Die Therapie von Zwangsstörungen

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Die Therapie von Zwangsstörungen

Zwangsstörungen stellen für Psychotherapeuten und Psychiater keine leichte Aufgabe dar. Lange Zeit wurden schwere Störungen nicht behandelt und ungünstige Prognosen führten dazu, dass kaum ein Spezialist bereit war, die Betroffenen zu behandeln. Inzwischen hat sich dieses Bild geändert. Dennoch: Die Therapie kann mehrere Jahre umfassen.

Grundsätze der Therapie

Grundsätzlich kann eine Therapie nicht auf eine einzige Therapieform beschränkt bleiben. Es müssen vielmehr mehrere Formen kombiniert werden, damit eine Behandlung erfolgreich verlaufen kann. Daher besteht das Problem, dass eine ambulante Betreuung nur schwer möglich ist. In der Regel ist der Tag durch die Therapie geprägt und ein normales Leben ist kaum möglich.

Eine weitere Schwierigkeit der Therapie ist, dass es nur sehr wenige auf Zwangsstörungen spezialisierte Therapeuten und Psychiater gibt. Daher muss lange nach einem geeigneten Therapeuten gesucht werden, um die Zwangsstörung therapieren zu können. Dies gilt vor allem für die Psychotherapie, innerhalb derer nur begrenzt Therapieplätze vorhanden sind und daher eine lange Wartezeit besteht.

Zudem besteht gerade bei Zwangskrankheiten immer wieder das Problem, dass die Betroffenen dazu neigen, Termine nicht einzuhalten, da sie damit beschäftigt sind den Zwang auszuüben. Die Therapie ist daher nur schwierig durchführbar, wodurch die Therapie häufig abgebrochen wird.

Familienberatung und Selbstmanagement

Grundsätzlich ist die Familienberatung bei Zwangsstörungen ein wichtiger Bereich. Die Belastungen innerhalb der Familie sind groß und dadurch kann es dann zu großen Schwierigkeiten kommen. Damit das Umfeld erhalten bleibt, muss daher die Familie in die Therapie einbezogen werden.

Zudem muss der Betroffene während der Behandlung auch das Selbstmanagement erlernen. Nur dadurch ist er in der Lage, sich selbst zu kontrollieren und die später erstellten Maßnahmen der Bewältigung selbstständig umzusetzen. Er muss zudem lernen, den aufkommenden Zwang zu erkennen und dann die erlernten Bewältigungsmechanismen anzuwenden.

Grundkomponenten der Therapie

Eine Hauptkomponente der Therapie ist die Gabe von Medikamenten. In der Regel kommen Antidepressiva zum Einsatz, die die Stimmung aufhellen. Obwohl es sich um ein rein seelisches Leiden handelt, zeigt die Gabe dieser Mittel eine sehr gute Wirkung, sodass bei kaum einer Therapie der Zwänge darauf verzichtet wird. Die Mittel müssen dabei über viele Monate hinweg eingenommen werden, da Zwänge nicht kurfristig behandelt werden können. Dabei ist zu beachten, dass die Medikamente im Gegensatz zur allgemeinen Meinung nicht süchtig machen.

Die Gefahr der Einnahme ist daher vergleichsweise gering und die Medikamente können nach der Therapie relativ einfach wieder abgesetzt werden. Die Behandlung mit Medikamenten stellt allerdings nur einen Teil dar. Der Patient muss sich zugleich einer Verhaltenstherapie unterziehen. Hier lernt er, seine Zwänge zu kontrollieren und zugleich Alternativen zu entwickeln, die dann dazu führen, dass die Zwänge nicht mehr ausgelebt werden. Grundsätzlich ist hierbei zu beachten, dass der Patient auch lernen muss, die Zwänge nicht zu unterdrücken. Vielmehr soll er in der Lage sein sie umlenken. Gerade wenn die Unsinnigkeit der Zwänge bewusst wird, versuchen die meisten Betroffenen sie zu unterdrücken. Damit leitet er den Zwang allerdings ein. Vielmehr sollte er versuchen, dem Zwang einen Sinn zu geben, sodass er dadurch entlastet wird.

Zusätzliche Therapieformen

Neben dieser Standards können weitere Verfahren eingesetzt werden, die im Einzelfall sinnvoll sind. Gute Ergebnisse liefert auch die Tiefenpsychologie, die immer wieder begleitend eingesetzt wird. Gängig ist auch der Einsatz der Musiktherapie sowie der Arbeitstherapie. Ergotherapie gehört ebenfalls in den Bereich der zusätzlichen Behandlungen. Diese werden in der Regel allerdings nur nach Bedarf eingesetzt und bilden daher eine Ergänzung der Medikamente und der Verhaltenstherapie.

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