Die Lust an der Angst

Die Lust an der Angst

Warum schauen wir Horrorfilme und warum gehen wir in eine Geisterbahn? Ganz klar – die Lust an der Angst steht hier im Vordergrund. Der Schreck löst bei uns ein gruseliges Wohlbefinden aus, das zu den Grundbedürfnissen des Menschen zu zählen scheint.

VR-Brillen

Philipp läuft durch eine heruntergekommene Hütte. Er ist ganz allein – scheinbar. Doch plötzlich bewegt sich etwas in der Dunkelheit, etwas streift sein Bein und fällt ihn dann von der Seite an. Philipp schreit und geht in Deckung. Zitternd und bebend nimmt der junge Mann die Virtual-Reality-Brille ab. Er hat gerade ein Online-Horrorspiel getestet. Solche Brillen gibt es zwar noch nicht sehr lange, doch die Lust an der Angst oder am Erschrecken ist bereits viel älter. Horrorfilme, Geisterbahnen, Gruselgeschichten, all das gibt es schon seit vielen Jahren. Der Schreck weckt in uns ursprüngliche Gefühle, die jedoch eigentlich zu unserem Schutz und nicht zum Vergnügen dienen sollten.

Angst als Schutzmechanismus

Nicht nur Menschen erschrecken sich, auch bei Tieren ist zu beobachten – auf zahlreichen YouTube Videos beispielsweise – wie Hunde und Katzen vor Schreck in die Höhe springen und die Flucht ergreifen. Zahlreiche Sprichwörter beruhen tatsächlich auf wahren Ereignissen und Verhaltensweisen im Schreckzustand. Wir sind beispielsweise starr vor Schreck, um eine gefährliche Situation erst einmal einordnen zu können. Oder das Blut stockt uns in den Adern, ausgelöst durch ein Eiweiß, dass die Gerinnung unseres Blutes verhindern soll und vor möglichen stark blutenden Verletzungen schützt. So praktisch Schreck und Angst auch in der Natur ursprünglich sind, dies erklärt noch lange nicht, warum wir uns manchmal gerne und freiwillig in eine solche Stresssituation begeben.

Beflügelnde Erleichterung

Das positive Gefühl, welches wir mit solchen Erfahrungen künstlich hervorrufen wollen, setzt erst nach der Angst ein. Wenn wir beispielsweise im Dunklen spazieren gehen im und plötzlich böse leuchtende Augen vor uns auf dem Weg ausmachen, erschrecken wir uns und denken automatisch an wilde Tiere, vor denen wir fliehen sollten. Stellen wir dann Sekunden später fest, dass es sich nur um ein harmloses Eichhörnchen gehandelt hat, macht sich Erleichterung in uns breit. Wenn es allerdings doch ein Wildschwein war, welches uns den Weg versperrt, so erschrecken wir uns nicht nur, sondern bekommen richtige Angst. Es wir noch mehr Adrenalin ausgeschüttet und unser Herzschlag steigt an. Wenn wir dem Wildschwein dann schließlich entkommen, so ist die Erleichterung nochmal um ein Vielfaches größer als beim bloßen Schreck.

Nicht übertreiben

Wir verspüren in solchen Situationen eine starke Erregung und genau darauf begründet sich das Phänomen des freiwilligen Erschreckens und Angsteinjagens, erklärt der Psychologe Jürgen Margraf. Es sei vergleichbar mit Menschen, die Extremsport betreiben, auch hierbei gehe es einzig um den Kick. Manche Menschen finden nicht nur Gefallen daran, erschreckt zu werden, sie jagen gerne anderen Personen Angst ein. Auch hierbei findet ein Zusammenspiel von An- und Entspannung statt. Doch auch ein gewisses Machtgefühl könnte hierbei Genugtuung verleihen, so der Experte. Jemanden zu Tode erschrecken, ist allerdings kaum möglich. Lediglich vorherige schwere Herz-Kreislauf-Störungen könnten dazu führen, dass jemand durch einen gehörigen Schreck einen Schock erleidet. Generell sollte man es nie bis auf die Spitze treiben mit dem Erschrecken, nicht umsonst werden besonders schwere Fälle nach dem Strafgesetzbuch bestraft.

 

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