Menschenkenntnis

Menschenkenntnis

Irren ist menschlich, das gilt auch für die Beurteilung von Fremden. Nicht jeder und jedem ist das gegeben, was man als „Menschenkenntnis“ bezeichnet. Die Fähigkeit, den Charakter einer anderen Person schnell, nach Möglichkeit schon im ersten Moment der Begegnung zu erfassen, basiert auf Erfahrung, guter Beobachtungsgabe und nicht zuletzt auf Intuition und Selbstbewusstsein. Sie hat bedingt durchaus mit Vorurteilen zu tun.

Wir alle lernen aus unseren Erfahrungen, indem wir Vorurteile ausbilden, seien sie positiv oder negativ. Das gilt natürlich auch für den Umgang mit anderen Menschen. Die Kunst besteht darin, sich trotz der nicht vermeidbaren Vorurteile Offenheit zu bewahren, um die eigene Wahrnehmung nicht zu blockieren. Nur ein geringer Teil unserer Wahrnehmung kommt uns zu Bewusstsein, der größte Teil geht unbewusst vonstatten. Wer nun dafür offen ist, dem wird die Essenz dieser Wahrnehmung als das vermittelt, was wir „Intuition“ nennen. Es ist ein zunächst nicht rational erklärbares Empfinden einer Person oder Sache gegenüber. Wer genügend Selbstbewusstsein besitzt, auf diese „innere Stimme“ zu hören, der wird in ihr einen aufmerksamen und lebensklugen Begleiter finden, dem ein Erfahrungsschatz zur Verfügung steht, der weit über das bewusste Wissen hinausreicht.

Auf die Vorteile der Intuition bei der Verarbeitung komplexer Informationen zu einem Gesamteindruck weist u.a. Professors Ap Dijksterhuis von der Radboud Universiteit in Nijmegen, der Autor des Buches „Das kluge Unbewusste“ (Klett-Cotta 2007) hin in einem Aufsatz für das ‘Journal of Experimental Social Psychology’ (Ausgabe März 2011). In früheren Zeiten wurde im Rahmen der sogenannten „Charakterkunde“ versucht, anhand äußerlicher Merkmale eines Menschen auf seine Persönlichkeit zu schließen. Die Proportionen oder Linien des Gesichts wurden dabei ebenso herangezogen wie die Gesamterscheinung seiner Gestalt.

Tatsächlich sind dies Eindrücke, auf die wir natürlich reagieren. Dabei hängt die Reaktion nicht nur vom individuellen Erfahrungshintergrund ab, sondern auch vom sozio-kulturellen Umfeld. Wer ein guter Beobachter ist und sich aufgrund seiner Erlebnisse mit anderen Menschen darin bestätigt findet, sie gut beurteilen zu können, wird für sich den Besitz guter Menschenkenntnis in Anspruch nehmen. Er wird sich entsprechend verhalten und dadurch bereits ebenso unbewusst wie erfolgreich an einer Verfestigung seiner Meinung über dieses Talent arbeiten.

 

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