Beziehungen als Schutzfaktor bei Depression

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Beziehungen als Schutzfaktor bei Depression

Warum Menschen depressiv werden ist immer noch nicht völlig geklärt. Aus vielen verschiedenen theoretischen Ansätzen werden Erklärungsversuche gegeben und am Ende hat doch jeder Mensch seine eigene Leidensgeschichte. Etwas, dass jedoch in immer mehr Studien untersucht und bestätigt wird ist eine Art und Weise, sich vor Depression zu schützen: Gute Beziehungen. Ob es Freunde, Partner oder Familienangehörige sind, ob sie virtuell oder materiell präsent sind – soziale Unterstützung ist meist ein wichtiger Prädiktor für psychische Gesundheit.

Depression – es hilft ein Freund

Eines der Hauptsymptome der Depression ist eine völlige Unlust, Demotivation und Unfähigkeit sich für irgendetwas zu begeistern oder aufzuraffen. In schlimmen Fällen schleppen sich Betroffene gerade noch zur Toilette aber verlassen ansonsten nicht mehr das Bett. So ein Verhalten ist natürlich völlig unmöglich, wenn ein Freund solange an der Tür klingelt und klopft, bis man aufmacht – weil er sich um einen sorgt, weil er merkt, dass es einem nicht gut geht und etwas daran ändern will. Als Sie drei Wochen hintereinander die sportlichen und abendlichen Termine nicht eingehalten haben ist er einfach zu Ihnen nach Hause gekommen. Das machen wahre Freunde. Und deswegen ist es wichtig, sich diese zu erhalten oder solche Beziehungen aufzubauen. Das in der Psychologie als Konzept der soziale Unterstützung Eingang gefundene Phänomen kennen wir schon aus den alten Mythen längst vergangener Zivilisationen, wie zum Beispiel die Seite an Seite kämpfenden Helden des Jahrtausende alten indischen Mythos der Mahabaratha, in dem sie zusammen in die Schlacht ziehen, auch wenn es aussichtslos erscheint. Aber wir müssen sie auch wieder in unserem Alltag kultivieren, in dem wir uns Zeit für die Pflege nehmen, die diese schützenden Beziehungen brauchen. Gerade in anonymen Großstädten, hoch kompetitiven Arbeitskontexten oder in Selbstdarstellung ausgelegten Sozialen Netzwerken, in denen sich eher narzisstische oder psychopathische Charaktere zu behaupten scheinen, ist die Rückbesinnung auf die Empathie wichtig, will man nicht auf der Strecke bleiben. Neuste Studien zeigen, dass bei psychischen Problemen Freunde und Bekannte essentiell für Faktoren wie die konstante Einnahme von Medikamenten oder das Fortsetzen der Therapie sein können, da sie durch soziale Kontrolle den Patienten zur konstruktiven Mitarbeit anregen und motivieren.

Hauptsache, jemand ist da für mich – egal wo, egal wie

In der Literatur der Psychologie ist die soziale Unterstützung ein gut belegtes Konstrukt. Das heißt, dass es bereits viele empirische Studien gegeben hat, die diese Thesen untermauern. Seit neustem zeigt sich, dass der Freund nicht mal direkt an der Tür klopfen muss – es reicht, wenn der Depressive seinen Laptop oder sein Handy mit ins Bett genommen hat. Und auch ganz neu kennengelernte virutelle Kontakte, zum Beispiel in Forum für Menschen mit ähnlichen Interessen zählen zu sozialen Unterstützern. Die virtuelle Kommunikation wird deshalb auch in Problemlagen immer wichtiger. Sogar professionelle Hilfe lässt sich inzwischen ohne Probleme online erhalten. Dies hat mit der enormen Erhöhung der Internetnutzung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu tun. Waren es 1997 bei den 12 – 19 Jährigen noch 6 Prozent, waren es 2007 96 Prozent, die regelmäßig das Internet im Alltag verwendeten. In den letzten Jahren hat sich das Internet zu einer völlig natürlichen, integralen Komponente des Alltags entwickelt – daher scheint es auch nicht mehr seltsam oder unangebracht, für psychische Probleme dort nach Lösungen zu suchen. Ein weiterer Grund ist die Anonymität, die die Hemmschwelle für das Suchen von Hilfe und dem Anvertrauen von intimen Problemen senkt. Außerdem ist es jeder Zeit möglich, die Hilfe in Anspruch zu nehmen und aus einer großen Auswahl an Angeboten die für einen selbst passenden herauszusuchen. Bei Befragungen gaben Nutzer von Online-Beratungen an, dass sie zu aller erst die Schnelligkeit der Hilfeleistung, dann die Anonymität und als drittes den schriftlichen Kommunikationsweg schätzten. Es zeigt sich also, dass das Internet in jeden Aspekt unseres Lebens vordringt und in Bezug auf psychische Störungen auch positive Effekte für die Betroffenen hat.

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