Suchen wir das Glück im Handy?

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Suchen wir das Glück im Handy?

Sarah Diefenbach ist Wirtschaftspsychologin und erklärt uns warum wir ständig auf unser Handy schauen, dadurch schlechte Umgangsformen haben und es nur noch winzige Sonnenuntergänge gibt.

Frau Professor Diefenbach, obwohl jeder es kennt ändern wir nichts. Wir schauen ständig auf unser Handy, informieren uns über Instagram oder Facebook und wiederholen dies immer und immer wieder. Warum ist das so?

Aus lerntheoretischer Sicht wäre das Ganze mit einem Belohnungssystem erklärbar: Ab und zu erfährt man ja doch etwas Interessantes über die sozialen Netzwerke. Anschließend besuchen wir sie immer wieder in der Hoffnung, wieder auf etwas Spannendes zu stoßen. Eine Belohnung in sehr unregelmäßigen Abständen reicht für eine Konditionierung schon aus. Gerade das führt ironischer weise zu einem sehr robusten Verhalten. Im Grunde genommen ist es das selbe Prinzip wie bei Glücksspielautomaten.

Zücken wir also bei jeder Gelegenheit unser Smartphone um Glück zu erfahren?

Bei vielen Menschen ist der Umgang mit dem Handy schon ein Reflex geworden. Sie überlegen sich gar nicht ob sie es wollen oder nicht, sie tun es einfach. Sie fragen sich auch nicht, was sie dadurch verpassen und bei anderen erzeugen. Durch den ständigen Blick auf unser Smartphone nehmen wir unsere Umwelt viel schlechter wahr. Wir lassen unsere Gedanken schweifen und schauen uns weniger um. Womöglich können wir dadurch für ungeplante Glücksmomente sorgen.

Der Titel ihres Buches lautet „Digitale Depression“. Haben die neuen Medien denn nicht auch für positive Entwicklungen gesorgt? Ist es nicht einfacher durch ein Smartphone mit mehr Menschen in Kontakt zu bleiben und handelt es sich dabei nicht um eine sehr erstrebenswerte Entwicklung?

Klar ist, dass es auch viele positive Aspekte gibt. Das Buch soll kein Plädoyer für neue Medien sein. Es kann allerdings problematisch werden, wenn etwas automatisiert wird und wir den Sinn der  Aktion gar nicht mehr verstehen können. Ein Beispiel dafür ist ein Instagram-Account, wenn du gerne fotografierst. Dort merkst du dann recht schnell, dass es nur um Likes geht. Des Weiteren sollst du bewerten und anderen folgen. In einem solchen Umfeld kann es sein, dass du sehr schnell solche Verhaltensweisen annimmst, obwohl es überhaupt nicht deine Intension war.

Wie erklären sie so gegensätzliche Ergebnisse?

Je nach Studie, Forscher und Hypothese fallen Ergebnisse unterschiedlich aus. Facebook kann also sehr unterschiedlich betrachtet werden und somit manche sehr glücklich und andere sehr unglücklich machen. Das eigene Profilbild in sozialen Netzwerken soll das Selbstwertgefühl stärken. Das Betrachten von etwas unbekannteren Personen auf Facebook lässt uns auf ihr angebliches perfektes Leben schließen und das macht uns traurig.

Wenn wir merken, dass uns soziale Netzwerke nicht gut tun können wir uns ja ganz einfach abmelden.

In der Theorie ja, nur kommt es meist nicht dazu. Es gibt viele Gruppen, die sich im Netz austauschen und einzelner immer über Mails zu kontaktieren ist eben sehr viel komplizierter.

 

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