Welche psychotherapeutische Therapieform ist die Beste für mich?
Die Frage nach der „richtigen“ psychotherapeutischen Behandlung wird immer wieder laut. Ist eine rein medikamentöse Behandlung ratsam und kann diese ohne begleitende Gesprächstherapie überhaupt wirksam sein? In manchen Fällen, sogenannten psychischen Notfällen, ist es nicht ratsam lange auf einen Therapieplatz zu warten. Dann können Medikamente eine schnelle und wirksame Lösung sein. In vielen Fällen ist die Kombination aus Psychopharmaka und Gesprächstherapie allerdings die beste Wahl.
Gemeinsamkeiten beider Therapieformen
Im Grunde wirken sich psychotherapeutische Gespräche ähnlich aus wie Psychopharmaka. Sie modellieren auf neurobiologischer Basis das Gehirn. Natürlich ist eine wöchentliche Gesprächstherapie wesentlich aufwändiger als das Schlucken einer Pille, sie kann aber in bestimmten Fällen wirksamer sein. Eine Faustregel unter Psychologen besagt, dass je schwerer die Krankheit umso eher setze man Medikamente ein. Unterschiedliche Krankheitsbilder sprechen auch auf individuelle Weise auf Behandlungsformen an. Medikamente können beispielsweise auch in Akutphasen zur Beruhigung eingsetzt werden und im Anschluss durch eine psychotherapeutische Gesprächsform unterstützt werden.
Wann wirken Medikamente besser und wann Gesprächstherapien?
Maximilian Huhn von de Poliklinik der TU München und seine Mitarbeiter haben untersucht in welchen Fällen Psychopharmaka und wann Gesprächstherapien wirksamer sind. Als wissenschaftliche Grundlage floßen 61 Metaanalysen, 852 Einzelstudien und damit insgesamt über 140.000 Patienten in ihre Überlegungen mit ein. Im Rahmen der Studie wurden ebenfalls 21 Krankheitsbilder genauer untersucht.
Nur bei wenigen Krankheiten konnten Unterschiede hinsichtlich der Wirkung von Therapieformen ausgemacht werden. Bei der Schizophrenie konnte beispielsweise ermittelt werden, dass Arzneimittel generell effektiver wirken als Gesprächstherapien, die Kombination aus Beidem allerdings optimal wäre. Dies gilt ebenso für Depressionen, soziale Phobien und Panikattacken. Tatsächlich scheint demnach eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Gesprächstherapie die beste Möglichkeit zu sein einer psychischen Erkrankung entgegen zu wirken. Dabei kann Beides gleichzeitig angewendet oder hintereinander vollzogen werden.
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