Meditation hilft auch gegen Depression und Angststörungen

Meditation hilft auch gegen Depression und Angststörungen

Meditation ist schon lange aus der Schmuddel-Ecke der Esoterik und Quacksalberei heraus. Seit Jahrzehnten belegen immer mehr Studien die Wirkungen von Meditation – auch auf bio-chemischer Ebene- durch neurowissenschaftliche Experimente. Damit ist die Meditation in unserem Zeitalter der Technologie-Hörigkeit und Externalisierung angekommen und ermöglicht eine neue, introspektive und unabhängige Herangehensweise an persönliche Probleme.

Meditation in den Neurowissenschaften

Bildgebende Verfahren der Neurowissenschaften, wie die funktionale Magnet Resonanz Tomographie (fMRT), können mit wenigen Sekunden Verzögerung die Hirn-Aktivität von Probanden bei bestimmten Aktivitäten abbilden. Da sie sich in einer Röhre befinden und sich kaum bewegen können, sind die Aktivitäten begrenzt. Meist reagieren sie über Knopfdruck auf Reize auf Bildschirmen, die in das Raum füllende Gerät integriert sind. Eine „Tätigkeit“, die sich gut untersuchen lässt, ist das Meditieren – denn es zeigt zunächst keine äußeren Anzeichen, sondern fordert in vielen Traditionen genau das, was auch das fMRT braucht – Regungslosigkeit.

Auf die Psyche bezogen meint diese Reglosigkeit das Vermeiden von Bewertungen von dem, was im Bewusstsein auftaucht. Diese veränderte Art des Denkens – eine Art Meta-Kognition die in der Psychologie als Achtsamkeit bekannt ist – drückt sich auch in veränderten Erregungsmustern des Gehirns aus, die sichtbar gemacht werden können. Wenn man jemanden jetzt vor und nach einem achtwöchigen Achtsamkeits-Kurs in so eine Maschine steckt und sich belastende Situationen oder Probleme hervorrufen lässt, zeigt sich die veränderte Aktivität in emotionalen und kognitiven Zentren des Zentralnervensystems. Solche Studien werden immer öfter durchgeführt und sind inzwischen im „Mainstream“ der Neurowissenschaften angekommen. Dabei hat der Begriff Meditation nicht mehr viel mit alten spirituellen Traditionen und deren Mythologien zu tun, sondern wird als „Skill“ verstanden, eine Art sein Bewusstsein einzusetzen, zu beobachten und es zu hin zu mehr Gelassenheit und Entspannung zu schulen.

Aktuelle Experimente

Forschergruppen, wie am Bender Institute of Neuroimaging in Göttingen oder einer Abteilung für Meditationsforschung an der Charite in Berlin, suchen permanent nach neuen interessanten experimentellen Designs, um mehr Verständnis für die Funktionsweise der Meditation und ihre Wirkweise zu erlangen. Aus Sicht der Wissenschaft handelt es sich eben nicht um mystische Erleuchtungen sondern um eine Art Training des Denkens und eben des „Meta-Denkens“, also dem Nachdenken über das Denken und Fühlen, die natürlich Auswirkungen auf unsere Glaubensstrukturen haben, wenn wir uns neuen Betrachtungsweisen öffnen. Da die Verbalisierung solcher Prozesse meist stark subjektiv gefärbt ist und die Inhalte außerdem sehr intim sind, ist die Neurowissenschaft ein ideales Instrument, um tatsächliche Wirksamkeit zu prüfen.

Wenn eine Praxis, bei der man objektiv betrachtet „nichts tut“, die Vernetzung der Neuronen und ihre Aktivität im Gehirn verändern kann, dann ist sie aus Sicht der Psychologie ein großes Potential für die Behandlung diverser Leiden wie Depression und Angststörungen aber auch dem Training von gesundheitsfördernden Verhaltensweisen und der Reduktion von Risikoverhalten. Inzwischen sind Effekte auf verschiedene anatomische Regionen des Gehirns nachgewiesen. Die verbesserte Fähigkeit zur emotionalen Regulation, die für oben genannte Verhaltensänderungen unverzichtbar ist, wird mit dem Präfrontalen Kortex assoziiert. Dieser zeigt eine verbesserte Aktivität bei der Konfrontation mit Stress induzierenden Reizen. Des Weiteren steigert Meditation die Myelinisierung der Neuronen im Hippocampus, was für eine gesteigerte Gedächtniskapazität, also mehr „Bewusstsein“ spricht. Welche Methoden der Bewusstwerdung, also Meditation, am effektivsten sind, ist noch nicht bekannt, aber es dass es sich lohnt, in diese Richtung zu forschen steht fest. Die positiven Implikationen für leidende Individuen und unsere Gesellschaft sind beeindruckend und geben Hoffnung auf eine weniger von Medikamenten und teuren medizinischem Equipment geprägten Landschaft der Gesundheitssicherung, die die inneren Heilungskräfte des Menschen wieder in den Vordergrund stellt.

 

Online Beratung – Unsere Empfehlung

Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.

  • Diplompsychologen / M. Sc. Psychologie	 M. Wiesemes
    M. WiesemesID: 5125
    Gespräche: 229
    4.98
    Bewertungen: 43

    Professionelle Hilfe zu allen Themen, die Dich bewegen: Sexualität, Partnerschaft, Mobbing, Burn out, Selbstwert, Stress, Angst, Süchte, Depressionen, ...


    Tel: 1.78€/Min.
    Aus d. Festnetz *

    Chat: 1.33€/Min.
    persönliche Beratung


  • Heilpraktiker für Psychotherapie - Berater: M. Backhaus
    M. BackhausID: 6238
    Gespräche: 48
    5.00
    Bewertungen: 6

    Beim Gehen schiebt sich der Weg unter die Füße.

    Wenn Sie sich Unterstützung wünschen, bin ich gerne Ihre Wegbegleiterin.


    Tel: 1.80€/Min.
    Aus d. Festnetz *

    Chat: 0.97€/Min.
    persönliche Beratung


  • Pädagogen - Berater: S. Maier
    S. MaierID: 6542
    Gespräche: 9
    0
    Bewertungen: 0

    Tagsüber meistens flexibel, mit kurzen Pausen zu erreichen.

    Kompetente und professionelle Beratung zu allen Themen deines Lebens. Egal ob ...


    Tel: 1.63€/Min.
    Aus d. Festnetz *

    Chat: 0.97€/Min.
    persönliche Beratung