Prä- und postnatale Depressionen bei Männern

Prä- und postnatale Depressionen bei Männern


Dass viele Frauen nach der Geburt ihres Kindes an Depressionen leiden, ist hinlänglich bekannt. Der folgende Artikel beschäftigt sich nun mit den Männern und ihren depressiven Leiden im Vorhinein oder nach der Geburt eines Kindes. Etwa 10 bis 30 Prozent der Frauen leiden während der Schwangerschaft an schwerwiegenden depressiven Verstimmungen. Auch nach der Schwangerschaft ereilen Depressionen viele Frauen. Doch wie sieht es für werdende Väter aus?

Gründe für prä- und postnatale Depressionen

James Paulson, der Assistant Professor für Psychiatrie an der Eastern Virginia Medical School in den USA konstatiert, dass auch Männer in Folge von Schwangerschaften von Depressionen betroffen sein können. Schätzungen zufolge sind zwischen 1 und 25 Prozent der werdenden Väter ebenfalls von prä- oder postnatalen Depressionen betroffen.

Aktuelle Forschungen deuten darauf hin, dass für die Entwicklung von Depressionen bei Vätern die zwischenmenschliche Beziehung zur Mutter eine entscheidende Rolle spielt. Bislang konnten einige Faktoren eruiert werden, die Depressionen bei werdenden Mütter voraussagen konnten. Dazu gehören Alltagsstress, mangelnder sozialer Rückhalt und eine schwierige Beziehung zum Partner. Auch hormonelle Veränderungen werden oftmals mit Depressionen während der Schwangerschaft in Verbindung gebracht. Dieser Zusammenhang konnte allerdings bislang nicht wissenschaftlich bewiesen werden. Weiterhin spielt auch der sozioökonomische Status eine Rolle sowie die generelle soziale Stellung des Betroffenen.

Forschungen zu betroffenen Männern

Neuste Forschungen nehmen nun auch den nicht-schwangeren Elternteil ins Auge und es zeigt sich, dass auch der Mann unter den Veränderungen, welche die Geburt mit sich bringt, zu leiden hat. Der Stresspegel ist immens hoch bei Eltern und dieser kann sich demnach auch auf die Gesundheit auswirken. Zudem ist denkbar, dass wenn Frauen an Depressionen leiden, auch ihre Partner davon psychisch betroffen werden. Die Untersuchungen zu dieser Erkrankung sind auch deshalb so wichtig, weil sie die Entwicklung des Kindes ebenfalls dauerhaft beeinflussen.

Auswirkungen auf das Kind

Es zeigt sich, dass werdende Väter, die in der Anfangszeit nach der Geburt Depressionen zeigen, ihre psychische Labilität auf ihre Kinder übertragen, weshalb diese mit Verhaltensauffälligkeiten reagieren. Die Forschung ist in diesem Bereich noch am Anfang und beschäftigt sich nun intensiver mit den Fragen wie depressive Väter identifiziert werden können, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und weitere wichtige Faktoren. Ein jedes Kind spürt wenn es den Eltern nicht gut geht und man darf nicht vergessen, dass dies auch schon während der ersten Lebenswochen möglich ist. Aus diesem Grund und weil nicht vergessen werden darf, dass auch für Männer ihr Leben nach der Geburt eines Kindes auf den Kopf gestellt wird, muss die männliche Prägung von prä- und postnatalen Depressionen mehr erforscht werden.

 

Stillende Mütter empfinden mehr Empathie für positive Emotionen

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Dass Stillen mit Muttermilch für Babys nur Vorteile hat und kaum ein Produkt die Wirkkraft von natürlicher Muttermilch nachahmen kann, ist längst bewiesen. Eine Studie hat sich nun mal die „andere Seite“ angeschaut und zwar die Emotionen, welche bei der stillenden Mutter ausgelöst werden. Dass die Bindung zwischen Kind und Mutter im Stillakt gestärkt wird, ist offensichtlich. Eine Forschungsgruppe des Max-Planck-Instituts hat nun eruiert, dass stillende Mütter ein ausgeprägteres Einfühlungsvermögen ihren Babys gegenüber an den Tag legen. Sie können deren Gefühle schneller bestimmen. Allerdings gilt dies lediglich für positive Gefühle. Ärger oder Wut werden von ihnen nicht schneller erkannt und sogar reduziert wahrgenommen.

Die Studie im Detail

60 Mütter nahmen an der Erhebung teil. Dafür wurde nicht nur ihr Stillverhalten, sondern auch andere die Studie beeinflussende Faktoren, welche sich ebenfalls auf das kindliche Temperament sowie die Mutter-Kind-Beziehung auswirken können, untersucht. Den stillenden Müttern wurden in der Folge mehrere Bilder von Schauspielern gezeigt.

Diese Menschen zeigten nach zunächst neutraler Miene negative Emotionen wie Ärger, Wut und Ekel. Die Probandinnen sollten einen Knopf am Keyboard drücken sobald ihnen diese Emotionen aufgefallen sind. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass stillende Frauen auf positive Emotionen sensibler und einfühlsamer reagieren, während sie negative Empfindungen nicht besser oder schneller erfassen können als ihre nicht-stillenden Pendants. Es konnte sogar beobachtet werden, dass die Empathie für negative Emotionen bei stillenden Frauen reduziert ist. Dies liegt vermutlich an der Ausschüttung von Oxytocin. In weiteren Studien wurde dieser Zusammanhang bereits beobachtet.

Der Stillprozess

Das Stillen ist ein hochkomplexer Prozess, bei dem es sowohl bei Babys als auch Müttern zu psychischen und physischen Veränderungen kommt. Viele stillende Mütter berichten von einer beruhigenden Wirkung, die während des Stillvorgangs einsetze. Der Blutdruck senke sich spürbar sowie der Puls sich verlangsame. Um die Vorgänge während eines Stillaktes genauer untersuchen zu können, will das Max-Planck-Institut nun weitere Studien anberaumen, die auch das hirnphysiologische Geschehen von Kind und Mutter abbilden können. Auch die Hormone und Genetik spielen eine große Rolle dafür, was das Stillen bewirkt. Ein spannender Vorgang, den es sich zu untersuchen lohnt.

 

Wenn ein Zwillingskind an dem Down-Syndrom leidet

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Man sagt gemeinhin, dass Zwillinge alles miteinander teilen. Sie wachsen nicht nur gemeinsam im Bauch der Mutter heran, sondern teilen sich auch eine Familie, wachsen gemeinhin zusammen auf und entstammen dem gleichen Erbgut. Wissenschaftler haben nun Zwillingspaare genauer betrachtet, von denen ein Kind unter dem Down-Syndrom leidet. Was bedeutet diese Krankheit für die Entwicklung beider Zwillingskinder und welchen Einfluss hat sie auf die gesamte Familiensituation?

Der Humangenetiker Wolfgang Henn von der Universität Saarland ist dieser Frage genauer auf den Grund gegangen. Er ist selbst zweieiiger Zwilling und hat schon mehrmals das Down-Syndrom bei nur einem Zwillingskind diagnostiziert. Aktuell leben rund 50.000 Menschen in Deutschland mit dem Down-Syndrom. Bei ihnen liegen drei Varianten des Chromosoms 21 vor. Im Jahr 2009 rief Henn mit einer Kollegin die „Studie über Zwillinge mit Diskordanz für das Down-Syndrom“ ins Leben und heute können erste Ergebnisse genannt werden.

Ein Netzwerk für Betroffene

Die Studie zeigt, dass das nicht betroffene Zwillingskind sich normal entwickeln und nicht aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit zu Entwicklungsstörungen neige. Auch die Intelligenztests zeigen durchschnittliche Ergebnisse und im Bereich von emotionalen Fähigkeiten wie Empathie, Fürsorge und weiteren Aspekten kann man sagen, dass das Zwillingskind davon profitiert, dass es sich um sein Zwillingsgeschwisterchen kümmern muss respektive möchte. Die Studie ermöglichte zudem ein Netzwerk für betroffene Familien und Eltern zu errichten, zu denen bislang mehr als 100 Familien gehören. Sie konnten sich an mehrtägigen Treffen über ihre Erfahrungen austauschen und ihre Sorgen mit ebenfalls Betroffenen teilen.

In Zukunft werden mehr und mehr Eltern und Familien von Wissenschaftlern in ihrem häuslichen Umfeld besucht und beobachtet. Diese Maßnahmen sollen Prognosen über den Einfluss des Down-Syndroms auf die familiären Strukturen ermöglichen. Eins scheint zumindest festzustehen: das gesunde Zwillingskind entwickelt sich normal und gewinnt sogar an empathischen Zügen für sein Geschwisterkind dazu.

