Wie GZSZ und co. unsere Partnerschaft beeinflussen

Wie GZSZ und co. unsere Partnerschaft beeinflussen

2013 betrug die durchschnittliche Fernsehdauer in Deutschland mehr als 220 Minuten, also mehr als 3,5 Stunden pro Tag pro Person. Dabei nimmt die Zahl der Sitcoms und Soaps stetig zu. Zappt man mal durch die Sender hat man schnell das Gefühl, dass auch die Qualität der Sendungen immer weiter sinkt: Oberflächliche Anmache am Strand, Missgunst und Eifersucht unter Hausfrauen, Intrigen unter Kollegen, zickiger Alltag in einer WG, Streit unter Nachbarn, Gezanke bei Paaren und nicht zu vergessen Mord und Totschlag. Das Fernsehen hat sich in den letzten Jahrzehnten wegentwickelt von einem gemeinsamen Event, sondern läuft vielmehr einfach so nebenbei. Der Kommunikationswissenschaftler Professor Dr. Hans-Gerd Brosius von der Ludwig-Maximilian-Universität in München bezeichnet das Fernsehen zum Beduseln und Bügeln auch Nebenbei-Medium. Kein Wunder also, dass uns das Verhalten der Akteure bewusst oder auch unbewusst beeinflusst.

TV-Vorbilder prägen auch unser Streitverhalten

Nach einer Studie der Governors State University in Chicago, Illinois, mit dem Titel: “Conflict and Control: Examining the Association Between Exposure to Television Portraying Interpersonal Conflict and the Use of Controlling Behaviors in Romantic Relationships.” übernehmen Paare die Konfliktumgangsformen, die ihnen in TV-Serien präsentiert werden. Studienteilnehmer waren vor allem Fans der Serie „Greys Anatomy“. Dabei handelt es sich um eine mehrfach preisgekrönte Krankenhausserie um fünf Assistenzärzte (>208 Folgen in 10 Staffeln). Andere Serien waren „OC California“ (Teenager, 92 Folgen in 4 Staffeln), „The Real World“ (Wohngemeinschaft unter Dauerbeobachtung, 25 Staffeln) oder „Nip/Tuck“ (Schönheitschirurgen, 100 Folgen in 6 Staffeln), die in großer Dichte Beziehungskonflikte präsentieren. Die Studie hatte als Ergebnis, dass zwar vor allem Frauen eher einen Streit anzetteln, wohingegen Männer die Streitvorbilder ihrer Serienhelden übernehmen.

Das gilt auch für Männer, die unzufrieden in ihrer Beziehung sind und solche, die eine höhere Gewaltbereitschaft zeigen. Auf Sigmund Freud zurückgegriffen, kann das so erklärt werden, dass Identifizierung mit einem Vorbild als ein psychodynamischen Prozess verstanden werden kann, der eine Angleichung des eigenen Ich zu dem zum Vorbild genommenen Ich zum Ziel hat. Dieses Lernen erfolgt unbewusst, also ohne kognitive Kontrolle. Die Versuchsteilnehmer wurden nach ihrem eigenen Konfliktverhalten befragt, insbesondere nach ihrer Neigung, den Partner zu steuern. Es zeigte sich, dass eine enge Korrelation zwischen der Intensität des Konsums von Fernsehserien und der Übernahmen von Streitverhalten. Besonders ausgeprägt war dies für die Neigung, den Partner durch das adaptierte Konfliktverhalten zu kontrollieren. Wie stark also dieses Verhalten übernommen wird, hängt davon ab wie oft die entsprechende Sendung gesehen wird. Auch die subjektiv empfundene Realitätsnähe erhöht die Ausprägung. Interessant bei dieser Studie mit Teilnehmern zwischen 17 und 43 Jahren ist auch, dass dieses Verhalten in unterschiedlicher Ausprägung fast immer auftritt.

Schockierend, aber nicht verwunderlich, ist, dass bei einer anderen US-Studie herauskam: 2500 Stunden TV-Sendungen wurden analysiert. Dabei hat man festgestellt, dass in nur vier Prozent aller gezeigten Gewalttaten gewaltfreie Konfliktlösungsmöglichkeiten überhaupt thematisiert wurden. Im echten Leben sind die Folgen eines eskalierenden Streits meist deutlich gravierender als in der Fernseh-Welt. Je nachdem, wie intensiv Menschen in diese Scheinwelt eintauchen, kommen sie beim Kontakt mit echten Sozialpartnern schnell an die Grenzen ihrer Soft Skills.

 

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