Katatonie
In der Medizin wird die katatone Schizophrenie als eine seltene Form der Schizophrenie bezeichnet. Die Betroffenen leiden dabei unter einer Störung der Psychomotorik. Im Volksmund wird die Schizophrenie auch “Wahnsinn” genannt. Im Verlauf der Krankheit kommt es zu extremen Beeinträchtigungen der menschlichen Persönlichkeit. Dazu gehören auch Halluzinationen und Wahnvorstellungen.
Die Symptome, die im Rahmen einer Schizophrenie auftreten, sind sehr unterschiedlich und daher auch sehr vielfältig. In der Psychiatrie unterscheidet man drei häufige Formen der Schizophrenie.
- Die paranoide Schizophrenie
- Die hebephrene Schizophrenie
- Die katatone Schizophrenie
Typisch für die katatone Schizophrenie sind psychomotorische Störungen. Im Rahmen der Erkrankung können auch andere schizophrene Symptome auftreten. Dazu zählen vorrangig Denkstörungen, paranoides Erleben, Angstzustände oder das Hören von nicht existenten Stimmen. Der deutsche Psychiater Karl Ludwig Kahlbaum hat das Krankheitsbild im Jahre 1874 erstmals beschrieben.
Ursachen einer Katatonie
Wie es genau zum Ausbruch einer katatonischen Schizophrenie kommt, liegt nach wie vor im Dunkeln. Fachleute gehen davon aus, dass sowohl psychodynamische als auch genetische Faktoren bei der Entstehung der Krankheit eine Rolle spielen. In neuester Zeit werden auch umweltbedingte Faktoren als mögliche Ursache für die Entstehung einer Katatonie genannt. Die Forschung geht davon aus, dass meist mehrere Faktoren beim Entstehen der Krankheit zusammenwirken. Sicher ist dabei jedoch, dass es sich hier um ein schweres psychisches Krankheitsbild handelt. Eine Katatonie entwickelt sich dabei aus einer paranoiden Verlaufsform heraus.
Der Krankheitsverlauf
Im Verlauf der Krankheit treten verschiedene sehr charakteristische Symptome auf.
- Verminderung oder Verlangsamung der Bewegungen
- Schweigen (Multismus)
- Mehr oder weniger sinnlose motorische Aktivitäten
- Stereotype Haltungen, sitzen oder stehen in unsinnigen Stellungen. Aber auch das Verharren in einer bestimmten Stellung (Katalepsie)
Viele Betroffene leisten Widerstand, wenn man versucht sie aus ihrer Haltung zu bewegen. Es gibt Fälle, in denen es sogar zu einem völligen Starrezustand (Stupor) des gesamten Körpers kommt. Während dieses Zustandes ist der Kranke bei wachem Bewusstsein, er kann in dieser Zeit jedoch keine Flüssigkeit oder Nahrung zu sich nehmen. In manchen Fällen tritt in dieser Phase auch Fieber auf. In der Vergangenheit führte diese Form der malignen oder perniziösen Katatonie häufig zu Todesfällen. Heute ist die Überlebensrate dank moderner Therapien allerdings zum Glück sehr hoch.
Behandlungsmöglichkeiten
Für die Behandlung einer katatonen Schizophrenie stehen heute eine ganze Reihe sehr wirksamer Medikamente zur Verfügung. Im Rahmen der medikamentösen Therapie werden dem Betroffenen zu Beginn Medikamente wie Benzodiazepine verabreicht. Diese dienen dazu, die Katalepsie zunächst einmal zu durchbrechen. Gleichzeitig sind sie in der Lage, die dabei auftretenden Angstzustände zu verringern. Im weiteren Verlauf der Behandlung erhalten die Patienten in der Regel dann Neuroleptika. Auch Valproinsäure, Lithium, Olanzapin, Carbamazepin und Lamotrigin werden in der Therapie eingesetzt. Sie gelten als hilfreich zur Langzeitstabilisierung. Des weiteren wenden die Mediziner die sogenannte Elektrokrampftherapie (EKT) an. Bei dieser Behandlungsform kommt elektrischer Strom zur Anwendung.
Egal, für welche Behandlungsmöglichkeit man sich entscheidet, der Patient kann, dank moderner Therapieansätze, auf Hilfe hoffen. Die Zeiten, in denen Kranke einfach weggesperrt wurden, sind heute zum Glück vorbei. Die Katatonie wurde als Krankheit erkannt und ist, dank entsprechender Forschung, mittlerweile behandelbar.
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