Burnout: Mangel an Therapeuten
Burnout – heutzutage weiß eigentlich jeder, worum es sich bei diesem Wort handelt. Der Druck auf der Arbeit wird zu groß, Aufgaben können nicht mehr bewältigt werden, es treten Schlafstörungen auf – kurzum, nichts geht mehr. Burnout ist ein eher schwammig definierter Begriff. Er wird gern für Depressionssymptome, Stressverhalten oder Antriebsschwäche benutzt. Die Vorstellungen, worum es sich bei Burnout genau handelt, gehen weit auseinander. Eine Definition ist jedoch klar: Wer unter Burnout leidet, befindet sich in einem Erschöpfungszustand, der durch eine ständige Überlastung im Arbeitsalltag aufgetreten ist.
Natürlich sind viele Überschneidungen mit anderen psychischen Störungen gegeben, oftmals wird Burnout auch als erstes Anzeichen einer Depression eingestuft. Es ist nachgewiesen, dass der Arbeitsalltag der Auslöser für die meisten Burnout-Fälle ist. Durch stetige Überlastung tritt eine körperliche und/oder emotionale Erschöpfung ein. Burnout kommt schleichend. Manchmal hat der Prozess bereits über Jahre stattgefunden und wurde nicht wahrgenommen.
Betroffene fühlen sich weniger leistungsfähig, lassen sich leicht ablenken und können sich nicht so schnell erholen, wie früher. In diesem Moment wäre Ruhe notwendig, doch in der Regel wird weitergemacht, um den Anforderungen im Job entsprechen zu können. Das Problem liegt nun verstärkt darin, dass in Deutschland ein akuter Psychologen-Mangel herrscht. Zeigen sich akute Burnout-Symptome, machen sich betroffene Personen auf die Suche nach einem Therapeuten. Die Wartelisten sind lang.
Was können Patienten in dieser Wartezeit tun, wenn der Druck weiter ansteigt, die Situation unerträglich wird?
Viele versuchen es mit Entspannungstechniken, Yoga oder Johanniskraut. Viele Hausärzte überbrücken die Wartezeit auch durch die Verordnung von Anti-Depressiva, aber ist das der richtige Weg? Mit Glück kann ein Patient einen Platz in einer Gruppentherapie bekommen, was aber in dieser akuten Situation auch nicht unbedingt weiterhilft, da eine gezielte Einzeltherapie wichtig wäre. Allerdings ist der Besuch einer Gruppensitzung der erste Schritt, um über seine Belastungen sprechen zu können und durch Berichte von ebenfalls Erkrankten Verständnis zu erfahren. Der Mangel an Therapeuten entsteht durch die Begrenzung der kassenärztlichen Vereinigungen. Der Bedarf an Therapeuten wurde aber im Jahre 1999 das letzte Mal ermittelt und hier zeigt sich das Problem. Auf Grund der ständig ansteigenden Fälle psychischer Störungen, werden heute deutlich mehr Therapeuten benötigt. Seit Januar 2012 ist das neue GKV-Versorungsstrukturgesetz in Kraft. Dieses Gesetz sollte Besserung bringen. Veränderungen werden aber wohl erst ab 2013 spürbar sein. Es wird gehofft, dass in diesem Jahr bereits 2000 neue Sitze generiert werden können.
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