andere Menschen, eigene Traditionen und eine eigene Küche. Man gewöhnt sich an vieles und kann auch vieles vermissen, wenn man lange in einem anderen Land ist. Wirklich ernst genommen wird Heimweh von normalen Menschen jedoch selten.

Das Gefühl kennt jeder. Manche trifft es hart und andere empfinden es eher als ein schönes und schmerzhaftes nostalgisches Gefühl. Heimweh ist etwas ganz natürliches und wird wahrscheinlich auch nie ganz verschwinden. Es ist aber auch etwas, an das man sich gewöhnen kann. Wenn man schon als Kind oft bei Schulreisen dabei war, dann fällt es einem meistens leichter als Erwachsener länger von zuhause weg zu sein.

Kinder, die auf Reisen an Heimweh leiden und ihre Eltern vermissen trifft es oft hart. Sie haben keinen Appetit mehr und ziehen sich zurück. Wichtig ist es, dass Kinder nicht alleine damit klar kommen müssen.

Die Freiheit als Kind genießen

Wenn ein Kind unter Heimweh leidet, ist es wichtig dem Kind zu helfen. Oft hat das Reden alleine schon eine große Wirkung. Man fragt die Kinder, wie es ihnen geht und bringt sie dazu über die Situation zu reden. Sie sollen die Gefühle ruhig rauslassen und weinen. Es hilft auch, den Kindern Nähe zu schenken. Viele Betreuer kuscheln oft mit Kindern die unter Heimweh leiden. Dies gibt ihnen das Gefühl von Geborgenheit und hilft ihnen sich für die noch kommenden Tage der Reise besser zu fühlen.

Wenn wirklich nichts mehr Hilft, kann ein Anruf nach Hause den Tag retten. Alleine schon die gewohnte Stimme ihrer Eltern wieder zu hören kann für viele Kinder ausreichend sein.

 

Männer und Frauen leiden unterschiedlich

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Während eines Kongress über Männergesundheit und psychische Gesundheit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) teilte die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) einige Erkenntnisse mit der Öffentlichkeit.

Dazu gehörte die Beobachtung, dass sich bei Männern psychische Erkrankungen häufig durch andere Anzeichen und Symptome zeigen als bei Frauen. Das führe dazu, dass viele Hinweise auf depressive Erkrankungen nicht erkannt und somit auch nicht diagnostiziert und behandelt werden.

Andere Anzeichen einer Depression bei Männern

Bisher werden die vorliegenden Daten immer dahin gedeutet, dass Frauen wesentlich häufiger an Depressionen erkranken als Männer. Wie jetzt aber Prof. Harald Gündel vom Uniklinikum Ulm mitteilte, sei diese Annahme von Depressionen in der Medizin nicht komplett. Dies sieht er darin begründet, dass Männer, die unter Depressionen oder einer depressiven Verstimmung leiden, nicht die klassischen Symptome eines typischen depressiven Patienten zeigen müssen. Bei Untersuchungen zeigten einige männliche Patienten eher Anzeichen, die auf eine „männliche Depression“ hinweisen. Bei ihnen konnte zum Teil ein wütendes, gereiztes oder aggressives Verhalten beobachtet werden. Sie fühlten sich häufig gestresst, gehetzt oder auch unter starkem Druck.

Anzeichen wie Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit, die zu den typischen Krankheitsanzeichen gehören, seien nicht so häufig anzutreffen. Wenn also Patienten mit „männlicher Depression“ mit in die Statistik einbezogen werden würden, wären Männer und Frauen gleich häufig von Depressionen betroffen. Insbesondere bei Männern, die sich stark mit dem traditionellen Rollenbild identifizieren und Werte wie Leistungsstärke, Status und Einkommen als wichtig empfinden, würden darüber hinaus in der Regel kaum über ihr Befinden und Gefühle sprechen – sie fallen deshalb häufig durch medizinische Raster. Es sei schwierig bei dieser Gruppe von Männern eine psychische Erkrankung zu erkennen, da solche Anzeichen häufig verborgen werden.

Schwierige Daten über Männergesundheit

Ein weiteres schwerwiegendes Problem im Bereich der Männergesundheit sei, dass Männer als starkes Geschlecht generell seltener einen Arzt aufsuchen. Ein Bericht des Robert Koch-Instituts zeigte auf, dass es zudem wesentlich weniger Angebote für Männer gibt und diese in der Regel auch seltener in Anspruch genommen werden. Um dies zu ändern, müssten anderweitige Lösungen gesucht werden. Zum Beispiel gab es bereits positive Erfahrungen mit Sprechstunden in Betrieben. Hilfreich könnten auch Seminare sein, die im Arbeitsumfeld angesiedelt sind, um sich in Gruppengesprächen schrittweise über psychische und mentale Probleme zu öffnen.