 

Die Auswirkungen einer Frühgeburt auf das Gehirn

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Frühgeburten überleben immer häufiger. Dennoch sind schwere Behinderungen umso wahrscheinlicher, je früher ein Kind geboren wird. Die Quote einer Zerebralparese liegt beispielsweise bei termingerecht geborenen Kindern bei 1-2 Prozent, während es bei Geburten vor der 32. Woche 9 Prozent und bei Geburten in der 26. Woche sogar 18 Prozent sind. Neurowissenschaftler haben jetzt in einer Langzeitstudie herausgefunden, dass kognitive Störungen und Verhaltensprobleme häufiger bei Frühgeborenen vorkommen. Diese Ergebnisse sollen dabei helfen, diese Folgen einer Frühgeburt in Zukunft zu vermeiden und entsprechende Förderangebote zu machen.

Viele Frühgeburten, wenig Langzeitstudien

Obwohl es heute nicht ungewöhnlich ist, dass viele Babys zu früh geboren werden – jedes zehnte Kind, also rund 15 Millionen Kinder werden weltweit zu früh geboren –, gibt es wenige langfristige Studien, die sich mit den Folgen beschäftigen. Während in reichen Ländern mehr als 90 Prozent der Frühchen auf Neointensivstationen überleben, ist in armen Ländern eine Frühgeburt die zweithäufigste Todesursache. Die erste längere Studie aus Frankreich zeigte 1997, dass die Hälfte der zu früh geborenen Kindern mit fünf Jahren neuronale Entwicklungsstörungen zeigten, die umso stärker ausgeprägt waren, desto weniger Zeit die Kinder im Mutterleib waren.

In der Kontrollgruppe mit termingerecht ausgetragenen Kindern hatten nur ein Zehntel kognitive Probleme. In einer Studie mit Hunderten Teilnehmern zeigte der Entwicklungspsychologe Dieter Wolke die Ausmaße der Frühgeburt bis ins Erwachsenenalter. Alle Probanden waren Mitte der 1980er Jahre zu früh geboren und nahmen mit sechs und später mit 26 Jahren an Untersuchungen teil. Ein Viertel der Probanden zeigten bis ins Erwachsenenalter mäßig bis schwere kognitive Probleme, die Hälfte zumindest schwache. Symptome waren kurze Aufmerksamkeitsspannen, schlechtere Noten und geringere berufliche Erfolge. Wolke konnte auch Unterschiede im Lebensstil beobachten – so waren Frühgeborene später risikoscheuer, rauchten und tranken seltener und hatten meist erst später im Leben sexuelle Beziehungen.

Reizüberflutung

Eine Möglichkeit ist, dass Frühgeborene zu früh zu vielen Reizen aus der Umwelt ausgesetzt werden, die das Gehirn noch nicht verarbeiten kann. Dies kann Einfluss auf das neuronale Netzwerk haben, das wiederum die kognitiven Probleme hervorruft, wenn es Abweichungen gibt. Neue MRT-Methoden zeigten bei Frühgeborenen auch im Alter von sechs Jahren, im Vergleich zu normal ausgetragenen Kindern, weniger gut organisierte Hirnregionen und eine Korrelation zu geringeren sozialen und kognitiven Fähigkeiten. Auch die Untersuchung des Gehirns von Frühgeborenen im Ruhezustand zeigte, dass die Nervenverbindungen – deren Struktur vor der Geburt angelegt werden – bei Frühgeburten weniger ausgeprägt und aktiv sind. Diese geringe Komplexität ist auch im Erwachsenenalter noch zu sehen.

Mögliche Behandlungen

Aufgrund der wenigen Aussagen, gibt es noch keine konkrete Hoffnung auf schnelle Behandlungsmöglichkeiten. In einer klinischen Studie wird jetzt aber das Medikament Erythropoetin (EPO) getestet, da es die Herstellung roter Blutzellen fördert und schon standardmäßig bei der Verbesserung der Sauerstoffversorgung der inneren Organe eingesetzt wird. Rund 500 sehr früh geborene Kinder nehmen nun an der Studie teil, die zeigen soll, dass EPO langfristig die Entwicklung des Nervensystems unterstützt. Erste Daten konnten belegen, dass die mit EPO behandelten Frühchen weniger starke neuronale Probleme hatten. Noch helfen die Ergebnisse Eltern bei den schwierigen Entscheidungen nicht immer. MRT-Aufnahmen können zwar schwere Hirnschädigungen abschätzen, aber keine Aussagen über weniger starke Entwicklungsprobleme machen.

Welche Auswirkungen haben späte Schwangerschaften?

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Seit einigen Wochen ist eine Diskussion über das Kinderkriegen im höheren Alter entfacht. Nachdem eine 65 Jährige Frau namens Annegret Raunigk in Folge einer Eizellen- und Samenspende erneut schwanger geworden ist und das obwohl sie schon 13 Kinder zur Welt gebracht hat, wird die Frage laut, ab welchem Alter es ethisch nicht mehr vertretbar ist, Kinder in die Welt zu setzen. Die morderne Medizin macht inzwischen so ziemlich Alles möglich und das kann manchmal auch zu so merkwürdigen Konstellationen wie bei Frau Raugnik führen.

Methoden der modernen Reproduktionsmedizin

Die moderne Reproduktionsmedizin hat inzwischen so ziemlich Alles möglich gemacht. Frau kann ihre Eizellen einfrieren lassen, sich künstlich befruchten lassen und auch das erste Kind, das in Folge einer Gebärmuttertransplantation geboren werden konnte, ist bereits geschehen. Doch wo sollten wir die Grenze zwischen Möglichem und ethisch, politisch oder auch gesellschaftlich Fragwürdigem ziehen?

Eine Schwangerschaft im Alter birgt so manche Risiken. Zum einen wird eine Schwangerschaft ab einem gewissen Alter, trotz zahlreicher moderner Möglichkeiten, immer schwieriger und manchmal sogar unmöglich. Zum anderen erfolgt die Zeit der Schwangerschaft umso komplizierter desto älter die werdenden Mütter sind.

Bereits ab dem 35. Lebensjahr handeln Ärzte Mütter als Risikoschwangere. Ihr Hormonhaushalt verändert sich zu diesem Zeitpunkt immens, das Risiko für Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes nimmt zu und weitere Risiken werden immer wahrscheinlicher. Darunter leidet dann vor allem das Kind, das durch die erschwerten Bedingungen der Schwangerschaft Folgen davon tragen kann. Atemnotstörungen, Infektanfälligkeiten und Verhaltensauffälligkeiten sind keine Seltenheit.

Ethische Perspektive

Die Frage ob späte Schwangerschaften und damit auch ältere Eltern negativen Effekt auf das Kind haben, ist schwerlich zu beantworten. Gesellschaftlich bedeutet dies zunächst, dass die Eltern meist mehr Lebenserfahrung haben und daher ruhigere, besonnenere und schlichtweg bessere Eltern sind. Trotzdem muss man auch bedenken, dass künstlich herbeigeführte Schwangerschaften auch den Staat und damit die Gesellschaft Geld kosten und auch auf Kosten der Kinder erfolgen. Diese haben kein Mitspracherecht und erleiden trotzdem die Folgen einer Risikoschwangerschaft.

Dass Schwangerschaften immer später erfolgen, lässt sich gesellschaftlich erklären, allerdings sollte dies nicht zu Lasten der Gesundheit von Kind und Mutter gehen. Inzwischen reagieren zahlreiche Arbeitgeber auf die veränderten Berufs- und damit auch Lebensbedingungen. Späte Schwangerschaften müssen nicht notwendig sein.

 

Das Krankheitsbild Mutismus

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Totaler Mutismus bezeichnet im fachmedizinischen Jargon das situationsübergreifende Schweigen, das einen Menschen befallen kann. Viel häufiger ist allerdings der selektive Mutismus, der bei Betroffenen dazu führt, dass sie nur in bestimmten Situationen schweigen und verstummen. Im ICD-10 wird der selektive Mutismus als emotional bedingte Stummheit in bestimmten Situationen beschrieben.

Oftmals führt das Verstummen oder auch Schweigen von betroffenen Kindern zu Aggressionen ihrer Eltern. Sie werten die Stummheit als Faulheit oder Verweigerung, als Protest. Doch dies ist keineswegs der Fall. Den Kindern ist es schlichtweg nicht möglich mit bestimmten Menschen und in speziellen Situationen zu sprechen. Dabei empfinden sie gewissermaßen Qualen und psychische Schmerzen.

Symptome des Mutismus

Dass die Kinder diese Angst empfinden, die sich deutlich von bloßer Schüchternheit unterscheidet, sieht man den Betroffenen meist nicht an. Sie verziehen keine Miene und werden auch nicht rot oder zeigen ähnliche Angstsymptome. Trotzdem oder gerade deshalb sollte Mutismus in jeder Hinsicht ernst genommen werden. Es ist besonders wichtig, dass die Kinder frühzeitig Hilfe bekommen, denn sonst kann der Mutismus sich auch auf andere Bereiche auswirken.

