Was sind Zwangsstörungen? Eine Erklärung

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Was sind Zwangsstörungen? Eine Erklärung

Jeder Mensch hat Zwänge. Diese sind unterschiedlich ausgeprägt, sodass sie nicht mehr als störend empfunden werden. Viele Menschen sind daher in der Lage den Zwang zu ignorieren und ihren alltäglichen Verrichtungen in gewohnter Weise nachzugehen. Eine Zwangsstörung beschreibt hingegen eine aktue Form und beherrscht den Alltag des Betroffenen maßgeblich.

Eine Definition

Ein Zwang liegt dann vor, wenn der Drang entsteht, eine bestimmte Handlung auszuführen oder einen Gedanken zu denken. Bei einer Zwangsstörung ist dieser Drang so groß, dass sich die betroffene Person nicht dagegen wehren kann. Die Zwangsstörung verursacht daher eine ständige Beschäftigung mit der Handlung oder dem Gedanken, sodass die Betroffenen diese immer wieder ausführen. Während ein normaler und harmloser Zwang kontrolliert werden kann, ist dies bei einer Zwangsstörung nicht der Fall.

Die Betroffenen wehren sich gegen die Zwänge, sind aber nicht in der Lage, ihnen willentlich zu widerstehen. Tun sie es dennoch, dann entsteht eine Angst, die sich ständig verstärkt und dann dazu führt, dass der Zwang wieder ausgelebt werden muss. Je mehr Anstrengungen unternommen werden, um die Handlung oder den Gedanken nicht auszuführen, desto größer wird bei der Zwangsstörung der Druck.

Grundsätzlich sind sich die Betroffenen darüber im Klaren, dass der Zwang keiner Sinnhaftigkeit folgt. Auch wenn sie Angst haben – die bis zur Panik reichen kann – ist ihnen oft durchaus bewusst, dass der Zwang eigentlich keine Funktion hat.

Von Zwangsgedanken und Zwangshandlungen

Gerade die Zwangsgedanken können sehr belastend sein. Im wesentlichen können Zwangsideen, Zwangsimpulse und ein Grübelzwang unterschieden werden. Die Zwangsideen bestehen beispielsweise aus Befürchtungen. Diese können in verschiedenen Formen auftreten, wie beispielsweise, die gesteigerte Befürchtung, dass dem eigenen Kind etwas zustoßen könnten. Daneben gibt es die Zwangsimpulse. Diese bestehen aus dem Impuls eine Handlung ausführen zu müssen, die andere Personen schädigt oder auch gegen das eigene Ich gerichtet ist.

Oftmals bezieht sich der Impuls dabei auf eine schwere Schädigung des Körpers. Beim Grübelzwang müssen bestimmte Gedanken ständig wiederholt werden. In vielen Fällen ist es allerdings nicht möglich, einen Gedanken zu Ende zu denken, sodass ständig wieder von vorne begonnen werden muss, ohne dass ein Resultat erzielt werden kann. Die Gedanken kreisen dann ständig um diesen Gedanken. Grundsätzlich kann jedes Thema zu einem Zwangsgedanken werden, auch wenn besonders häufig sexuelle oder religiöse sowie Gedanken um Ordnung, Keime und Ähnliches auftreten.

Zwangshandlungen sind die zweite große Gruppe der Zwangsstörungen. Hierbei entstehen Handlungen, die immer wieder wiederholt werden müssen und die nicht unterbrochen werden können. Klassische und bekannte Beispiele sind der Waschzwang oder der Putzzwang. Grundsätzlich kann allerdings jede Handlung zu einer Zwangsstörung führen.
Das Charakteristische ist auch bei diesen Zwängen, dass die Betroffenen durchaus wissen, dass die Handlungen keiner Sinnhaftigkeit folgen. Dennoch müssen sie dem Drang nachgeben, da ansonsten Angst bis hin zur Panik entsteht.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist bei einer Zwangshandlung, dass sie meistens ritualisiert abläuft. Das bedeutet, dass sich die Betroffenen beispielsweise immer achtmal die Hände waschen müssen oder dass sie gezwungen sind, zehnmal zu kontrollieren, ob das Licht abgeschaltet ist.

Die Symptome führen zur Beeinträchtigung

Aufgrund dieser Mechanismen ist das Leben der Betroffenen stark eingeschränkt. Es gibt Personen, die durch die Zwänge nicht mehr in der Lage sind, eine Arbeit aufzunehmen. Viele Betroffenen sind zudem nicht mehr in der Lage, Termine einzuhalten. Ein normales Familienleben ist nicht möglich, denn der Zwang führt dazu, dass die Belastungen für das Umfeld sehr hoch sind. Zudem besteht das Problem, dass die Zwangsstörung oft auch den Partner einbezieht, der damit das Verhalten noch unterstützt.

Viele Zwänge verursachen zudem starke gesundheitliche Probleme, die dann begleitend vorhanden sind. Ein Waschzwang kann beispielsweise zu einer starken Schädigung der Haut führen. Ähnliche Probleme gibt es bei vielen Zwängen, sodass die Therapie nicht immer nur auf die Psyche ausgerichtet werden kann, sondern begleitend auch die körperlichen Auswirkungen berücksichtigen muss.

 

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