DIS – Wenn das Ich gespalten ist

DIS – Wenn das Ich gespalten ist

Betroffene ändern ständig ihre Identität. Vom seriösen Geschäftsmann bis hin zum Kleinkind oder gar wütendem Teenager. Die dissoziative Identitätsstörung führt zu einem unkontrollierten Wandel der Personen und verwandelt sie in andere Persönlichkeiten.

In zahlreichen Filmen und Büchern wird das Thema DIS behandelt. „Psycho“ von Alfred Hitchcock und „Fight Club“ sind zwei Beispiele. Die Filme zeigen Menschen, die mehrere Personen in sich tragen und ihre Identität in wenigen Sekunden ständig ändern.

Die Filme und die dargestellte Krankheit basieren zwar auf echten psychiatrischen Diagnosen, sie geben allerdings ein falsches Bild von DIS ab. Die Krankheit ist zwar sehr schwer, bei weitem aber nicht so spektakulär wie sie in den Filmen dargestellt wird. Früher nannte man DIS multiple Persönlichkeitsstörung.

Wie geht es den Betroffenen?

Dissoziation betrifft jeden. Wer beispielsweise ein Buch liest und so vertieft ist, dass er nichts mehr um sich herum mitbekommt befindet sich in einem Dissoziationszustand. Das Gedächtnis, die Gefühle und die Sinne schalten ab. Wir empfinden keinen Schmerz mehr und in unserem Gedächtnis entstehen Lücken. Des Weiteren bleiben emotionale Regungen aus. Körperlich sind wir zwar anwesend, geistig befinden wir uns ganz woanders.

Je nach Typ neigen wir mehr oder weniger dazu, abzudriften. Enorme Stressmomente führen dazu, dass wir dissoziieren. Menschen können sich oftmals an Momente und Augenblicke in denen sie dissoziieren nicht erinnern. Solche Situationen können durch eine Kündigung, einen Streit oder auch Unfälle passieren. In einem solchen Zustand funktioniert unser Körper noch, alle Sinneskanäle schalten sich allerdings ab.

Abdriften ist keine Krankheit

Harald Freyberger ist Psychiater und Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Greifswald im Klinikum in Stralsund. Er ist der Meinung, dass Abdriften als Schutz in traumatischen Situationen dient. Freyberger erklärt diesen Mechanismus mit einer Vergewaltigung als Beispiel. Eine Frau kann in diesem Moment nicht schmecken, fühlen oder riechen, da der Körper betäubt ist. Dadurch schützt die Frau sich selbst, um nicht alles bewusst ertragen zu müssen.

Laut Experten handelt es sich erst dann um eine dissoziative Störung, wenn

  • in Momenten, die nicht bedrohlich sind, der Schutzmechanismus zurückkehrt,
  • Betroffene Situationen nicht kontrollieren oder stoppen können
  • und/oder die Aussetzer den Alltag erschweren.

DIS weckt den vergessenen Teil der Persönlichkeit

Menschen mit DIS wissen oft nicht was mit ihnen geschieht. Sie vergessen manchmal was sie gerade eben erst noch getan haben, weil sie geistig überhaupt nicht anwesend waren. Manchmal sind es Situationen und Momente, die einen an die Vergangenheit erinnern, die unser Verhalten beeinflussen. Wir denken an diese Zeit zurück, passen unser Verhalten an und sind geistig abwesend.

Weitere Arten von dissoziativen Störungen

  • Dissoziative Amnesie: Traumatische Momente werden komplett vergessen und die Erinnerung kehrt nie oder erst nach langer Zeit zurück
  • Dissoziative Fugue: Die Betroffenen verreisen plötzlich und erleben sich als andere Person. Danach sind sie meist orientierungslos und haben viel vergessen
  • Depersonalisationsstörung: Die Personen fühlen sich als Fremdkörper, bzw. nicht als Teil ihres eigenen Körpers
  • Häufigkeit: Zwei bis vier Prozent der Allgemeinbevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens an einer schweren dissoziativen Störung.

 

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