Wieso verändert sich mein Angstverhalten?

Wieso verändert sich mein Angstverhalten?

Angstsymptome zeigen sich relativ deutlich in Form von Schweißausbrüchen, erhöhtem Blutdruck, gesteigertem Puls und der Fokussierung auf das angstbesetzte Objekt. Die Gedanken scheinen dann nur noch um diese eine Entität zu kreisen. Doch wie entsteht eigentlich Angst und wie kann es sein, dass man Angst vor Dingen oder Menschen entwickelt, die man einst liebte oder gerne mochte?

Die Entwicklung von Angst

Wie wir alle wissen, ist Angst zunächst einmal ein Überlebensmechanismus. Er schützt uns vor Gefahren und führt in angemessenen Situationen zur Flucht. Babys erlernen diese wichtigste Ur-Emotion bereits kurz nach der Geburt und zwar durch Beobachtung. Angst entsteht also nicht unweigerlich durch eine gefährliche Situation, die man selbst durchlebt, sondern durch Beobachtung, was anderen Menschen Angst bereitet.

Bereits ab dem fünften Monat ist es Babys möglich ängstliche Gesichter zu erkennen und durch Folgen der Blickrichtung des Ängstlichen auch den Grund für die Angst zu eruieren. Aber auch Gefahren, die von anderen Menschen oder Tieren ausgehen, können von Babys frühzeitig ermittelt werden. Die Einschätzung, was uns Angst machen könnte, scheint demnach in gewisser Weise auch angeboren zu sein.

Wieso verschiebt sich das wovor wir Angst haben?

Wie kommt es aber dazu, dass sich die Dinge, vor denen wir Angst haben, im Laufe unseres Leben verändern? Wenn wir die Kindeszeit betrachten, dann ist es durchaus so, dass wir in den ersten Lebensjahren weniger Angst vor Dingen haben, weil wir nicht all ihre Gefahren sofort erkennen. Viele Gefahren ergeben sich nämlich erst durch das Lernen, dass es Gefahren sind. Dies hängt mit sogenannten schlechten Erfahrungen zusammen, die wir selbst oder Menschen, die uns nahe stehen, machen.

Ein Beispiel: Angst vor Clowns

Betrachten wir beispielsweise die Angst vor Clowns. Clowns begleiten zahlreiche Kindergeburtstage und werden von Kindern entweder belächelt oder geliebt. Im Laufe des Lebens kommt es bei manchen Erwachsenen vor, dass sie Clowns als gruselig empfinden. Dies wird häufig mit der Tatsache verbunden, dass Clowns maskiert sind und man ihre Emotionen daher nicht genau ablesen kann. Das Interesse der Erwachsenen Emotionen lesen zu können, ist für Kinder nicht relevant. Unser Angstverhalten hängt demnach auch immer mit den Werten, Normen und Einstellungen zusammen, die wir zu einem bestimmten Moment zeigen. Als Kind möchte ich unterhalten werden und einen schönen Geburtstag erleben.

Als Erwachsener kommt es mir wiederum merkwürdig vor, dass Clowns sich derart abseits jeder sozialen Norm verhalten und das kann zu Unsicherheiten führen. Dies scheint ein banales Beispiel zu sein, es erklärt aber in den Grundfesten, was für uns Menschen dazu führt, dass wir Angst empfinden. Wir betten das angstbesetzte Objekt nämlich in einen neuen Kontext ein, den eines Kindes oder eines Erwachsenen und schon verändert sich unsere Beziehung zu dem Objekt. Ist es im Sportunterricht noch cool mit Inlinern durch die Halle zu cruisen, so kann es für jemanden, der bei einem Sturz mit schwerwiegenden Folgen anwesend war, die Hölle auf Erden bedeuten. Was uns Angst macht, sagt viel darüber aus, was wir erlebt haben und dass ein jeder Mensch sich schützen möchte.

 

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