Kaum bekannt sei Experten auch inwieweit Männer Arzneimittel und Medikamente einnehmen. Studien zu dem Thema umfassen außerdem nur Männer bis zum 65. Lebensjahr, sagt Prof. Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen. Die meisten Arzneimittel werden aber erst ab einem fortgeschrittenen Alter konsumiert. Prof. Glaeske gab darüber hinaus zu Bedenken, dass ein Drittel der Medikamentenabhängigen in Deutschland Männer seien, was im Allgemeinen zu wenig Aufmerksamkeit fände. Wer bei Männern von Abhängigkeit spricht, sieht vielmehr einen Missbrauch an Alkohol und illegalen Drogen. Aber besonders Anabolika und andere anregende Mittel werden vor allen Dingen von Männern und weniger von Frauen zu sich genommen. Dennoch sei auffällig, dass die einzige psychische Störung, die bei Männern häufiger auftritt als bei Frauen, ADHS ist. Ritalin werde aber häufig als leistungssteigerndes Mittel im Studium oder Fitnessstudio missbraucht. Generell gibt es aber noch zu wenig Untersuchungsergebnisse zu dem Thema psychische Gesundheit von Männern.

 

Dürfen Kinder die EM-Spiele sehen?

Der männliche Konkurrenzkampf


Die Fußball Europameisterschaft 2016 ist bereits in vollem Gange und die deutsche Nationalmannschaft hat das Viertelfinale erreicht. Doch viele der Fußballspiele finden abends um 21 Uhr statt und für alle, die am nächsten Morgen früh aufstehen müssen, kann das eine echte Herausforderung darstellen.

Dasselbe gilt auch für die jüngsten Mitmenschen, die natürlich auch bei diesem sportlichen Großereignis mitfiebern möchten – so wie es Mama und Papa auch tun. Außerdem dürfen die Freunde die späten Spiele ja auch sehen und sie sind ja auch noch gar nicht müde. Aber darüber, ob Kinder die späten Sportbegegnungen sehen dürfen oder lieber bei Zeiten ins Bettchen gehören, sind sich die Eltern nicht einig.

Die Zerrissenheit der Eltern

Einige Eltern lassen ihre Kinder auch die späten Fußballspiele mit verfolgen und andere schicken die Kleinen wie gewohnt zu Bett und machen auch während der EM keine Ausnahmen. Die Frage welche Vorgehensweise hier die richtige ist, müssen zwar die Eltern beantworten, aber Experten geben einige Tipps, um die Entscheidungsfindung zu vereinfachen.

Natürlich möchte man nur das Beste für den Nachwuchs und man möchte nicht unfair sein. Aber die Entscheidung, ob das Kind lange aufbleiben soll, sollte nicht davon abhängig sein, was andere Eltern erlauben. Aber genau das ist oft der Fall und das Argument vieler Kinder. „Aber alle meine Freunde dürfen das auch gucken.“ Das fördert das schlechte Gewissen der Eltern und die Kinder dürfen wach bleiben. Zwar bekommen die Kinder so ihren Willen, doch einige Eltern fragen sich, wie gut diese Entscheidung für das Kindeswohl war.

Negative Folgen der Fußballspiele

Abgesehen davon, dass der Schlafmangel einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit und Stimmung der Kinder am nächsten Morgen hat, übersteigen die 90 Minuten deutlich die Zeit, die Kinder täglich vor dem Fernseher verbringen sollten. Bis zum zehnten Lebensjahr sollten die kleinsten Mitmenschen nicht mehr als eine Stunde am Tag fernsehen. Außerdem fällt es Kindern schwer die großen Emotionen während eines solchen Spiels richtig einordnen zu können und es kann zu Streitigkeiten mit Freunden kommen, die zu einer anderen Mannschaft halten.

Leider gibt es immer wieder Fußballspiele, wie das Vorrundenspiel zwischen England und Russland, die von Gewalt begleitet werden. Sehen Kinder diese Ausschreitungen, können sie das nicht unbedingt richtig einordnen und ihnen wird ein falsches Bild vermittelt. Ein solch falsches Bild kann auch entstehen, wenn unfair gespielt wird und Fouls nicht richtig bestraft werden. Das Kind gewöhnt sich so möglicherweise an eine unfaire Spielweise. Also müssen die Eltern hinterher sein dem Kind zu erklären, dass das so eigentlich nicht richtig ist.

Die Uhrzeit ist nur ein Aspekt

Bei der Entscheidung, ob ein Kind die EM verfolgen darf, spielt also nicht nur die Uhrzeit der Übertragung eine Rolle, sondern auch die Frage, ob das Kind das Gezeigte richtig einzuordnen weiß. Erlauben die Eltern ihren Sprösslingen sich die Partien um den Titel des Europameisters anzuschauen, sollten die möglicherweise negativen Folgen für die kindliche Entwicklung im Hinterkopf behalten werden. Obwohl Kinder das Gesehene vielleicht nicht immer richtig einordnen, stellt sich selbstverständlich auch die Frage, ob es überhaupt möglich ist, sie vom Geschehen abzuschirmen oder ob es geschickter ist, die Spiele mit ihnen zusammen zu verfolgen und Verzerrtes gegebenenfalls ins richtige Licht rücken zu können.

