Endstation Scheidung?!

Der Anfang vom Ende

Dass die Zahl der Scheidungen stetig zunimmt, ist kein Geheimnis. Aber warum treten Scheidungen in der heutigen Zeit gehäuft auf? Allein im Jahre 2011 wurden ca. 187.000 Ehen geschieden. Was auffällt ist, dass die Dauer der Ehen relativ lang ist. Die durchschnittliche Ehe dauert 14 Jahre. Das vermehrte Scheitern der Beziehungen hängt mit veränderten Erwartungen zusammen.

Früher wurden Ehen oft geschlossen, um eine Familie zu gründen und die Existenz zu sichern. Diese Ansprüche muss eine Ehe heute nicht mehr erfüllen. Frauen haben inzwischen ihr eigenes Einkommen und Väter führen des Öfteren ein alleinerziehendes Dasein. Heute ist der wichtigste Aspekt in der Beziehung die Liebe. Herzklopfen, Gemeinsamkeit und Glücksgefühle stehen bei der Partnerwahl ganz oben auf der Wunschliste. Die meisten Beziehungen zerbrechen, wenn diese Gefühle nicht mehr da sind bzw. das gemeinsame Leben einschläft. Beide Partner leben in einem zermürbenden Trott und Langeweile beherrscht den Alltag.

Basisprobleme erkennen

Wenn eine oder mehrere Beziehungen gescheitert sind, sollte einmal überprüft werden, ob eventuell zu hohe Erwartungen an den Partner gestellt werden. Viele Partner möchten Defizite in anderen Lebensbereichen durch die erfüllte Partnerschaft ausgleichen. Ist jemand unzufrieden, möchte er Bestätigung und Anerkennung vom Partner und dieser wird von diesen Anforderungen erdrückt.

Ein weiteres Grundproblem ist, dass an den Partner zu hohe Qualitätsansprüche gestellt werden. Die Natur hat es so eingerichtet, dass in der Regel zwei Menschen zusammenfinden, die vom sozialen Status und vom Bildungsstand her ähnlich sind. Besonders Menschen, die narzisstisch veranlagt sind, schätzen sich selbst wesentlich besser ein, als sie wirklich sind. Diese Menschen sind dann völlig überrascht, wenn der vernachlässigte Partner das Trugbild durchschaut und die Beziehung beendet. Leider gibt es immer mehr Menschen, die sich selbst auf ein Podest stellen.

Liebes-Aus durch Stress

Viele Beziehungsprobleme entstehen durch ständige Überlastung. Stress nagt an den Nerven, Menschen werden reizbar und aggressiv. Durch die angespannte Situation vergeht auch die Lust auf Sex. All diese Dinge setzen einen Teufelskreis in Gang, der unweigerlich ins Liebes-Aus führt. Heute wird von einer Beziehung erwartet, dass sie dauerhaft glücklich ist.

Tritt eine schwierige Phase ein, beschäftigen sich die Partner viel zu schnell mit Trennungsgedanken. In diesen Zeiten ist es aber sinnvoll, ob man aktiv eingreifen kann, um die Situation wieder zu entspannen. Auch sollte Kritik am Partner mit Gefühl formuliert werden, damit im anderen keine Schuldgefühle ausgelöst werden. Kritik sollte nicht überwiegen, sondern auch positive Dinge bemerkt werden.