Geschlechtsumwandlung – das Leben vor und danach

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Geschlechtsumwandlung - das Leben vor und danach

Noch vor wenigen Jahren – und in manchen Bevölkerungsschichten auch heute noch – war das Thema Transsexualität ein Tabuthema. Das wachsende Interesse der Medien an transidenten Personen hat jedoch nicht unerheblich dazu beigetragen, dass auch Menschen mit diesem Schicksal endlich in der Mitte der Gesellschaft ankommen und sich sowohl in Familie als auch Beruf outen und zu ihrem wahren Ich stehen können. Neben der sozialen Toleranz hat sich aber auch im medizinischen Bereich in den letzten Jahren eine Menge getan und viele Möglichkeiten eröffnen Transsexuellen heute einen neuen Weg in ein normales Leben im richtigen Körper.

Transsexualität und das damit verbundene Leiden

Häufig bemerken transidente Menschen schon sehr früh, dass „etwas mit ihnen nicht stimmt“. Sie fühlen sich fehl am Platz oder wie Heuchler und können sich selbst nicht erklären wieso, da diese Gefühle meist schon im Kindesalter auftreten. Die allermeisten der Betroffenen versuchen dann jedoch mit aller Gewalt in Pubertät und Jugend gesellschaftskonform in ihrem „falschen“ Körper zu überleben und verhalten sich weitestgehend so, als würde sie nichts belasten.

Transidente Menschen erfahren in dieser Phase der Selbstverleumdung jedoch einen hohen Leidensdruck, denn ihre gefühlte und psychische Identität als Mann oder Frau stimmt nicht mit ihrem körperlichen Geschlecht überein. Die Gründe für die Entstehung diese Diskrepanz sind noch nicht vollends erforscht, jedoch gehen Wissenschaftler heute davon aus, dass die psychische Geschlechtsidentität bei der Entwicklung des Gehirns im Mutterleib früher vonstatten geht als die Entwicklung der körperlichen Geschlechtsmerkmale. Hat es im Mutterleib aus irgendeinem Grunde ein Ungleichgewicht der an der Entwicklung beteiligten Hormone gegeben, so könnte eine Transsexualität die Folge sein. Betroffen sind im Übrigen weitaus mehr Menschen, als man vielleicht meint: Rund einer von 12 000 Männern und eine von 30 000 Frauen sind transsexuell – die Dunkelziffer dürfte noch um einiges höher sein.

Medizinische und therapeutische Wege aus der Transsexualität

Hat der Betroffene sich zu seiner Transsexualität bekannt und ist bereit, den ersten Schritt in Richtung „richtigem Körper“ zu gehen, so wird er vorerst einen Termin beim Psychotherapeuten machen müssen. Dort folgt eine Gesprächstherapie über die Dauer mehrerer Monate oder Jahre und die Diagnosestellung, die er für jegliche weitere Schritte braucht. Als nächstes können transidente Personen Kontakt zu einem Facharzt aufnahmen, wie beispielsweise in einer eigens für diese Zielgruppe eingerichteten Sprechstunde an der Universitätsfrauenklinik in Wien.

Diese wird von Ulrike Kaufmann geleitet, die Fachärztin für endokrinologische Gynäkologie ist und zudem Expertin auf dem Gebiet der Transsexualität. Es folgt nach einer körperlichen Untersuchung die Hormontherapie, die sich je nach Ausgangs- bzw. Zielgeschlecht richtet. Ist das körperliche Geschlecht männlich und das psychische weiblich, so besteht die Hormontherapie hier zum einen aus der täglichen Einnahme von Antiandrogenen zur Hemmung der männlichen Geschlechtshormone und zum anderen dem täglichen Auftragen eines östrogenhaltigen Gels.

Relativ schnell wird der Patient nun Veränderungen wie das Einsetzen eines Brustwachstums oder das Zurückgehen der Behaarung an Oberkörper und Beinen feststellen. Auch die Psyche wird eine Metamorphose durchlaufen, die von gesteigerter Emotionalität bis hin zu einer sexuellen Umorientierung – beispielsweise von hetero zu homosexuell – reichen kann. Besteht nun nach der psychiatrischen und hormonellen Behandlung immer noch der Wunsch nach einer geschlechtsangleichenden Operation, so kann diese die Lebensqualität enorm verbessern, da sie den Operierten eine stimmige Sexualität ermöglicht. Statistisch gesehen sind es jedoch vor allem biologische Männer, die sich dieser aufwändigen Operation unterziehen.

Welche emotionalen Hintergründe der Betroffene während einer Geschlechtsumwandlung und davor durchläuft, ist schwer zu deuten und sicherlich individuell. Das verstärkte Gefühl sich in einem Körper nicht “heimisch” zu fühlen und demnach in einer Scheinwelt zu leben, beeinträchtigen das Selbstbild und das Selbstwertgefühl enorm. Nach einer Operation zum “richtigen Geschlecht” wird dem Betroffenen ermöglicht einen Platz für sich in der Gesellschaft zu finden. Dass dieser Weg ein weiter ist, der mit extremen Reaktionen der Umwelt einhergeht, sollte den Betroffenen bewusst sein. Begleitende Unterstützung ist daher unbedingt ratsam. Gesprächstherapien bieten sich in diesem Zusammenhang an.

 

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