Empathische Menschen mögen es ruhig

Empathische Menschen mögen es ruhig

Wer welche Musik und vor allem wieso gerne hört, ist ziemlich vielen Menschen ein Rätsel. Und doch interessiert es so manchen wieso wir beispielsweise lieber Rap statt Klassik bevorzugen. Forscher der Universität aus Washington haben sich diesem Thema in Form einer Studie mit etwa 4000 Menschen gewidmet.

Dabei untersuchten die Forscher vordergründig, ob der kognitive Stil eines Menschen etwas über seinen Musikgeschmack aussagt respektive wie beide Faktoren zusammen hängen.

Im Vorhinein unterschieden die Forscher zwei kognitive Stile. Der Empathisierer richtet seine Gefühle auf Andere, kann sich gut in Andere einfühlen und richtet sein Verhalten dementsprechend aus. Der zweite kognitive Stil wurde von den Systematisierern bestimmt. Diese handeln nach Regeln und Mustern und bauen ihr Leben nach vorgegebenen Strukturen auf.

Die Forscher präsentierten den etwa 4000 Probanden über eine App Musik aus über 26 Genres und Untergenres. Die Teilnehmer sollten in der Folge bewerten welche Musik Ihnen gut gefällt. Dabei fiel auf, dass die Sympatisierer mehr zu härteren Tönen, in Form von Heavy Metal oder Punk Rock neigten. Die Empathisierer bevorzugten hingegen sanftere Töne wie sie im Soul oder Softrock vorkommen.

Nachdenklich vs. spaßig

Bei einer Tiefenanalyse der unterschiedlichen Stücke zeigte sich, dass die Stücke, die von den Empathisierern bevorzugt wurden, Gefühle wie Melancholie und Traurigkeit transportierten und reflexiv sowie sinnlich daher kamen. Die bevorzugte Musik der Systematisierer zeigte sich eher energiegeladen, kraftvoll und explosiv. Zweitere Musikrichtung sei oftmals auch wesentlich spaßiger und positiver als die nachdenkliche Variante der Empathisierer.

Musik als Spiegel unserer Selbst

Diese und weitere Studien, die bereits aufzeigen konnten, dass der Musikgeschmack an Charaktereigenschaften geknüpft ist, zeigen mehr denn je, dass Musik ein Spiegel unserer Selbst ist. Sie wird damit zum Ausdruck unserers kognitiven, emotionalen und sozialen Wesens. Auch aus der Perspektive von Marketingstrategen ist diese Erkenntnis sehr interessant. Dass der Musikgeschmack auch an die Zugehörigkeit zu einer sozialen Klasse geknüpft ist, zeigen weitere Studien.

Eine Studie der Universität of British Columbia zeigte beispielsweise, dass Personen aus eher unteren Klassen eher zu den Genres Rap, Heavy Metal und Disco neigen und gut betuchte Menschen zu Klassik, Jazz und Blues tendieren. Der Musikgeschmack verrät demnach auch einiges über den Hörer und spiegelt wieder, was für eine Person wir sind.

 

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