 

Die Körpergröße an der Stimmlage erkennen - Ist das möglich?

Der männliche Konkurrenzkampf


Offenbar brauchen wir einen Menschen nicht zwangsläufig zu sehen, um herauszufinden, wie groß er ist. Auch anhand der Stimmlage lässt sich die Körpergröße scheinbar erkennen. Ob diese Fähigkeit angeboren ist, oder ob man sie erlernen kann, ist bis heute jedoch unklar.

Blinde und Sehende hörten gleich gut

Polnische Psychologinnen stellten nun fest, dass von Geburt an Blinde ebenfalls in der Lage sind, die Körpergröße eines Menschen zu erfassen. Und zwar anhand der jeweiligen Stimmlage. Dies könnte auf die menschliche Evolution zurückzuführen sein, da es sich in ihrem Verlauf als wichtig erwiesen haben könnte, große und somit potentiell dominante Männer bereits am Klang ihrer Stimme erkennen zu können. Diese Fähigkeit scheint nicht von einem Lernprozess abhängig zu sein, der das Sehen erfordert. Daher könnte dieses Phänomen hauptsächlich auf genetischen Faktoren beruhen, so die Forscherinnen.

Katarzyna Pisanski und ihr Team von der Universität Breslau belegten durch ihre Untersuchungen, dass visuelle Erfahrungen nicht zwangsläufig nötig seien, zur zuverlässigen Einschätzung der Körpergröße eines anderen Menschen. Man müsse demnach beispielsweise nicht im Kindesalter erst einmal lernen, dass große Männer eher tiefere Stimmen haben. Doch auch die Annahme, dass Blinde auf Grund eines sensibleren Gehörs die Körpergröße anhand der Stimmlage besser einschätzen können als Sehende bestätigte sich nicht. Blinde Menschen schneiden zwar durchaus besser ab bei der Lokalisierung von Geräuschquellen, doch bei der akustischen Einschätzung der Körpergröße durch die Stimmerkennung sei dies nicht der Fall, so die Expertinnen.

Angeboren oder erlernt?

Für die Studie wurden 91 Frauen und Männer zwischen 20 und 65 mit einem normalen Hörsinn untersucht. Ein Drittel der Teilnehmer war entweder von Geburt an blind oder bereits im ersten Lebensjahr erblindet. Vierzig Probanden hatten erst später im Leben ihr Augenlicht verloren und 23 weitere Teilnehmer dienten als Kontrollgruppe mit intaktem Sehvermögen. Die Probanden bekamen verschiedene vorher aufgenommen Männerstimmen über Kopfhörer vorgespielt. Zu diesem Zweck hatten die Wissenschaftlerinnen zuvor 30 Stimmproben aufgezeichnet und spielten jeweils zwei nacheinander den Teilnehmern vor. Anschließend sollten die Testpersonen entscheiden, welche Stimme dem größeren Mann gehören könnte. Die Körpergrößen unterschieden sich zwischen 0 und 21 Zentimetern.

Sowohl Blinde als auch Sehende erzielten in diesem Test ähnliche Trefferquoten. Auch Geschlecht und Alter der Probanden schien keine Rolle zu spielen. Je größer der Unterschied der Körpergrößen, desto treffsicherer fielen auch die Ergebnisse aus. Bei einer maximalen Größendifferenz entschieden sich 88 Prozent der Befragten richtig. Zum einen lassen sich die Ergebnisse dadurch erklären, dass die Fähigkeit, die Körpergröße anhand der Stimmlage zu erkennen, wohl angeboren ist. Andererseits könnte der Zusammenhang zwischen Stimme und Größe auch auf irgendeine Weise erlernt worden sein. Aus unserer Erfahrung heraus wissen wir beispielsweise, dass große Objekte, ob sie nun lebendig oder unbelebt sind, meist tiefere Töne von sich geben oder erzeugen, als kleinere. In einer Folgestudie wollen die Forscherinnen nun untersuchen, ob es sich bei dem Erkennen von Frauenstimmen durch Blinde und Sehende ähnlich verhält.

 

Mehrdeutigkeit weckt mehr Interesse als Schönheit

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Studien und Forschung zum ästhetischen Erleben gab es bereits viele. Die meisten Ergebnisse besagten, dass ein Kunstwerk vom Menschen als schön empfunden wird, wenn es leicht zu verstehen ist. Diese Hypothese ist jedoch nicht dafür geeignet zu erklären, warum zum Beispiel René Magritte oder Pablo Picasso so beliebt sind und auf der ganzen Welt teuer verkauft werden.

Beide Künstler stehen für Werke mit mehrdeutigen Aussagen und abstrakter Darstellung. Die Frage, warum Menschen auch oder gerade von abstrakten Bildern und Skulpturen so begeistert sind, versuchten jetzt Psychologen der Universitäten Bamberg und Mainz, in ihrer aktuellen Studie zu beantworten.

