Männer und Frauen leiden unterschiedlich

Männer und Frauen leiden unterschiedlich

Während eines Kongress über Männergesundheit und psychische Gesundheit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) teilte die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) einige Erkenntnisse mit der Öffentlichkeit.

Dazu gehörte die Beobachtung, dass sich bei Männern psychische Erkrankungen häufig durch andere Anzeichen und Symptome zeigen als bei Frauen. Das führe dazu, dass viele Hinweise auf depressive Erkrankungen nicht erkannt und somit auch nicht diagnostiziert und behandelt werden.

Andere Anzeichen einer Depression bei Männern

Bisher werden die vorliegenden Daten immer dahin gedeutet, dass Frauen wesentlich häufiger an Depressionen erkranken als Männer. Wie jetzt aber Prof. Harald Gündel vom Uniklinikum Ulm mitteilte, sei diese Annahme von Depressionen in der Medizin nicht komplett. Dies sieht er darin begründet, dass Männer, die unter Depressionen oder einer depressiven Verstimmung leiden, nicht die klassischen Symptome eines typischen depressiven Patienten zeigen müssen. Bei Untersuchungen zeigten einige männliche Patienten eher Anzeichen, die auf eine „männliche Depression“ hinweisen. Bei ihnen konnte zum Teil ein wütendes, gereiztes oder aggressives Verhalten beobachtet werden. Sie fühlten sich häufig gestresst, gehetzt oder auch unter starkem Druck.

Anzeichen wie Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit, die zu den typischen Krankheitsanzeichen gehören, seien nicht so häufig anzutreffen. Wenn also Patienten mit „männlicher Depression“ mit in die Statistik einbezogen werden würden, wären Männer und Frauen gleich häufig von Depressionen betroffen. Insbesondere bei Männern, die sich stark mit dem traditionellen Rollenbild identifizieren und Werte wie Leistungsstärke, Status und Einkommen als wichtig empfinden, würden darüber hinaus in der Regel kaum über ihr Befinden und Gefühle sprechen – sie fallen deshalb häufig durch medizinische Raster. Es sei schwierig bei dieser Gruppe von Männern eine psychische Erkrankung zu erkennen, da solche Anzeichen häufig verborgen werden.

Schwierige Daten über Männergesundheit

Ein weiteres schwerwiegendes Problem im Bereich der Männergesundheit sei, dass Männer als starkes Geschlecht generell seltener einen Arzt aufsuchen. Ein Bericht des Robert Koch-Instituts zeigte auf, dass es zudem wesentlich weniger Angebote für Männer gibt und diese in der Regel auch seltener in Anspruch genommen werden. Um dies zu ändern, müssten anderweitige Lösungen gesucht werden. Zum Beispiel gab es bereits positive Erfahrungen mit Sprechstunden in Betrieben. Hilfreich könnten auch Seminare sein, die im Arbeitsumfeld angesiedelt sind, um sich in Gruppengesprächen schrittweise über psychische und mentale Probleme zu öffnen.

Kaum bekannt sei Experten auch inwieweit Männer Arzneimittel und Medikamente einnehmen. Studien zu dem Thema umfassen außerdem nur Männer bis zum 65. Lebensjahr, sagt Prof. Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen. Die meisten Arzneimittel werden aber erst ab einem fortgeschrittenen Alter konsumiert. Prof. Glaeske gab darüber hinaus zu Bedenken, dass ein Drittel der Medikamentenabhängigen in Deutschland Männer seien, was im Allgemeinen zu wenig Aufmerksamkeit fände. Wer bei Männern von Abhängigkeit spricht, sieht vielmehr einen Missbrauch an Alkohol und illegalen Drogen. Aber besonders Anabolika und andere anregende Mittel werden vor allen Dingen von Männern und weniger von Frauen zu sich genommen. Dennoch sei auffällig, dass die einzige psychische Störung, die bei Männern häufiger auftritt als bei Frauen, ADHS ist. Ritalin werde aber häufig als leistungssteigerndes Mittel im Studium oder Fitnessstudio missbraucht. Generell gibt es aber noch zu wenig Untersuchungsergebnisse zu dem Thema psychische Gesundheit von Männern.

 

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