Betroffene erliegen Psychologen zufolge der Angst etwas Falsches zu sagen. Deshalb schweigen sie zumeist in sozialen Kontexten wie der Schule und sprudeln im eigenen Heim dann über vor Redebedarf. Psychologen haben daher einen Fragebogen entwickelt, der selektiv mutistische Kinder von Sozialphobikern und schüchternen Menschen unterscheiden soll. Dieser zeigte bereits bei 334 Probanden Wirkung. Der Fragebogen sollte nach Möglichkeit von den Eltern ausgefüllt werden.

Ursachen für Mutismus

Die Ursachen für Mutismus konnten noch nicht einwandfrei geklärt werden. Eine Traumatisierung und auch Missbrauch konnten allerdings ausgeschlossen werden. Als biologische Ursache wird auch eine Überaktivität des Mandelkerns, der Amygdala, vermutet. Sie ist das Angstzentrum. Eine genetische Veranlagung liegt ebenfalls nahe, da bei vielen Betroffenen introvertierte, schweigsame Verwandte beobachtet werden konnten.In weiteren Studien konnte belegt werden, dass oftmals mehrsprachig erzogene Kinder von Mutismus betroffen sind. Natürlich spielen zahlreiche Faktoren, wie das kulturelle Fuß fassen der Eltern, eine Rolle für die Entwicklung einer Krankheit wie Mutismus. Kinder wählen Schweigen dann als Kontrollform, welche ihnen das Sprechen nicht ermöglichen kann.

Therapiemöglichkeiten bei Mutismus

Therapiemöglichkeiten sind zum einen die Verhaltenstherapie, die von einer Vermeidung der angstbesetzten Situationen Abstand nimmt und dem Kind neue Sprechformen und vor allem Sicherheit vermitteln möchte. Auch medikamentöse Behandlungen mit beispielsweise Antidepressivapräparaten zeigten bereits positive Wirkungen. Wichtig ist es, dass das Kind generell Unterstützung und Hilfestellungen erfährt.

ADHS: Immer weniger Ritalin

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Viele Jahre lang wurden nahezu jedem verhaltensauffälligen Kind ohne zu zögern ADHS-Medikamente verschrieben. Doch dieser Trend scheint nach und nach zurückzugehen. Schon das zweite Jahr in Folge wurden in Deutschland nun weniger Medikamente dieser Art verschrieben. Dazu zählt insbesondere der Gebrauch von Methylphenidat, das in der Öffentlichkeit eher als Ritalin bezeichnet wird.

Dessen Einnahme ging im letzten Jahr um fünf Prozent zurück, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm) in Bonn bekannt gab. Detailliert betrachtet, betrugen die verordneten Massen an Ritalin 2014 1716 Kilogramm, während es im Jahr 2013 noch 1803 Kilogramm waren. Eingesetzt wird Methylphenidat in erster Linie zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, auch ADHS genannt.

Beschränkungen sorgen für Trendwende

Diese zurückgehenden Zahlen wurden bereits 2013 beobachtet. Damals ging der Verbrauch von Methylphenidat das erste Mal nach über 20 Jahren leicht zurück. Im Gegensatz dazu zeigten die Zahlen für die zehn Jahre davor, dass sich die Verordnung von Methylphenidat in Deutschland sogar verdreifacht hatte. Der Präsident des Bfarms, Karl Broich, sieht in den vor einigen Jahren beschlossenen Beschränkungen in Bezug auf die Verschreibung von Medikamenten zur Behandlung von ADHS den Grund für den zunehmenden Rückgang.

Ausgehend vom gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Kassen wurde der maßlosen Verordnung von ADHS-Mitteln ein Riegel vorgeschoben. Mittlerweile gibt es strenge Vorschriften und Vorgaben für Ärzte bei der Verschreibung von Ritalin. Darüber hinaus müssen Ärzte sehr gut einschätzen können, was der Patient braucht – eine gezielte Therapie muss individuell gestaltet werden. Aber gleichzeitig tut es keinem Patienten gut, wenn Ärzte eine unkritische Überversorgung durchführen, gibt Broich zu Bedenken.

Kein unbedenkliches Medikament

Viele ADHS-Medikamente wie Ritalin sind seit langem umstritten. Dafür sorgen vor allem die zahlreichen möglichen Nebenwirkungen, zu denen beispielsweise Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Angstzustände und Wachstumsstörungen gehören. In der Kritik steht schon länger, dass Ärzte zu oft ADHS diagnostizieren – auch wenn es sich beispielsweise nur um ein früh eingeschultes Kind handelt, das noch nicht reif genug für den Unterricht ist. Im Anschluss an diese Diagnose werden zudem zu häufig Medikamente verschrieben und keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten ausprobiert.

ADHS eine häufige psychische Störung

Bei Kindern und Jugendlichen ist ADHS die am häufigsten auftretende psychische Störung. Diese kann sogar bis ins Erwachsenenalter weiter bestehen. In Deutschland gibt es mehr als 250.000 Kinder und Jugendliche mit der Diagnose ADHS. Bei den Zahlen fällt auf, dass Jungen diese Diagnose drei- bis viermal erhalten häufiger als Mädchen. Bei Kindern mit ADHS können verschiedene Symptome beobachtet werden: Dazu gehören weniger Ausdauer, leichte Ablenkbarkeit, stark ausgeprägter Bewegungsdrang. Darüber hinaus zeigen sie oft ein impulsives und unüberlegtes Verhalten und eine emotionale Instabilität. Worin genau die Ursachen für die Störungen liegen, ist bisher noch kaum bekannt. Behandelt wird ADHS entweder mit Medikamenten oder Verhaltenstherapien. Zu den Therapien zählt auch das Neurofeedback. Hierbei sollen Patienten am Computer lernen, wie sie sich besser konzentrieren und entspannen können. Mittlerweile kann auch der immer stärkere Einsatz von ADHS-Medikamenten fernab einer Behandlung der psychischen Störung festgestellt werden: Viele gesunde Teenager und Erwachsene nutzen die Mittel als eine Art Hirndoping zur Leistungssteigerung und besseren und längeren Konzentration.

 

ADHS: Wie die Störung das Selbstbild der Betroffenen beeinflusst

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ADHS beeinflusst nicht nur die Aufmerksamkeit der betroffenen Menschen, sondern auch das Selbstbild, das sie im Laufe ihres Lebens von sich entwickeln. Durch die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung erleben die Kinder und Jugendlichen oftmals negative Ereignisse und zahllose Rückschläge.

Zudem können die Mitschüler das aufgedrehte und unruhige Verhalten der Betroffenen in den meisten Fällen nicht verstehen und lehnen sie dadurch ab. Die Folge dieser Ablehnung sind Frustration, Entmutigung und eine Abwertung des Selbstbildes. Meist geraten die Kinder so in einen Kreislauf, den sie selbst nicht durchbrechen können. Denn je weniger Anerkennung die Betroffenen erleben, desto mehr sinkt ihr Selbstwertgefühl.

Die Kinder und Jugendlichen leiden meist sehr unter den Symptomen der Störung

Auch wenn es häufig nicht so erscheint, handeln und reagieren die betroffenen Kinder und Jugendlichen nicht beabsichtigt. In den meisten Fällen leiden sie selbst sehr unter den Symptomen der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und bemühen sich zukünftig ruhiger zu bleiben, in der Schule mitzuarbeiten und ihre Mitmenschen nicht zu verärgern.

Aufgrund ihrer Erkrankung ist es den Betroffenen jedoch nicht möglich, diese Vorsätze im Alltag dauerhaft umzusetzen. Dabei wünschen sich die meisten Kinder und Jugendlichen ein vollkommen normales Leben.

Verändert ADHS die Persönlichkeit?

Nicht die Krankheit, sondern die damit verbundenen Misserfolge und negativen Situationen beeinflussen die Persönlichkeit der Betroffenen immens. Aufgrund der anhaltenden Ablehnung und des fehlenden Verständnisses werden viele Kinder zusätzlich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestört. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser kann sich das Kind in seiner Persönlichkeit entwickeln. Durch individuell angepasste Therapien können zum Beispiel Lernstrategien und alternative Verhaltensmuster erlernt werden. Dank dieser Unterstützung können die Kinder und Jugendlichen dann auch schulische Erfolge erzielen oder soziale Bindungen festigen und machen auf diesem Wege positive Erfahrungen. Dieses neue Lebensgefühl wird sich dann auch auf das eigene Selbstbild des Kindes auswirken.

