Persönlichkeitsmerkmale – angeboren oder anerzogen
Haben wir die Möglichkeit unsere Gene und daraus resultierendeVerhaltensmerkmale zu beeinflussen, oder nicht? Wie hoch ist der Anteil von dem, was uns unsere Eltern vererbt haben und wie viel Bedeutung erhält die Erziehung und unser Umfeld in unserer persönlichen Entwicklung? Dass wir viele Bereiche unseres Lebens selbst in der Hand haben, scheint uns logisch, doch in wie weit sind wir tatsächlich in der Lage unser Schicksal in die Hand zu nehmen?
Die fünf Persönlichkeitsmerkmale
Zunächst gilt es zu verstehen, dass es Merkmale gibt, die bei jedem gesunden Menschen auftauchen. Diese sollen hier kurz zusammengefasst werden.
Es handelt sich um erstens, den Neurotizismus im Verhältnis zur Emotionalität. Diese Merkmale beschreiben, ob ein Mensch eher sorgenvoll, oder gelassen und in sich ruhend ist.
Zweitens, Introversion im Verhältnis zur Extroversion. Diese Merkmale beziehen sich auf eine eher in sich gekehrte, ruhige Verhaltensweise, oder eine gesellige, selbstsichere und gesprächige Verhaltensweise. Drittens, die Offenheit für neue Erfahrungen im Vergleich mit einer konservativen Verhaltensweise. Während Menschen mit einer starken Offenheit immer an Neuem und Unbekannten interessiert sind, fühlen sich konservative Menschen eher mit dem Bewährten und dem Bekannten wohl.
Viertens, Verträglichkeit im Verhältnis zu dem Konkurrieren und Messen mit anderen. Hierbei geht es um einerseits ein Harmoniebedürfnis in der Interaktion mit anderen und auf der anderen Seite um eine eher misstrauische Haltung und das Kämpfen für die eigene Interessen.
Als letztes Merkmal kann die Gewissenhaftigkeit genannt werden. Hier wird gemessen, ob man eher eine pflichtbewusste, disziplinierte und zuverlässige Person ist, oder ob man eher nachlässig und ungenau agiert. In welchem Maße nun ein Merkmal seine Ausprägung findet, lies sich bis vor Kurzem nicht genau erklären.
Sowohl die Gene, als auch das Umfeld sind wichtig!
Inzwischen sind sich die Wissenschaftler jedoch einig. Die Ausprägung der Persönlichkeitsmerkmale haben sowohl mit dem Erbgut, als auch mit dem Umfeld in dem wir aufwachsen zu tun. In etwa 50 Prozent kann den Genen zugesprochen werden und 50 Prozent den Einflüssen von außen. So können wir die Veranlagung zu bestimmten Verhaltensweisen, oder auch Talenten in uns tragen, werden diese aber nicht gefördert, so kommen sie eventuell nie zum Ausdruck. Ebenso ist es mit den weniger angenehmen Eigenschaften. Wir können zwar die genetische Veranlagung zu psychischen Krankheiten in uns tragen, haben wir allerdings ein stabiles, soziales Umfeld und eine Stabilität vermittelnde Kindheit genossen, kann es wahrscheinlich nie zum Ausbrechen dieser Krankheit kommen.
Festzuhalten ist also, dass sehr viele verschiedene Faktoren in die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen hineinspielen. Nichts ist endgültig festgelegt. Dadurch haben wir auch immer die Möglichkeit an uns zu arbeiten und bestimmte Strukturen, oder Verhaltensmuster wieder aufzubrechen. Das Umfeld kann einen unterstützenden und fördernden Einfluss haben, aber auch Negatives schüren, oder Talente unerkannt lassen. So ist es gerade in der Erziehung wichtig genau darauf zu achten, wo die Potentiale des Kindes liegen und diese zu fördern.
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