ARD-Themenwoche Tod und Sterben – Hospizarbeit gehört dazu!

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ARD-Themenwoche Tod und Sterben - Hospizarbeit gehört dazu!

Der Tod ist ein Aspekt des Lebens. Auch wenn Menschen ihn zuoft aus ihren Gedanken zu verdrängen versuchen, so gehört er dennoch unwiderruflich zu einem Lebensverlauf dazu. Viele Menschen haben allerdings keine Angst vor dem Tod selbst, sondern vielmehr vor dem Sterben und dem Sterbeprozess. An dieser Stelle setzt die Hospizarbeit ein und hilft den Menschen, die belastende Zeit zu ertragen und ermöglicht zudem ein menschenwürdiges Lebensende.

Was die Hospizarbeit für Sterbende leistet

Der Sterbeprozess verläuft nicht bei jedem Menschen gleich. Während viele Personen das Glück haben, einzuschlafen, werden Andere von Schmerzen gequält. Für viele Menschen ist der Begriff Leben nur noch eine leere Worthülse und die Bemühungen der Medizin richten sich häufig lediglich darauf, das Leben zu verlängern. Welches Leid damit zusammenhängt, wird zunächst ausgeklammert. Die Hospizarbeit versucht diesem Spannungsfeld entgegenzuwirken. „Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben“ lautet der Grundsatz der Bewegung.

Damit wird ausgedrückt, dass es nicht darum geht, das Leben künstlich zu verlängern, wenn der Betroffene sich in seiner Situation nur quält. Vielmehr ist der Grundsatz der Hospitzarbeit, das restliche Leben lebenswert zu gestalten und die Freude am Leben so gut wie möglich zu erhalten. Einfach ausgedrückt sollen Sterbende ein Stück Normalität in der abnormen Welt ihres Sterbens erleben.

Die Welt des Sterbenden unterscheidet sich stark von der Welt Nicht-Sterbender. Nicht-Sterbende wissen nicht, wie lange sie noch leben werden. Ihre Zukunft ist nicht klar vorgezeichnet. Sterbende hingegen wissen, dass sie nicht mehr lange physisch am Leben sein werden. Der Sterbende muss allerdings nicht nur mit diesem Umstand zurechtkommen. Vielmehr sind die Angehörigen häufig überfordert. Sie sind hilflos und dies ist im Umgang mit dem Sterbenden deutlich zu bemerken. Das Thema wird häufig tabuisiert und der nahende Tod wird ignoriert. Obwohl viele Sterbende – immerhin über 90 Prozent – gerne zuhause aus dem Leben treten würde, ist dies oft nicht möglich. Die Hälfte der Menschen stirbt in Krankenhäusern und ein weiterer Teil beendet sein Leben in Pflegeheimen. Auch dieser Umstand ist den meisten Sterbenden durchaus bewusst und stellt häufig eine Belastung dar.

Hier setzt die Hospizbewegung ein. Hospize versuchen, den Sterbenden in einer normalen Umgebung zu begleiten, die nichts mit der Krankenhausrealität zu tun hat. Bis in die kleinsten Details werden die Gebäude geplant. Viele Hospize verfügen beispielsweise über kleine Fenster, die dem liegenden Patienten erlauben, den Himmel zu sehen, auch wenn sie im Bett liegen. Es werden täglich Gespräche geführt und der Alltag wird ein Stück Normalität, in der ein lebenswertes Leben überhaupt möglich wird. Um die Suggestion von”Normalität” zu ermöglichen, muss auch die Medizin eingreifen. Palliativmedizin nennt sich der Zweig, der Schmerzen verhindern soll. Dies gelingt nicht immer. Eine Dämpfung der Schmerzen kann allerdings durchaus erreicht werden, sodass die Lebensqualität steigt.

Auch die Angehörigen werden betreut

Nicht nur die Sterbenden stehen im Fokus der Unterstützung. Auch die Angehörigen sind oftmals überfordert und benötigen Hilfe, sowie Entlastung. Daher ist die Arbeit mit den Angehörigen ein wichtiger Teil der Hospizarbeit. Gespräche, Aufklärung und die Begleitung während der Trauerzeit sind wichtige Bestandteile der Hospizarbeit. Häufig fällt es gerade den Angehörigen schwerer als den Sterbenden, den nahen Tod zu akzeptieren. Schließlich sind sie jene, die zurückbleiben. Depressionen und andere psychische Probleme sind bei den Angehörigen daher in gleicher Weise vorhanden, wie auch bei den Sterbenden selbst. Gespräche, Verständnis und viel Einfühlungsvermögen sind notwendig, um die Probleme der Angehörigen zu bewältigen und ihre Last zu minimieren.

Um diese Aufgaben zu bewältigen, ist das System möglichst flexibel eingerichtet. Neben der bekannten stationären Arbeit in den Hospizen gibt es auch ein System der ambulanten Betreuung. Beide Systeme werden miteinander kombiniert, sodass für jeden Betroffenen eine möglichst optimale Begleitung gewährleistet werden kann. Zugleich finden sich in der Hospizarbeit keineswegs nur professionelle Helfer wie Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter. Vielmehr sind auch unzählige Laienhelfer in das System eingebunden, die ehrenamtlich tätig sind. Menschen, die täglich mit dem Tod konfrontiert werden. Die Qualität der Arbeit dieser Ehrenamtlichen ist dabei sehr hoch. Sie verfügen in der Regel über die notwendigen persönlichen Ausstattungen und werden regelmäßig geschult, um ihre Aufgaben wahrzunehmen.

Die Hospizarbeit ist ein umfangreiches System, das weit entfernt von der ausschließlichen Gabe von Medikamenten ist. Vielmehr wird der Sterbende und sein Umfeld ganzheitlich betrachtet. Damit wird gewährleistet, dass die Ziele der Hospizbewegung erreicht werden können: Den Tagen mehr Leben zu geben.

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