Kinderwunsch bei Borderline

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Einschätzung der Krankheit

Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung äußert sich vor allem in zwischenmenschlichen Beziehungen und Empfindungen, es spielen aber auch andere Faktoren eine Rolle. Die Betroffenen sind sehr instabil und neigen dazu die Bewältigung des eigenen Alltags als zu anstrengend zu empfinden. Auch dissoziative und psychotische Symptome sind möglich. Besteht der Wunsch nach einem Kind, kann im Fall einer Borderline-Diagnose nicht pauschal abgeraten oder zugestimmt werden. In diesem Zusammenhang ist es äußerst wichtig alle Symptome zu beobachten und vor allem professionellen Rat einzuholen. Die meisten Betroffenen werden engmaschig von Psychologen und Neurologen betreut. Hier gilt es, das Thema offen auf den Tisch zu legen und so eine neutrale Meinung zu erhalten.

In der Gesellschaft wird Borderline gerne mit nicht lebensfähig gleichgesetzt, doch es kommt immer auf die genaue Form der Erkrankung an. Bei schwer betroffenen Menschen, die das eigene Leben nicht bewältigen können und auch auf Therapie nicht ansprechen, wäre die Umsetzung eines Kinderwunsches eher abzuraten. Hingegen können viele Betroffene durch die intensive Betreuung wieder zu einem normalen Leben zurückkehren und eine gewisse Stabilität erlangen. Zwar erleiden auch diese Erkrankten immer wieder Einbrüche, doch oftmals können sie damit wesentlich besser umgehen. Jene Betroffenen sind durchaus dazu fähig gute Eltern zu sein, wenn man ihnen die Chance dazu gibt.

Begleitende Hilfe im Voraus organisieren

Bevor der Kinderwunsch wirklich in die Realität umgesetzt wird, ist es wichtig, sich Hilfen zu organisieren. Dazu gehört nach wie vor eine enge Betreuung von Therapeuten. Eventuell kann auch eine Familienhilfe sich als sinnvoll erachten. Der Partner muss besonders achtsam bei dem Thema vorgehen. Schon kleinste Anzeichen für einen seelischen Einbruch müssen wahrgenommen werden. Hier obliegt gerade dem gesunden Part immer eine angemessene Portion Vorsicht, damit im Zweifel schnell eingegriffen werden kann. Wenn sich Paare für Nachwuchs entscheiden, dann ist das immer kompliziert. Aus diesem Grunde sollten helfende Hände niemals fehlen, wenn eine Erkrankung vorliegt.

In diesem Bereich finden sich auch spezialisierte Hebammen, die ein wenig intensiver mit den Betroffenen umgehen können. Sehr wichtig ist neben der Einschätzung der Ärzte auch die eigene Wahrnehmung. Warum ist der Kinderwunsch gerade so präsent? Möchte man wirklich ein Kind, oder sucht man nach einer Aufgabe? Ist man auf der Suche nach einer Kompensationsmöglichkeit? Es sind viele individuelle Faktoren, die vor einer Schwangerschaft beleuchtet werden müssen. Aus diesem Grunde sind einige Gesprächsstunden mit dem Therapeuten zu empfehlen. Mit der notwendigen Hilfe im Hintergrund und einer positiven Einschätzung des behandelnden Arztes können auch Betroffene von Borderline ein Kind bekommen. Es ist jedoch wichtig die gesamte Zeit über, die eigene Gesundheit im Auge zu behalten.

 

Mit der Familientherapie ein umsichtiges Miteinander ermöglichen

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Eine Familie ist in vielen Situationen einer Herausforderung ausgesetzt. Denn wenn Konflikte auftreten, dann ist dies ein sehr zermürbender Prozess. Immerhin können diese sehr tief sitzen und sind aufgrund der vielen Beteiligten oftmals auch vielschichtiger als Konflikte innerhalb von Paarbeziehungen.

Es gibt wahrlich viele Herausforderungen, die eine Familie durchleben muss. Doch hin und wieder kann es sinnvoll sein, bei sehr anspruchsvollen Konflikten eine Familientherapie anzustreben. Denn besonders wenn die Kinder in einem gewissen Alter sind, lassen sie sich nur schwer erreichen. Eine schlichtende Stimme von außen kann dann genau die richtige Wahl sein.

Die Vorzüge einer Familientherapie

Die Familientherapie ist ein psychologisches Verfahren, welches von Familien in Anspruch genommen werden kann. Hier steht die Familie selbst als eine Art soziales System im Vordergrund. Der Fokus beruht immer darauf, dass die Beziehung der Mitglieder einer Familie auf positive Art und Weise verändert wird. Eine sehr wesentliche Betonung legt das Verfahren dabei auf die Kommunikation und eine gewisse Entwicklung von Verständnis. Das familiäre System kann nur mit einer Portion Empathie und Wohlergehen verbessert werden. Auch ist eine Familientherapie bei Problemen nur eines Familienmitgliedes anzuraten. Denn die Grundannahme lässt vermuten, dass es durchaus sinnvoll ist, die Familie bei einer psychischen Störung eines Familienmitgliedes mit einzubeziehen. So kann die Effektivität der Therapie enorm gesteigert werden.

Die Grundsätze der Familientherapie

Bei einer Familientherapie wird auf die Aktivierung und Stärkung aller Ressourcen geachtet. Denn nach wie vor wird Wert darauf gelegt, dass die familiären Probleme in Eigenregie gelöst werden. Die Familientherapie ist durchweg als eine Art Stütze zu verstehen. Der Berater wird keinesfalls einzelne Lösungen präsentieren oder sich gar als Schiedsrichter aufspielen. Denn im Grunde dient er eher als eine Art Stütze, die bei unlösbaren Konflikten mit kleinen Denkansätzen interveniert. Familien können also auf sehr wertvolle Hinweise und Anregungen vertrauen, müssen jedoch dennoch selbst aktiv werden, damit ein harmonisches Miteinander erreicht werden kann.

Unterschiedliche Behandlungsmethoden

Wie bei jeder Therapie ist auch bei der Familientherapie sehr wichtig, dass der Therapeut ein individuelles Konzept ausarbeitet. Je nach Spannungen und Problemen muss hier eine wirkungsvolle Methode gewählt werden. Da die Familie bei einer modernen Form der Familientherapie immer als eine Art System verstanden wird, liegt der Fokus darauf die Wechselwirkungen der einzelnen Mitglieder aufeinander abzustimmen. Aus diesem Grunde kann schon die Gesprächsbasis sehr wirkungsvoll sein. Im Zweifel kann der Berater jedoch weitere Methoden anwenden und so das Verständnis füreinander stärken. Auch die Familienaufstellung ist in diesem Zusammenhang eine gern gesehenes Instrument. Die Beziehungen der Familienmitglieder werden körperlich dargestellt und somit klar gemacht.

Familientherapie oder aber Familienberatung?

Es gibt sowohl die Familientherapie als auch die Familienberatung. Die Therapie wird zumeist durch einen Psychotherapeuten oder aber Psychologen durchgeführt. Das Verfahren beruht also auf einem psychologischen Hintergrund und die einzelnen Sitzungen sind sehr gut strukturiert. Die Probleme werden hier in einem andauernden Zeitraum an der Wurzel gepackt und bearbeitet. Wohingegen die Familienberatung viel eher sehr oberflächlich und kurzweilig stattfindet. Auch sind nur wenige Sitzungen vorgesehen. Bei einfachen und vor allem eher kleinen Konflikten eignet sich die Familienberatung daher natürlich durchaus. Doch wenn die Familie mit ernsthaften Problemen kämpft, dann sollte man sich mit einem kompetenten Therapeuten an die grundlegende Aufarbeitung machen.

 

Auswirkungen von Scheidungen für Kinder

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Die Zahl der Ehescheidungen nimmt stetig zu und natürlich sollten hierbei die vielen Kinder nicht vergessen werden, die von der Trennung der Eltern ebenso betroffen sind, wie die Partner selbst. Hierbei sollten Entwicklungsunterschiede von Scheidungskindern und solchen, die in Kernfamilien aufgewachsen sind, betrachtet werden. In einer Kernfamilie leben die Kinder mit den leiblichen Eltern zusammen. Auch sollte der Fokus auf die Beziehung zu beiden Elternteilen liegen, wenn eine Scheidung ins Haus steht. Außerdem kann diesen Kinder geholfen werden, um mit den Belastungen zurechtzukommen.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Grundschulkinder, die mit einer alleinerziehenden Mutter leben, keine großen Verhaltensauffälligkeiten zeigen, während es bei älteren Kindern zwischen 9 und 13 Jahren durchaus zu stärkeren Angstgefühlen oder einem herabgesetzten Leistungsvermögen kam. Die Scheidungskinder zeigten in dieser Altersgruppe ein höheres Problemverhalten, dass allerdings hauptsächlich von den Eltern, nicht aber von den Kindern selbst, wahrgenommen wurde. Des Weiteren konnte beobachtet werden, dass Jugendliche aus Scheidungsfamilien eher weniger wahrgenommen werden, während Kinder, die in Kernfamilien leben, zu den beliebten Schülern zählen.

