Emotionale Erpressung – Vorwürfe in der Partnerschaft

Emotionale Erpressung - Vorwürfe in der Partnerschaft

Absicht emotionaler Erpressung?

Immer wieder bestimmen Drohungen, Vorwürfe oder Schweigen die Partnerschaft. Das Resultat aus diesem Verhalten sind Schuldgefühle des Partners und ein zunehmender Druck. In vielen Fällen kann damit ein Anliegen durchgesetzt werden, das auf normalem Weg nicht erreicht werden kann.

Emotionale Erpressung nennt sich dieses Phänomen, das weit verbreitet ist und in vielen Fällen unbewusst abläuft. Häufig wurde gelernt, dass die eigenen Interessen mit diesem Mittel besonders effektiv und effizient gewahrt werden können. Dennoch: Genau dieses Verhalten kann eine Partnerschaft stark belasten und sogar bis zur Trennung führen.

Wenn Worte und Verhalten verletzen

Häufig trifft das Verhalten Punkte beim Partner, an denen er auf besondere Weise verwundbar ist. Dies ist unabhängig davon, ob der Lebensgefährte eher emotional ist oder ob es sich um eine selbstbewusste und selbstsichere Person handelt. Jeder Mensch hat solche Punkte. Gerade in der Partnerschaft werden sie ersichtlich und können dann aktiv gegen die eigene Person eingesetzt werden. Führt das Verhalten einmalig zum Erfolg, dann kann die emotionale Erpressung immer wieder auftreten und nach einiger Zeit zum bestimmenden Element in der Paarbeziehung werden. Ein Partner setzt seine Interessen offensiv durch, während der andere Partner ständig in der Defensive verbleibt und einfach nur eine ausführende Rolle spielt.

Unbewusste Probleme stehen am Anfang

Häufig werden bei dieser Form des Verhaltens die eigentlichen Probleme nicht besprochen. Vielmehr handelt es sich immer wieder um oberflächliche Scheinprobleme, die eigentlich nicht wirklich zu einer Belastung werden. In vielen Fällen handelt es sich sogar um Themen, die den Ausübenden nicht wirklich stören oder zu einer ernsthaften Gefährdung der Partnerschaft werden können. Vielmehr werden diese Gründe vorgeschoben, um Druck aufzubauen und sehr oft wird das gezeigte Verhalten vom Ausübenden nicht als Erpressung wahrgenommen.

Der offene Machtkampf

Der Mechanismus, der diesem Verhalten zugrunde liegt, ist ein Machtkampf. Der Partner soll damit manipuliert werden. Aber auch wenn innerhalb der Beziehung die Führung übernommen wurde, wird das Verhalten nicht einfach eingestellt. Vielmehr wird der Druck weiterhin aufrecht erhalten, so dass der Partner ständig in der Defensive verbleibt und im Extremfall seine eigene Person nicht mehr ausleben kann. Dabei bezieht sich die Haltung nicht auf ein einzelnes Feld innerhalb der Partnerschaft. Vielmehr kann jeder Bereich erfasst werden, so dass nicht nur die Hausarbeit betroffen ist, sondern auch die Sexualität oder Finanzen. Je unsicherer der Partner ist, desto effizienter kann die Erpressung stattfinden.

Was zu tun ist

Grundsätzlich kann das Problem nur behoben werden, wenn beide Partner auch in der Lage sind, selbstständig und alleine zu leben. Abhängigkeiten führen zu einer großen Angriffsfläche, die ausgenutzt werden kann. Gerade diese Angriffsflächen sorgen dafür, dass die Situation nicht behoben werden kann. Ist diese Voraussetzung gegeben, dann kann nur der Ausführende eine Änderung bewirken. Sobald bemerkt wird, dass ständig am Partner herumgenörgelt wird, sollte er sich zurückziehen.

Es gilt zunächst, sich die eigenen Gefühle vor Augen zu führen. Zugleich sollten die eigenen Erwartungen sortiert werden. Die Wünsche an den Partner müssen bekannt sein. Nur dann ist der Ausführende überhaupt in der Lage, zu definieren, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit das Verhalten überflüssig wird. Dabei gilt, dass nicht die vorgeschobenen Gründe im Blickfeld stehen, sondern vielmehr die unbewussten und unausgesprochenen Bedürfnisse. Sind diese bekannt, dann kann ein Gespräch mit dem Partner folgen, so dass ein Austausch entsteht.

Die eigentlichen Punkte können dann gemeinsam bearbeitet werden. Doch auch hier gilt: Die Partnerschaft ist immer mit Kompromissen verbunden. Die eigenen Bedürfnisse sollten mit den Bedürfnissen des Lebensgefährten abgestimmt werden. Häufig ist ein Mittelweg vorhanden, der von beiden Partnern gegangen werden kann.

Was der Betroffene tun kann

Der Betroffene sollte sich seiner eigenen Gefühle und Interessen ebenfalls bewusst sein. Zugleich müssen die eigenen Fehler bekannt sein. Auf diese Weise werden Schuldgefühle vermieden und die Angriffsfläche ist nur noch gering. Die Fehler sollten allerdings in der Interaktion nicht allgegenwärtig sein, sondern müssen als gegeben akzeptiert werden.

Auf dieser Basis können dann Regeln von beiden Partnern gemeinsam aufgestellt werden. Diese Regelungen müssen konsequent eingehalten werden. Sind die Regeln allerdings zu einseitig, dann können sie nicht verwirklicht werden. In diesem Fall darf das „schlechte Gewissen“ nicht in den Vordergrund rücken. Vielmehr müssen die neuen Regelungen nochmals überdacht werden. Schuldgefühle sind nicht angebracht. Helfen Gespräche und neue Regel nicht mehr, dann kann auch ein Besuch bei einem Therapeuten helfen. Hier können die Verhaltensmuster aufgedeckt und neu bewertet werden. Zugleich können Regeln erarbeitet werden, die von einer neutralen Person stammen.

Werden die Regeln konsequent eingehalten, kann die Problematik minimiert werden. Die Partnerschaft gestaltet sich dadurch glücklicher. Da beide Partner auf Augenhöhe agieren, nimmt die Belastung ab und die Gefahr einer Trennung ist nur noch gering.

 

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