Beziehungsmodelle – Variantenreichtum & klassische Werte
Die klassische Familie besteht aus Vater, Mutter und mindestens einem Kind. Im Verlauf der Zeiten haben sich allerdings viele weitere Beziehungsmodelle etabliert, die heute gängige Praxis sind. Die Zeiten, in denen geheiratet werden musste, um eine legitime Partnerschaft führen zu können, sind ebenfalls vorbei. Daher gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, die an den jeweiligen Lebensstil der Menschen angepasst sind. Im wesentlichen basieren alle Modelle jedoch auf vier Dimensionen, die in jeder Partnerschaft vorhanden sind.
Vier Dimensionen sind notwendig
Eine Paarbeziehung ist immer individuell geformt. Daher greifen mehrere Dimensionen, die innerhalb einer Partnerschaft vorhanden sind und eine Einheit bilden. Jede Dimension kann allerdings unterschiedlich gestaltet werden, sodass sich das Bild der Partnerschaft in den verschiedenen Bereichen stark unterscheidet.
Die Psychologie kennt vier Dimensionen, die heute anerkannt sind. Die erste Dimension ist die Intimität. Danach folgen Übereinstimmung, Sex und Unabhängigkeit. Eine Zufriedenheit tritt dann ein, wenn alle vier Bereiche komplett übereinstimmen und dadurch eine harmonische Einheit gebildet wird.
Nähe und Übereinstimmung
Der Begriff Intimität ist neben der Sexualität ein wichtiger Bereich und umfasst wesentlich mehr, als die körperliche Nähe. Intimität bezieht sich sowohl auf die geistige als auch auf die körperliche Welt. Grundsätzlich ist genau dieser Bereich jener, der weitere Beziehungen wie Freundschaften von einer Paarbeziehung abtrennt. Zwar sind Intimitäten auch in anderen Beziehungen vorhanden, doch bei Weitem nicht so ausgeprägt, wie in einer Paarbeziehung. Diese Intimität äußert sich auch darin, dass das Paar eine Einheit bildet und aus dem „Ich“ wird ein „Wir“. Dies zeigt sich auch sprachlich, denn es wird plötzlich in der Mehrzahl darüber gesprochen, was in der nächsten Zeit unternommen wird. „Wir gehen ins Kino“ oder „Wir erwarten ein Kind“ sind dann Sätze, die immer wieder fallen und Ausdruck der intimen Beziehung sind.
Der zweite Punkt ist die Übereinstimmung. Hiermit ist nicht gemeint, dass die Partner vollständig in allen Bereichen gleicher Meinung sind. Es geht vielmehr darum, dass die Partner sich ähnlich sind und Bereitschaft und Offenheit für die Meinung des Anderen aufbringen. Je verschiedener die Meinungen, Ansichten und Interessen sind, desto schwieriger wird die Beziehung. Das bedeutet allerdings nicht, dass eine hohe Übereinstimmung eine gute Partnerschaft bedingt.
Partnerschaft und Übereinstimmung sind zwei verschiedene Begriffe, die unabhängig voneinander sind. Eine hohe Übereinstimmung bedeutet nicht zwangsläufig eine gute Partnerschaft und eine gute Partnerschaft kann auch durch ständige Kompromisse erzielt werden, sodass sie funktioniert.
Sex und Autonomie – Wichtige Bereiche der Liebe
Gerade die Sexualität nimmt in einer Beziehung einen großen Raum ein. Sex ermöglicht eine Nähe, die in keinem anderen Bereich gefunden werden kann. Zugleich zeigt sie den Partner von einer Seite, die unter Umständen im normalen Leben nicht erkannt werden kann oder nicht vorhanden ist. Viele Frauen leben die Gleichberechtigung und sind stark. Dies äußert sich unter Umständen auch in Sexualität.
Zugleich können Praktiken und Fantasien zum Tragen kommen, die im restlichen Leben für niemanden sichtbar sind. Der Sex stellt daher oft auch ein anderes Leben dar. Die Fantasien müssen dabei nicht immer in Realitäten umgesetzt werden. Viele Fantasien sind nur im Kopf reizvoll, würden in der Realität allerdings eher Ekel bis hin zu Traumata auslösen. Die Fantasien bleiben dann innerhalb der Paarbeziehung, ohne dass sie jemals in die Realität umgesetzt werden oder der Gedanke entsteht, diese Situationen in der Realität erleben zu wollen.
Jeder Mensch ist ein Individuum. Daher ist es notwendig, dass die Unabhängigkeit gewahrt bleibt. Damit eine Partnerschaft funktioniert, muss eine Autonomie vorhanden sein, die Freiräume schafft und damit auch eine leichte Distanz vom Partner bedingt. Ist dies nicht der Fall, dann kann die Partnerschaft stark einengen und die Person kann sich unter Umständen nicht mehr wohlfühlen. Hier gilt der alte Satz, der bereits vor allen Studien bestand: „Nur wer alleine und unabhängig leben kann, kann auch in einer Beziehung leben, ohne sich selbst zu verlieren.“
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