Unterschiedliche Folgen für Scheidungskinder

Trennungskinder zeigen sehr unterschiedliche Verläufe in der Entwicklung. Es hat sich herausgestellt, dass ca. die Hälfte der Kinder nach einem Zeitraum von vier Jahren nach der Trennung der Eltern, immer noch als stark belastet einzustufen sind. Bei einem Drittel der Scheidungskinder ließ die persönliche Belastung wieder ab und sie bewältigten die Situation recht gut. Diese Unterschiedliche Entwicklung hängt ganz entscheidend vom Umfeld des Kindes ab. Die Kinder, die die Trennung schlechter verkraftet haben, litten an einem außerordentlich schlechten Verhältnis zum getrennt lebenden Elternteil und wurden emotional nicht so gut abgefangen. Diese Kinder wurden auch immer wieder mit den Beziehungsproblemen der Eltern belastet.

Erfolgt die Scheidung in jüngeren Jahren, so wird der Glaube an die Zuverlässigkeit der Eltern erschüttert. Die Kinder fühlen sich nicht mehr so sicher in der Obhut der Eltern. Die Mutter-Kind-Beziehung ist allerdings bei Kindern im Alter von ca. 6 Jahren gleich, ob nun die Kernfamilie besteht oder das Kind mit der Mutter allein lebt. Allerdings sind alleinerziehende Mütter deutlich stärker belastet, als solche, die in einer Beziehung leben. Der Leidensdruck der Kinder, die eine gute Beziehung zur Mutter haben ist deutlich geringer, wobei die Beziehung zum Vater, der in diesem Fall getrennt lebt, immer distanzierter wird.

Das Asperger-Syndrom

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Der österreichische Arzt Hans Asperger war es, der in den 1940er Jahren die nach ihm benannte Krankheit erstmals beschrieben hat. Seiner Erkenntnis nach handelt es sich dabei um eine Entwicklungsstörung, die autistische Züge trägt. Anders als beim Autismus sind die Symptome beim Asperger Syndrom jedoch schwächer ausgeprägt.

Jedoch besteht beim Asperger Syndrom leicht die Gefahr, sie mit frühkindlichem Autismus zu verwechseln. Menschen, dem Asperger Syndrom zugeordnet sind, verfügen in der Regel über einen eher überdurschnittlichen Intellekt. Sie fallen durch Kontaktschwierigkeiten und einer Störung in ihrer zwischenmenschlichen Kommunikation auf. Auffällig ist außerdem, dass der Anteil an den Betroffenen bei den Jungen dreimal so hoch ist, wie bei den Mädchen.

Die Ursachen des Asperger Syndroms

Was letztendlich zum Asperger Syndrom führt, ist noch nicht vollständig klar. Forscher vermuten eine gewissen Anteil einer  genetische Veranlagung. Aber auch biochemische oder neurologische Ursachen kommen dafür in Betracht. Bei ihnen lassen sich Auffälligkeiten in den Bereichen des Gehirns feststellen, in denen die Empathie sitzt. Menschen, die das Asperger Syndrom haben, zeigen kaum Emotionen und haben Schwierigkeiten, sich in die Gedanken und Gefühle anderer hineinzuversetzen. Auch die Mimik anderer Personen bleibt ihnen verschlossen. Mit ihrer Konzentration auf Details sind sie meist nicht in der Lage Zusammenhänge zu erkennen und die Details zu einem Gesamtbild zu formen.

Die Symptome sind bei den Betroffenen in der Regel ganz unterschiedlich stark ausgeprägt. Ein Teil von ihnen führt ein fast normales Leben. Während andere permanent auf fremde Hilfe angewiesen sind. Ihr Mangel an Empathiefähigkeit schränkt ihre Beziehungsfähigkeit oft ein. Bereits im Kindesalter wird dies in der Regel sichtbar. Ihnen fällt es schwer, sich in eine Gruppe zu integrieren, sie wirken teilweise introvertiert und egozentrisch. Hinzukommt ein oft starres Festhalten an gewohnten Abläufen und eine auffällige Emotionslosigkeit. Kinder mit Asperger sprechen schon früh und verfügen dabei über einen großen Wortschatz. Ihr Mangel an Kommunikationsfähigkeit hindert sie jedoch daran, dies für sich zu nutzen. Ärzte stellen die Diagnose Asperger Syndrom meist nach dem dritten Lebensjahr. Denn oft wird erst dann die mangelhafte Kommunikations- und Integrationsfähigkeit auffällig.

Therapiemöglichkeiten beim Asperger Syndrom in den meisten Fällen wird zur Behandlung eine Medikamentengabe mit pädagogisch-psychologischer Behandlung verbunden. Das Ziel einer derartigen Behandlung sollte sein, beim Betroffenen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu schaffen. Aufgrund der Vielfalt an Störungen sind meist mehrere Fachärzte an der Therapie beteiligt. Dabei gilt es, verschiedene Fähigkeiten zu fördern:

  • Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten
  • Soziale Kompetenzen
  • Verständnis für die sozialen Zusammenhänge
  • Kommunikative Kompetenzen – Steigerung der umfassenden Wahrnehmung

Zu Beginn der Therapie ist die Einbeziehung des Betroffenen und seines Umfeldes sehr wichtig. Die Erkrankten und ihre Familie sollten erkennen können, welche Maßnahmen notwendig sind und welche Erfolge sich damit erzielen lassen. Dabei ist es wichtig, dem Menschen mit Asperger Syndrom die Möglichkeit zum Rückzug zu bieten. Neben dem Training sozialer Kompetenzen hat sich die Ergotherapie als hilfreich erwiesen. Dabei sollte man immer vor Augen haben, dass es sich beim Asperger Syndrom um eine Störung handelt und nicht um eine Krankheit.

Coolness ist leider gar nicht cool

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Cool Sein“ ist alles, das zumindest scheinen immer noch viele – und nicht nur Jugendliche – zu glauben. Und wer cool ist, der hat immer einen lockeren (eben „coolen“) Spruch auf den Lippen, nimmt alles „easy“ (also leicht) und bestimmt nichts ernst … außer sich selbst und seinem eigenen Image natürlich, wozu durchaus die gesamte äußere Ausstattung gehört, von den Schuhen der „richtigen“, da „angesagten“ Marke, bis zum lange einstudierten gelangweilten Gesichtsausdruck.

Dumm nur, dass die Angewohnheit, alles ironisch zu kommentieren, sich über alles und jedes, speziell aber über Gefühle, lustig zu machen, nur eines offenbart: Hilflosigkeit sich selbst und den eigenen Gefühlen gegenüber ebenso wie gegenüber denen der anderen. Wer das versteht, der sieht die Maske der Überlegenheit schnell zerbröseln. Hinter der Dauerironie, die unsere Gesellschaft auch in den Medien beherrscht und die in ihren extremsten Ausformungen zu hartem Zynismus wird, stehen blankes Unvermögen und nackte Angst: das Unvermögen mit Emotionen umzugehen und die Angst, sich eine Blöße zu geben und damit an Anerkennung zu verlieren.

Beides sind Anzeichen unzureichend ausgeprägter Persönlichkeiten. Denn wer eine starke Persönlichkeit besitzt, der hat kein Problem damit, anderen offen entgegenzutreten, auch Schwächen zu zeigen und zu ihnen zu stehen. Diese Art der Ehrlichkeit allerdings ist ohne die Stärke einer gefestigten Persönlichkeit nicht möglich. Alles, was mit der Attitüde des „Cool Seins“ verbunden ist, gehört eigentlich in das Stadium des Prä-Pubertären oder bestenfalls noch des Pubertären, also in die Phase unserer Entwicklung, die uns zur Adoleszenz, zum Erwachsensein hinführt.

Dies ist der Lebensabschnitt, in dem sich – unter Abgrenzung von den Eltern – die wichtigsten Entwicklungen der eigenen Persönlichkeit vollziehen, in der die Identität des Erwachsenen angelegt wird. Wenn in unserer Medien-Gesellschaft Menschen, die eigentlich diese Phase ihres Lebens längst hinter sich gelassen haben, sich so benehmen, als seien sie noch mitten in der Pubertät, und wenn sie damit auch noch Erfolg haben, ist das durchaus eine relevante Aussage über die Verfassung dieser Gesellschaft.

Das Geheimnis einer glücklichen Familie

Prä- und postnatale Depressionen bei Männern


Viele Menschen sehnen sich nach einer Familie. Nicht Wenige unter ihnen geraten dadurch mit sich selbst in Konflikt, da sie sich insgeheim nicht zutrauen, eine eigene Familie zu gründen. Denn einfach „eine Familie sein“ erscheint nicht ausreichend. Jede und jeder wünscht sich eine glückliche Familie. Und viele glauben, sie könnten dieses Ziel nicht erreichen, da sie das Geheimnis einer glücklichen Familie nicht kennen? – Aber: Gibt es das eigentlich – ein besonderes „Geheimnis“, ein „Rezept“ für glückliche Familien?

