Du bist wie deine Mutter! Verhaltensweisen von Eltern übernehmen
Welches Kind hört schon gerne „Du bist genau wie deine Mutter“ oder Aussagen wie „Das hat dein Vater früher auch immer gemacht“. Ganz klar: wir sind die Kinder unserer Eltern, aber in manchen Situationen sind wir das nicht unbedingt gerne, denn auch an unseren Eltern nerven uns manche Angewohnheiten. Eine neue Studie hat nun ergeben, dass wir besonders in Stresssituationen unseren Eltern aber immer ähnlicher werden und deren Verhaltensweisen kopieren. Ob wir wollen oder nicht.
Lernen am Modell
Der Psychologe Albert Bandura entdeckte im Jahr 1965 das Lernen am Modell. Auf diese Verhaltensform geht die Tatsache zurück, dass wir in manchen Situationen gar nicht anders können als wie unsere Eltern zu reagieren. Kinder lernen nämlich nicht nur über ihr eigenes Verhalten und dessen Konsequenzen, sondern auch durch Nachahmung und Beobachtung anderer.
Natürlich übernehmen Kinder nicht beliebige Verhaltensmuster, sondern von jenen Personen, die für sie Macht und Ansehen verkörpern und bei denen sie gesehen haben, dass das Verhaltensmuster „funktioniert“ hat. Weiterhin liegt oftmals eine emotionale Verbindung zum „Modell“ vor, sodass die Eltern und auch Lehrer besonders gut in Frage kommen. Ebenso wichtig ist der Erfolg nach der Durchführung. Erst wenn Kinder ihre Ziele mit Hilfe von bestimmten Verhaltensmustern durchgesetzt haben, übernehmen sie dieses Verhalten.
Stress und das Lernen am Modell
Und wie steht es aber mit Angewohnheiten und Verhaltensweisen, die wir als Kinder verzweifelt versuchen nicht zu übernehmen? Alle Verhaltensweisen werden in neuronalen Netzwerken gespeichert, auf die das Gehirn unbewusst zurück greifen kann. Besonders unter Stress kann der Mensch nicht eigenwillig kontrollieren, welche Netzwerke das Gehirn anzapft und die ältesten sind bekanntlich die dicksten Nervenbahnen und werden daher am häufigsten genutzt. Unter Stress reagiert der Mensch emotional und unkontrolliert und greift daher auf tiefgreifende Muster zurück, die in den Netzwerken des Menschen vorliegen und dazu kann schonmal die verhasste Angewohnheit der Mutter gehören alle Bücher alphabetisch ins Regal zu stellen. Ob wir wollen oder nicht.
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