Warum Langeweile kreativ macht
Viele von uns werden wahnsinnig, wenn sie mal nichts zu tun haben bzw. sie Langeweile haben . Dabei ist es tatsächlich so, dass die Zeit, in der wir nichts tun, sehr gut ist für unser Gehirn und wir sie brauchen um wieder zu Kräften zu kommen. Einfach mal kurz hinsetzen, sich nicht bewegen und entspannen, das hilft sehr.
Wenn Du auf Deine Bahn wartest und plötzlich die Durchsage kommt „Sehr geehrte Fahrgäste, die Bahn hat heute ca. 10 Minuten Verspätung“. Das ist für viele der blanke Horror. Mittlerweile reagieren die meisten Menschen gleich, als hätte man ihnen es beigebracht oder gar in die Wiege gelegt, sie zücken ihr Smartphone aus der Hosentasche und versuchen so sich die Zeit zu vertreiben. Das ist natürlich auch verständlich, schließlich kann ein Smartphone vieles anbieten, was Dir hilft, um die 10 Minuten ohne Langeweile zu überwinden. Falls das Handy aber mal ausbleiben sollte, fühlen sich die 10 Minuten wie eine halbe Ewigkeit an.
Im Fachmagazin Science berichten Forscher über eine Studie, die besagt, dass Menschen sich sogar lieber gelegentlich Elektroschocks verabreichen als einfach nur 10 Minuten gelangweilt zu warten. Für manche sind diese 10 Minuten eben einfach nur vertane Zeit und sie können es nicht ausstehen.
Langeweile führt zur Kreativität
Bei Kindern konnte man schon beobachten, dass Langeweile auch durchaus positiv sein kann. Langeweile ist nämlich nicht einfach auszuhalten und Kinder werden dadurch beispielsweise kreativ. Im Fachballt Creativity Research Journal berichtet eine Studie, dass für Erwachsene exakt dasselbe gilt.
Für eine Studie haben zwei Forscherinnen von der University of Central Lancashire in England 80 Probanden in zwei Gruppen eingeteilt. Während eine Gruppe Einträge aus einem Telefonbuch abschreiben sollte, durfte die andere sich langweilen und nichts tun. Nach dieser Phase wurden beide Gruppen befragt, was man denn mit 2 Bechern machen könnte und das Ergebnis war, dass die Gruppe, die sich mit dem Telefonbuch befasst hatte viel kreativer war als die, die nichts getan hatte.
In einem weiteren Experiment wurden drei Gruppen getestet, eine durfte wieder im Telefonbuch lesen, eine andere Nummern kopieren und die dritte gar machte nichts. Am kreativsten war wieder die Gruppe, die sich mit den langweiligen Telefonbüchern befasste.
Im Journal Frontiers in Psychology geht Professor Andreas Elpidorou der Frage nach, warum Langeweile die Kreativität fördert. Die Auszeit hilft uns Menschen wohl dabei, uns wieder voll und ganz auf etwas zu konzentrieren.
Langeweile gibt es heute leider kaum noch…
Langeweile ist heutzutage oft ein Warnsignal, zum Beispiel in einer Beziehung. Wenn in einer Beziehung Langeweile aufkommt, ist es an der Zeit etwas zu ändern. Für Experten ist das Beispiel mit dem Smartphone am Bahnsteig sehr schade, weil sie der Meinung sind, dass gerade dieser Ausstieg aus der ständigen Aktivität uns allen auch sehr gut tun würde.
Es gibt laut Thomas Goetz, Psychologieprofessor und seinen Kollegen der Universität Konstanz 5 Arten von Langeweile:
- Du bist nach der Arbeit müde und schwebst mit Deinen Gedanken ganz wo anders: Gleichgültig
- Du sehnst Dich nach Spannung: Kalibrierend
- Du bist unruhig und genervt: Suchend
- Du wirst schnell aggressiv: Reagierend
- Dir ist eigentlich alles egal (könnten auch Depression sein): Teilnahmslos
Online Beratung – Unsere Empfehlung
Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.