Bewertung von Kunstwerken

Für ein Experiment wurden insgesamt 39 Probanden, die sich im Alter von 18 bis 41 Jahren befanden, 17 Kunstwerke präsentiert, die alle aus dem zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhundert stammten. Sie sollten diese Bilder eingehend betrachten und bewerten. Dafür sollten die Probanden Auskunft darüber geben, wie ihnen das jeweilige Werk gefällt und wie sehr es sie interessiert. Darüber hinaus sollten sie angeben, wie stark der Eindruck ist, den das Bild bei ihnen gemacht hat. Ein weiterer Faktor war, wie hoch sie die Mehrdeutigkeit, also die Ambiguität, des Kunstwerks einschätzen und welche Schwierigkeiten bestanden, diese zu lösen, damit das Werk verstanden wird. Zum Abschluss sollten die Probanden beschreiben, welche Einsichten sie durch das Betrachten des jeweiligen Kunstwerks gewonnen hatten.

Hohe Ambiguitätstoleranz

Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass gerade die Kunstwerke als positiv und interessant bewertet wurden, die sie gleichzeitig mehrdeutig fanden und die ein verstärktes Nachdenken erforderten. Bei Bildern, die sie weniger mehrdeutig und schwer zu verstehen fanden, zeigten sie auch weniger Interesse. Diese Ergebnisse gelten aber speziell für Personen mit hoher Ambiguitätstoleranz, das heißt für Menschen, die im Allgemeinen Mehrdeutigkeiten und Widersprüche händeln können. Die Probanden, die generell über eine geringere Ambiguitätstoleranz verfügten, hatten auch für mehrdeutige Bilder weniger übrig und empfanden diese als weniger interessant.

Mehrdeutigkeit ist schöner

Aus der Studie schließen die Forscher, dass das Problem des Bildes – also seine Mehrdeutigkeit – nicht aufgelöst werden muss, um Vergnügen oder positive Gefühle beim Betrachten des Kunstwerkes zu empfinden. Es sind mehr die belohnenden Einsichten, die für eine stärkere Wertschätzung des Gemäldes sorgen, als tatsächlich eine eindeutige Interpretation. Die Zuschauer sind also eher von der Mehrdeutigkeit des Kunstwerkes gefesselt als von der bloßen Schönheit.

 

Das Pilotennetzwerk Flying Hope hilft schwerstkranken Kindern

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Das Leben mit einem schwerkranken Kind ist für die Eltern, Geschwister und natürlich für das betroffene Kind selbst eine Qual. Der Alltag ist bestimmt von der Krankheit und einfache Unternehmungen scheinen oft unüberwindbare Herausforderungen zu sein. Besonders Reisen stellen oft eine enorme Anstrengung dar. Nicht nur für die kranken Kinder, auch für alle anderen Reisenden bedeutet ein Ausflug oder Urlaub Stress. Der Verein Flying Hope ist ein Beispiel dafür, wie der Alltag dieser betroffenen Eltern entlastet werden kann und mitunter lebensnotwendige Reisen doch möglich werden.

Nicht nur Reisen zu weiter entfernten Krankenhäusern, die das Leben des schwer kranken kleinen Patienten verlängern, auch Urlaubsreisen zur Erholung sind essentiell für betroffene Familien. Denn diese Entlastungsaufenthalte sind für Familien sehr wichtig, die physisch und psychisch unter der Situation leiden, ein schwerstkrankes Kind zu haben. Meist kann einer der Eltern nicht mehr seinem regelmäßigen Beruf nachgehen, da die Zeit für die Pflege des Kindes benötigt wird. Geschwisterkinder fühlen sich in den meisten Fällen vernachlässigt und generell ist der Leidensdruck für alle Betroffenen sehr hoch. Kranken- und Pflegekassen erstatten in den meisten Fällen dann für bis zu 28 Tage pro Jahr diese sogenannten Entlastungsaufenthalte.

Das Netzwerk Flying Hope

Flying Hope ist ein Pilotennetzwerk, das eben diese Aufenthalte ermöglicht und schwerstkranke Kinder mit ihren Familien nicht nur zu den benötigten Arztterminen fliegt, sondern sie auch zu erholsamen, entlastenden Urlaubsaufenthalten bringt. Der Gründer Stefan Klebert entwickelte 2010 diese Initiative, nachdem er eine ähnliche Institution in den USA kennenlernen durfte. Inzwischen sind 40 Piloten Teil des Netzwerks, das betroffene Kinder zu Behandlungen oder Kur- sowie Hospizaufenthalten fliegt. Diese Aufenthalte ermöglichen den Kindern und Eltern etwas Ruhe außerhalb des Alltags zu finden und sich wenigstens für einige Tage von den täglichen Strapazen, die eine rund-um-die-Uhr-Pflege mit sich bringt, erholen zu können. Die Gelder für die Flüge werden aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen oder auch von den Piloten selbst übernommen. Auch die Flüge finden ausschließlich in der Freizeit der Helfer über den Wolken statt, die mit kleinen Maschinen die Familien zu ihren Zielen fliegen.

