Manie: Das Krankheitsbild

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Manie: Das Krankheitsbild

Der Begriff Manie beschreibt eine affektive Störung. Dieses Krankheitsbild zeichnet sich durch eine angetriebene Hochstimmung im Zuge einer bipolaren Erkrankung aus. Die Betroffenen empfinden eine gesteigerte Betriebsamkeit, Kreativität und innere Unruhe.

Diese Symptome sind allerdings nicht unbedingt positiv zu werten… manchen Betroffenen ist ihre übersteigerte Reaktion bewusst und sie empfinden sie als “nicht zur eigenen Person zugehörig.” Zu dem kann die Manie sich auch soweit steigern, dass eine Gereiztheit vorliegt, die zu andauernden Konflikten führt.

Woran erkennt man eine Manie?

Die folgenden Anzeichen können auf eine Manie hindeuten. Eine abschließende Diagnose kann allerdings nur ein Facharzt stellen.

  • Der Betroffene fällt durch ein Stimmungshoch auf
  • Diese Phase zeigt sich auch durch emotionale Erregung, die sich in Form von Euphorie äußert
  • Dabei kommt es zu einer Beschleunigung aller psychischen Abläufe bzw. dem Denken oder Handeln
  • Der Patient zeigt ein vermehrtes Risikoverhalten, auch ein stärkeres Kontaktbedürfnis. Ebenso verstärkte Impulsivität oder Aggressivität können Anzeichen einer manischen Phase sein.
  • Besonders auffällig ist, dass sich die Manie durch ein gesteigertes Selbstbewusstsein oder auch Größenwahnsinn, der mit Hemmungslosigkeit einhergeht, zeigt. Die Gefühle des Erkrankten sind generell als übersteigert und auffällig charakterisiert. Die Betroffenen erleben ein Hochgefühl und sind dabei oft aufgedreht. Auch geht in diesem Zusammenhang oftmals der Bezug zur Realität verloren. Schlaf wird in dieser Zeit nicht mehr als wichtig empfunden. Viele manische Patienten verfallen in einen Kaufrausch. Es kann aber auch passieren, dass der Erkrankte Stimmen hört oder Dinge sieht, die nicht real sind.

Wie wird eine Manie behandelt?

Als die erfolgreichsten Ansätze für eine Therapie haben sich zwei Bausteine erwiesen. Da wäre zunächst die Psychotherapie. Sie allein kann die Medikation nicht ersetzen, ist aber unverzichtbar für die Behandlung. Bei der Medikation kommt es zum Einsatz von Stimmungsstabilisierern wie Phasenprophylaktika.

Aber auch Mittel wie Antipsychotika, Antidepressiva, Benzodiazepinen und Hypnotika werden erfolgreich eingesetzt. Ärzte und Therapeuten setzen ebenso auf Medikamente wie auch auf therapeutische Maßnahmen. Dazu gehören soziales Kompetenztraining (SKT) aber auch Metakognitives Training (MKT) oder eine Kunst- oder Tanztherapie.

Wie können Angehörige mit Erkrankten umgehen?

Die Erkrankung der Manie ist nicht nur für die Betroffenen selbst eine große Belastung, sondern überfordert auch deren Angehörige. Ihr direktes Umfeld ist oftmals irritiert von den wechselhaften Stimmungslagen und zieht sich daher zurück. Meist ist den nahestehenden Menschen aber nicht bewusst, wie groß ihr Einfluss auf den Erkrankten sein kann. Vorwiegend in der frühen Phase der Manie fällt es dem Betroffenen schwer die Anzeichen für eine Krankheitsbildung zu erkennen, sodass die weisenden Worte eines Vertrauten oft Wunder wirken und zu einer frühzeitigen Behandlung führen können. Diese beeinflusst den Krankheitsverlauf entscheidend.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beschäftigung und Aufklärung der Krankheit. Auch die Angehörigen sollten sich konkret mit der Krankheit und ihren Symptomen auseinandersetzen, sodass eine “Entmystifizierung” erfolgt und die Manie als etwas reales angenommen wird. Zudem wird oftmals aus Sicht der Erkrankten geschildert, dass ein Bagatellisieren ihrer Krankheit für sie einer der belastendsten Aspekte im Umgang mit anderen Menschen ist. Wenn möglich, sollten die Angehörigen besonders zu Zeiten schwerer depressiver Phasen Verständnis und Halt bieten. Seien Sie in ihrer Nähe, wie sie auch für Ihre Kinder und Freunde sorgen, wenn sie krank sind. Jeder Mensch bittet um Beistand, so auch Erkrankte einer Manie.

Es gibt allerdings ebenfalls Fälle, in denen Angehörige zu drastischen Maßnahmen greifen müssen- im Sinne der Betroffenen. Besonders der freie Zugang zu allen Konten, Suchtmitteln oder auch schädigende Kontakte sollten in jedem Fall von den Erkrankten ferngehalten werden. Der Manie-Patient wird dies als Entmündigung empfinden, denn vergessen Sie niemals, dass seine Wahrnehmung eine andere als Ihre ist.

Für diese Zeit sollten Sie sich stets ins Gedächtnis rufen, dass Sie im Sinne des Erkrankten handeln. Wenn Sie Unterstützung benötigen, gibt es die Möglichkeit sich an psychosoziale Dienste oder Ärzte zu wenden. Die Manie ist eine facettenreiche Krankheit, die sowohl Angehörige als auch Erkrankte enorm belastet, also scheuen Sie sich nicht Hilfe anzunehmen. Eine Austauschmöglichkeit ür Betroffene ist beispielsweise auch die Selbsthilfegruppe.

 

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