Defektes Immunsystem – Auslöser für psychische Erkrankungen?

Defektes Immunsystem - Auslöser für psychische Erkrankungen?

Menschen können von Mäusen lernen – auch dies ist eine Erkenntnis aus der Forschung nach dem Zusammenhang von einer bestimmten psychischen Erkrankung mit einem Fehler im Immunsystem. Es handelt sich dabei um eine Zwangsstörung, die dazu führt, sich die Haare auszureißen. Lange wusste man nicht, dass dieses Verhalten einer körperlichen Ursache zugrunde liegt. Nun erlangte man entscheidende Erkenntnisse, was Forschern aus Utah zu verdanken ist.

Hoxb8 heißt das Gen, welches seinen Sitz im Knochenmark hat und auf spezielle Immunzellen im Gehirn einwirkt. Es kommt zu einer krankhaften Veränderung dessen und als Folge davon zu einem Immundefekt. Bei Versuchen mit Mäusen wurde festgestellt, dass diejenigen, die sich das Fell büschelweise ausrissen, an einem so beschriebenen Immundefekt litten. Um sicher zu gehen und den Zusammenhang zweifelsfrei herzustellen, wurde an gesunden Mäusen eine Knochenmarktransplantation mit Hoxb8-Gen durchgeführt und prompt entwickelten sie nach einiger Zeit die psychische Zwangsstörung, die unter der Bezeichnung Trichotillomanie in den Diagnoseverzeichnissen zu finden ist.

Bereits erkrankten Mäuse konnte dagegen mit einer „sauberen” Knochenmarkübertragung geholfen werden. Damit war der Zusammenhang hergestellt. Die Forschen sehen es als erwiesen an, dass ein Fehler in der Immunschaltzentrale als Auslöser für psychische Erkrankungen gilt. Diese Schlussfolgerung kann auch auf den menschlichen Organismus übertragen werden. Nun hat man also den Beweis, dass psychische Störungen auch eine körperliche Ursache haben können, was im Falle der Trichotillomanie sogar zweifelsohne so ist.

Wie es nun weitergeht, steht noch in den Sternen. Eine Knochenmarktransplantation als Therapie gegen die beschriebene Zwangsstörung kommt momentan nicht in Frage. Sie gilt als unverhältnismäßig, zu riskant, zu belastend und letztlich auch als zu teuer, um als adäquate Behandlungsmethode anerkannt werden zu können. Letztlich spielt auch das Problem eine Rolle, dass es nicht genügend Spender von gesundem Knochenmark gibt und wenn Ressourcen vorhanden sind, müssen sie als lebensrettendes Transplantat für Leukämie Patienten verwendet werden. Dennoch hilft die Erkenntnis aus dem Mäusetest den Wissenschaftlern, denn nun weiß man sicher, dass es einen Zusammenhang von Immundefekten mit der Entstehung von psychischen Störungen gibt.

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