Die Flugzeuge werden für eine kurze Zeit zu einem Krankenhauszimmer, in dem der Patient auch während der oft nicht besonders langen Flüge, ausreichend behandelt werden kann. Geräte, Krankenschwestern und Angehörige können die schwerkranken Fluggäste begleiten, um ihnen die Reise so angenehm und erträglich wie möglich gestalten zu können. Für viele Fluggäste stellt das nicht nur eine Entlastung dar, sondern ist auch beinahe die einzige Möglichkeit zu verreisen und längere Strecken ohne Gefahr hinter sich zu bringen.

Der letzte Wunsch

Inzwischen absolviert das Netzwerk etwa einen Flug wöchentlich und dabei können sie leider nicht allen Anfragen nachkommen. Trotzdem versuchen sie ihr Bestes, um zum einen die Familien zu entlasten und zum anderen den Kindern einen einzigartigen Tag zu ermöglichen. Die Piloten berichten, dass ihre Flüge in manchen Fällen auch der letzte Wunsch eines sterbenskranken Kindes war, der ihm dann ermöglicht werden konnte.

Die hohe Nachfrage nach dem ehrenamtlichen Angebot des Vereins zeigt, wie wichtig solche Institutionen für Betroffene sind und wie viele Familien offensichtlich von solch schweren Schicksalsschlägen betroffen sind. Die wundervolle Arbeit der Piloten, sollte nicht als selbstverständlich erachtet und so gut es geht unterstützt werden.

 

War ich tatsächlich schwanger?

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Es ist kaum vorstellbar, doch manche Frauen scheinen nicht zu bemerken, dass sie schwanger sind. Meist werden sie als naiv abgestempelt. Doch es gibt durchaus Gründe, aus denen eine Frau ihre Schwangerschaft verdrängen kann.

Plötzlich Mutter

Plötzlich, wie aus dem Nichts, ist ein Baby da. Ohne Vorbereitung, ohne Vorwarnung. Wie soll das funktionieren, ohne dass die Frau selbst etwas von ihrer Schwangerschaft bemerkt, denken viele. Peter Rott ist Frauenarzt und Psychotherapeut, er erzählt, dass die sogenannte „Gravitas suppressalis“, die verdrängte Schwangerschaft, gar nicht mal so selten vorkomme. Ungefähr eine von 500 Schwangeren sei betroffen und merke ihren Umstand nicht. In Deutschland beläuft sich die Zahl auf rund 1300 pro Jahr, bei 270 dieser Fälle werde die Schwangerschaft sogar erst unmittelbar bei der Geburt festgestellt, so der Rott.

Man spricht von einer verdrängten Schwangerschaft, wenn die Frau ihren Umstand bis zur 20. Woche nicht bemerkt. Eine Schwangerschaft dauert in der Regel etwa 40 Wochen, die Betroffenen sind sich also die Hälfte der Zeit über nicht bewusst, dass sie bald ein Kind erwarten.Viele Experten unterscheiden jedoch noch einmal zwischen verdrängter und verleugneter Schwangerschaft. Der Unterschied liegt hierbei in der Wahrnehmung der werdenden Mutter. Während bei einer verdrängten Schwangerschaft laut Rott die Gefühle komplett im Unterbewusstsein verschwinden, ist Frauen bei einer verleugneten Schwangerschaft durchaus bewusst, dass sie ein Kind bekommen, doch dieser Gedanke wird weggeschoben.

Es liegt in der Natur des Menschen schmerzliche Ereignisse nur schrittweise anzuerkennen und sich selbst vor inneren Konflikten zu schützen, so der Psychotherapeut. Dieses Phänomen kennen wir alle, zum Beispiel bei unbezahlten Rechnungen. Doch wird der innere Konflikt zu groß, kann es dazu kommen, dass wir ihn in unser Unterbewusstsein abschieben. Bei den betroffenen Schwangeren passt ein Kind beispielsweise nicht in die momentane Lebenssituation und erzeugt damit einen schwerwiegenden Konflikt.

Eine verdrängte Schwangerschaft ist gar nicht so selten

Im Jahr 2002 veröffentlichten Mediziner der Humboldt-Universität Berlin eine umfassende Studie zu diesem Thema. Ein Jahr lang untersuchten Jens Wessel und Ulrich Büscher 62 Fälle von verdrängten Schwangerschaften. Bei 25 der Teilnehmerinnen wurde die Schwangerschaft erst mit dem Einsetzen der Wehen entdeckt. Laut Meinung der beiden Mediziner treffe die allgemeine Ansicht, verdrängte Schwangerschaften seien äußerst selten, nicht zu. Auch gebe es kein spezifisches Profil für Betroffene, das Phänomen ziehe sich durch alle Klassen und Altersgruppen. Eine leicht stärkere Tendenz sei zwar bei sehr jungen Frauen sowie bei Frauen, die glaubten nicht mehr schwanger werden zu können, beobachtet worden, doch sei dieser Wert nicht sonderlich signifikant.

