Selbstbild – Wir sind, was wir denken!

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Selbstbild - Wir sind, was wir denken!

Jeder Mensch hat ein Selbstbild. Dieses Selbstbild beinhaltet – wie es die Theorie des Johari-Fensters aussagt – Bereiche, welche nur die Person über sich selbst weiß. Zudem gibt es Bereiche, die nur der Umwelt bekannt sind und jene, über die sowohl die Person als auch deren Umwelt im Klaren sind. Unschwer lässt sich bereits in diesem Zusammenhang erkennen: Es entstehen Differenzen zwischen dem Selbst- und dem Fremdbild.

Das Selbstbild wird von den Eltern geprägt

Das Selbstbild ist nicht in einem Menschen selbst verankert. Es handelt sich dabei vielmehr um die Summe seiner Erfahrungen, die er im Laufe des Lebens erlebt hat. Die Eltern trugen dazu bei, dass sich dieses Selbstbild etablieren konnte. Sie lenken ihren Schützling, in der Hinsicht, dass sie ihn über seine Fähigkeiten aufklären. Gerade hierin liegt das Problem. Die Kinder verhalten sich den Weisungen dementsprechend. Je autoritärer die Eltern sind und je mehr sie eine Vorbildfunktion einnehmen, desto eher verankert sich dieses Selbstbild. Dies stellt ein Problem dar, denn selbst in der Jugendzeit verändert sich dieser Umstand nicht. Die ehemaligen Aussagen werden ein Teil des Selbst und der Mensch denkt, sich genau zu kennen. Wurde ihm daher oft gesagt, er sei ein Versager oder gab es vermehrt Dinge, die er vermeintlich nicht konnte, prägt sich dies ein. Im schlimmsten Fall für den Rest des Lebens.

In der Folge wird das Selbstbild – das durch diesen Umstand stark vom Fremdbild abweichen kann – aufrecht erhalten. Der Mensch beginnt seine Wahrnehmung auf dieses Selbstbild auszurichten und filtert die eingehenden Reize dementsprechend. In Folge der Aufnahme beginnt die Bewertung. Ein positives Selbstbild führt zu positiven Bewertungen, ein negatives Selbstbild führt zu negativen Bewertungen. Diese Bewertungen müssen nicht unbedingt mit der Einschätzung der Umwelt übereinstimmen. Dies ist auch der Grund dafür, warum das Fremdbild nicht mit dem Selbstkonzept übereinstimmt.

Der Ballast der Kindheit wirkt weiter

Die Erwartungshaltung resultiert ebenfalls aus diesem Umstand. Hält sich der Mensch für minderwertig, dann wird er seine Erwartungen genau darauf abstimmen. Subjektiv betrachtet kann er eine schwere Aufgabe nicht erfüllen und versucht ständig, sein Bild von sich selbst zu bestätigen. Wie in zahlreichen psychologischen Tests nachgewiesen wurde, neigen Menschen mit negativen Selbstbildern dazu, aus einer Vielzahl von Aufgaben genau jene zu wählen, die sie tatsächlich nicht bewältigen können. Menschen, die sich selbst sehr positiv sehen, neigen dazu, Aufgaben zu wählen, die sie garantiert bewältigen können. Der Effekt ist, dass eine Bestätigung erfolgt, die dann dazu führt, dass das Konzept des Selbst erhalten und bestätigt wird. Es entsteht ein Kreislauf aus Selbstbestätigung.

Der Mensch spielt innerhalb von Gruppen immer eine entscheidende Rolle

Ist der Mensch der Meinung, dass er von anderen nicht geschätzt wird, dann richtet er sein Verhalten danach aus. Er wird unbewusst alles tun, um Misserfolge zu erleben und das Bild von ihm bestätigen zu können. Zudem werden durch die Selektion der Wahrnehmung nur jene Begebenheiten und Situationen aufgenommen, die das eigene Bild bestätigen. Die Kombination aus Rollenspiel und Wahrnehmung führt zur Bestätigung. Ein Kreislauf, der unbewusst abläuft und nur verändert werden kann, wenn der Mensch lernt, seine Wahrnehmung zu kontrollieren und zu verändern.

Möglichkeiten, um das Selbstbild zu verändern

Um eine Veränderung zu bewirken, müssen das Denken und die Wahrnehmung gleichermaßen verändert werden. Der Mensch muss langsam lernen, zu den gemachten „Erfahrungen“ Gegenteile zu finden, die dem Selbstbild widersprechen. Sobald eine bestätigende Wahrnehmung aufkommt, ist es hilfreich, den Gedanken sofort zu beenden. Danach müssen Aspekte gefunden werden, die diesem Bild nicht entsprechen. Dies ist anfangs mühsam, wird sich nach einigen Wochen allerdings lohnen, da nun schneller Gegenteile gefunden werden können.

Eine weitere Möglichkeit ist, jeden Tag die Ereignisse zu notieren, die dem eigenen Selbstbild entgegenstehen. Diese Notizen sollten immer dann nochmals gelesen werden, wenn der Klient an der Einschätzung zweifelt.

Eine kleine Zusammenfassung

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass wir das sind, was wir denken. Bereits in der Kindheit werden wir auf jenes Bild geprägt, das wir dann später beibehalten. Wir passen unsere Wahrnehmung an das Selbstbild an und lassen nur Reize in unser Bewusstsein, die uns bestätigen. Alle gegenteiligen Reize vergessen oder verdrängen sie. Der Mensch nimmt Rollen ein, die das Bild weiter verstärken. Allerdings kann dieses Bild verändert werden, wenn Gegenteile für die eigene Meinung gefunden werden. Ein Prozess, der viele Monate oder sogar Jahre andauern kann.

 

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