Die Antwort ist ebenso einfach wie zunächst unbefriedigend, denn sie lautet „nein und ja“. Das „Nein“ bezieht sich schlicht auf den simplen Umstand, dass alle Menschen nun eben voneinander verschieden sind und es daher nie wirklich Patentrezepte für den Umgang mit ihnen geben kann. Das „Ja“ bezieht sich auf die Tatsache, dass trotz ihrer Verschiedenheit doch alle Menschen nach ähnlichen Prinzipien funktionieren und ähnliche Bedürfnisse haben, die aber eben von Person zu Person unterschiedlich ausgeprägt sind.

Also kann man durchaus einige Bedingungen definieren, die zum entstehen einer glücklichen Familie beitragen. Da ist zunächst alles, was auch eine glückliche Zweierbeziehung ausmacht: Respekt, Interesse, Vertrauen, Freude am Zusammensein und am gemeinsamen Sprechen und Schweigen – und natürlich Liebe. Wer wirklich liebt, ist offen für den anderen und ist bereit, sich selbst und die eigenen Wünsche und Bedürfnisse um des anderen willen zurückzustellen.

Das ist in einer Zweierbeziehung ebenso essenziell wie innerhalb einer Familie. Wenn Menschen aus Angst vor dem Verlust von Anerkennung oder Liebe anderen nicht ehrlich und offen begegnen, kann diese Beziehung keinen Bestand haben. Und gerade, wenn es um Kinder geht, muss man als Elternteil auch in Kauf nehmen, sich unbeliebt zu machen, muss man bereit sein, einen Konflikt auszuhalten. Kinder sind Kinder und eben keine Erwachsenen. Sie wie Erwachsene zu behandeln, wird ihnen nicht gerecht. Es nimmt ihnen, die noch nicht viel Lebenserfahrung besitzen können, die Chance, von Erwachsenen zu lernen und überfordert sie.

Die Aufgabe der Erziehung nicht wahrzunehmen, ist ein Zeichen mangelnden Verständnisses und mangelnden Respekts dem Kind gegenüber. Erziehen heißt Begleiten, heißt Unterstützen und Fördern, heißt vor allem Zuhören und Sprechen und Verstehen. Es bedeutet das Vertrauen des Kindes ernst zu nehmen und ihm gerecht zu werden. Glückliche Familien sind Familien, in denen alle, Erwachsene und Kinder, einander lieben und respektieren und in Vertrauen auf diese Liebe offen miteinander umgehen, einander Raum geben, aber auch klar Grenzen definieren.

Die Handysucht (Nomophobia)

Prä- und postnatale Depressionen bei Männern


Die „Times of India“ berichtete in den letzten Tagen von einer australischen Studie, der zufolge neun von zehn Menschen unter 30 süchtig nach ihrem Handy oder Smartphone sind. Das Handy ist das Erste, das nach dem Aufstehen zur Hand genommen wird und das Letzte, das vor dem Löschen des Lichts nochmal gecheckt wird. In krassen Fällen wird auch nachts mal zwischendurch gepostet, ge-whatsapp-t oder ge-sms-t, was dann wiederum andere vom nächtlichen Durchschlafen abhält.

Wann wird das Handy zum Suchtobjekt?

Kennen Sie das? Sie sind mit irgendwem unterwegs, der alle zwei Sekunden aufs Handy schaut, wild tippt und völlig unaufmerksam neben Ihnen hertrottet? Das nervt. Wann wird diese Marotte zur Sucht? Nomophobie wird sie genannt, die Angst kein Handy oder Smartphone zur Hand zu haben, nicht erreichbar zu sein für private, soziale oder geschäftliche Kontakte. Nomophobie ist ein Kunstwort aus dem Englischen und steht für „NO-MObile-PHOne-phoBIA“, übersetzt also die „Kein-Mobiltelefon-Angst“. Ein anderer, weiter gefasster Ausdruck für Handy- und Internetsucht aus psychologischer Sicht ist MAIDS, d.h. „Mobile And Internet Dependency Ob die Handysucht eine echte oder vielmehr stilisierte Sucht ist, darüber streiten sich die Psychologen, Mediziner und Wissenschaftler. 

Was sind die Symptome der Nomophobie?

Ein deutlicher Hinweis für das Bestehen der Nomophobie ist, wenn das Handy nicht mehr länger als Werkzeug eingesetzt wird, sondern der Benutzer sich ein gutes Stück weit damit identifiziert. Der Drang, die Gier nach dem Suchtmittel, das sogenannte „Craving“ ist ebenso ein klares Indiz. Nomophobie geht mit echten Entzugssymptomen einher, die rasant einsetzen bei gewollter oder versehentlicher Abstinenz, beispielsweise Zittern und Schweißausbrüche. Starke Nervosität, Ängste bis hin zu Depressionen sind möglich. Antriebsfedern können zum einen die Angst vor Einsamkeit und innerer Leere, das Bedürfnis nach Geltung oder auch die Vogel-Strauß-Methode des Sich-Wegduckens sein. Nach dem Motto: „ich bin beschäftigt, beachte mich nicht“ oder vice versa „schau mal, ich bin beschäftigt, ich bin wichtig“.

Gibt es zu dem Thema noch mehr Studien?

2008 wurde auch in Großbritannien eine Studie veröffentlicht, der zufolge etwa die Hälfte aller britischen Handynutzer von Nomophobie betroffen ist, 2012 bei Wiederholung der Studie waren es 66%. Bei der vor einigen Tagen veröffentlichten australische Studie 90% der Befragten unter 30, die nicht mehr ohne Telefon sein wollten. Im Jahr 2012 hat auch Forsa eine Umfrage unter 600 Jugendlichen gestartet, allerdings bei Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren. Das Ergebnis war überraschend: 75% würden eher auf Fernsehen, Party und Alkohol verzichten, 70 % Prozent der Mädchen eher sexuell Abstinent bleiben, 50 % der Jungs könnten sich nicht vorstellen, eine Woche ohne ihr Handy auszukommen.

Bei einer derart geringen Teilnehmerzahl ist die Studie natürlich nicht wirklich repräsentativ. Aber selbst, wenn man an der Genauigkeit dieser Studien zweifelt, ist doch ein eindeutiger Trend zu sehen. Die Nomophobie ist nur ein Bausteinchen auf dem Weg zur 24/7-Gesellschaft – 24 Stunden erreichbar und ansprechbar an 7 Tagen die Woche.

Teilen - angelernt oder angeboren?

Prä- und postnatale Depressionen bei Männern


Teilen ist eine soziale Kompetenz, die – manchmal mühsam – erlernt werden muss. Es ist zumindest noch kein genetischer Zusammenhang gefunden worden, obwohl man das denken könnte, wenn man zwei Kinder in einem Meer von bunten Schaufeln um die eine blaue kämpfen sieht.

Wann beginnt das Kind einen eigenen Anspruch auf bestimmte Gegenstände zu erheben?

Es ist schwierig zu sagen wann genau dieser Prozess einsetzt. Jedes Kind entwickelt sich anders, aber die ersten Züge können etwa ab einem Alter von 18 Monaten beobachtet werden. Meist liegt der Beginn der „Alles-meins-Phase“ aber in einem Alter zwischen zwei und drei Jahren. Wie das Kind allerdings damit umgeht hängt stark von der frühkindlichen Prägung ab.

Gibt es dazu auch Untersuchungen?

Ja, die gibt es, beispielsweise von der University of California, Los Angeles. Diese spannende Studie hatte den Titel “Ontogeny of prosocial behavior across diverse societies“. In der Zeitschrift “PNAS”, ausgeschrieben “Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America”, wurde darüber berichtet. 326 Kinder im Alter zwischen drei und vierzehn Jahren aus sechs verschiedenen Kulturkreisen wurden verschiedenen spielerischen Tests unterzogen, ihr Verhalten beobachtet und analysiert. Mit zunehmendem Alter verhielten sich die Kinder aller Kulturen sozialer. Aber nur, solange sie selbst dabei keine Nachteile hatten. Ab einem Alter von sieben bis acht Jahren veränderte sich die Kooperationsbereitschaft wieder und die Kinder begannen sich zu benehmen wie Erwachsene aus ihrem Kulturkreis.

Was kann ich tun? Wie lernt mein Kind teilen?

Der beste Weg Kindern das Teilen beizubringen, ist, selbst kulant und großzügig mit dem Teilen umzugehen. Allerdings muss das authentisch rüberkommen. Eltern, die alles strikt in Meins und Deins aufteilen, werden das Wertebild nicht wirklich glaubwürdig vermitteln können. Vor allem nicht über einen längeren Zeitraum. Bereiten Sie Ihr Kind auf die Situation vor!