Auch das Vorurteil, eine verdrängte Schwangerschaft entstehe nach einem One-Night-Stand, konnte durch die Studie widerlegt werden. 80 Prozent der Frauen befanden sich in einer festen Beziehung und sogar die Hälfte der Betroffenen war vorher bereits ein- oder mehrmals schwanger. Doch wie kann dies sein? Rott erklärt, dass man, wenn man etwas verdrängt, viele Anzeichen leicht umdeuten kann. Die Bewegungen des Kindes im Bauch, werden dann zu einfachem Bauchgrummeln, die Gewichtszunahme wird auf eine schlechte Ernährung zurückgeführt. Und Frauen, bei denen die Monatsblutungen sowieso unregelmäßig sind, machen sich auch darüber wenig Gedanken, so der Experte. Nicht zu unterschätzen sind außerdem die Folgen einer solchen unvorbereiteten Schwangerschaft. Meist bedürfen die Mütter der Neugeborenen noch einige Zeit nach der teilweise überraschenden Geburt psychologischer Hilfe.

 

Warum erscheinen uns manche Menschen unheimlich?

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Was verbindet Ted Cruz, Clowns und Tierpräparatoren miteinander? Sie wirken irgendwie unheimlich. Eine Studie hat nun untersucht, was dieses unangenehme Gefühl, das manche Menschen in uns auszulösen scheinen, auslösen könnte.

Manchmal liegt es an einem seltsamen Grinsen, am Tonfall oder an den Augen. Begründbar ist dieses Gefühl nicht unbedingt, doch fühlen wir uns in der Anwesenheit mancher Personen einfach unwohl. In ihrer Studie „On the nature of creepiness“ sind zwei US-Wissenschaftler, T. McAndrew und Sara S. Koehnke, nun der Frage auf den Grund gegangen, weswegen uns machen Menschen unheimlich erscheinen. Für ihre Untersuchungen beobachteten die Wissenschaftler 1341 Personen in einem durchschnittlichen Alter von 29 Jahren. Während ihrer Erhebungen sollten die Teilnehmer insgesamt 44 Merkmale bewerten. Dazu zählten beispielsweise Hobbys, Aussehen, Marotten, alltägliche Angewohnheiten, Berufe sowie Gestik.

Einige republikanische Präsidentschaftskandidaten wirken gruselig

Schnell wurde klar, dass bestimmte Berufe von vorne herein „creepy“ also unheimlich wirken. So zum Beispiel Clowns, Tierpräparator, Leichenbestatter oder Sex-Shop-Besitzer. Bei den Clowns erscheint dies wenig überraschend, da manche Menschen sogar unter sogenannter „Coulrophobie“, der Angst vor Clowns, leiden. Auch manche US-Präsidentschaftskandidaten der Republikaner wurden laut Angaben der Befragten als unheimlich eingestuft. Marc Rubio beispielsweise fiel durch seine eigenartige Mimik und seinen augenscheinlich meist trockenen Mund auf. Donald Trump hingegen wirkte auf Grund seiner fortwährenden sexuellen Anspielungen auf seine großen Hände nicht ganz geheuer. Die Forscher stellten fest, dass insbesondere das wiederholte Thematisieren sexueller Themen auf viele Menschen eine irritierende Wirkung zu haben scheint.

Auch der Kandidat Ted Cruz wurde von einigen Teilnehmern mit dem Adjektiv „creepy“ versehen, sein auffällig häufiges Lippenlecken erzeugte scheinbar diese Wirkung. Doch besonders Ted Cruz scheint in dieser Hinsicht zu polarisieren, erst kürzlich fragte sich ein amerikanischer Psychologe öffentlich, warum ihn der Anblick des republikanischen Präsidentschaftskandidaten häufig irritieren würde. Schlussendlich führte er es darauf zurück, dass Cruz wohl beim Lächeln die Mundwinkel nach unten anstatt nach oben ziehe. Somit weiche seine Mimik von der klassischen Norm ab und auch dies empfänden Menschen meist als ungewöhnlich oder sogar unheimlich.

