1+1=3: Wenn aus Partnerschaft Elternschaft wird

1+1=3: Wenn aus Partnerschaft Elternschaft wird

In den meisten Partnerschaften kommt irgendwann ein Kinderwunsch auf. Bereits während der Schwangerschaft beginnen die jungen Eltern, sich vorzustellen, wie es sein wird, wenn das Kind auf der Welt ist. Vorstellungen, die teilweise unrealistisch sind, da sie häufig nur von den positiven Seiten geprägt sind. Vergessen wird, dass die Rollen komplett neu geschrieben werden müssen, damit ein Leben mit Kind funktioniert.

Die erste Zeit – Von Rollen und Herausforderungen

Das Baby selbst ist noch hilflos und bedarf daher des Schutzes seiner Eltern. Zugleich hat es einen eigenen Rhythmus, der stark vom Ablauf der Eltern abweicht. Die alten Rollen können daher nicht mehr eingehalten werden. Vielmehr müssen die jungen Eltern lernen, sich neu zu organisieren, denn das Kind kann sich nicht anpassen.

Obwohl die Grundlagen dafür gelegt sind, dass die Väter die Betreuung der Kinder übernehmen können, ist die Praxis noch immer von Müttern geprägt, die die Versorgung des Kindes übernehmen. Dies hat zum einen biologische Gründe. Das Stillen ist noch immer eine weitverbreitete Möglichkeit, um das Kind zu ernähren.

Zum anderen ist in der Regel eine enge Bindung zwischen dem Kind und der Mutter vorhanden und es herrscht die Meinung, dass sich ein Kind besser entwickeln würde, wenn es von der Mutter betreut wird. Ein weiterer Grund ist finanzieller Natur. In vielen Fällen verdienen die Väter durch gesellschaftliche Umstände mehr Geld, wodurch in dieser Hinsicht ein Vorteil entsteht, wenn die Mutter das Kind versorgt.

Von all diesen Regelmäßigkeiten gibt es auch Abweichungen. So kann die Mutter arbeiten und der Vater versorgt die Kinder und das Stillen wird durch eine Fertignahrung ersetzt. Grundsätzlich bedeuten all diese Umstellungen einen Umbruch in der Paarbeziehung. Das Kind steht im Mittelpunkt und die Eltern müssen zurücktreten und dem Baby den Schutz, Pflege und Liebe geben. Darunter kann auch die Beziehung selbst leiden und wird daher auf eine Probe gestellt.

Das Kind schläft nicht von Beginn an durch und macht sich aufgrund von Hunger oftmals lautstark bemerkabr. Daher muss ein Elternteil das Kind füttern, die Windeln wechseln und es wieder beruhigen. Der Schlaf leidet und der Mangel macht sich dann am Tag bemerkbar. Die Einkäufe müssen erledigt werden, der Haushalt ebenfalls. Durch das Kind ist eine Entspannung in Zweisamkeit kaum möglich, denn die Bedürfnisse des Säuglings müssen weiterhin gestillt werden.

Die Rollen müssen sich einspielen

Die Beschreibung des Alltags wirkt auf den ersten Blick leicht abschreckend, ist aber bei nährerer Betrachtung nur zu Beginn belastend. Grundsätzlich setzt in dieser Zeit eine Rollenfindung ein, um sich der neuen Situation anzupassen. In vielen Fällen werden dann die Rollen verteilt, sodass sich die Partner gegenseitig entlasten. Diese Rollenfindung findet häufig automatisch statt und kann sogar mehrmals verändert werden.

Das Paar hat vor der Geburt sicherlich einen Plan ausgearbeitet, der in Teilen nicht aufgeht und daher einem ständigen Wandel unterlaufen ist. Es werden neue Verhaltensweisen entwickelt, die der Situation angemessen sind und mit jedem neuen Tag festigen sich diese Verhaltensweisen, sodass aus der funktionierenden Zweierbeziehung eine Dreierbeziehung wird. Dabei fließen auch die Vorstellungen der Partner über ihre Rolle und über die Rolle des Gegenübers ein.

Streitereien entstehen in dieser Phase häufig dann, wenn die Rollenbilder stark unterschiedlich sind und daher keine Möglichkeit der genauen Abstimmung gegeben ist. Der Partner wird in diesem Fall fremd und die bisher gängige Kommunikation scheint nicht mehr zu greifen. Begünstigt wird dies noch durch den Umstand, dass Stress vorhanden ist und in vielen Fällen sind die beiden Erwachsenen reizbar, wodurch Streitereien begünstigt werden. Probleme, die mit Fortschreiten des Elternseins rückläufig sind, bis schließlich ein normaler Alltag entsteht, in dem die Rollen fest verteilt sind und jeder seine Aufgaben wahrnimmt.

Eltern sind auch Paare

Leider wird in diesem Zusammenhang die Partnerschaft als solche vergessen. Die Eltern müssen lernen, dass sie nicht nur Eltern sind. Zwar steht das Kind im Mittelpunkt, dennoch benötigt auch die Partnerschaft einen Raum. Drehen sich die Gespräche nur noch um das Kind, verlieren sich die Partner aus den Augen. Daher kann die Situation entstehen, dass beide Partner ein eigenständiges Leben führen und nur noch durch das Kind eine Verbindung besteht. Es gilt daher nach wie vor auf den Partner und seine Gedanken und Bedürfnisse einzugehen. Dies erfolgt zunächst in anderem Maße, aber der Partnerschaft Raum zu bieten, sollte eines der höchsten Gebote sein.

Wie Problemen vorgebeugt werden kann

Um Probleme zu umgehen, sollten die Eltern Freiräume schaffen, in denen sie auch ein Paar und nicht nur Eltern sind. Sie könnten beispielsweise Tage festlegen, an denen sie gemeinsame Unternehmungen machen und einfach Dinge tun, die ihnen Spaß machen und die sie eventuell vor der Geburt auch schon ausübten.

Zugleich sollten die alten Erinnerungen an das Kennenlernen wieder aus dem Gedächtnis geholt werden. Gemeinsamkeiten sind wichtig und sollten daher regelmäßig zelebriert werden. Dies stärkt die Verbindung und sorgt dafür, dass sich die Partner nicht entfremden.

Rücksicht ist wichtig. Bei der Rollenverteilung sollte darauf geachtet werden, dass jeder die Rolle übernimmt, die er gerne ausführt. Unangenehme Dinge können aufgeteilt werden, damit kein Nachteil entsteht. Viele Paare wechseln sich mit diesen Aufgaben ab. Zeiten, die ohne Kind verbracht werden, können dann ebenfalls für gemeinsame Gespräche genutzt werden. Das bedeutet in der Praxis, dass die Eltern am Abend nicht einfach fernsehen, sondern über sich und den Alltag sprechen.

Trotz Hektik und Stress müssen auch immer angenehme Momente greifbar sein, die den Tag abrunden und für Entspannung sorgen. Die Stunden ohne Kind geben dann die Kraft, die Herausforderungen des Alltags als Paar zu meistern. Nur wenn eine Paarbeziehung glücklich verläuft, haben die Eltern auch die Möglichkeit, die junge Familie zu genießen. Staut sich der Stress auf, dann wirkt sich dies auch auf die Beziehung zwischen den Familienmitgliedern aus. Eine gesunde Mischung aus Familienleben und Paarbeziehung ist daher unabdingbar und ermöglicht ein Genießen der Zeit, in der die Entwicklung des eigenen Kindes beobachtet werden kann.

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