Eine Studie zur Todesfurcht

Eine Studie zur Todesfurcht

Nur die wenigsten Menschen setzen sich bewusst und aktiv in ihrem Alltag mit dem Thema Tod und Vergänglichkeit auseinander. Das kommt nicht von ungefähr, denn beide Themen entziehen sich unserem Einflussbereich und lösen so potentiellen psychischen Stress aus. Vor allem setzen uns aber die subtilen Erinnerung an diesen Themenkomplex zu, etwa durch zufällig mitangehörte Gespräche oder einen Liedtext, der im Hintergrund im Radio plänkelt.

Dieses Phänomen wird schon seit Längerem in der Psychologie im Programm des „Terror Management“ genauer untersucht. Im Einzelnen wird hier die subversive Wirkung der Todesfurcht im menschlichen Unterbewusstsein genau analysiert. Die bisherigen Ergebnisse dieses Forschungsprogramms zeigen, dass wir unter Einfluss von Todesfurcht vor allem die körperliche und emotionale Nähe zu unseren Lieben suchen – uns im Gegenzug aber auch besonders hart „vom Rest der Welt“ abgrenzen wollen.

Eine neue Studie der amerikanischen Forscher Christopher Long, Sozialpsychologe an der Ouchita Baptist University, und Dara Greenwood vom Vassar College brachte im Rahmen eines Experiments noch einen völlig neuen Effekt der latenten Todesfurcht zu Tage.

Die Studie im Detail

Die Wissenschaftler teilten insgesamt 117 studentische Probanden beider Geschlechter in vier experimentelle Gruppen ein. Die erste Gruppe wurde dazu angehalten, eine Aufgabe am PC Monitor zu lösen, während der ihnen für einen winzigen Moment – genauer gesagt 33 Millisekunden – das Wort „Tod“ eingeblendet wurde. Die Dauer der Einblendung war zu kurz, um das Wort im Bewusstsein wahrnehmen zu können, aber lang genug, um es im Unterbewussten zu verarbeiten.

Mit der zweiten Gruppe wurde es ähnlich gehalten, mit dem einzigen Unterschied, dass ihnen nicht das Wort „Tod“, sondern der Begriff „Schmerz“ gezeigt wurde. Die dritte Gruppe von Probanden wurde angeleitet, einen reflektierenden Aufsatz über ihre Empfindungen und Gefühle zu verfassen, wenn sie an ihren eigenen Tod dachten. Der letzten Gruppe wurde ebenfalls eine Schreibaufgabe erteilt, jedoch mit dem Thema der Reflektion eines unangenehmen Zahnarztbesuchs. Die ersten beiden Gruppen wurden also mit einer latenten, die letzten beiden Gruppen mit einer bewussten Todesfurcht konfrontiert.

Im Anschluss an diesen ersten Durchgang ließen die Forscher ihre Probanden einen Cartoon betexten mit der Aufgabe, möglichst originell und humoristisch zu agieren. Danach wurden die fertigen Cartoons einer unabhängigen Jury zur Bewertung vorgelegt. Die Ergebnisse waren eindeutig und erstaunlich zu gleich: Jene Probanden, die mit einer latenten Todesfurcht konfrontiert worden waren, wurden durchweg als origineller und witziger empfunden als die andere Teilnehmer-Gruppe.

Somit konnte diese neue Studie belegen, dass auch der sprichwörtliche „Galgenhumor“ eine tatsächliche Bewältigungsstrategie des Unterbewusstseins bei Todesfurcht ist. Warum dies jedoch nur bei den latent behelligten Teilnehmern der Fall war und nicht bei den aktiven, bleibt auch nach Auswertung der Studie noch offen.

 

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