Unheimliche Personen werden meist gemieden

Meist können die Personen, die auf uns eine verstörende Wirkung ausüben jedoch überhaupt nichts dafür. Die häufigsten Merkmale, die mit einem unheimlichen Gefühl in Verbindung gebracht werden, sind laut der Studie Augenringe, fettige Haare, ein seltsames Lächeln, dreckige Kleidung oder eine fahle Haut. Den Wissenschaftlern fiel zudem auf, dass es meist Männer waren, die als unheimlich empfunden wurden. Jedoch handelte es sich bei den Studienteilnehmern um 75 Prozent Frauen, daher könnte das Ergebnis an dieser Stelle etwas verfälscht sein, so die Forscher. Das Hauptfazit der Studie war jedenfalls, dass wir Menschen, deren Mimik oder Gestik wir nicht richtig zu deuten vermögen oder deren Verhalten uns unberechenbar erscheint, am unheimlichsten finden. Eine wirkliche Lösung für diese Problematik scheint es jedoch nicht zu geben, natürlich könnten wir unser Gegenüber auf seine Wirkung aufmerksam machen und demjenigen nahelegen, seine Haare zu waschen oder an seiner Mimik zu arbeiten. Doch meist begnügen wir uns eher damit, die Gegenwart uns unheimlicher Menschen einfach zu meiden.

 

Geduld in den unterschiedlichsten Kulturen

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Geduld ist eine wichtige Tugend im Bereich der Wirtschaft. Kürzlich untersuchte das Journal of Economic Psychology die unterschiedlichen Zeitpräferenzen in 52 verschiedenen Ländern der Welt.

Deutschland auf Platz 1

In der Wirtschaft ist Geduld immens wichtig. Jemand, der sich nicht gedulden kann, nimmt beispielsweise leichtfertig einen Kredit auf, nur um sich möglichst schnell etwas leisten zu können. Dass nicht jeder Mensch gleich geduldig sein kann, ist klar. Doch welche Unterschiede sind im internationalen Vergleich zu erkennen?

Ist es wahr, dass Menschen in einigen Ländern eher dazu neigen schnell an Geld zu kommen, während andere Nationen länger warten und sich gedulden können? Diesen Fragestellungen wollten nun Wissenschaftler der Universität Trier in Zusammenarbeit mit Kollegen der Otto Beisheim School of Management und der Universität Zürich auf den Grund gehen.

Die Forscher versuchten in einer sehr umfangreichen Studie, Zeitpräferenzen durch Experimente möglichst genau zu erfassen. Dazu luden sie Testpersonen aus 52 verschiedenen Ländern der Welt ein, die die Aufgabe bekamen, sich zwischen zwei Möglichkeiten zu entscheiden: Eine direkte Auszahlung eines bestimmten Betrages oder eine etwas höhere Auszahlung vier Wochen später. Die Auswertung dieses Experimentes ergab, dass Deutsche am geduldigsten waren. Der Anteil der Testpersonen, die sich dazu entschlossen hatten auf den höheren Betrag zu warten, war hier am höchsten. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Schweiz und Belgien. Auf den letzten Plätzen hingegen befanden sich Nigeria, Tansania und Georgien.

Geduld ist auch kulturell bedingt

Die Wissenschaftler heben hervor, dass die politische und wirtschaftliche Stabilität eines Landes natürlich von großer Bedeutung sei. Wenn man mit großer Unsicherheit in die Zukunft blickt, ist es naheliegend, sich direkt einen sicheren Betrag auszahlen zu lassen. Doch waren die Unterschieden zwischen den einzelnen Ländern nach Meinung der Forscher nicht allein darauf zurückzuführen. Die USA beispielsweise erreichten in der Tabelle nur Platz 24 wohingegen Tschechien den 9. Platz belegte, obwohl das Land überaus weniger wohlhabend ist.

Auf Grundlage ihrer Untersuchungen gehe die Wissenschaftler davon aus, dass die Geduld in einem Land auch von kulturellen Unterschieden abhängig ist. Sämtliche skandinavischen Länder befinden in dem Ranking beispielsweise auf den zehn ersten Positionen. Die Länder Südeuropas wie Spanien, Italien und Griechenland hingegen belegen eher die hinteren Plätze. Außerdem gehen die Forscher davon aus, dass auch andere Faktoren, wie etwa Innovationskraft und Umweltschutz, die ein langfristiges Handeln und Denken erfordern, mit den Zeitpräferenzen, die bei der Studie gemessen wurden, zusammenhängen.

 

Das Nickerchen und sein positiver Effekt

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Amerikanische Psychologen haben nun in einer Studie die positiven Effekte eines Nickerchens untersucht.

Hält man ein einstündiges Nickerchen am Tag, so erhöht das die Frustrationstoleranz und die Ausdauer. Dies fanden Psychologen der Universität von Michigan in einer aktuellen Studie heraus. Im Japanischen gibt es ein Wort, „Inemuri“, dass sich aus den Schriftzeichen für „schlafen“ sowie für „anwesend sein“ zusammensetzt. Es spiegelt die japanische Sitte wider nicht nur in Bussen, Bahnen und sonstigen öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern sogar auch im Schulunterricht oder in Sitzungen zu schlafen. Das klingt für unsereins eher merkwürdig. Doch ein Erholungsschlaf im Verlauf des Tages kann uns helfen, besser für anspruchsvolle Aufgaben gewappnet zu sein und den Tag leichter durchzustehen, so die Forscher der Studie.

