„Ich hab Dich mal gegoogelt!“

„Ich hab Dich mal gegoogelt!“

Im Zeitalter des Internets eröffnen sich uns viele Möglichkeiten. Wenn wir mehr über einen Menschen herausfinden wollen, bedienen wir uns häufig einfach der Suchmaschine. Oft erfahren wir sogleich Einiges über unseren Mitmenschen. Doch wirklich nützlich ist der Internet-Check meist nicht und kann sogar mehr Schaden anrichten, als wir vorerst vermuten.

Internet-Check beim Daten und auf dem Arbeitsmarkt

Bevor Anni009 sich mit einem Mann über ein Dating-Portal verabredet, googelt sie ihn erst einmal ausgiebig. Schließlich möchte sie auf ihr erstes Date gut vorbereitet sein und sichergehen, dass sich hinter dem potentiellen neuen Partner kein Serienkiller verbirgt. Diese Strategie des Vorab-Internet-Checks bezeichnet eine US-Journalistin als „Pre-Dating“.

Eine Umfrage in den USA ergab, dass das Phänomen des Pre-Datings bereits sehr weit verbreitet ist: Ein Drittel der befragten 18- bis 49-Jährigen gaben demnach vor dem ersten Date den Namen ihres Schwarms bei Google ein. Sogar über die Hälfte aller Frauen durchforstete bei neuen Bekanntschaften das Facebook-Profil der jeweiligen Person. Doch nicht nur Singles auf der Suche nach einem Partner bedienen sich des Internets auf der Suche nach Informationen. Auch Arbeitgeber hat mittlerweile der Suchmaschinen-Wahn gepackt.

Neugier und ein Bedürfnis nach Sicherheit

Die Jobbörse Career Builder führte 2009 eine Umfrage durch, aus der hervorging, dass über ein Drittel der befragten Arbeitgeber bereits Bewerber auf Grund prekärer Fotos oder Inhalte auf Facebook und Co abgelehnt hatten. Vor einigen Jahren reichte es noch aus, eine anständige Bewerbungsmappe vorzuweisen – heute muss auch das Facebook-Profil einwandfrei sein. Früher ging man noch voller Spannung zu einem Blind-Date – heute liefert Google einem bereits eine genaue Vorstellung davon, was uns bei der Verabredung erwartet. Doch warum wollen wir immer mehr Informationen? Warum verlassen wir uns nicht auf den ersten Eindruck und unser eigenes Urteilsvermögen?

Medienpsychologin Astrid Carolus von der Universität Würzburg erklärt dieses Phänomen mit dem Grundbedürfnis des Menschen nach Sicherheit. Wenn wir einen uns fremden Menschen zum ersten Mal treffen, ob bei einem Bewerbungsgespräch oder einem Date, löst die Unwissenheit über unser Gegenüber meist eine Art Verunsicherung in uns aus. Da der erste Eindruck so immens wichtig ist, fühlen sich Menschen sicherer, wenn sie im Vorfeld so viele Informationen wie nur irgend möglich über diese Person sammeln konnten. Dieses Bedürfnis bestand auch schon vor der Zeit der sozialen Netzwerke, so Carolus. Früher habe man eben ehemalige Angestellte oder Freunde befragt, heute reicht da ein Mausklick. Außerdem sind Menschen von Natur aus sehr neugierig, erklärt die Psychologin, auch dieses Bedürfnis werde durch die Internet-Recherche befriedigt.

Verzerrte Informationen

Auch bei Psychotherapeuten soll es vorkommen, dass sie ihre eigenen Patienten googeln, wie aus einer Studie der Psychologin Christiane Eichenberg hervorgeht. Dies verstoße allerdings gegen die Berufsordnung, die das Sammeln oder Nutzen zusätzlicher Daten untersagt. Auch wenn die Recherche in anderen Berufsfeldern und Bereichen des Lebens durchaus erlaubt ist, kann doch manchmal mehr Schaden als Gutes daraus entstehen. Bisher habe sich das Internet jedenfalls nicht als zuverlässiger Indikator für gute Mitarbeiter oder Partner erwiesen, die Informationen seien dafür viel zu ungefiltert und verzerrt, so Carolus. Manchmal erfolgt dann das böse Erwachen, da die Suchmaschinen uns eben doch kein tiefgründiges Profil unserer Mitmenschen liefern können, warnen die Experten.

 

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