Individuelle Denkmuster beeinflussen PTBS
An der University of Oxford haben Psychologen Risikofaktoren für die Entstehung einer posttraumatischen Belastungsstörung nach einem traumatischen Ereignis untersucht.
Leichen, lebensgefährliche Unfälle oder Krankheiten – Notfallärzte und Sanitäter sind oft mit belastenden Situationen konfrontiert. Diese Situationen können dazu führen, dass die betroffenen Ärzte und Sanitäter eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln. Psychologen haben untersucht, wo die Ursachen dafür liegen und wie man sich davor schützen kann.
Notfallsanitäter
Knapp 400 Notfallsanitäter wurden während ihrer Ausbildung von den Wissenschaftlern begleitet und nach möglichen Risikofaktoren befragt. Vor allem psychische Störungen aus der Kindheit oder traumatische Situationen, die man zuvor erlebt hat, stellen ein großes Risiko für eine PTBS da.
Wie geht man mit solchen Situationen um?
Während der Ausbildung wird fast jeder Teilnehmer mindestens einmal mit einer stark belastenden Situation konfrontiert. Besonders anfällig für eine PTBS waren Personen, die oft über die Situationen nachgedacht haben und sie nicht aus dem Kopf gekriegt haben. Fast 9% der Befragten litten im Verlauf der Untersuchung unter einer psychischen Störung. Ob es sich dabei immer um eine PTBS handelt, kann man nicht sagen. Eine Depression entwickelten fast 11% der Teilnehmer. Für eine Depression waren Personen anfällig, dessen Fähigkeit, mit Belastungen fertig zu werden schwächer war als die von anderen.
Langfristige Auswirkungen
Die betroffenen Auszubildenden konnten sich meistens bereits nach vier Monaten von ihren Problemen erholen. Trotzdem konnte man langfristige Auswirkungen erkennen. Die betroffenen Sanitäter waren auch nach der Erholung in ihrer Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit stärker beeinträchtigt als ihre Kollegen, welche nicht an einer PTBS gelitten haben. Viele Betroffene berichten, dass sie schlechter schlafen und leichter Gewicht zunehmen.
Widerstandskraft in der Ausbildung erhöhen
Die Psychologen und Forscher erkennen aus diesen Ergebnissen, dass die belastenden Ereignisse nicht ausschlaggebend für eine PTBS sind. Vielmehr sind das eigene Denken und der Umgang mit diesen Ereignissen und Erfahrungen schuld an einer Erkrankung. Durch diese Erkenntnis erhoffen sich die Psychologen neue Trainingsprogramme, die einen gezielt gegen eine PTBS schützen sollen. So soll zum Beispiel das Denkverhalten verändert werden. Zusätzlich soll man besonders bei gefährdeten Auszubildenden darauf achten, dass man ihre psychische Widerstandskraft gegen traumatische Ereignisse erhöht.
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