Gründe für Suizid

Gründe für Suizid

Das Wort Suizid leitet sich aus den lateinischen Worten „sui“ für selbst und „caedere“ für töten ab. In fast allen Gesellschaften wird die Selbsttötung tabuisiert. Die Weltgesundheitsorganisation WHO führt eine Statistik zu den weltweiten Fällen von Suiziden.

Dort kann man herauszulesen, dass die Suizidzahlen in Deutschland bis 2007 rückläufig waren, aber seit 2008 wieder ansteigen. In einem Vergleich von 102 Ländern liegt Deutschland im Jahr 2009 auf Rang 36 weit hinter Litauen an erster Stelle, Belgien, der Schweiz, Frankreich und Österreich (Platz 23).

Kein wirklicher Grund zur Sorge also? Doch, denn das macht in Deutschland pro Jahr etwa 10.000 Menschen aus, die ihrem Leben selbst ein Ende bereiten. Weltweit sind das etwa eine Million – ein Mensch alle 40 Sekunden.

Wer suizidiert sich?

Es sterben bei uns etwa doppelt so viele Menschen durch Selbsttötung wie durch Verkehrsunfälle. In der Altersgruppe der Fünfzehn- bis Vierundvierzigjährigen ist der Suizid inzwischen eine der drei häufigsten Todesursachen, bei den Zehn- bis Vierundzwanzigjährigen sogar die zweithäufigste. Als Grund wird häufig angeführt, dass Jugendliche labil sind. Bei Männern ist die Suizidrate nahezu dreimal so hoch wie bei Frauen. Nur in China ist das nicht so. Das Suizidrisiko steigt in Deutschland mit zunehmendem Alter. Vor allem Alterssuizid ist eine unbeachtete Tragödie. Auch hier trifft es weitaus mehr Männer. Frauen neigen eher dazu sich im Alter Hilfe zu holen.

Wie suizidieren sich Menschen? Gibt es Unterschiede?

Frauen wählen eher weichere Methoden wie Selbstvergiftung, Männer eher die harten, aggressiven Methoden wie Erhängen oder Erschießen. Mehr als die Hälfte der Suizide in Deutschland geschehen durch Erhängen, Ersticken oder Strangulieren. Des Weiteren vergiften sich viele Menschen selbst, stürzen sich in die Tiefe, erschießen sich durch eine Handfeuer- oder andere Schusswaffe oder legen bzw. stellen sich vor ein sich bewegendes Objekt wie zum Beispiel einen Zug.

Warum suizidieren sich Menschen?

Die Gründe sind vielfältig und komplex, werden aber nicht in den offiziellen Statistiken erfasst. Sie sind auch schwierig zu ermitteln, denn oftmals werden Suizide nicht als solche erkannt. Die Gründe können meist nicht gefunden werden – es sei denn es existiert ein detaillierter Abschiedsbrief. Es gibt dazu auch verschiedene Studien mit unterschiedlichen Werten. Es ist auf jeden Fall davon auszugehen, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt. Probleme, die über eine längere Zeit andauern oder immer wiederkehren wie etwa Schuldgefühle, Erfolgsdruck, Niederlagen, Liebeskummer oder finanzielle Probleme belasten Menschen oftmals sehr stark und scheinen ausweglos.

Zu den Risikofaktoren gehören psychische Erkrankungen, Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen, Depressionen, Suchterkrankungen und Gewalt. Nicht zu vernachlässigen ist der Werther-Effekt. Wird in den Medien vom Suizid einer Berühmtheit berichtet, so finden sich etliche Nachahmer. Der Begriff geht zurück auf das Auftreten einer regelrechten Suizidwelle nach der Veröffentlichung von Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werther“.

Nach dem Bekanntwerden des Suizids von Nationaltorwart Robert Enke im Jahre 2009 beispielsweise vervierfachte sich die Zahl derer, die sich vor einen Zug warfen. Häufig werden in den letzten Wochen noch einmal der Arzt konsultiert und Freunde besucht. Vielen könnte geholfen werden, wenn die ersten Anzeichen ernst genommen würden, da viele Suizidversuche eher drastische Hilfeschreie als echte Todeswünsche sind.

 

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