Das ist zweifach möglich. Sollte Besuch kommen, mit dem das Kind sein Lieblings-Kuscheltier eventuell teilen muss, gibt es die Option dieses zu verstecken und einem eventuellem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Die andere Möglichkeit ist mit seinem Kind zu sprechen und es auf die Situation vorzubereiten. Begeistern Sie Ihr Kind für das Spaßpotential des Teilens und zeigen sie ihm oder ihr, wie er oder sie das steuern kann, um dann gemeinsam mit dem Besuch mit dem Lieblings-Kuscheltier zu spielen. Eine Idee ist es zum Beispiel festzustellen, dass der Lieblings-Kuschelhund ganz arg Hunger hat und sehr friert – einer füttert, einer deckt zu. Natürlich, da ist viel Streitpotential drin. Aber ohne Streit gibt’s hier auch keinen raschen Lerneffekt.

Zugegebener Weise kann das erst ab einem Alter von ungefähr fünf Jahren klappen. Davor erkennt das Kind das Bedürfnis des Anderen unter Umständen nicht und hat keine Ahnung, was in ihm vorgeht. Ein wunderbarer Nebeneffekt ist, dass das Kind anhand von praktischen Dingen lernt, über Gefühle zu sprechen, Konflikte auszutragen und eventuell auch wieder beizulegen.

Und was, wenn gar nichts mehr geht?

Achtung, wenn man Kinder zum Teilen zwingt, werden Sie ihren Besitz nur umso vehementer verteidigen. Was dann? Keine Lösung ist das Wegnehmen des geliebten Gegenstands, um ihm dem Widersacher zu geben. Das Allerschlimmste ist die Drohung mit Liebesentzug. Emotionale Erpressungen könnten einen dauerhaften Schaden in der Seele des Kindes hinterlassen. Bleiben Sie ruhig und gelassen, beenden Sie die Situation und versuchen Sie den Streit zu deeskalieren. Teilen muss gelernt werden und benötigt Übung.

 

Wie die psychische Verfassung von Müttern die Ernährung ihrer Kinder beeinflusst

Prä- und postnatale Depressionen bei Männern


In einer gemeinsamen Studie haben das Norwegian Institute of Public Health (NIPH) und die Universität Oslo interessante Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen der psychischen Verfassung von Müttern und den Ernährungsgewohnheiten ihrer Kinder festgestellt. Einbezogen wurden rund 28.000 Frauen mit Kindern im Alter von 18 Monaten. Die Forscher gingen dabei von dem Gedanken aus, dass die Folgen von Fehlernährungen in diesem Lebensabschnitt schwer zu korrigieren sind.

Den Müttern wurde jeweils eine Auflistung von 36 Nahrungsmitteln und Getränken vorgelegt und sie wurden gebeten anzugeben, wie oft sie die genannten Dinge jeweils ihren Kindern anbieten. Wie sich herausstellte, zeigten Mütter, die eher unsicher und labil sind und ein geringeres Selbstwertgefühl aufweisen, ein deutlich erkennbares Verhaltensmuster. Obwohl sie sich der Tatsache bewusst sind, welche Lebensmittel gesünder und welche eher ungesund sind, geben sie den Kindern signifikant häufiger ungesunde Speisen und Getränke als Mütter mit einer anderen psychischen Konstitution.

Dabei entwickeln diese labileren Mütter durchaus sehr vernünftige und strikte Vorstellungen davon, was ihre Kinder essen und trinken sollten, doch es gelingt ihnen nicht, sie im täglichen Umgang mit den Kindern konsequent umzusetzen. Schuld daran ist vermutlich die aufgrund der eigenen Schwäche im Vergleich zu anderen Müttern reduzierte Fähigkeit, Konflikte auszuhalten. Der Zusammenhang von psychischer Labilität und Schwierigkeiten in der Alltagsbewältigung, so auch der Erziehung, waren bereits lange Zeit bekannt. Welche konkreten Zusammenhänge dieser Tatsache zugrunde liegen, konnte die angeführte Studie belegen.

Die Versuche der Mütter, ihre Vorstellungen von gesunder Ernährung durchzusetzen, führen bei den Kindern zu gesteigertem Verlangen nach den ihnen vorenthaltenen Dingen. Sie reagieren mit Quengeln oder mit Wutausbrüchen, denen die von diesen Reaktionen zusätzlich verunsicherten und überforderten Frauen dann nachgeben. Bereits frühere Studien haben erwiesen, dass besonders in stark kontrollierenden Familiensituationen der Konsum von Süßigkeiten und anderen ungesunden Nahrungsmitteln sehr hoch ist. In Reaktion auf die Ergebnisse dieser Untersuchung wurde vorgeschlagen, Mütter durch gezielte Programme bei der Bearbeitung von Stress und Unsicherheiten zu unterstützen, um sie psychisch zu stärken und ihre Durchsetzungsfähigkeit in Konfliktsituationen mit den Kindern zu erhöhen.

 

Die Familienform Pflegefamilie

Prä- und postnatale Depressionen bei Männern


Kinder, die in ihrer eigentlichen Familie zeitweise oder dauerhaft nicht versorgt werden können, finden innerhalb der Familienform Pflegefamilie eine Alternative zur Unterbringung im Heim. Anders als in einem Heim bietet eine Pflegefamilie ihnen eine beständige Bezugsperson.

Gerade Kinder, die unter Trennungen oder Versorgungsmangel gelitten haben, können diese Erfahrungen in einer liebevollen Pflegefamilie verarbeiten. So bietet die Pflegefamilie einen vertrauten Personenkreis mit einem regelmäßigen Tagesablauf, was für viele Kinder eine ganz neue Erfahrung bedeutet.

Auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen

Pflegeeltern werden dafür geschult, auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen. So sind sie in der Lage, dem Kind bei der Verarbeitung von, oft traumatischen Erlebnissen, zu helfen und ihnen eine geeignete Förderung anzubieten. Hierbei stehen Fachleute wie Ärzte und Therapeuten den Pflegeeltern hilfreich zur Seite. Gleiches gilt für die zuständigen Beratungsstellen und Jugendämter. Natürlich ist ein Pflegekind in erster Linie traurig über den Verlust der gewohnten Umgebung, so ungünstig und desolat die Zustände dort auch gewesen sein mögen.

Viele Kinder geben sich selbst die Schuld daran, daher müssen Pflegefamilien hier viel Verständnis für die seelische Situation des Kindes aufbringen. Anders als bei einer Adoption stellt die Pflegefamilie jedoch nur eine übergangsweise Unterbringung dar. Das Ziel ist, das Kind wieder in seine gewohnte Umgebung zu bringen.

Verschieden Formen von Pflegeverhältnissen

1. Die Kurzzeitpflege

Eine Kurzzeitpflege ist, wie der Name schon sagt auf einen kurzen Zeitraum angelegt. Sie kann dann in Aktion treten, wenn etwa die Mutter ins Krankenhaus muss. Dabei ermöglichen die Pflegeeltern dem Kind den Kontakt zur Familie sowie zu anderen Verwandte oder Freunden.

 2. Die Dauerpflege

Innerhalb einer Dauerpflege soll es dem Kind möglich gemacht werden, einen emotionalen Bezug zu den Pflegeeltern aufzubauen. Dies soll dem Kind mehr emotionale Stabilität bieten, in dem es Zuwendung, Vertrauen und Geborgenheit in der Pflegefamilie erfährt. Das ist nur dann möglich, wenn das Kind langfristig bei den Pflegeeltern bleiben kann.

3. Heilpädagogische Pflegestellen

Das Modell der heilpädagogischen Pflegestellen nimmt sich der Kinder an, die eine Verhaltensauffälligkeit oder eine Behinderung aufweisen. In diesem Fall verlangt das eine besondere Qualifikation der Pflegeperson.

4. Die Großpflegestellen

Großpflegestellen treten immer dann in Aktion, wenn es gilt, mehre Kinder aufzunehmen. Dies betrifft vor allem Geschwister, die nicht getrennt werden dürfen. Auch für Jugendliche kann die Unterbringung in einer Großpflegestelle oft sinnvoll sein. Hier sind sie unter Altersgenossen und werden dort von professionellen Fachkräften betreut.

 5. Die Tagespflege

Diese Form der Pflege bietet die Möglichkeit einer individuellen Betreuung eines Kleinkindes. Wie etwa dann, wenn keine geeignete Kindertagesstätte zur Verfügung steht. Aber auch dann, wenn die Arbeitszeiten der Eltern, den Besuch während der regulären Öffnungszeiten verhindern.

6. Die Wochenpflege

Bei der Wochenpflege erstreckt sich die Fürsorge meist für die Zeit unter der Woche. Wie etwa, wen die Eltern im Schichtdienst arbeiten oder der Arbeitsplatz in einer anderen Stadt liegt. Allerdings bedeutet das eine hohe psychische Belastung für das Kind. Daher wird dies nur in Ausnahmefällen durchgeführt.

