Häufige Fehldiagnosen bei Jungen

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Häufige Fehldiagnosen bei Jungen

Jungs sind anfälliger für psychische Leiden. Doch für welche? Der neue „Männergesundheitsbericht 2013“ der Stiftung Männergesundheit und der Deutschen Krankenversicherung GKV befasst sich nicht nur mit den Missständen der gesundheitlichen Versorgung von Erwachsenen Männern, sondern auch denen in der Versorgung und Behandlung von Jungen. Der Fokus, welcher auf die psychischen Erkrankungen gesetzt wurde, liefert hier einige neue Erkenntnisse.

Welche Diagnosen und Fehldiagnosen werden besonders häufig gestellt?

Im Rahmen der Untersuchungen zum Männergesundheitsbericht trat zu Tage, dass Jungen bis zu vier Mal so häufig wie gleichaltrige Mädchen die Diagnose ADHS erhalten. Außerdem leiden sie zehn Mal häufiger unter Computersucht. Diese Zahlen sind erschreckend und werfen weitere Fragen auf.

Schlimmer ist jedoch, dass trotz der geschlechtsbezogenen Häufigkeitslastung der Diagnosen von ADHS und exzessivem Medienkonsum keinerlei geschlechtsspezifische Diagnostik- oder Behandlungspläne existieren. Die Gründe für die häufigen ADHS-Diagnosen an Jungen liegen nicht direkt auf der Hand. Die Forscher fanden heraus, dass es sich tatsächlich oft um Fehldiagnosen handelt, die aufgrund völlig natürlichen jungenhaften Verhaltens wie leichter Hyperaktivität und gelegentlicher Aggressivität gestellt werden. Zu Grunde liegt diesen Verhaltenstendenzen der höhere Testosteronspiegel im Jungenkörper, welcher ebenfalls dazu führt, dass sich Depressionen anders äußern als bei Mädchen. Drogen- und Alkoholkonsum, sowie Aggressivität führen schnell zu einem verklärten Bild.

Die Rolle von Jungen in der Gesellschaft

Eine ziemlich ungünstige Mischung hält unser gesellschaftliches System also für die kleinen Männer bereit. Sie müssen sich in jungen Jahren nicht nur gegenüber Gleichaltrigen beweisen, sondern auch den Anforderungen ihrer Umgebung gerecht werden, welche entgegen ihrer natürlichen Entwicklung stehen. Denn Raufen und das Ausleben von Dominanz sind wichtige Etappen auf dem Weg zum Mann, jedoch werden diese im schulischen Alltag nicht toleriert.

Ein weiterer Stressfaktor für die psychische Gesundheit von jungen Männern ist die Tatsache, dass sowohl ihre Sorgen und Nöte, als auch ihre sexuelle Entwicklung weitaus tabuisierter sind, als es bei Mädchen der Fall ist. Sie müssen also schon viel früher mit den Folgen unbearbeiteter innerer Konflikte umgehen und leiden somit nicht selten unter unerkannten psychischen Erkrankungen.

 

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