Für ihre Untersuchungen analysierten die Wissenschaftler 40 Teilnehmer zwischen 18 und 50 Jahren. Die Probanden sollten zunächst eine unlösbare Aufgabe am Computer bearbeiten und anschließend berichten, wie sie sich fühlen. Viele waren deutlich frustriert. Anschließend wurden die Testpersonen nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Hälfte der Probanden bekam die Möglichkeit, sich zu erholen und eine Stunde zu schlafen. Die andere Gruppe hingegen sollte sich eine 60-minütige Dokumentation zum Thema Natur anschauen.

Weniger frustriert durch Nickerchen

Nach dieser Stunde bekamen die Teilnehmer erneut eine frustrierende Aufgabe gestellt. Die Forscher konnten nun beobachten, dass diejenigen Probanden, die eine Stunde lang geschlafen hatten, deutlich mehr Ausdauer an den Tag legten als beim ersten Frustrationstest. Sie probierten über einen deutlich längeren Zeitraum hinweg die unlösbare Aufgabe zu bearbeiten und ließen sich weniger schnell entmutigen. Außerdem berichteten sie weniger als zu Anfang von negativen Gefühlen.

Die Teilnehmer, die keinen Erholungsschlaf bekommen hatten, zeigten sich hingegen zunehmend frustriert. Sie widmeten der zweiten Aufgabe weniger Zeit als der ersten und berichteten anschließend, sie seien frustriert und schlecht gelaunt. Daher kamen die Forscher zu dem Schluss, dass ein täglicher Erholungsschlaf unsere Frustrationstoleranz deutlich erhöhen kann. Wem also manchmal die nötige Ausdauer fehlt oder wer sich häufig frustriert und überfordert fühlt, sollte einmal probieren, ein einstündiges Nickerchen zu halten, um somit neue Energie für den restlichen Tag zu tanken.

 

Macht Schutzausrüstung waghalsiger?

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Wenn wir Schutzkleidung, wie etwa einen Helm, tragen sind wir waghalsiger und gehen eher Risikos ein. Eine Studie zeigt nun, dass dies nicht nur für sportliche Aktivitäten gilt, sondern auch auf Glücksspiele zutrifft.

Versteckter Risiko-Test

Die Psychologen Ian Walker und Tim Gamble von der University of Bath haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass Menschen, die einen Schutzhelm tragen, zu riskanteren Entscheidungen neigen, selbst wenn die Schutzkleidung für die jeweilige Aktivität völlig überflüssig ist. Die beiden Forscher luden 80 Probanden in ihr Labor ein und gaben an, dort ein Eye-Tracking-Experiment mit den Teilnehmern durchführen zu wollen.

Bei dieser Methode werden normalerweise die Blickbewegungen der Probanden gemessen. Die Teilnehmer erhielten die Aufgabe, am Computer einen virtuellen Luftballon aufzublasen. Je mehr Luft der Ballon enthielt, desto höher war die erreichte Punktzahl. Wenn der Ballon jedoch platze, verloren die Testpersonen sämtliche Punkte. Während der Versuchsdurchführung trugen die Teilnehmer entweder eine Baseballkappe oder einen Fahrradhelm. Die Forscher gaben vor, dies diene der Unterstützung der Eye-Tracking-Kamera.

Mit Helm sind wir waghalsiger

Obwohl beide Kopfbedeckungen keinerlei reelle Schutzwirkung im Test hatten, neigten die Probanden, die einen Fahrradhelm trugen dazu, höhere Risiken einzugehen. In einer darauffolgenden Befragung gaben diese Testpersonen zudem an, sich sehr abenteuerlustig und risikobereit gefühlt zu haben. Wissenschaftler beobachteten bereits in der Vergangenheit ähnliche Effekte bei Autofahrern, die ihr Verhalten beim Fahren plötzlich änderten, sobald sie angeschnallt waren. Andere Studien belegten, dass Football-Spieler mit Schutzhelm deutlich rücksichtsloser ihre Gegner tackelten als ohne Schutzkleidung, so Walker. In diesen Studien stand jedoch die Schutzkleidung immer in einem direkten Zusammenhang mit der ausgeführten Aktivität. Die neue Studie von Walker und Gamble zeigt nun, dass wir uns auch ohne diesen Zusammenhang ganz grundsätzlich waghalsiger und risikofreudiger verhalten, wenn wir uns beispielsweise durch einen Helm gut geschützt fühlen.

Dies bedeute natürlich nicht, dass das Tragen einer Schutzausrüstung überflüssig sei. Die Studie zeigt lediglich, dass dieses Thema komplizierter zu sein scheint, als manche glauben, so Gamble. So wird beispielsweise die vieldiskutierte Fahrradhelmpflicht zu einem sehr kontroversen Thema. In wie weit sich die Erkenntnisse der Studie auch außerhalb des Labors direkt auf die Realität übertragen lassen, bleibt allerdings im Feldversuch zu erforschen.