 7. Die Verwandtenpflege

Eine der idealsten Formen der Pflege ist die durch Verwandte. Meist übernehmen die Großeltern diesen Part. Wer keine eignen Großeltern vor Ort hat, kann sich durch spezielle Vereine oder die Jugendämter Adressen von Pflegeomas und Pflegeopas geben lassen.

Bettnässen: Gründe und Behandlungsmöglichkeiten

Prä- und postnatale Depressionen bei Männern


Enuresis (nächtliches Bettnässen, Enuresis nocturna) ist bei Kindern und Jugendlichen häufig zu beobachten. Untersuchungen zu folge nässt bei den Siebenjährigen etwa jedes 10. Kind nachts ein.

Hier nutzen Strafen oder gar der Entzug von Flüssigkeit überhaupt nichts. Wichtiger wäre es, die Ursachen fürs Bettnässen zu finden und mit einer geeigneten Therapie zu beginnen.

Wann spricht man von einer Enuresis?

Von einer Enuresis spricht man immer dann wenn der nächtliche Urinverlust an mindestens zwei Nächten pro Monat auftritt und das Kind über sechs Jahre alt ist. Bis zum sechsten Geburtstag ist der ungewollte Harnverlust normal. Wenn das Einnässen nur tagsüber auftritt, wird dies als kindliche Harninkontinenz bezeichnet und beschreibt ein ganz anderes Krankheitsbild.

Bei einer echten Enuresis findet man zwei Hauptformen, wobei bei beiden Formen zunächst keine organische Ursache erkennbar ist:

  1.  Monosymptomatische Enuresis Nocturna (MEN): Hier geschieht das Einnässen ausschließlich in der Nacht.
  2. Nicht-monosymptomatische Enuresis Nocturna (Non-MEN): Hier erfolgt zum Einnässen in der Nacht auch ein Einnässen am Tag. Aber auch wenn zusätzlich Beschwerden im Bereich der unteren Harnwege (Blase, Harnröhre) auftreten.

Ursachen und mögliche Erkrankungen

Bei der monosymptomatischen Enuresis Nocturna ist sich die Wissenschaft derzeit noch nicht sicher, woher das nächtliche Bettnässen tatsächlich kommt. Es wird vermutet, dass im Gehirn eine verzögerte Entwicklung der Steuerungsfähigkeit der Blasenkontrolle vorliegt. Bei einer nächtlichen Urinüberproduktion kommt es dann zum Einnässen. Auch eine Reifeverzögerung bei der Blasenkontrolle wird als Ursache für das Einnässen vermutet.

Bei manchen Kindern scheint die entsprechende Verbindung der Gehirnbereiche noch nicht voll entwickelt zu sein. Möglich ist auch eine Störung der Tagesrhythmik bei der ADH-Sekretion. Dabei wird von der Hypophyse ein Hormon gebildet, das dafür sorgt, dass während des Schlafs weniger Urin produziert wird. Bei einer Enuresis liegt ein Mangel an diesem Hormon vor. Die Blase produziert dann mehr Urin als sie halten kann. Das Bettnässen bleibt aus, wenn das Hormon in künstlicher Form als Medikament verabreicht wird. Auch eine gewisse familiäre Veranlagung kann als Ursache nicht ausgeschlossen werden.

Neuere genetische Untersuchung belegen, dass Bettnässen vererbt werden kann. Studien haben aber auch gezeigt, dass Kinder sehr viel schwerer aufzuwecken sind, als Erwachsene. Allerdings spürt das Kind während der Schlafphasen seinen Harndrang nicht und es kommt dann zum Bettnässen.  Bettnässen kann aber auch von fehlerhaften Trinkgewohnheiten ausgelöst werden. Innerhalb einer Studie zeigte sich, dass eine Menge von 25 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht ebenfalls zum Einnässen führte.

Natürlich fällt auch der Zusammenhang zwischen dem Bettnässen und anderen psychischen Auffälligkeiten auf. Viele Kinder reagieren auf Stress oder Angst mit Bettnässen. Hinzu kommt, dass einmaliges Bettnässen häufiger auftreten kann, wenn das Kind aus Angst vor einer Strafe oder den Hänseleien seiner Freunde oder Schulkameraden unter Stress steht. Als Eltern sollte man darauf mit Verständnis reagieren und das Bettnässen nicht zum Mittelpunkt aller Erziehungsmaßnahmen machen.

Behandlung von Bettnässen

Für eine erfolgreiche Behandlung des Einnässens ist es wichtig, die eigentlichen Ursachen zu kennen. Denn nur dann kann diese auch erfolgreich sein. Zunächst sollte der Kinderarzt das Kind gründlich untersuchen, um eine körperliche Ursache auszuschließen. Denn die wirklichen Gründe für das Bettnässen liegen in den meisten Fällen auf der psychischen Ebene.

Das Designer-Baby: Die Gentest-Firma 23andMe stellt ein neues Patent vor

Prä- und postnatale Depressionen bei Männern


Wer wünscht sich nicht ein Kind, das exakt den eigenen Wünschen entspricht? Ein Designer-Baby sozusagen? Wäre das nicht toll oder doch ziemlich erschreckend? Die Gentest-Firma 23andMe könnte dies bald möglich machen, zumindest haben sie ein Patent angemeldet und erhalten.

Wer ist 23andme und was bieten sie an?

Der Name der Firma bezieht sich auf die 23 Chromosomenpaare eines Menschen. 23andMe ist ein amerikanisches Unternehmen aus der Biotechnologie-Branche. Gegründet wurde das Unternehmen 2006 von Linda Avey und Anne Wojcicki, der Frau des Google-Gründers Sergei Brin. Von Google stammen übrigens auch die 3,9 Millionen Dollar Startkapital. Wird eine Speichelprobe eingesendet und ein Obolus entrichtet, so erfolgt eine Untersuchung auf etwa 200 genetisch bedingte Krankheiten und 99 weitere Veranlagungen. Solche Tests liefern unumstritten eine Vielzahl von Informationen über das eigene Erbgut.

Doch, ob eine Krankheit, zu der man eine vererbte Veranlagung besitzt, tatsächlich ausbricht, hängt von vielen weiteren Kriterien ab. Da spielt beispielsweise die Lebensweise eine große Rolle. Und dass solche Tests wirklich die Wahrheit sagen, ist auch nicht immer garantiert: Vor einigen Jahren war 23andMe in der Presse wegen vertauschter DNA-Analysen bei 96 ihrer Kunden in Verruf geraten.

Was hat das mit dem Patent auf sich?

Der Preis des eigenen Gentests sank in den letzten Jahren immer weiter und kostet jetzt nur noch 99 US-Dollar. Und es gibt dabei noch etwas ganz besonderes: den „Family Traits Inheritance Calculator“. Zwei Kunden können damit, wenn sie beide zustimmen, prüfen lassen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ihr ungeborenes Kind blond sein und blaue Augen haben wird oder ob ein Kind etwa intelligent und mit niedrigem Darmkrebsrisiko zur Welt komme. Das Unternehmen erhielt im September 2013 das Patent für ein Verfahren, das Vorhersagen für ein Wunschkind erlaubt – ohne moralisch-ethische Einwände und Proteste, still und fast schon heimlich.

In der Fachzeitschrift “Genetics in Medicine” beurteilen verschiedene internationale Forscher, wie die Bioethikerinnen Sigrid Sterckx von der Universität Gent und Heidi Howard von der französischen Université de Toulouse, das Unterfangen als „ethisch höchst kontrovers“. Das Unternehmen habe sich eine Methode patentieren lassen, mit der Eispenderinnen und Samenspender danach ausgewählt werden könnten, welche Merkmale bei einem Kind von den künftigen Eltern gewünscht seien. Die Auswahl basiert auf einem Algorithmus, der die genetischen Merkmale der beiden biologischen Eltern vergleicht. Vorstellbar sind alle möglichen genetischen Ausprägungen, vom Krebsrisiko über die Körpergröße bis hin zu Persönlichkeitstypen. Auf eine Anfrage von Spiegel online antwortete 23andMe, dass sie mit dem Patent keine Pläne im Zusammenhang mit Kinderwunschkliniken verfolgten.

Zu diesem Thema ist der Film „Gattaca“ zu empfehlen. Er zeigt eine technisch hochentwickelte Gesellschaft, in der fast alle Menschen bereits bei der Befruchtung auf genetische Vollkommenheit hin selektiert wurden. „Gotteskinder“ bzw. invalid werden natürlich gezeugte, mit Makeln behaftete Kinder genannt. Sie gehören zur Unterschicht ohne Hoffnung auf Wohlstand und Erfolg. Ob sich der reale Stand der Dinge mit den neuen Möglichkeiten der erschwinglichen Gentests in diese im Moment noch fiktive Richtung entwickeln könnte, bleibt abzuwarten.